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Top 5 von 49 Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen - Die Top 10-Anbieter im Test & Vergleich

Telematikinfrastruktur-Lösungen 2025 ⭐ Software zur sicheren Datenkommunikation | Top 10-Anbieter im Vergleich

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KI-Integration:

Telekonnekt GmbH ist ein dynamischer und kundenorientierter Anbieter in der Telematikinfrastruktur, der sich durch individuelle Lösungen, umfassende Dienstleistungen und eine enge Kundenbetreuung auszeichnet. Mit ihrem Engagement für die Vernetzung im Gesundheitswesen und der Bereitstellung sicherer und zertifizierter TI-Produkte leistet Telekonnekt einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung im Gesundheitsbereich.

Das Unternehmen betreut bereits knapp 10.000 Kunden in Deutschland und entwickelt individuell angepasste Angebote für jeden Kunden. Dabei garantiert Telekonnekt, dass alle Produkte für die Telematikinfrastruktur von der gematik zertifiziert sind und bietet mit der ISO 27001 Zertifizierung zusätzliche Sicherheit und Komfort beim Einstieg in die TI.

Für mehr Informationen klicken Sie einfach auf den grünen Button!

KI-Integration:

Doctolib ist eine Software zur Verwaltung von Patiententerminen und Praxen, die von Ärzten und Gesundheitseinrichtungen genutzt wird. Sie ermöglicht es Patienten, online Termine zu buchen und zu verwalten, bietet Videosprechstunden an und ermöglicht die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten.

KI-Integration:

cloudbasiert für Pflege & Therapie, TI-Komponenten über GKV-Förderung, individuelle Beratung & Anbindung

KI-Integration:

Psyprax GmbH ist ein Anbieter, der sich auf Softwarelösungen im Gesundheitswesen spezialisiert hat, mit einem besonderen Fokus auf die Telematikinfrastruktur. Psyprax bietet Lösungen an, die Praxen, Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen an die Telematikinfrastruktur anschließen. Dies umfasst die Installation der notwendigen Hardware wie Konnektoren und Kartenterminals sowie die Einrichtung der Software. Für mehr Informationen, klicken Sie auf den grünen Button!

KI-Integration:

Solutio bietet in Zusammenarbeit mit der Telekom spezielle Angebote zur Telematikinfrastruktur an, die speziell für medizinische Praxen konzipiert sind. Das Highlight ist das Medical Access Port-Bundle, das einen der neuesten von der gematik zugelassenen Konnektoren beinhaltet. Dieses Bundle umfasst alles, was für den Einstieg in die Telematikinfrastruktur benötigt wird: den Konnektor, ein stationäres E-Health-Kartenterminal, die Einrichtung und Installation des VPN-Zugangsdienstes vor Ort, eine Einweisung in die neuen Geräte sowie persönlichen Kundenservice. Für weitere Informationen drücken Sie auf den grünen Button.

KI-Integration:

NOVENTIcare positioniert sich als führender Anbieter im Bereich der Telematikinfrastruktur (TI) für Pflegedienste, indem es einen umfassenden Service für den digitalen Wandel aus einer Hand anbietet. Mit dem Ziel, Pflegediensten den Übergang in die digitale Kommunikation zu erleichtern, ermöglicht NOVENTIcare durch den Anschluss an die TI die DSGVO-konforme Kommunikation mit Ärzten, Apotheken und weiteren Akteuren im Gesundheitswesen. NOVENTIcare hebt hervor, dass die Telematikinfrastruktur mehr als nur ein geschlossenes Datennetzwerk ist; sie ist eine notwendige Sicherheitsinfrastruktur, die den Zugriff auf besonders schützenswerte Gesundheitsdaten reguliert. Für einen umfassenden Vergleich und weitere Informationen, besuchen Sie softwareabc24.de oder capterra.com.

KI-Integration:

Salesforce treibt die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran, indem es eine vernetzte Plattform für die digitale Patientenversorgung bereitstellt. Diese Plattform ermöglicht es Gesundheitsorganisationen, transformative, digital-first und integrierte Services anzubieten, das Engagement zu verbessern und den Zugang zu Services zu vereinfachen. Mit der Salesforce Health Cloud können Gesundheitsorganisationen personalisierte, vernetzte Erfahrungen über jeden Kontaktpunkt hinweg anbieten und den Patienten mehr Kontrolle über ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden geben. Erfahren Sie mehr, indem Sie auf den grünen Button klicken.

KI-Integration:

CompuGroup Medical ist ein führender Anbieter von digitalen Gesundheitslösungen, der sich durch Innovation, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit auszeichnet. Mit ihrem umfassenden Angebot an Software und Dienstleistungen ist CGM ein unverzichtbarer Partner für alle Akteure im Gesundheitswesen.

Mit Produkten wie dem Konnektor und verschiedenen Kartenterminals unterstützt CGM medizinische Einrichtungen bei der Umsetzung digitaler Anforderungen und gewährleistet die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards.

Für mehr Details drücken Sie auf den grünen Button!

KI-Integration:

Concat AG ist ein spezialisierter Anbieter im Bereich der Telematikinfrastruktur für das Gesundheitswesen, der sich auf die sichere Vernetzung von Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen konzentriert. Die Telematikinfrastruktur (TI) spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen im Gesundheitswesen, wie der fortschreitenden Digitalisierung, der Versorgung in strukturschwachen ländlichen Gebieten, sowie der Behandlung älterer und chronisch kranker Menschen. Durch die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und der TI wird eine flächendeckende Basis für den sicheren Austausch medizinischer Informationen geschaffen, mit dem Ziel, die gesundheitliche Versorgung qualitativ zu verbessern und effizienter sowie wirtschaftlicher zu gestalten. Für einen umfassenden Vergleich besuchen Sie doch auch trusted.de oder capterra.com.

KI-Integration:

Die gematik, eine Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH, wurde von den Spitzenorganisationen des deutschen Gesundheitswesens gegründet. Ihr Ziel ist es, die digitale Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen – von Ärzten und Apotheken bis hin zu Krankenhäusern und Krankenkassen – sicherzustellen. Die gematik steht im Zentrum der Transformation und arbeitet kontinuierlich daran, die Telematikinfrastruktur weiterzuentwickeln und zu optimieren, um den Anforderungen und Bedürfnissen aller Beteiligten im deutschen Gesundheitswesen gerecht zu werden.

KI-Integration:

Secunet - als anerkannter Anbieter im Bereich der Telematikinfrastruktur, steht mit an der Spitze dieser wichtigen Entwicklung. Ihre speziell für das Gesundheitswesen entwickelten Produkte erfüllen die strengen Anforderungen der Gematik und sind vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert. Diese Zertifizierungen sind ein Beleg für die hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit der Secunet-Lösungen, die sicherstellen, dass alle sensiblen Patientendaten mit größter Sorgfalt und Vertraulichkeit behandelt werden. Für detaillierte Einblicke, besuchen Sie doch auch capterra um Secunet umfassend zu Vergleichen.

KI-Integration:

Windows-Software mit Therapie-Monitoring, über 100 ICD-10 Fragebögen, TI-cloudlösung und revisionssicher

KI-Integration:

cloudbasiertes TI-Gateway, Rechenzentrum RISE, keine Praxis-Hardware; speziell für Gesundheitswesen, zertifiziert für Telematik-Infrastruktur

KI-Integration:

TI über Rechenzentrum, Kommunikationsmodul im PVS integriert, Hardware-Firewall inklusive Service

KI-Integration:

Cloudbasierte TI-Anbindung für Pflegeeinrichtungen, integrierte KIM-Kommunikation, einfache Einrichtung via VPN-Tunnel.

KI-Integration:

modernes Termin‑ & Patientenmanagement, sichere Videosprechstunde, KI‑basierter Telefonassisten

KI-Integration:

Effiziente Telematiklösung für das Gesundheitswesen, Cloudbasierte Anwendung, Sicherer Zugang zur Telematikinfrastruktur

KI-Integration:

Telematiklösung für das Gesundheitswesen, Kommunikation über Telematikinfrastruktur, Erweiterte Prozessintegration

KI-Integration:

MacOS exklusiv besonders geeignet für spezifische Fachanforderungen ermöglicht umfangreiche individuelle Anpassungen

KI-Integration:

vollständig – Plattformübergreifend (Windows, macOS, Linux), TI-Anbindung (ePA, eAU, eRezept, eArztbrief), keine Zusatzmodule, regelmäßige Updates

KI-Integration:

TI‑Anbindung integriert in Zahnarzt-PVS Modul, zertifiziertes eRezept‑/ePA‑Modul, Anleitung & Schulungstools im Portal

KI-Integration:

umfassendes Praxis‑EDV‑System, integriertes Termin‑ und Workflow‑Management, modulare Erweiterbarkeit (z. B. eArztbrief, Web‑Terminbuchung)

KI-Integration:

Praxisverwaltung mit integrierter TI‑Schnittstelle, KBV‑zertifizierte Module z. B. Verordnung/EDMP, modulare Zusatzoptionen wie TI‑Ready & KIM

KI-Integration:

Cloudbasierte Lösung für Ärzte, Praxen und Kliniken, TI-Anbindung, Patienten- und Praxismanagement

KI-Integration:

Praxissoftware mit Fokus auf Arztpraxen, TI-Anbindung, digitale Patientenakte

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist eine Telematikinfrastruktur?

Die Telematikinfrastruktur ist die sichere, bundesweite Kommunikationsinfrastruktur für das deutsche Gesundheitswesen. Sie verbindet alle Akteure der Versorgung – von Ärzten über Krankenhäuser bis zu Apotheken – und ermöglicht den verschlüsselten Austausch von Gesundheitsdaten.

Wie funktioniert die Telematikinfrastruktur?

Die TI basiert auf einer dreistufigen Sicherheitsarchitektur: Hardware (Konnektor), Kryptographie (SMC-B-Karte, Heilberufsausweis) und sichere Anwendungen. Alle Teilnehmer authentifizieren sich mehrfach, bevor sie Zugang zu Gesundheitsdaten erhalten.

Wer muss sich an die Telematikinfrastruktur anschließen?

Nach SGB V sind alle Leistungserbringer verpflichtet: Ärzte, Psychotherapeuten, Zahnärzte, Krankenhäuser, Apotheken. Bis 2025 kommen Hebammen, Physiotherapeuten und weitere Berufsgruppen dazu.

Ist Telematik Pflicht?

Ja, die Anbindung an die TI ist seit 2019 gesetzlich verpflichtend. Wer sich nicht anschließt, muss mit Honorarabzügen rechnen.

Was ist Telematik in der Arztpraxis?

Telematik ermöglicht Ärzten die Nutzung digitaler Anwendungen wie E-Rezept, elektronische Patientenakte und sichere Kommunikation mit Kollegen. Die Praxis wird dadurch effizienter und die Patientenversorgung verbessert.

Was ist die Telematik in der Pflege?

Pflegeeinrichtungen werden schrittweise an die TI angeschlossen. Sie können dann Informationen mit behandelnden Ärzten austauschen und die elektronische Patientenakte nutzen.

Was sind digitale Angebote im Gesundheitswesen?

Digitale Gesundheitsanwendungen umfassen E-Rezept, ePA, Videosprechstunden, Gesundheits-Apps auf Rezept (DiGA) und Telemedizin. Alle laufen über die TI oder sind mit ihr verbunden.

Ratgeber

Telematikinfrastruktur 2025: Der ultimative Ratgeber für das digitale Gesundheitswesen

Alle Funktionen, Anbieter & Implementierungsstrategien – übersichtlich für Ihre Einrichtung aufbereitet

Für Ärzte • Klinikbetreiber • IT-Verantwortliche • Praxismanager

1. Einleitung & Zielgruppenorientierung

Die Telematikinfrastruktur hat das deutsche Gesundheitswesen grundlegend verändert. Was 2019 als ambitioniertes Digitalisierungsprojekt startete, ist heute unverzichtbare Realität: 98% aller Arztpraxen und 99% aller Apotheken sind an die TI angeschlossen. Doch der bloße Anschluss ist nur der erste Schritt – die eigentliche Herausforderung liegt in der optimalen Nutzung dieser digitalen Kommunikationsinfrastruktur.

Die Telematikinfrastruktur fungiert als sichere Datenautobahn für das Gesundheitswesen und ermöglicht den verschlüsselten Austausch von Informationen zwischen allen Beteiligten der Versorgung. Von der elektronischen Patientenakte bis zum E-Rezept – die TI bildet das technische Rückgrat der digitalen Transformation im Gesundheitssystem.

Was ist die Telematikinfrastruktur?

Die Telematikinfrastruktur ist eine hochsichere, bundesweite Plattform zur Vernetzung aller Akteure im deutschen Gesundheitswesen. Sie wurde von der gematik im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums entwickelt und wird kontinuierlich durch das BSI überwacht. Diese digitale Kommunikationsinfrastruktur verbindet Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Psychotherapeuten, Krankenkassen und weitere Leistungserbringer miteinander.

Die TI basiert auf einer dreistufigen Sicherheitsarchitektur: Jeder Zugang erfordert sowohl technische Komponenten (wie den Konnektor) als auch persönliche Ausweise (Heilberufsausweis für Ärzte, SMC-B für Einrichtungen). Die elektronische Gesundheitskarte der Versicherten dient als Schlüssel zu den jeweiligen Gesundheitsdaten.

Für wen ist dieser Ratgeber?

🆕 Für Neugründer: Sie planen eine neue Praxis, ein MVZ oder eine andere Gesundheitseinrichtung. Dieser Ratgeber hilft Ihnen, von Beginn an die richtige TI-Strategie zu entwickeln und Probleme zu vermeiden, die bei nachträglicher Integration entstehen können. Besonders relevant: Kapitel 2 (Grundlagen), 4 (technische Komponenten) und 6 (Implementierung).

🔄 Für Wechselwillige: Ihre aktuelle TI-Anbindung funktioniert nicht zufriedenstellend, oder Sie erwägen den Wechsel zu einem anderen Konnektor- oder Softwareanbieter. Wir zeigen Ihnen Alternativen und Migrationswege auf. Fokus auf Kapitel 3 (Anbietervergleich) und 5 (Zukunftssicherheit).

⚙️ Für Optimierer: Die TI läuft bereits in Ihrer Einrichtung, aber Sie möchten mehr aus den verfügbaren Anwendungen herausholen. Erfahren Sie, wie Sie die Akzeptanz im Team steigern und neue Gesundheitsanwendungen gewinnbringend integrieren. Besonders hilfreich: Kapitel 2.3 (erweiterte Anwendungen) und 5 (Innovationen).

Aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen

Das deutsche Gesundheitssystem steht vor einem Paradigmenwechsel. Der demografische Wandel führt zu mehr chronisch kranken Patienten, während gleichzeitig ein Fachkräftemangel bei Ärzten und Pflegepersonal herrscht. Die Telematikinfrastruktur adressiert diese Herausforderungen durch effizientere Kommunikation zwischen den Beteiligten und eine bessere Vernetzung der Versorgung.

Gleichzeitig verändert sich das Verhalten der Versicherten: 78% wünschen sich Online-Terminvereinbarungen, 69% möchten digitale Rezeptbestellungen. Diese Erwartungen können nur durch eine gut funktionierende TI erfüllt werden.

Die Einführung der verpflichtenden Anwendungen wie dem E-Rezept seit 2024 hat gezeigt: Digitalisierung im Gesundheitswesen ist kein Luxus mehr, sondern absolute Notwendigkeit. Wer die TI ignoriert oder suboptimal nutzt, verliert den Anschluss an moderne Versorgungsformen.

Die drei Perspektiven der Entscheidungsträger

Medizinische Leiter (Chefärzte, Praxisinhaber) fokussieren auf die Verbesserung der Patientenversorgung und Haftungsminimierung. Sie erwarten von der TI, dass Behandlungsfehler durch bessere Informationen reduziert und die Kommunikation mit Kollegen vereinfacht wird.

Verwaltungsverantwortliche sehen die wirtschaftlichen Aspekte: Kann die TI Kosten senken? Lassen sich Prozesse effizienter gestalten? Entstehen durch die Nutzung neuer Anwendungen Wettbewerbsvorteile?

IT-Verantwortliche müssen die technische Umsetzung gewährleisten. Sie beschäftigen sich mit Sicherheit, Schnittstellen und der Integration in bestehende Systeme. Für sie ist besonders relevant, dass die TI höchste Sicherheitsstandards erfüllt und gleichzeitig praktisch nutzbar bleibt.


2. Funktionslandschaft der TI

Die Telematikinfrastruktur bietet weit mehr als nur die bekannten Anwendungen wie E-Rezept und elektronische Patientenakte. Das Spektrum reicht von Grundlagen-Services bis zu innovativen Gesundheitsanwendungen, die die Versorgung nachhaltig verbessern können.

2.1 Pflichtanwendungen: Das Fundament der TI

Diese Anwendungen sind nach SGB V für alle Leistungserbringer verpflichtend und bilden das Grundgerüst der digitalen Versorgung:

Anwendung Beschreibung Bedeutung für die Versorgung
Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) Online-Prüfung der Versichertendaten mittels elektronischer Gesundheitskarte Vermeidet Abrechnungsfehler und stellt sicher, dass nur gültige Versicherte behandelt werden
E-Rezept Digitale Verordnung von Arzneimitteln ohne Papierrezept Eliminiert den physischen Weg zur Praxis, reduziert Fälschungen und ermöglicht bessere Arzneimittelsicherheit
Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) Digitale Übermittlung der Krankschreibung an Krankenkassen Entlastet Patienten von Papierkram und beschleunigt die Bearbeitung
Kommunikation im Medizinwesen (KIM) Sichere E-Mail-Kommunikation zwischen Leistungserbringern Ersetzt unsichere Fax- und E-Mail-Kommunikation durch verschlüsselte Nachrichten

Das Versichertenstammdatenmanagement allein verhindert jährlich tausende Abrechnungsfehler. Durch die Online-Prüfung der elektronischen Gesundheitskarte erfahren Ärzte sofort, ob die Versicherten berechtigt sind und welche Zusatzversicherungen bestehen.

2.2 Die elektronische Patientenakte: Herzstück der vernetzten Versorgung

Die elektronische Patientenakte (ePA) entwickelt sich zum zentralen Element der TI. Ab 2025 erhalten alle Versicherten automatisch eine ePA (Opt-out-Verfahren), was die Nutzung drastisch erhöhen wird. Derzeit sind erst etwa 1% der Versicherten aktiv dabei – eine Zahl, die sich durch die automatische Einführung auf über 80% steigern soll.

Die ePA bietet verschiedene Funktionsebenen:

Basis-ePA: Speichert Befunde, Arztbriefe, Impfungen und Medikationspläne. Alle behandelnden Ärzte können diese Informationen einsehen und ergänzen, was Doppeluntersuchungen vermeidet und die Therapiesicherheit erhöht.

erweiterte ePA: Integriert Daten aus Wearables, Gesundheits-Apps und Selbstmessungen der Patienten. Diese Informationen ermöglichen präzisere Diagnosen und individuellere Therapieansätze.

Forschungs-ePA: Anonymisierte Daten können für medizinische Forschung genutzt werden, um neue Therapien zu entwickeln und die Versorgung insgesamt zu verbessern.

2.3 Spezialisierte Anwendungen für verschiedene Fachrichtungen

Die TI entwickelt sich zunehmend zu einer Plattform für fachspezifische Lösungen. Hier unterscheiden wir zwischen echten Fachmodulen und oberflächlichen Anpassungen:

Fachbereich Echte Fachmodule Oberflächliche Anpassungen
Kardiologie KI-gestützte EKG-Auswertung mit Befundvorschlägen, Integration von Herzschrittmacher-Daten Angepasste Formulare für kardiologische Befunde
Radiologie DICOM-Integration für Bildaustausch, KI-basierte Bilderkennung Terminologie-Anpassungen für bildgebende Verfahren
Psychiatrie Strukturierte Therapiedokumentation mit Outcome-Messung Angepasste Anamnesebögen
Onkologie Tumorboard-Vernetzung, automatische Meldungen an Krebsregister Spezielle Dokumentationsvorlagen

Die Unterscheidung ist wichtig: Echte Fachmodule bieten substanziellen Mehrwert durch Vernetzung und Automatisierung, während oberflächliche Anpassungen oft nur kosmetische Änderungen darstellen.

2.4 Zukunftsanwendungen: Was kommt als nächstes?

Die gematik entwickelt kontinuierlich neue Anwendungen für die TI. Diese befinden sich teilweise noch in der Pilotphase, zeigen aber das Potenzial der Plattform:

Elektronischer Mutterpass: Schwangere können ihre Vorsorgetermine digital verwalten, Hebammen und Ärzte haben jederzeit Zugang zu aktuellen Informationen.

Digitales Impfzertifikat: Integration von Corona-Impfzertifikaten und langfristig aller Impfungen in die ePA, was den Impfschutz-Status transparent macht.

Notfalldatenmanagement: Im Notfall können Rettungskräfte über die elektronische Gesundheitskarte auf lebensrettende Informationen zugreifen – Allergien, Medikamente, Vorerkrankungen.

Telemedizinische Konsile: Ärzte können sich über die TI sicher zu komplexen Fällen austauschen, ohne dass Patienten weite Wege zurücklegen müssen.

2.5 Schnittstellen als entscheidender Mehrwert

Die Stärke der Telematikinfrastruktur liegt nicht in einzelnen Anwendungen, sondern in der Vernetzung verschiedener Systeme. Moderne Praxisverwaltungssysteme und Krankenhausinformationssysteme integrieren die TI nahtlos in bestehende Workflows.

Praxis-Integration: Das E-Rezept wird direkt aus der Patientenakte heraus erstellt, ohne Medienbruch. Eingehende KIM-Nachrichten werden automatisch dem richtigen Patienten zugeordnet.

Krankenhaus-Vernetzung: Die ePA wird bei der Aufnahme automatisch abgerufen, wodurch die Anamnese beschleunigt und Behandlungsfeher vermieden werden.

Apotheken-Anbindung: Das E-Rezept wird nicht nur übermittelt, sondern auch die Abgabe automatisch dokumentiert, was die Arzneimittelsicherheit erhöht.

Die Qualität dieser Schnittstellen entscheidet oft über Akzeptanz und Effizienzgewinn. Anbieter, die die TI als nachträgliches Add-on behandeln, erzielen deutlich schlechtere Ergebnisse als jene, die sie von Grund auf integrieren.


3. Markt & Anbieterökosystem

Das Ökosystem rund um die Telematikinfrastruktur hat sich zu einem komplexen Markt mit verschiedenen Akteuren entwickelt. Von der gematik als zentrale Koordinatorin bis zu spezialisierten Softwareanbietern – jeder Akteur spielt eine wichtige Rolle für das Funktionieren der TI.

3.1 Die Marktstruktur der TI-Akteure

Zentrale Koordination: Die gematik fungiert als nationale Agentur für digitale Medizin und koordiniert die TI. Sie definiert Standards, zertifiziert Komponenten und überwacht den Betrieb. Das BSI stellt sicher, dass alle Sicherheitsanforderungen erfüllt werden.

Konnektor-Hersteller: Nur wenige Unternehmen sind berechtigt, Konnektoren herzustellen. Die wichtigsten Anbieter sind secunet, RISE und CGM. Diese Hardware-Geräte stellen die sichere Verbindung zur TI her und müssen höchste Sicherheitsstandards erfüllen.

Software-Anbieter: Praxisverwaltungssysteme und Krankenhausinformationssysteme müssen TI-fähig sein. Marktführer wie CompuGroup Medical, medatixx oder Dedalus investieren kontinuierlich in die Integration neuer Anwendungen.

Service-Provider: Spezialisierte Unternehmen bieten Hilfe bei Installation, Wartung und Support der TI-Komponenten. Besonders kleinere Arztpraxen sind auf diese Dienstleister angewiesen.

3.2 Anbietervergleich: Konnektoren und Zugangsdienste

Die Wahl des Konnektor-Anbieters beeinflusst maßgeblich die tägliche Arbeit mit der TI. Folgende Kriterien sollten Sie berücksichtigen:

Anbieter Marktposition Besonderheiten Zielgruppe
secunet Marktführer mit über 60% Marktanteil Höchste Sicherheitsstandards, umfassender Support Große Krankenhäuser, sicherheitskritische Einrichtungen
RISE Starke Position bei Praxen Einfache Installation, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Arztpraxen, MVZ, kleinere Kliniken
CGM Integration in eigene Software-Landschaft Besonders gut mit CGM-Software integriert CGM-Kunden, integrierte Lösungen

Die Unterschiede zeigen sich im Alltag: Während secunet auf maximale Sicherheit setzt, punktet RISE mit Benutzerfreundlichkeit. CGM-Konnektoren funktionieren am besten mit CGM-Software, können aber bei anderen Systemen Probleme verursachen.

3.3 Software-Landschaft: TI-Integration als Qualitätsmerkmal

Nicht alle Softwareanbieter im Gesundheitswesen haben die TI gleich gut integriert. Die gematik führt regelmäßige Bewertungen durch, die als TI-Score veröffentlicht werden:

Exzellente Integration: Anbieter wie tomedo oder T2med haben die TI von Grund auf mitgedacht. E-Rezept, ePA und KIM-Kommunikation funktionieren nahtlos und intuitiv.

Solide Integration: Etablierte Anbieter wie medatixx oder CGM haben ihre Systeme sukzessive erweitert. Die Funktionen sind verfügbar, aber nicht immer optimal in den Workflow integriert.

Nachholbedarf: Einige Anbieter behandeln die TI noch als Add-on. Anwendungen funktionieren zwar, fühlen sich aber wie Fremdkörper im System an.

Für die Anwender bedeutet das: Die Qualität der TI-Integration sollte ein wichtiges Auswahlkriterium bei der Softwarewahl sein. Eine suboptimale Integration kann den Arbeitsalltag erheblich belasten.

3.4 Regionale Unterschiede und Besonderheiten

Obwohl die Telematikinfrastruktur bundesweit einheitlich ist, zeigen sich regionale Unterschiede in der Implementierung:

Ballungszentren: In Städten wie Berlin, München oder Hamburg ist die TI-Nutzung überdurchschnittlich hoch. Hier finden sich viele Early Adopter und innovative Praxiskonzepte.

Ländliche Regionen: Auf dem Land ist die Akzeptanz teilweise geringer, was oft an schlechteren Internetverbindungen oder weniger IT-Affinität liegt. Gleichzeitig profitieren gerade diese Gebiete stark von der Vernetzung.

Fachgruppen-Unterschiede: Psychotherapeuten nutzen die ePA überdurchschnittlich häufig, da sie von der besseren Dokumentation profitieren. Chirurgen sind dagegen oft skeptischer, da operative Eingriffe weniger von digitaler Dokumentation profitieren.

3.5 Zukunftsperspektiven: TI 2.0 und Cloud-Transformation

Die gematik arbeitet bereits an der nächsten Generation der Telematikinfrastruktur. TI 2.0 soll bis Ende 2025 eingeführt werden und bringt grundlegende Änderungen:

Cloud-basierte Architektur: Statt lokaler Konnektoren sollen Cloud-Zugangsdienste die Verbindung zur TI herstellen. Das vereinfacht Installation und Wartung erheblich.

Erweiterte Anwenderkreise: Hebammen, Physiotherapeuten und weitere Leistungserbringer sollen an die TI angeschlossen werden.

Europäische Integration: Die TI wird Teil des European Health Data Space (EHDS), was grenzüberschreitende Versorgung ermöglicht.

Diese Entwicklung wird den Markt verändern: Konnektor-Hersteller müssen sich neu positionieren, Software-Anbieter ihre Cloud-Strategien überdenken.


4. Technik, Integration & Sicherheit

Die technische Architektur der Telematikinfrastruktur folgt dem Prinzip "Security by Design". Jede Komponente wurde von Grund auf für höchste Sicherheit entwickelt, ohne dabei die praktische Nutzung zu vernachlässigen.

4.1 Technische Architektur der TI

Die TI basiert auf einer dreistufigen Sicherheitsarchitektur:

Physische Ebene: Der Konnektor ist ein gehärtetes Hardware-Gerät, das in der Praxis oder Klinik installiert wird. Er baut eine verschlüsselte VPN-Verbindung zu den TI-Servern auf und fungiert als lokaler Sicherheitsanker.

Kryptographische Ebene: Alle Daten werden mehrfach verschlüsselt übertragen. Sowohl die Verbindung als auch die Inhalte selbst sind geschützt. Die SMC-B-Karte der Einrichtung und der Heilberufsausweis des Arztes dienen als kryptographische Schlüssel.

Anwendungsebene: Jede TI-Anwendung hat eigene Sicherheitsmechanismen. So kann beispielsweise die ePA nur mit expliziter Patienteneinwilligung eingesehen werden.

Das BSI hat diese Architektur umfassend geprüft und als sicher eingestuft. Die TI erfüllt die höchsten Sicherheitsstandards für kritische Infrastrukturen.

4.2 Integration in bestehende IT-Landschaften

Die Einführung der TI muss sorgfältig in bestehende IT-Strukturen integriert werden. Dabei zeigen sich unterschiedliche Ansätze:

Arztpraxen: Hier steht meist ein Praxisverwaltungssystem im Zentrum. Der Konnektor wird über das lokale Netzwerk angebunden und kommuniziert mit der Software über standardisierte Schnittstellen. Moderne Systeme verstecken die TI vor dem Anwender – E-Rezept und ePA werden nahtlos in den gewohnten Workflow integriert.

Krankenhäuser: Die Integration ist komplexer, da verschiedene Subsysteme (Labor, Radiologie, Apotheke) angebunden werden müssen. Oft fungiert ein zentraler Kommunikationsserver als Vermittler zwischen Konnektor und den verschiedenen Systemen.

Apotheken: Die TI-Integration erfolgt direkt im Warenwirtschaftssystem. Das E-Rezept wird automatisch abgerufen und verarbeitet, ohne dass zusätzliche Software nötig ist.

4.3 Sicherheitskonzept und Compliance

Die Telematikinfrastruktur erfüllt strengste Sicherheitsanforderungen und ist SGB V-konform:

Datenschutz: Alle personenbezogenen Daten werden pseudonymisiert übertragen. Nur berechtigte Leistungserbringer können auf Patientinnendaten zugreifen, und jeder Zugang wird protokolliert.

Ausfallsicherheit: Die TI ist redundant ausgelegt. Fällt ein Server aus, übernehmen automatisch andere die Funktion. Die Verfügbarkeit liegt bei über 99,9%.

Manipulationssicherheit: Alle Komponenten sind gegen Manipulation geschützt. Der Konnektor erkennt Angriffe und kann sich selbstständig abschalten.

Revision und Audit: Alle Zugriffe auf die TI werden lückenlos protokolliert. Bei Bedarf können Zugriffe bis auf einzelne Datensätze zurückverfolgt werden.

4.4 Häufige technische Herausforderungen

Trotz der ausgereiften Technik gibt es in der Praxis noch Probleme:

Internetverbindung: Die TI benötigt eine stabile Internetverbindung. In ländlichen Gebieten kann das zu Ausfällen führen. Die gematik arbeitet an Offline-Szenarien für kritische Anwendungen.

Legacy-Systeme: Alte Praxisverwaltungssysteme haben teilweise Probleme bei der TI-Integration. Hier helfen oft Updates oder der Wechsel zu moderneren Systemen.

Anwenderfehler: Die Komplexität der TI überfordert manche Anwender. Schulungen und verständliche Dokumentation sind daher essenziell.

Performance: Bei hoher Last können TI-Anwendungen langsam werden. Die gematik arbeitet kontinuierlich an Optimierungen.

4.5 Wartung und Support

Der Betrieb der TI erfordert kontinuierliche Wartung:

Konnektor-Updates: Regelmäßig werden Sicherheitsupdates für den Konnektor eingespielt. Das geschieht meist automatisch über Nacht.

Zertifikatswechsel: Die kryptographischen Zertifikate haben begrenzte Laufzeiten und müssen erneuert werden. Das erfolgt zentral durch die gematik.

Support-Struktur: Bei Problemen gibt es eine mehrstufige Support-Struktur: Erst der Software-Anbieter, dann der Konnektor-Hersteller, schließlich die gematik.

Fernwartung: Viele Probleme können per Fernwartung gelöst werden, ohne dass ein Techniker vor Ort kommen muss.


5. Zukunftstrends & Innovationen

Die Telematikinfrastruktur steht erst am Beginn ihrer Entwicklung. Künstliche Intelligenz, internationale Vernetzung und neue Gesundheitsanwendungen werden das System in den kommenden Jahren grundlegend erweitern.

5.1 Künstliche Intelligenz in der TI

KI-Anwendungen werden zunehmend in die TI integriert:

Diagnostische Unterstützung: KI-Systeme können Röntgenbilder auswerten, EKGs interpretieren oder Hautveränderungen beurteilen. Diese Anwendungen laufen direkt über die TI und sind für alle angeschlossenen Ärzte verfügbar.

Medikationssicherheit: KI prüft E-Rezepte auf Wechselwirkungen und schlägt Alternativen vor. Das reduziert Medikationsfehler und verbessert die Therapiesicherheit.

Präventive Medizin: Durch Analyse der ePA-Daten können Risikopatienten identifiziert und präventive Maßnahmen empfohlen werden.

Qualitätssicherung: KI überwacht die Behandlungsqualität und warnt bei Abweichungen von Leitlinien.

5.2 Internationale Vernetzung: European Health Data Space

Deutschland wird Teil des European Health Data Space (EHDS), der ab 2026 grenzüberschreitende Versorgung ermöglicht:

Patientenmobilität: Versicherte können ihre elektronische Patientenakte europaweit nutzen. Ein Herzinfarkt in Italien wird genauso gut versorgt wie in Deutschland.

Forschungsdaten: Anonymisierte Gesundheitsdaten können europaweit für medizinische Forschung genutzt werden, was die Entwicklung neuer Therapien beschleunigt.

Standards: Europäische Standards ersetzen nationale Insellösungen. Das vereinfacht die Technik und reduziert Kosten.

5.3 Neue Technologien und Anwendungsfelder

Blockchain: Für die sichere Speicherung von Impfzertifikaten und anderen kritischen Gesundheitsdaten wird Blockchain-Technologie getestet.

Internet of Things (IoT): Medizingeräte werden direkt an die TI angeschlossen. Blutzuckermessgeräte übertragen Werte automatisch in die ePA, Herzschrittmacher senden Alarme bei Unregelmäßigkeiten.

5G-Integration: Der neue Mobilfunkstandard ermöglicht Teleoperationen und hochauflösende Telemedizin in Echtzeit.

Augmented Reality: AR-Brillen können während Operationen Informationen aus der ePA einblenden oder bei der Ausbildung von Medizinstudenten helfen.

5.4 Auswirkungen auf verschiedene Stakeholder

Patienten: Erhalten mehr Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten und profitieren von personalisierter Medizin. Die Versorgung wird ortsunabhängiger und effizienter.

Ärzte: Arbeiten mit besseren Informationen und KI-Unterstützung. Routinetätigkeiten werden automatisiert, mehr Zeit bleibt für die Patienten.

Krankenkassen: Können Präventionsprogramme zielgerichtet anbieten und Kosten durch bessere Versorgung reduzieren.

Pharmaunternehmen: Erhalten durch Real-World-Daten bessere Informationen über Arzneimittelwirkungen und können neue Medikamente schneller entwickeln.

5.5 Regulatorische Entwicklungen

KI-Verordnung: Die EU-KI-Verordnung definiert Anforderungen an KI-Systeme im Gesundheitswesen. Alle TI-Anwendungen müssen diese erfüllen.

Datenschutz-Evolution: Die DSGVO wird für Gesundheitsanwendungen konkretisiert. Gleichzeitig entstehen Erleichterungen für medizinische Forschung.

Interoperabilitätsverordnung: Die EU schreibt vor, dass alle Gesundheitssysteme interoperabel sein müssen. Das beschleunigt die Vernetzung.


6. Ressourcen

6.1 Wichtige Begriffe erklärt

Begriff Definition
Konnektor Hardware-Gerät, das die sichere Verbindung zur TI herstellt
SMC-B Sicherheitsmodulkarte für Einrichtungen (Security Module Card Typ B)
eGK Elektronische Gesundheitskarte der Versicherten
gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte
BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
VSDM Versichertenstammdatenmanagement - Prüfung der Versichertendaten
KIM Kommunikation im Medizinwesen - sichere E-Mail für Ärzte

6.2 Weiterführende Ressourcen

Offizielle Stellen:

  • gematik: Zentrale Anlaufstelle für alle TI-Themen

  • Kassenärztliche Bundesvereinigung: Praktische Hilfe für niedergelassene Ärzte

  • Bundeszahnärztekammer: Informationen für Zahnärzte

  • Deutsche Krankenhausgesellschaft: Ressourcen für Krankenhäuser

Fachverbände:

  • Bundesärztekammer: Fortbildungen und Leitlinien zur TI

  • GKV-Spitzenverband: Informationen aus Kassensicht

  • Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung: Spezifische Inhalte für die Zahnmedizin

Technische Unterstützung:

  • BSI: Sicherheitsleitlinien und Zertifizierungen

  • Konnektor-Hersteller: Technischer Support für Hardware

  • Software-Anbieter: Integration in Praxis- und Kliniksysteme


7. Fazit

Die Telematikinfrastruktur hat sich von einem ambitionierten Digitalisierungsprojekt zu einer unverzichtbaren Realität im deutschen Gesundheitswesen entwickelt. Mit 98% angeschlossenen Arztpraxen und 99% angeschlossenen Apotheken ist die technische Grundlage gelegt – jetzt geht es um die optimale Nutzung.

Die Kernfaktoren für eine erfolgreiche TI-Integration sind:

Strategische Planung: Die TI sollte nicht als technisches Add-on, sondern als integraler Bestandteil der digitalen Versorgung verstanden werden. Einrichtungen, die frühzeitig eine TI-Strategie entwickeln, profitieren von Effizienzgewinnen und besserer Patientenversorgung.

Qualität der Integration: Die Art, wie TI-Anwendungen in bestehende Workflows integriert werden, entscheidet über Akzeptanz und Nutzen. Anbieter mit nativer TI-Integration bieten deutlich bessere Anwendererfahrungen.

Kontinuierliche Weiterentwicklung: Die TI entwickelt sich schnell weiter. TI 2.0, KI-Integration und europäische Vernetzung werden die Möglichkeiten in den nächsten Jahren erheblich erweitern.

Change Management: Die beste Technik nutzt wenig ohne entsprechende Akzeptanz. Schulungen, Kommunikation und schrittweise Einführung sind entscheidend für den Erfolg.

Für die verschiedenen Zielgruppen ergeben sich unterschiedliche Handlungsempfehlungen:

Neugründer sollten von Anfang an auf TI-optimierte Systeme setzen und die Infrastruktur als strategischen Vorteil nutzen. Wechselwillige finden in der TI-Qualität ein wichtiges Auswahlkriterium für neue Systeme. Optimierer können durch bessere Nutzung bestehender Anwendungen erhebliche Effizienzgewinne erzielen.

Die Telematikinfrastruktur steht erst am Beginn ihres Potenzials. Wer sie heute strategisch nutzt, schafft die Grundlagen für eine zukunftssichere, effiziente und patientenorientierte Versorgung. Die Investition in TI-Kompetenz ist eine Investition in die Zukunft des Gesundheitswesens.


Die Telematikinfrastruktur wird auch als TI, digitale Gesundheitsplattform oder Kommunikationsinfrastruktur des Gesundheitswesens bezeichnet. In Krankenhäusern spricht man oft von der klinischen Telematik, während in Apotheken die pharmazeutische Vernetzung im Vordergrund steht.