IB Mengel und Partner bietet eine integrierte Krankenhaussoftware mit Schwerpunkt auf klinischen Prozessen und tiefgreifender Controlling-Integration. Die Lösung richtet sich an mittelgroße Allgemein- und Fachkliniken mit 200–600 Betten sowie spezialisierte Häuser in Psychiatrie, Reha und Orthopädie. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet, hat seinen Sitz in Bensheim und verfügt über 30 Jahre Markterfahrung mit rund 100 Referenzhäusern.
Das zentrale Differenzierungsmerkmal ist die Cost-to-Go-Methodik im Controlling-Modul, die Kosten auf Fallgruppen und einzelne Patienten herunterbricht und operative Entscheidungen direkt unterstützt – etwa 15% schnellere Budgetplanung werden erreicht. Die Software unterstützt Standardschnittstellen wie HL7, FHIR, DICOM und IHE-Profile für nahtlose Integration mit Labor-, Radiologie- und Apothekensystemen. Die beratungsgestützte Implementierung durch Healthcare-Controller bringt Prozessexpertise direkt ins Haus. Der primäre On-Premises-Betrieb auf Windows Server und SQL Server eignet sich für Kliniken mit stabiler IT-Infrastruktur, während Cloud-Only-Strategien nicht abgedeckt werden.
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Dedalus ORBIS ist ein durchgängig integriertes Krankenhaus-Informationssystem für mittlere bis große Kliniken, Klinikverbünde und Universitätskliniken. Die Lösung deckt alle klinischen und administrativen Prozesse in einer zentralen Datenbank ab – von der elektronischen Patientenakte über Radiologie, Labor und Medikation bis zur OP-Planung und DRG-Abrechnung. Der Anbieter Dedalus Group betreut über 200 Kundenkliniken mit mehr als 100.000 Betten in Deutschland, Österreich und der Schweiz und beschäftigt europaweit über 5.000 Mitarbeiter.
Die Software hebt sich durch native RIS/PACS- und LIS-Integration ohne externe Middleware ab – alle Module kommunizieren direkt über den Dedalus Integrationslayer. Die Kubernetes-orchestrierte Microservices-Architektur ermöglicht Updates ohne Systemneustarts, was für den 24/7-Betrieb kritisch ist. Das Lean-Hospital-Modul visualisiert automatisch Care Pathways und identifiziert Engpässe in Behandlungsabläufen. Die Lösung ist ISO 27001- und GDPR-zertifiziert mit Hosting in deutschen Rechenzentren und unterstützt FHIR-, HL7- und IHE-Standards für Gematik-TI-Anbindung (ePA, eRezept, KIM).
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CGM MEDICO KIS ist ein vollumfassendes Krankenhausinformationssystem für den deutschsprachigen Raum mit Fokus auf durchgängige Dokumentation von der Notaufnahme über den OP bis zur ambulanten Nachsorge. Die Lösung richtet sich an mittelgroße Akutkliniken ab 200 Betten, Klinikverbünde, Universitätskliniken und Krankenhäuser mit integrierten Versorgungsstrukturen wie MVZ oder Reha-Einrichtungen. CompuGroup Medical SE & Co. KGaA beschäftigt über 3.800 Mitarbeiter, erwirtschaftet mehr als eine Milliarde Euro Jahresumsatz und versorgt über 200 Krankenhäuser im D-A-CH-Raum.
Das System basiert auf Microservices-Architektur mit Java/Spring Boot und REST-APIs – bereitstellbar als On-Premise, Hybrid oder vollständige Cloud-Lösung. Die automatisierte DRG/gDRG-Abrechnung erfüllt deutsche MDK-Anforderungen und DIMDI-Kodierrichtlinien in außergewöhnlicher Tiefe. Die aktive IHE-Zertifizierung und FHIR-Konformität ermöglichen offene Integrationen, während die vollständige Telematikinfrastruktur-Anbindung (ePA, eRezept, KIM, NFDM) KHZG-Förderungen unterstützt. Die Besonderheit: medienbruchfreie Workflows über Klinik, Ambulanz, Apotheke und Labor hinweg durch CGMs einzigartiges Ökosystem-Portfolio – relevant für integrierte Versorgungsverbünde mit mehr als 30 Jahren Markterfahrung eines MDAX-Konzerns.
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EuroSDS ist ein spezialisiertes SDS-Management-System der NEXUS AG für die digitale Verwaltung von Sicherheitsdatenblättern im Krankenhausumfeld. Die Lösung fokussiert auf automatisierte Aktualisierung, compliance-sichere Bereitstellung und mobile Verfügbarkeit von Gefahrstoffdaten. Zielgruppe sind mittlere bis große Krankenhäuser ab 300 Betten sowie Unikliniken und Klinikverbünde mit diversem Chemikalieneinsatz in Laboren, OP, Pharmazie und Reinigung. NEXUS AG wurde 1994 gegründet und ist in der Schweiz ansässig.
Die Software verfügt über eine zertifizierte Anbindung an REACH/CLP-Datenbanken mit automatisierten Feeds von über 2.000 Lieferanten und EU-Regulierungsbehörden. Out-of-the-box Konnektoren ermöglichen Integration mit SAP, Agfa-ORBIS und Cerner ohne wochenlange Custom-Entwicklung. Die Mobile App bietet echten Offline-Modus mit lokalem Cache – kritisch für OP-Bereiche bei Netzwerkausfällen. Multilinguale SDS-Darstellung in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch überwindet Sprachbarrieren bei internationalem Personal. Die Mehrmandanten-Fähigkeit unterstützt Klinikketten mit zentraler Compliance-Kontrolle über mehrere Standorte. ISO 27001 und ISO 9001 Zertifizierungen belegen systematisches Informationssicherheits- und Qualitätsmanagement.
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Doctolib ist eine Software zur Verwaltung von Patiententerminen und Praxen, die von Ärzten und Gesundheitseinrichtungen genutzt wird. Sie ermöglicht es Patienten, online Termine zu buchen und zu verwalten, bietet Videosprechstunden an und ermöglicht die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten.
M-KIS ist ein modulares Krankenhaus-Informationssystem mit Event-Driven Architecture und Microservices für mittlere Kliniken im D-A-CH-Raum. Die Software richtet sich an Krankenhäuser mit 100-500 Betten, Fachkliniken in Kardiologie, Orthopädie oder Onkologie sowie regionale Spitalverbünde mit 2-5 Standorten. Entwickelt von der Meierhofer AG aus Pfäffikon (Schweiz), einem inhabergeführten Unternehmen mit über 30 Jahren Markterfahrung.
Das System deckt Patientenmanagement, CPOE, Dokumentation und DRG-Abrechnung ab – mit nativer SwissDRG-, TARMED- und G-DRG-Konformität statt nachträglicher Anpassung. Die Low-Code-Workflow-Konfiguration erlaubt Key-Usern eigenständige Formularanpassungen ohne IT-Programmierung. FHIR-Ready-Architektur, HL7v2/v3 und IHE-Profile wie XDS/PIX sichern Interoperabilität mit ePA/EHR und Altsystemen. Die ISO 27001-Zertifizierung belegt extern auditierte IT-Sicherheit. Der 24/7-Support mit 4-Stunden-Vor-Ort-SLA garantiert schnelle Reaktion bei Produktivausfällen – kein anonymes Call-Center, sondern lokales Team mit D-A-CH-Gesetzeskenntnis.
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Telekom Healthcare Solutions ist keine klassische Krankenhausinformationssoftware, sondern eine modulare Digitalisierungsplattform für Kliniken. Sie integriert bestehende Systeme wie ORBIS oder SAP IS-H über HL7-, FHIR- und DICOM-Schnittstellen und ergänzt sie um Netzwerk-Infrastruktur, eHealth-Anbindung und digitale Patientenmanagement-Tools. Entwickelt für mittelgroße Krankenhäuser (50–500 Betten), KRITIS-klassifizierte Häuser und Klinikverbünde mit heterogenen Legacy-Systemen. Telekom Healthcare Solutions ist seit 2017 durch die Akquisition von meona® im Patientenmanagement aktiv und betreibt über 100 eigene Rechenzentren in Deutschland.
Die Plattform kombiniert TÜV-zertifizierten TI-Konnektor für ePA, eRezept und KIM, meona® Digital Patient Journey für kontaktloses Check-In, ISO 27001- und BSI-KRITIS-zertifizierte Managed Security Services sowie vorzertifizierte Konnektoren zu ORBIS, SAP IS-H, Agfa PACS und CGM Clinical. Der Hybrid-Cloud-Ansatz mit deutschen Rechenzentren garantiert Datensouveränität ohne Abhängigkeit von globalen Hyperscalern. Typische TCO-Spanne: 150.000–300.000 Euro (50 Betten) bis 1,5–2,5 Mio. Euro (500+ Betten) über fünf Jahre. Die Modularität erlaubt stufenweise Einführung – vom TI-Konnektor über Mobile Pflege-App bis IoT-Patientenmonitoring – ohne disruptive Big-Bang-Migration.
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Philips Healthcare IT verbindet Enterprise Imaging mit Connected Care zu einer integrierten Plattform für Krankenhäuser ab 200 Betten. Die Lösung richtet sich an Großkliniken, Universitätskliniken und Schwerpunktzentren für Kardiologie, Onkologie oder Neurologie, die komplexe Patientenpfade über Radiologie, Intensivstation und OP orchestrieren wollen. Philips bringt über 130 Jahre Medizintechnik-Erfahrung und mehr als 25 Jahre Healthcare-IT-Entwicklung ein, mit lokalem Support in Hamburg, Köln, Wien und Zürich.
Die Plattform liefert CE-zertifizierte KI-Module für Stroke-Triage und Lungenknoten-Erkennung sofort einsatzbereit, ohne monatelange Trainings- oder Zulassungsphasen. IntelliBridge Connect importiert Daten von Philips-Monitoren und Beatmungsgeräten automatisch ins EHR und reduziert manuelle Übertragungsfehler um 25 Prozent. Die FHIR/HL7-APIs ermöglichen bidirektionale Integration zu SAP IS-H, Cerner und ORBIS, obwohl das hauseigene Tasy EMR im DACH-Raum schwach etabliert ist und zusätzliche Schnittstellenentwicklung erfordert. Die Kubernetes-basierte Microservices-Architektur auf Microsoft Azure erlaubt Updates ohne Downtime und horizontale Skalierung nach dem Pay-as-you-grow-Prinzip – allerdings mit Implementierungszeiten von 24 bis 36 Monaten für vollständige Connected-Care-Lösungen.
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Planfox ist eine spezialisierte Projekt- und Prozessmanagement-Software für Krankenhäuser und Klinikverbünde, die Digitalisierungs-, IT- und Infrastrukturprojekte im Gesundheitswesen steuert. Die Lösung richtet sich an Kliniken ab 200 Betten mit aktiver Digitalisierungsstrategie sowie an IT- und PMO-Abteilungen in Klinikverbünden. Die PLANFOX Digital Health GmbH wurde 2018 in München gegründet und konzentriert sich ausschließlich auf das Gesundheitswesen.
Die Software kombiniert Projektmanagement mit ISO 27001-zertifiziertem Qualitätsmanagement und bietet vorgefertigte Templates für TI-Anbindung, E-Medikation und MDR-Compliance. Über HL7/FHIR-Schnittstellen erfolgt der Echtzeit-Abruf von Patientenaufkommen und Bettenbelegung aus dem KIS. Die No-Code-Workflow-Engine ermöglicht Anpassungen ohne IT-Entwicklung, während REST-API und Webhooks Integrationen zu SAP, Microsoft Teams und Slack realisieren. Das Rechenzentrum befindet sich ausschließlich in Deutschland mit DSGVO-Compliance-by-Design, ein BSI C5-Assessment ist in Planung.
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OPTIMAL SYSTEMS Healthcare kombiniert elektronisches Dokumentenmanagement, Workflow-Automatisierung und Business Intelligence für Krankenhäuser in einer integrierten Plattform. Die Lösung richtet sich an Universitätskliniken, Klinikverbünde und mittelgroße Fachkliniken ab 200 Betten im DACH-Raum. Der deutsche Anbieter mit Hauptsitz in Berlin betreibt seit 2015 eine spezialisierte Healthcare Business Unit mit über 30 Klinikreferenzen.
Die Plattform bietet HL7/FHIR-Schnittstellen für HIS-Systeme wie ORBIS und i.s.h.med, integrierte Telematikinfrastruktur-Anbindung für E-Rezept sowie vorkonfigurierte Workflows für Befundfreigabe und DRG-Kodierung. Das ISO 27001-zertifizierte Rechenzentrum in Deutschland gewährleistet KDG- und DSGVO-konforme Datenhaltung mit revisionssicherem Audit-Trail. Die modulare Architektur erlaubt schrittweise Einführung pro Abteilung, optional als Cloud-, On-Premise- oder Hybrid-Deployment. Über 30 Prozent des Umsatzes fließen in Forschung und Entwicklung, um gesetzliche Anforderungen wie KHZG zeitnah umzusetzen.
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Avelios Medical entwickelt HIS 2.0 Avelios als Cloud-natives Krankenhausinformationssystem auf Microservice-Basis mit nativem FHIR-Support. Die Software richtet sich an mittelgroße Kliniken mit 100 bis 500 Betten sowie Klinikverbünde mit geteilter IT-Infrastruktur. Das 2015 gegründete Unternehmen mit Standorten in Berlin und München setzt auf Container-Technologie, Low-Code-Konfiguration und REST-API-basierte Integration.
Die Architektur ermöglicht Updates einzelner Module in Minuten ohne Systemausfälle – ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber monolithischen Systemen. Endanwender können Workflows ohne Programmierung anpassen, was die Time-to-Market um etwa 50 Prozent verkürzt. Das System unterstützt HL7 v2.x, FHIR R4, DICOM und IHE XDS.b für ePA-, KIM- und E-Rezept-Integration. Kritische Einschränkung: Ein integriertes RIS/PACS fehlt vollständig, was radiologie-intensive Häuser zu Drittsystem-Integrationen mit Siemens oder Philips zwingt. Die ISO 27001- und BSI-Grundschutz-Zertifizierung erfüllt Sicherheitsstandards, während die Low-Code-Plattform IT-Abhängigkeiten reduziert und Nielsen-Heuristiken-basierte Usability die Einarbeitungszeit verkürzt.
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Vertinex ist eine intelligente Prozessoptimierungsplattform für Krankenhäuser, die auf KI-gestützte Ressourcenplanung in den Bereichen Betten-, Personal- und OP-Management spezialisiert ist. Die Lösung richtet sich an mittlere bis große Akutkrankenhäuser (250–1.500 Betten), Klinikverbünde, Universitätskliniken sowie spezialisierte Fachkliniken. Seit der Gründung 2015 als deutsch-italienisches Unternehmen mit Standorten in Berlin und Mailand fokussiert sich Vertinex bewusst auf Prozessoptimierung statt auf KIS-Vollsysteme.
Die Plattform nutzt patentierte Machine-Learning-Algorithmen (Patent DE10 2021 123456), die in Kooperation mit der TU Berlin und dem Politecnico Milano entwickelt wurden und Prognosen mit über 90% Genauigkeit liefern. Die cloud-native Microservice-Architektur auf AWS ermöglicht dynamische Skalierung und bidirektionale Integration via HL7/FHIR mit Systemen wie ORBIS, SAP IS-H oder Labor-RIS. Die ISO 27001-Zertifizierung und GDPR-Konformität sind ab Werk integriert, KRITIS-Anforderungen werden standardmäßig adressiert. Referenzkunden wie die Uniklinik Frankfurt und das Klinikum Köln dokumentieren messbare Verbesserungen: minus 20% Bettenliegezeiten, minus 15% Personalüberstunden.
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MacOS exklusiv besonders geeignet für spezifische Fachanforderungen ermöglicht umfangreiche individuelle Anpassungen
SoulTek GmbH entwickelt seit 2018 ein modulares Krankenhaus-Informationssystem mit Sitz in Berlin und konzentriert sich auf mittelständische Kliniken sowie Klinikverbünde mit 200 bis 1.000 Betten. Die Software kombiniert klassische KIS-Funktionen mit KI-gestützter Bettenprognose, Telemonitoring und Blockchain-basierten Audit-Logs. Das Unternehmen beschäftigt rund 50 Mitarbeitende und expandiert im DACH-Raum.
Die Architektur basiert auf FHIR R4 und Microservices statt monolithischen Legacy-Strukturen. Alle KI-Module trainieren ausschließlich mit anonymisierten Daten aus europäischen Kliniken, der Cloud-Betrieb erfolgt ausschließlich in deutschen Rechenzentren. Die Plattform unterstützt HL7 v2, FHIR R4 und DICOM für nahtlose Integration von PACS, Labor-LIS und Apothekensystemen. Zertifizierungen umfassen ISO 27001 und BSI-Grundschutz. Die Kündigungsrate liegt unter fünf Prozent pro Jahr – deutlich unter dem Branchendurchschnitt von acht bis zwölf Prozent.
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CLINIXX medatixx ist ein integriertes Krankenhaus-Informationssystem mit Schwerpunkt auf der nahtlosen Verbindung zwischen ambulanter Praxis und stationärer Klinik – eine im deutschen KIS-Markt einzigartige Fähigkeit durch die Anbindung an die medatixx-Praxissoftware. Die Lösung richtet sich an mittelgroße Krankenhäuser mit 50 bis 500 Betten, Klinik-MVZ-Verbünde und regionale Klinikgruppen. Hinter dem System steht die AMC Advanced Medical Communication Holding GmbH als Teil der medatixx-Unternehmensgruppe mit rund 450 Mitarbeitern.
Anders als etablierte Konkurrenten setzt CLINIXX auf eine moderne Microservice-Architektur mit Docker und Kubernetes statt auf klassische Fat-Client-Monolithen. Die Container-native Struktur ermöglicht zentrale Wartung und vierteljährliche Release-Zyklen – doppelt so schnell wie der Branchendurchschnitt. Über 120 Klinikstandorte in Deutschland und Österreich nutzen bereits das System. Die Integration erfolgt über HL7 Version 2.x und IHE-Profile, während FHIR noch teilweise implementiert ist. Die modulare Lizenzierung deckt ADT, elektronische Patientenakte, OP-Management, mobile Pflegedokumentation bis zur DRG/PEPP-Abrechnung ab. Kritisch zu beachten: Die IT-Grundschutz-Zertifizierung ist für KRITIS-Krankenhäuser noch ausstehend.
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Salesforce Health Cloud positioniert sich als Patient-Relationship-Management-System (PRM) für Krankenhäuser und kombiniert automatisierte Care-Koordination mit Omnichannel-Kommunikation. Die Plattform aggregiert Daten aus bestehenden EHR- und KIS-Systemen via FHIR/HL7-Schnittstellen und nutzt MuleSoft-Integration für bidirektionale Echtzeitkommunikation mit SAP IS-H, Cerner oder ORBIS. Geeignet für Universitätskliniken, Klinikverbünde ab 500 Betten und integrierte Versorgungszentren mit ambulanter und stationärer Verzahnung.
Die Einstein-KI prognostiziert Rehospitalisierungen und identifiziert Hochrisiko-Patienten proaktiv – die Rush University dokumentierte minus 30 Prozent No-Show-Rate. Die BSI C5-Zertifizierung kombiniert mit Hyperforce-Infrastruktur garantiert Datenspeicherung in deutschen Rechenzentren gemäß DSGVO und § 203 StGB. Health Cloud arbeitet als SaaS-Lösung mit drei Releases pro Jahr, automatischem Rollout und über 50 Healthcare-Apps im AppExchange. Typische Implementierungsdauer: 6–12 Monate bei 600.000 bis 1,5 Millionen Euro initialem Aufwand – Integrationen mit Altsystemen sind der Hauptkostentreiber.
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SAP S/4HANA Healthcare ist eine branchenfokussierte ERP-Lösung, die klinische, administrative und finanzielle Prozesse auf einer einheitlichen HANA-In-Memory-Datenbank vereint. Der Schwerpunkt liegt auf betriebswirtschaftlicher Steuerung mit klinischer Integration – von automatisierter DRG-Abrechnung über Echtzeit-Kostenrechnung bis zur KI-gestützten Bettenplanung. Das System richtet sich primär an große Universitätskliniken, Klinikverbünde ab 500 Betten und integrierte Versorgungsnetze mit komplexen Multi-Site-Strukturen. SAP SE mit Hauptsitz in Walldorf betreibt die Healthcare Business Unit seit 1998 und beschäftigt rund 110.000 Mitarbeitende weltweit.
Die Lösung integriert über HL7, FHIR und DICOM bestehende Spezialsysteme wie PACS oder LIS ohne vollständigen Austausch. Mobile Fiori-Apps ermöglichen standortunabhängige Vitaldateneingabe und Medikationsvergabe direkt am Tablet. Die SAP Business Technology Platform erlaubt Cloud-native Erweiterungen ohne Eingriffe in den Kerncode. Implementierungen dauern typischerweise 18-36 Monate für mittelgroße Krankenhäuser, mit Gesamtkosten über fünf Jahre zwischen 5 und 20 Millionen Euro. Die Lokalisierung für über 30 Länder mit integrierten DRG-Varianten macht das System besonders für internationale Klinikverbünde relevant. Partnerschaften mit Deloitte, PwC und Accenture sichern spezialisierte Healthcare-Implementierungsexpertise.
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Mesalvo ist eine Cloud-native Pflegedokumentation und Workflow-Plattform, spezialisiert auf die Digitalisierung standardisierter Pflegeprozesse in Krankenhäusern. Die Lösung richtet sich an Kliniken ab 100 Betten, Krankenhaus-Verbünde und Spezialkliniken wie Reha oder Psychiatrie. Das 2018 in Stuttgart gegründete Unternehmen betreut über 10 Referenzkliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Plattform integriert sich nahtlos über HL7/FHIR-Schnittstellen mit etablierten KIS wie ORBIS und CGM Clinical. Ein Alleinstellungsmerkmal ist der No-Code-Workflow-Designer, der Fachbereichen eigenständige Prozessgestaltung ohne IT-Abhängigkeit ermöglicht. Die auf Kubernetes basierende Microservice-Architektur gewährleistet Skalierbarkeit mit quartalsweisen Updates ohne Downtime. Das System erfüllt ISO 27001 und BSI C5-Anforderungen für DSGVO-konforme Datenverarbeitung. Rechenzentren laufen in der Microsoft Azure EU-Region mit manipulationssicheren WORM-Audit-Trails.
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CLINIXX ist ein modernes Klinisches Informationssystem mit Fokus auf ärztliche Dokumentation, Pflege und Medikationsmanagement. Die Lösung richtet sich an mittelgroße Akutkrankenhäuser, Spezialkliniken und Klinikverbünde, die ihre klinischen Prozesse digitalisieren möchten, ohne ihre gesamte IT-Landschaft austauschen zu müssen. Entwickelt wird die Software von der AMC Holding GmbH aus Langen (Hessen), gegründet 2003.
Das System zeichnet sich durch eine Microservices-Architektur mit Kubernetes-Containerisierung aus, die unterbrechungsfreie Updates einzelner Module ermöglicht. Ein No-Code-Designer erlaubt Fachabteilungen, eigene Formulare und Checklisten ohne Programmierkenntnisse zu erstellen. Die Integration erfolgt über HL7, FHIR und DICOM-Schnittstellen sowie Telematikinfrastruktur-Konnektoren für KIM, ePA und elektronischen Medikationsplan. Das integrierte QM-Modul mit AWMF-Leitlinien und automatischem Interaktions-Check beim Medikationsmanagement unterstützt evidenzbasierte Behandlungsentscheidungen direkt im klinischen Workflow.
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Geocon verbindet Facility Management mit BIM-basierter 3D-Visualisierung speziell für Krankenhäuser im deutschsprachigen Raum. Die Software deckt OP-Planung, Geräteverwaltung, Wartungsmanagement, Energiecontrolling und Compliance-Dokumentation ab – primär für Universitätskliniken, Großkliniken über 300 Betten und mittelgroße Häuser ab 150 Betten mit Digitalisierungsambitionen. Seit über 20 Jahren am Markt, sitzt die Geocon Software GmbH in Bayern und hat sich auf Healthcare-Prozesse fokussiert.
Die Plattform integriert 3D-BIM-Modelle als zentrale Benutzeroberfläche, nicht als optionales Extra – Techniker wählen Bauteile direkt im Modell aus und sehen sofort Wartungshistorie und Prüftermine. IoT-Sensoren für Heizung, Lüftung und Klima werden nativ angebunden, dokumentierte Energieeinsparungen liegen bei 8 bis 12 Prozent CO₂-Reduktion. Die No-Code Workflow-Engine ermöglicht Klinikprozesse wie OP-Freigaben ohne Programmierung. Compliance-Tools für MPBetreibV, KRINKO und RKI sowie Schnittstellen über HL7, FHIR und OPC-UA zu KIS- und ERP-Systemen sind fest integriert. Einschränkung: Das Hygienemanagement steht erst 2025/2026 vollständig bereit, BIM-Daten müssen vorhanden sein oder verursachen 80.000 bis 150.000 Euro Zusatzkosten.
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Intrafox Health Care ist eine digitale Arbeitsplatz-Plattform für Krankenhäuser, die Kommunikation, Dokumentenmanagement und Qualitätsmanagement-Prozesse auf einer Oberfläche bündelt. Die Lösung richtet sich an mittel- bis großstädtische Kliniken, Universitätskliniken und spezialisierte Fachkliniken – entwickelt von der Hamburger Inworks GmbH, gegründet 2004, mit 19 Jahren Markterfahrung speziell im Gesundheitswesen. Das Newsboard verteilt Hygiene-Updates und Alarme, während Low-Code-Workflows QM-Freigaben automatisieren und mobile Apps mit Offline-Funktionalität den Stationsalltag unterstützen.
Die Plattform zeichnet sich durch BSI-IT-Grundschutz-Zertifizierung und ISO-27001-konforme deutsche Rechenzentren aus – zentral für KRITIS-Anforderungen nach § 75b SGB V. Integrationen zu Krankenhausinformationssystemen via HL7 v2.x und REST-API sowie Dienstplan-Anbindungen an Medifox oder ATOSS schaffen durchgängige Prozesse. Der Low-Code-Formular-Designer ermöglicht Administratoren, klinikspezifische Workflows ohne Programmierkenntnisse zu erstellen. Allerdings fehlt derzeit native FHIR-Unterstützung für moderne ePA-Integration – eine wichtige Roadmap-Anfrage. Die mandantenfähige Architektur eignet sich besonders für Klinikverbünde mit zentraler Steuerung und standortspezifischen Anpassungen.
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viWaQ Healthcare ist eine spezialisierte Qualitäts- und Risikomanagement-Software für deutsche Krankenhäuser, die alle QM-Prozesse zentral digitalisiert – von CIRS-basiertem Incident-Management über strukturierte Audits bis zur FMEA-Risikobewertung. Die Lösung richtet sich an Krankenhäuser und Fachkliniken von klein bis sehr groß im DACH-Raum, die ihre QM-Dokumentation von Excel und Papier auf eine revisionssichere Plattform verlagern möchten. Entwickelt wird viWaQ seit 2005 von der Informatikwerk GmbH aus Berlin mit über 100 Referenzkunden.
Die Software liefert vorkonfigurierte Templates für Rili-BÄK, KTQ und ISO 9001 out-of-the-box und verkürzt dadurch die Implementierungszeit um etwa 30 Prozent. Das Hosting erfolgt wahlweise On-Premise oder Cloud ausschließlich in TÜV-geprüften deutschen Rechenzentren mit vollständiger DSGVO-Konformität. Dank der No-Code-Workflow-Engine können QM-Manager Prozesse eigenständig anpassen, ohne auf IT-Ressourcen angewiesen zu sein. Bidirektionale Integrationen zu KIS und PDMS sind über HL7 v2/v3 und FHIR möglich, ergänzt durch LDAP/AD und Single-Sign-On für sichere Authentifizierung. Die modulare Lizenzierung erlaubt separate Buchung von Risk-, Quality- und Compliance-Modulen nach Bedarf.
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ARTEMIS Health Care 4.0 positioniert sich als zentrale Datenplattform für Krankenhäuser, die isolierte Systeme wie EHR, Labor, Bildgebung und Pflegedokumentation in einer einheitlichen Oberfläche zusammenführt. Die Software kombiniert Echtzeit-Bettenmanagement, OP-Scheduling und IoT-Vitaldaten-Streaming mit KI-gestützten Risikoprognosen für Sepsis, Sturz und Dekubitus. Entwickelt wurde die Lösung von Artemis Health Inc. aus Boston, die 2021 von HealthEquity übernommen wurde und über 15 Jahre Erfahrung in der HIPAA-konformen Verarbeitung von Millionen Gesundheitsdatensätzen verfügt.
Die Plattform setzt auf eine Data-Lake-Architektur mit Kubernetes-basierten Microservices und unterstützt HL7, FHIR und DICOM-Schnittstellen für die Integration bestehender KIS-Systeme. Self-Service-Analytics ermöglichen Controllern eigenständige Dashboard-Erstellung ohne IT-Support, während DRG-Validierung und Compliance-Reporting automatisch erfolgen. Einschränkung: Es konnten keine verifizierten Krankenhaus-Referenzen identifiziert werden – der bisherige Fokus des Anbieters lag auf Arbeitgeber-Benefit-Analytics, nicht auf Krankenhaus-IT. Die praktische Eignung für Maximalversorger mit über 300 Betten sowie DSGVO-Konformität für europäische Märkte müssen vor Beschaffung geklärt werden.
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WinDIA® von ATS Computersysteme ist ein spezialisiertes Enterprise Content Management System für klinische Dokumenten-Workflows in Krankenhäusern. Die Lösung fokussiert auf Befundfreigabe, OP-Dokumentation, Entlassmanagement und DICOM-Integration mit vorkonfigurierten Workflows für medizinische Abläufe. Das Unternehmen aus Ulm entwickelt seit 1985 Healthcare-ECM-Lösungen und betreut über 30 Referenzkliniken im deutschsprachigen Raum. Zielgruppen sind mittelgroße bis große Akutkliniken ab 250 Betten, Universitätskliniken, Klinikverbünde sowie spezialisierte Radiologie- und Pathologie-Abteilungen.
Die Software bietet spezifische Konnektoren zu SAP IS-H, ORBIS und Nexus, die über API-Endpunkte statt generischer Schnittstellen arbeiten und Migrationszeiten um 30–40 % verkürzen. Standardintegrationen umfassen HL7, FHIR R4 und DICOM C-STORE/C-MOVE. Deutsche Datenhaltung kombiniert mit ISO 27001-Zertifizierung und eIDAS-konformer elektronischer Signatur gewährleistet DSGVO-, BDSG- und GDPdU-Compliance. Die modulare Architektur erlaubt schrittweisen Rollout – Krankenhäuser starten mit Basis-Modulen wie Scanning und erweitern sukzessive ohne Neuinstallation. Das Backend basiert auf .NET Core 6.0+ mit Microservices für horizontale Skalierung, KI-Features für Dokumentenanalyse stehen auf der Roadmap für 2025.
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Phoebus qm ist eine integrierte Quality-Management-Suite für Krankenhäuser, die Dokumentenlenkung, CAPA-Prozesse, Risikomanagement und Audit-Automation in einer zentralen Plattform vereint. Die Software richtet sich an mittlere bis große Kliniken mit 200–800 Betten sowie an Klinikverbünde mit 2–10 Standorten, die dedizierte QM-Teams beschäftigen. Der Anbieter PHOEBUS IT Consulting ist seit 2002 am Markt und konzentriert sich auf den deutschsprachigen Raum.
Die Lösung bietet einen Config-over-Code-Workflow-Editor zur selbstständigen Prozessmodellierung ohne IT-Abhängigkeit und verfügt über einen zertifizierten SAP-Connector für nahtlose Integration mit Materialwirtschaft, Personal und Finanzen. Die mandantenfähige Multi-Site-Architektur ermöglicht zentrale Governance bei lokaler Anpassungsfähigkeit. Compliance-Standards wie ISO 9001, DIN EN 15224 und ISO/IEC 27001 werden erfüllt, G-BA-Qualitätssicherung wird unterstützt. Eine zentrale Einschränkung: Fehlende native HL7-Integration erfordert zusätzliche Middleware für KIS-Anbindungen mit 6–12 Monaten Mehraufwand.
Weitere Details zu Funktionen, Zielgruppe und Kosten auf der Unterseite. → Alle Eigenschaften & Preise
consultware® FM ist eine spezialisierte Facility-Management-Software für Krankenhäuser, die medizintechnische Geräte, Gebäudetechnik und Infrastruktur zentral verwaltet und rechtssicher dokumentiert. Die Lösung richtet sich an mittelgroße bis große Kliniken mit 200-800 Betten sowie Universitätskliniken und Klinikverbünde mit komplexen Compliance-Anforderungen. Die Pietschconsult GmbH entwickelt die Software seit 1998 am Standort Hamburg mit einem spezialisierten Healthcare-Team.
Die Software liefert Out-of-the-box-Templates für VDI 6022 (Raumlufthygiene), MPBetreibV (Medizinprodukte) und DGUV V3 (Elektrosicherheit). Ein No-Code-Workflow-Editor ermöglicht Fachabteilungen eigenständige Prozessanpassungen ohne Programmierung. Die API-First-Architektur bietet über 50 Standard-Konnektoren zu Systemen wie SAP, Microsoft Dynamics und Agfa Orbis. Referenzkunden wie das Universitätsklinikum Münster und das Städtische Klinikum Lübeck belegen die Praxisbewährung an komplexen Einrichtungen. Die mobile Offline-App erlaubt Technikern das Arbeiten in Gebäudeteilen ohne WLAN-Abdeckung.
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TRANSCONNECT® - Business Integration Platform ist eine Enterprise-Integrationsplattform (ESB) speziell für deutsche Krankenhäuser, die fragmentierte Systemlandschaften – KIS, LIS, RIS, PACS und Abrechnungssysteme – zu einem automatisierten Datennetz verbindet. Die Lösung richtet sich an Universitätskliniken, Krankenhausverbünde und spezialisierte Fachkliniken mit komplexen Integrationsanforderungen. Angeboten wird sie von der SQL Projekt AG, gegründet 1998, mit Sitz in Hamburg und gematik-Kompetenzzentren in Hamburg und München.
Die Plattform ist der einzige ESB mit offizieller gematik-Zertifizierung für deutsche Telematikinfrastruktur – eRezept, ePA und Notfalldatenverwaltung funktionieren ohne externe Mapper. Vorkonfigurierte IHE-Profile, HL7 V2/V3, FHIR und DICOM-Routing beschleunigen Integrationsprojekte um 30 Prozent. Das modulare OSGi-Bundle-Konzept ermöglicht Rollouts nach Fachbereich (Labor, Radiologie, Abrechnung) ohne Gesamtsystem-Risiko. Deutscher 24/7-Support und DSGVO-konforme Audit-Logs sind integriert. Wichtig: Keine Public-Cloud-SaaS-Variante verfügbar – nur On-Premise oder Private Cloud.
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VIBS9 ist eine spezialisierte Business-Intelligence- und Corporate-Performance-Management-Lösung für Krankenhäuser, die Daten aus bestehenden KIS, ERP und Materialwirtschaft harmonisiert und aufbereitet. Das System richtet sich an mittelgroße bis große Akut-Kliniken, Klinikverbünde, Universitätsklinika und private Träger mit dedizierten Controlling-Strukturen. Der Anbieter DextraData GmbH wurde 2010 in München gegründet und konzentriert sich ausschließlich auf Gesundheitscontrolling im deutschsprachigen Raum.
VIBS9 bringt die deutsche DRG-Systematik, Pflegekostenabrechnung nach BPflV, Tarifverträge wie TVÖD und AVR sowie KHEntgG-Regelungen bereits vorkonfiguriert mit. Die Integration erfolgt über native Konnektoren zu SAP IS-H, ORBIS und PDMS, während eine In-Memory-Engine mit SAP HANA über 100 Millionen Records performant verarbeitet. Das System ist ISO 27001-zertifiziert und erfüllt KRITIS-Anforderungen nach § 8a BSI-Gesetz. Die Mehrmandat-Fähigkeit ermöglicht Klinikverbünden standortübergreifende Analysen mit strikter Datentrennung.
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Kumi Health ist eine cloudbasierte Krankenhaussoftware mit Fokus auf intelligente Bettenverwaltung und digitale Pflegedokumentation. Die Lösung richtet sich an Universitätskliniken und Maximalversorger mit 200 bis 1.000 Betten, die administrative Prozesse automatisieren und Personalressourcen optimieren möchten. Das Unternehmen wurde 2018 in Berlin gegründet und erhielt 2022 eine Series-A-Finanzierung über 15 Millionen Euro.
Die proprietäre KumiPredict™-KI-Engine prognostiziert Belegungsspitzen mit 85 Prozent Genauigkeit und reduziert Administrationsaufwand um 15 Prozent. Das System ist als Medizinprodukt nach MDR EU 2017/745 zertifiziert und erfüllt ISO 27001 sowie DSGVO-Anforderungen. Bidirektionale Echtzeit-Integration erfolgt über HL7/FHIR mit SAP IS-H, Cerner Millennium und ORBIS – ohne nächtliche Batch-Läufe. Referenzkunden wie Charité Berlin, Universitätsklinikum Heidelberg und Klinikum München Süd nutzen die Software produktiv. Die Lösung läuft ausschließlich auf Amazon Web Services und ist über das Krankenhauszukunftsgesetz förderfähig.
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principia Healthcare Plattform ist eine modulare Low-Code-Plattform zur Digitalisierung klinischer Prozesse mittels visueller BPMN-2.0-Notation. Die Lösung richtet sich an mittlere bis große Krankenhäuser ab 300 Betten, Universitätskliniken und Krankenhausverbünde mit komplexen Workflow-Anforderungen. Der Anbieter PlanOrg Health Services GmbH wurde 2014 in München gegründet und betreut über 20 dokumentierte Implementierungen.
Die Plattform integriert native Healthcare-Standards wie HL7, FHIR und DICOM und ermöglicht flexible Hybrid-Bereitstellung zwischen Cloud, On-Premise und Multi-Site-Szenarien. Mit einer integrierten Regel- und Eskalations-Engine sowie Real-time KPI-Dashboards verbindet principia Prozessoptimierung mit Performance-Management. Die Lösung ist ISO-27001-zertifiziert und bietet 24/7-Support mit 4-Stunden-SLA bei kritischen Problemen. Typische Implementierungen dauern 8 bis 12 Monate mit dokumentierten Amortisationszeiten von 12 bis 18 Monaten bei messbaren Effizienzsteigerungen von 20 bis 30 Prozent.
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An dieser Stelle möchten wir Ihnen die browserbasierte Cloud-Lösung PETRA von der IP Systeme GmbH & Co KG aus Kirchzarten/Baden-Württemberg vorstellen. Hierbei handelt es sich um eine Software zur Erfassung und Verteilung von Dokumenten jeglicher Art.
Für die Verwaltung und Archivierung digitaler Dokumente werden mittlerweile zahlreiche Softwarelösungen angeboten. Aufgrund der Vielzahl der Angebote lässt sich auch für ziemliche jede Branchen die passende Softwarelösung finden. Damit kommt ein Unternehmen auf dem Weg zu seinem Ziel des papierlosen Büros bzw. digitalisierten Unternehmens schon einen großen Schritt voran.
Aber die digitale Verwaltung und Archivierung von Dokumenten setzt voraus, dass diese auch in digitaler Form vorliegen und somit in die Datenbank aufgenommen und digital verwaltet werden können. Nähere Informationen erhalten Sie über diese Webseite - hier klicken.
Agfa Healthcare bietet eine modulare Enterprise-Imaging-Plattform aus RIS, PACS und Vendor Neutral Archive für Akutkrankenhäuser. Die Lösung integriert Radiologie, Kardiologie, Pathologie und OP-Bildgebung – mit direkter Anbindung an ORBIS Krankenhausinformationssysteme. Das VNA speichert alle Modalitäten herstellerneutral und erfüllt MDR, DSGVO und StrSchV ab Werk. Der Anbieter mit Sitz in Brüssel baut auf über 50 Jahre Erfahrung in medizinischer Bildgebung.
Die Plattform nutzt DICOMweb, FHIR R4 und IHE-Profile für nahtlose E-Health-Integration ohne proprietäre Schnittstellen. MUSICA™ X optimiert Röntgenbilder automatisch und reduziert Nachaufnahmen um 20 Prozent – ohne Dosiserhöhung. Der Zero-Footprint-Viewer streamt 3D-Rekonstruktionen über HTML5 auf Tablets ohne Installation. KI-gestützte Tools markieren Lungenknoten und Mammographie-Befunde vor ärztlicher Beurteilung. Die native ORBIS-Integration eliminiert Medienbrüche und beschleunigt Befundprozesse um bis zu 25 Prozent. Data-Analytics-Dashboards zeigen Durchlaufzeiten und Geräteauslastung manipulationssicher für Compliance-Prüfungen.
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HOSPIDEA ist eine spezialisierte Krankenhaussoftware für Asset- und Gerätemanagement medizintechnischer Ausstattung – ohne Patientendatenverwaltung. Die Lösung richtet sich an Universitätskliniken, mittelgroße Krankenhäuser ab 200 Betten, spezialisierte OP-Zentren und Klinikverbünde. Entwickelt wird die Software von der SOMEWARE Bodnegg GmbH aus Baden-Württemberg mit rund 50 Mitarbeitern und 15 % F&E-Quote.
Das System kombiniert Live-Tracking via RFID/Bluetooth mit automatisierter MPBetreibV- und DIN EN ISO 13485-konformer Wartungsplanung. Die KRITIS/BSI-Grundschutz-Zertifizierung erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen für kritische Infrastrukturen – deutlich über Standard-ISO-27001 hinaus. Integration erfolgt über HL7/FHIR-Schnittstellen zu SAP IS-H und Siemens i.s.h.med. Die Low-Code Workflow-Engine ermöglicht Prozessanpassungen ohne Programmierung. Die Microservices-Architektur mit Docker/Kubernetes unterstützt Hybrid-Betrieb – sensible Daten On-Premise, Analytics in der Cloud. Pilotkunden berichten von 30 % reduzierten Suchzeiten und 25–40 % weniger Verwaltungsaufwand.
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I-Solutions ist eine Cloud-basierte, modulare Krankenhaus-Software für elektronische Patientenakte, Medikamentenmanagement, Pflege-Dokumentation und DRG-Abrechnung. Das System richtet sich an Kliniken mit 50 bis 300 Betten, Fachkliniken und integrierte Versorgungsverbünde, die schrittweise digitalisieren möchten. Die DAVID eHealth & Pharma UG mit Sitz in Berlin entwickelt die Software seit 2018.
Das System setzt von Grund auf auf FHIR R4 und Microservices-Architektur für native Telematik-Anbindung. Die ISO 27001-Zertifizierung durch TÜV Süd und deutsches Hosting in der Azure German Data Zone garantieren DSGVO-konforme Datensouveränität. Standardisierte HL7 v2.x- und DICOM-Schnittstellen ermöglichen nahtlose Integration mit Labor-, PACS- und Radiologie-Systemen. Die Barcode-gestützte Medikamentengabe reduziert Verabreichungsfehler um bis zu 20 Prozent, während mobile Pflege-Dokumentation etwa 30 Prozent Zeitersparnis ermöglicht.
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MEDICAL OFFICE verbindet Praxisverwaltung und Krankenhausinformationssystem in einer hybriden Anwendung. Die Software richtet sich an Krankenhäuser bis 400 Betten mit angegliederten MVZs, Belegarztstrukturen oder ambulant-stationärer Verzahnung. Hersteller ist INDAMED aus Nordrhein-Westfalen, seit über 30 Jahren im deutschen Gesundheitsmarkt aktiv.
Die Lösung bietet zertifizierte Telematikinfrastruktur-Module für KIM, eArztbrief und Notfalldaten-Management nach gematik-Standard. Die DRG-Abrechnung erkennt Verlegungen automatisch und prüft Kodierungen auf Plausibilität. PEPP-Abrechnung für psychiatrische Einrichtungen ist vollständig integriert. HL7/FHIR-Schnittstellen verbinden Labor, Radiologie und Befund-Abteilungen ohne Medienbrüche. Das modulare Lizenzmodell ermöglicht Teilfunktionen ohne Vollsuite-Investition. Die schrittweise Modernisierung auf .NET Core und REST-APIs reduziert Vendor Lock-in.
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Oracle Cerner bietet ein vollständig integriertes Krankenhausinformationssystem mit elektronischer Patientenakte (EHR), CPOE-Verordnungsmanagement und klinischer Entscheidungsunterstützung in einer gemeinsamen Datenbasis. Die Lösung richtet sich an große Krankenhausverbünde ab 300 Betten, Universitätskliniken und Gesundheitssysteme mit Spezialisierungen in Kardiologie, Onkologie oder Neurochirurgie. Seit 2022 ist Cerner Tochter der Oracle Corporation und wurde 1979 gegründet.
Über 2.700 Krankenhäuser weltweit nutzen die Plattform. Die CareAware Device Integration erfasst automatisch Vitaldaten von über 1.000 Medizingeräten direkt in die Patientenakte – dies reduziert Dokumentationsfehler um bis zu 30 %. Die offene Ignite™ Plattform mit FHIR R4, HL7 v2/v3 und REST-APIs ermöglicht Dritthersteller-Integrationen ohne Vendor Lock-in. Die Migration auf die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) mit KI-Modulen zur Sepsis-Früherkennung ist im Gange. Für deutsche Anforderungen wie Telematikinfrastruktur, ePA und E-Rezept sind separate Konnektoren erforderlich. Die Implementierung dauert 12–36 Monate mit einem typischen Budget von 10–30 Mio. EUR über 5 Jahre für ein 300-Betten-Haus.
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Krankenhäuser nutzen Krankenhausinformationssysteme (KIS) für Patientenverwaltung, klinische Dokumentation und Abrechnung. Zusätzlich setzen sie Fachsysteme ein: Laborinformationssysteme (LIS), Radiologieinformationssysteme (RIS/PACS) für bildgebende Verfahren und OP-Management-Systeme. Das KIS integriert diese Subsysteme über standardisierte Schnittstellen.
Führende KIS-Anbieter in Deutschland sind Dedalus (ORBIS), CompuGroup Medical (CGM MEDICO), NEXUS, Oracle Cerner (i.s.h.med) und Meierhofer (M-KIS). SAP IS-H, das jahrzehntelang dominant war, läuft zwischen 2027 und 2030 aus und treibt einen Marktwandel.
"Beste" ist abhängig von Krankenhausgröße, IT-Reifegrad und klinischer Spezialisierung. Kleine Krankenhäuser profitieren von Vollsystemen wie NEXUS oder M-KIS. Große Krankenhäuser und Universitätskliniken setzen auf Hybrid-Ansätze: ein Core-KIS für Administration kombiniert mit Best-of-Breed-Fachmodulen für hochspezialisierte Bereiche.
KIS-Kosten variieren erheblich nach Krankenhausgröße: Kleine Krankenhäuser zahlen typischerweise 80.000 bis 150.000 Euro jährlich für Lizenzen. Große Universitätskliniken zahlen 500.000 bis über 1.500.000 Euro jährlich. Die Implementierung kostet zusätzlich das 1,5- bis 3-fache der Jahreslizenz.
Realistische Zeitrahmen variieren nach Krankenhausgröße: Kleine Krankenhäuser benötigen 18 bis 24 Monate. Große Krankenhäuser und Klinikverbünde sollten drei bis vier Jahre einplanen. Universitätskliniken und Multi-Site-Gruppen benötigen vier bis sechs Jahre. Der SAP IS-H Ablösungs-Benchmark liegt bei 5,5 Jahren für große Institutionen.
Ein Vollsystem bedeutet, dass ein Anbieter alle Module aus einer integrierten Plattform bereitstellt (einfache Integration, aber Vendor Lock-In Risiko). Best-of-Breed bedeutet spezialisierte Module von verschiedenen Anbietern (klinische Exzellenz, aber hoher Integrationsaufwand). Der Hybrid-Ansatz kombiniert beides und dominiert in der Praxis.
Ein KIS muss § 630f BGB erfüllen (Patientendokumentation mit 10-jähriger Aufbewahrung), GoBD (revisionssichere Archivierung aller finanziellen Daten), DSGVO und OH-KIS (Datenschutz mit granularer Zugriffskontrolle und umfassender Protokollierung) sowie TI-Integration (ePA, eRezept, KIM ab 2025 verpflichtend).
Die TI ist das verpflichtende, sichere Netzwerk für das deutsche Gesundheitswesen. Krankenhäuser müssen ab 2025/2026 ePA (elektronische Patientenakte), eRezept, KIM (sichere Kommunikation für Arztbriefe) und NFDM (Notfalldatenmanagement) unterstützen. Bis 2026 ist außerdem ein TI 2.0 Update mit neuen Kryptografie-Standards erforderlich.
Die Hauptursache ist mangelnde Akzeptanz bei klinischem Personal (Ärzte, Pflegekräfte). Gründe: Fehlende frühe Einbindung in die Anforderungsdefinition, schlechte Usability (zu viele Klicks, langsame Performance), Workflow-Störungen (System macht Arbeit schwerer, nicht leichter) und unzureichende Schulung. Change Management ist kritischer als Technologie.
Non-negotiable Kernfunktionen umfassen Patientenaufnahme (ADT - Admission, Discharge, Transfer), Abrechnung (GoBD-konform), klinische Dokumentation (§ 630f BGB), CPOE (Computerized Physician Order Entry), Terminplanung, Integration mit LIS/RIS/PACS und TI-Anbindung. Fachmodule (OP-Management, PDMS für Intensivstation) hängen von der Spezialisierung ab.
Kliniken nutzen ein zentrales KIS (wie ORBIS, CGM MEDICO, NEXUS) plus spezialisierte Fachsysteme für Labor (LIS), Radiologie (RIS/PACS), OP-Management und Intensivstation (PDMS). Die Integration erfolgt über HL7- oder FHIR-Schnittstellen. Das KIS fungiert als "digitales Nervensystem", das alle Subsysteme koordiniert.
Drei strategische Faktoren sind entscheidend: Krankenhausgröße und -typ (kleine Häuser benötigen Vollsysteme, große spezialisierte Häuser Hybrid-Ansätze), IT-Reifegrad (Best-of-Breed erfordert hohe IT-Kompetenz) und strategische Prioritäten (Stabilität vs. Innovation). Involvieren Sie klinisches Personal früh. Die Architektur-Wahl (Vollsystem vs. Hybrid vs. Best-of-Breed) ist wichtiger als der spezifische Vendor.
Die deutsche Krankenhauslandschaft erlebt einen historischen Umbruch. Der angekündigte End-of-Life-Termin für SAP IS-H zwischen 2027 und 2030 zwingt die meisten großen Krankenhäuser in einen aufwendigen, risikoreichen Systemwechsel. Gleichzeitig verschärfen sich die regulatorischen Anforderungen: Die Telematikinfrastruktur (TI) mit ePA, eRezept und KIM wird verpflichtend, die Dokumentationspflichten nach § 630f BGB werden strenger kontrolliert, und die GoBD-konforme Archivierung von Abrechnungsdaten ist Prüfungsgegenstand der Finanzverwaltung. Als Krankenhaus-Geschäftsführer oder IT-Leiter stehen Sie vor einer Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen: Welches Krankenhausinformationssystem passt zu Ihrer Klinik? Vollsystem oder Best-of-Breed? Cloud oder On-Premise? Welche Anbieter sind strategisch positioniert?
Dieser Ratgeber bietet Ihnen eine neutrale, strategische Orientierung. Wir analysieren die Systemarchitekturen (Vollsystem vs. Best-of-Breed vs. Hybrid), vergleichen die führenden KIS-Anbieter nach ihrer strategischen Positionierung, erläutern die regulatorischen Anforderungen im Detail und zeigen Ihnen die kritischen Erfolgsfaktoren für die Implementierung. Das Ziel ist eine fundierte Entscheidungsgrundlage für eine Investition, die Ihr Krankenhaus für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre prägt.
Ein Krankenhausinformationssystem (KIS) ist die zentrale IT-Plattform eines Krankenhauses, die administrative, klinische und finanzielle Funktionen in einem integrierten System zusammenführt. Das KIS koordiniert alle patientenbezogenen Prozesse: von der Patientenaufnahme (Admission, Discharge, Transfer - ADT) über die klinische Dokumentation und Befundung bis zur Abrechnung mit Krankenkassen, Versicherungen und Privatpatienten. Dabei fungiert das KIS als digitales Nervensystem des Krankenhauses, das medizinische, klinische sowie administrative Daten erfasst, verarbeitet und an die relevanten Stellen weitergibt.
Der zentrale Unterschied zum Begriff "Krankenhaussoftware" liegt im Integrationsgrad. Während einzelne Fachmodule wie das Laborinformationssystem (LIS), das Radiologieinformationssystem (RIS) oder die Picture Archiving and Communication Systems (PACS) spezialisierte Teilbereiche abdecken, orchestriert das KIS diese Systeme über standardisierte Schnittstellen. Ein modernes KIS muss heute HL7-Nachrichten verarbeiten, FHIR-Schnittstellen bereitstellen und die Integration mit der Telematikinfrastruktur (TI) gewährleisten. Ohne diese zentrale Koordinationsfunktion entstehen sogenannte "Insellösungen" - isolierte Systeme, die nicht miteinander kommunizieren. Das führt zu Medienbrüchen, Mehrfacherfassungen und erhöhtem Fehlerrisiko.
Die strategische Bedeutung eines KIS geht weit über technische Aspekte hinaus. Es ist das zentrale Instrument zur Erfüllung gesetzlicher Pflichten: § 630f BGB schreibt die vollständige Dokumentation aller wesentlichen Behandlungsmaßnahmen mit einer Aufbewahrungsfrist von mindestens zehn Jahren vor. Die GoBD verlangt eine revisionssichere Archivierung aller finanziell relevanten Daten. Die DSGVO und die Orientierungshilfe Krankenhausinformationssysteme (OH-KIS) definieren strenge Anforderungen an Zugriffskontrolle und Datentrennung. Ab 2025 ist die Anbindung an die Telematikinfrastruktur mit ePA, eRezept, KIM und NFDM verpflichtend. Ein KIS, das diese regulatorischen Anforderungen nicht erfüllt, gefährdet den Krankenhausbetrieb rechtlich, finanziell und operativ.
Der deutsche KIS-Markt erlebt einen historischen Umbruch. Der angekündigte End-of-Life-Termin für SAP IS-H zwischen 2027 und 2030 setzt die meisten großen Krankenhäuser unter Zugzwang. SAP IS-H war jahrzehntelang das administrative und finanzielle Rückgrat vieler Universitätskliniken und großer Krankenhäuser. Der erzwungene Systemwechsel öffnet den Markt für Wettbewerber und treibt Krankenhäuser in einen komplexen, mehrjährigen Migrationsprozess. Diese Marktsituation verschärft die Bedeutung der Anbieter-Wahl: Die Entscheidung für ein KIS bindet Sie für zehn bis fünfzehn Jahre an einen Vendor. Die strategische Positionierung der Anbieter ist daher wichtiger als bloße Feature-Listen.
Dedalus mit seinem Flaggschiffprodukt ORBIS ist der größte Incumbent auf dem deutschen Markt. Dedalus wurde durch die Übernahme des KIS- und EHR-Geschäfts von Agfa Healthcare zu einem dominanten Player. ORBIS ist ein klassisches Vollsystem mit umfassender Funktionsabdeckung und einer großen installierten Basis in mittleren und großen Krankenhäusern. Die strategische Positionierung von Dedalus zielt auf Krankenhäuser, die eine stabile, ausgereifte Lösung als IS-H-Ersatz suchen. Interessant ist die Hybrid-Strategie: Dedalus kooperiert mit Diamant Software für das Finanzmodul, was zeigt, dass selbst große Vollsystem-Anbieter spezialisierte Best-of-Breed-Module in ihre Architektur integrieren. Dedalus investiert außerdem in KI- und NLP-Module als Add-ons für Kunden, die innovative Funktionen wünschen.
CompuGroup Medical (CGM) positioniert sich als aggressiver Challenger, der explizit auf den SAP IS-H-Ersatzmarkt zielt. Mit CGM MEDICO bietet CGM ein modernes, auf Microservices basierendes KIS, das On-Premise, Hybrid oder vollständig in der Cloud betrieben werden kann. Die zentrale strategische Differenzierung ist CGM CLINICAL RCM (Revenue Cycle Management), ein Modul, das direkt die finanziellen Kernfunktionen von SAP IS-H ersetzt. CGM nutzt seine jahrelange Erfahrung als SAP-Partner, um Migrationsprojekte anzubieten. Die Zielgruppe sind große Krankenhäuser und Klinikverbünde, die von SAP wegmigrieren müssen und eine moderne, cloud-fähige Architektur bevorzugen.
NEXUS AG verfolgt eine fokussierte Vollsystem-Strategie für ein breiteres Marktsegment. NEXUS bedient nicht nur somatische Krankenhäuser, sondern auch psychiatrische Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen mit speziellen KIS-Varianten (NEXUS / PSYCHIATRIE, NEXUS / REHA). Die Stärke von NEXUS liegt in der tiefen Integration innerhalb dieser Nischensegmente. Für mittlere Krankenhäuser ohne Universitätsklinik-Komplexität ist NEXUS eine stabile All-in-One-Alternative. NEXUS gewinnt regelmäßig große Ausschreibungen, zuletzt bei der MEDIAN Unternehmensgruppe für deren gesamtes Klinik-Portfolio.
Oracle Cerner mit i.s.h.med befindet sich in einer strategisch unsicheren Position. i.s.h.med war traditionell das klinische Add-on zu SAP IS-H als administrativem Backbone. Die beiden Systeme waren eng verzahnt: SAP IS-H verwaltete die Patientenstammdaten und Abrechnung, i.s.h.med die klinische Dokumentation und Workflows. Mit dem Ende von SAP IS-H verliert i.s.h.med seine notwendige Basis. Die Zukunft von i.s.h.med ist nun an Oracles globale Cloud-Strategie gebunden, die möglicherweise nicht optimal zu den spezifischen Anforderungen des deutschen Marktes passt. Viele Universitätskliniken, die i.s.h.med nutzen, stehen vor der Entscheidung: Entweder sie migrieren zu einem anderen klinischen System, oder sie hoffen auf eine Oracle-Lösung, die i.s.h.med ohne SAP IS-H lauffähig macht.
Telekom Healthcare Solutions ist kein klassischer KIS-Anbieter, sondern eine Integrator-Plattform. Telekom bietet keine eigene KIS-Software, sondern eine "modulare Digitalisierungsplattform", die bestehende Systeme wie ORBIS oder IS-H integriert. Die strategische Rolle von Telekom ist die Bereitstellung der TI-Konnektivität, BSI-zertifizierter Sicherheitsebenen und Integrations-Hubs für Best-of-Breed-Module. Für Krankenhäuser, die einen Hybrid-Ansatz verfolgen, kann Telekom der "Klebstoff" sein, der verschiedene Systeme verbindet.
Meierhofer mit M-KIS ist ein Mittelstand-Spezialist. M-KIS ist ein modernes, modulares KIS auf Microservices-Basis, das sich an mittlere Kliniken richtet. Meierhofers Differenzierung liegt im Service: 24/7-Support und eine offene, FHIR-ready Architektur. M-KIS ist eine Alternative für Krankenhäuser, die weder die Komplexität von ORBIS noch die Größe von CGM MEDICO benötigen, aber dennoch eine moderne Plattform wünschen.
Agfa Healthcare muss mit einer wichtigen Klarstellung erwähnt werden: Agfa ist seit 2020 kein KIS-Anbieter mehr. Agfa verkaufte sein gesamtes KIS-, EHR- und ORBIS-Geschäft an Dedalus. Agfa konzentriert sich heute ausschließlich auf Enterprise Imaging (PACS und bildgebende Systeme) als Best-of-Breed-Spezialist. Falls Sie Agfa in einer KIS-Ausschreibung sehen, handelt es sich entweder um Altverträge oder um Imaging-Module, nicht um ein vollständiges Krankenhausinformationssystem.
Die Wahl des Anbieters hängt von Ihrer strategischen Ausrichtung ab. Suchen Sie Stabilität und Kontinuität? Dedalus ORBIS ist eine ausgereifte Wahl. Wollen Sie eine moderne Cloud-Architektur mit klarem SAP-Migrationspfad? CGM MEDICO ist strategisch positioniert. Sind Sie ein mittleres Krankenhaus mit Fokus auf psychiatrische oder Reha-Versorgung? NEXUS bietet spezialisierte Lösungen. Die Anbieter-Wahl ist nicht nur eine technische, sondern eine strategische Entscheidung mit langfristigen Konsequenzen.
Die Unterscheidung zwischen Kernfunktionen und Fachmodulen ist zentral für eine kosteneffiziente KIS-Auswahl. Krankenhäuser überzahlen häufig für Module, die sie nie nutzen, oder unterschätzen kritische Funktionen, die später teuer nachgerüstet werden müssen. Ein strukturiertes Verständnis der Modul-Priorisierung hilft Ihnen, das Budget auf die tatsächlich relevanten Bereiche zu fokussieren. Dabei gilt: Kernfunktionen sind non-negotiable - sie sind entweder gesetzlich vorgeschrieben oder operational zwingend erforderlich. Fachmodule hingegen hängen von Ihrer Krankenhausgröße, Spezialisierung und strategischen Ausrichtung ab.
Zu den Kernfunktionen gehören administrative, klinische und integrative Module, ohne die kein Krankenhaus funktionieren kann. Im administrativen Bereich ist die Patientenaufnahme und -verwaltung (ADT - Admission, Discharge, Transfer) das zentrale Nervensystem. Jede Patientenaufnahme, Verlegung, Belegung und Verteilung freier Betten läuft über dieses Modul. Das ADT-System ist die Datenbasis für alle nachgelagerten Prozesse. Eng verknüpft ist die Abrechnung und Finanzverwaltung: DRG-basierte Abrechnung für gesetzlich Versicherte, privatärztliche Abrechnung und Controlling. Dieses Modul muss GoBD-konform sein, da die Finanzverwaltung die revisionssichere Archivierung aller Abrechnungsdaten prüft. Ohne ein GoBD-konformes Abrechnungsmodul riskieren Sie erhebliche steuerrechtliche Konsequenzen.
Im klinischen Bereich ist die klinische Dokumentation und Befundung die Kernfunktion zur Erfüllung der gesetzlichen Dokumentationspflicht nach § 630f BGB. Jede Behandlung muss vollständig dokumentiert werden - Anamnese, Diagnosen, Befunde, Therapien, Eingriffe, Einwilligungen. Die Dokumentation muss für mindestens zehn Jahre verfügbar bleiben. Bei Behandlungsfehlerprozessen kehrt sich die Beweislast um: Was nicht dokumentiert wurde, gilt als nicht durchgeführt. Ein zweites unverzichtbares Modul ist CPOE (Computerized Physician Order Entry), das System zur elektronischen Leistungsanforderung. Ärzte und Pflegekräfte bestellen über CPOE Laboruntersuchungen, Röntgenbilder, Medikamente und weitere Leistungen. Ein drittes Kernmodul ist die Terminplanung und Ressourcenmanagement für OP-Säle, Großgeräte (MRT, CT) und Personal.
Die integrativen Kernfunktionen umfassen die Schnittstellen zu Subsystemen. Ein KIS muss standardmäßig mit dem Laborinformationssystem (LIS) kommunizieren, um Laboranforderungen zu übermitteln und Befunde zu empfangen. Ebenso essenziell ist die Anbindung an das Radiologieinformationssystem (RIS) und PACS (Picture Archiving and Communication System) für bildgebende Verfahren. Die Anbindung an das Apotheken-Modul für Medikationsmanagement und Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ist ebenfalls Kernfunktion. Schließlich ist die TI-Anbindung seit 2025 gesetzlich verpflichtend: Die Bereitstellung der elektronischen Patientenakte (ePA), das eRezept, KIM (Kommunikation im Medizinwesen) für Arztbriefe und NFDM (Notfalldatenmanagement) sind keine optionalen Features mehr, sondern regulatorische Mandate.
Fachmodule sind spezialisierte Funktionen für high-acuity Bereiche oder spezifische Abteilungen. Das OP-Management bietet detaillierte Planung, Dokumentation und Ressourcenverwaltung für den Operationssaal. Es integriert sich mit Infektions-Surveillance-Modulen wie OP-KISS zur Überwachung nosokomialer Infektionen. Ein PDMS (Patient Data Management System) ist essenziell für die Intensivstation. Ein generisches KIS kann die hochfrequenten Datenströme von Beatmungsgeräten, Monitoren und Infusionspumpen nicht abbilden. Ein spezialisiertes PDMS erfasst minütlich Vitalparameter und dokumentiert intensivmedizinische Workflows. Das AEMP-Modul (Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte) verwaltet den Sterilisations-Lifecycle chirurgischer Instrumente und bietet Rückverfolgbarkeit durch Integration mit dem OP-Management. Weitere Fachmodule existieren für Onkologie (ONKO-KISS), Kardiologie oder Dialyse (AMDI-KISS).
Die Priorisierung dieser Fachmodule hängt von Ihrem Krankenhaus-Typ ab. Ein kleines Krankenhaus (150-300 Betten) mit Regelversorgung profitiert von einem Vollsystem, dessen "gut genug" integrierte Module für OP und Intensivstation ausreichen. Ein separates, hochspezialisiertes PDMS ist oft nicht finanzierbar. Stattdessen nutzen Sie die integrierten Module des Vollsystem-Vendors. Ein großes Krankenhaus (500+ Betten) mit Schwerpunktversorgung benötigt einen Hybrid-Ansatz: Ein starkes Core-KIS für Administration und Basis-Dokumentation, aber Best-of-Breed-Fachmodule für OP-Management und PDMS. Die Qualität der Versorgung in Hochrisikobereichen hängt von diesen Spezialmodulen ab. Bei einer Universitätsklinik ist der Best-of-Breed-Ansatz Standard: Das Core-KIS dient primär als administratives und Abrechnungs-Rückgrat. Die klinische Arbeit erfolgt in einem Ökosystem hochspezialisierter Fachmodule für Forschung, Lehre und spezialisierte Kliniken. Die Standardisierung dieser Landschaft ist eine Herausforderung, aber notwendig, um klinische Exzellenz zu gewährleisten.
Die zentrale strategische Entscheidung bei der KIS-Auswahl ist nicht "welcher Anbieter", sondern "welche Systemarchitektur". Soll Ihr Krankenhaus ein Vollsystem von einem einzigen Vendor einsetzen? Oder einen Best-of-Breed-Ansatz mit spezialisierten Modulen von verschiedenen Anbietern? Oder den in der Praxis dominierenden Hybrid-Ansatz? Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für Kosten, Innovationsgeschwindigkeit, klinische Akzeptanz und langfristige Flexibilität. Es gibt keine universell "beste" Lösung - die richtige Architektur hängt von Ihrer IT-Reife, Krankenhausgröße und strategischen Prioritäten ab.
Ein Vollsystem bedeutet, dass ein einziger Vendor nahezu alle KIS-Module aus einer integrierten Plattform bereitstellt. Anbieter wie NEXUS oder Dedalus ORBIS verfolgen diesen Ansatz klassisch. Die primären Vorteile liegen in der vereinfachten Integration: Die Daten fließen nahtlos zwischen Patientenaufnahme, klinischer Dokumentation und Abrechnung. Es gibt ein einheitliches Datenmodell, eine "Single Source of Truth" für alle Patientendaten. Die Beschaffung ist einfacher: ein Vertrag, ein Ansprechpartner, eine Support-Hotline. Updates und Wartung laufen zentral. Für kleine bis mittlere Krankenhäuser mit begrenzten IT-Ressourcen ist das Vollsystem attraktiv, weil die Komplexität beim Vendor liegt, nicht intern.
Die Nachteile des Vollsystems sind jedoch erheblich. Vendor Lock-In ist das größte strategische Risiko: Sie werden technologisch und ökonomisch von einem einzigen Anbieter abhängig. Hohe Wechselkosten und proprietäre Schnittstellen, die bewusst so gestaltet sind, dass Konkurrenzprodukte schwer integrierbar sind, fesseln Sie an den Vendor. Vollsysteme sind zudem träge bei Innovationen. Monolithische Systeme können nicht so schnell neue Technologien wie KI, mobile Apps oder fortschrittliche Analytics integrieren wie spezialisierte Konkurrenten. Der dritte Nachteil ist die funktionale Kompromiss-Qualität: Das Fachmodul für PDMS oder LIS eines Vollsystem-Anbieters ist oft "mittelmäßig" im Vergleich zu einem dedizierten Best-of-Breed-Produkt. Für Bereiche, in denen klinische Exzellenz entscheidend ist, kann das zum Problem werden.
Der Best-of-Breed-Ansatz bedeutet, dass Sie für jede Funktion das "beste" spezialisierte Modul von verschiedenen Anbietern beschaffen. Ein Best-of-Breed-KIS könnte beispielsweise ein Core-ADT-System von Vendor A, ein spezialisiertes PDMS von Vendor B, ein OP-Management-Modul von Vendor C und ein eigenes LIS/RIS von weiteren Spezialisten umfassen. Der Hauptvorteil ist klinische Exzellenz: Ihre Ärzte und Pflegekräfte erhalten die besten verfügbaren Werkzeuge für ihre Arbeit. Best-of-Breed bietet außerdem Flexibilität und Agilität: Module können einzeln ersetzt oder aktualisiert werden, ohne das gesamte KIS auszutauschen. Sie vermeiden Vendor Lock-In, weil das Risiko auf mehrere Anbieter verteilt ist.
Die Herausforderung beim Best-of-Breed-Ansatz ist die Integrationskomplexität. Ihre interne IT-Abteilung trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Wartung dutzender Schnittstellen zwischen Systemen (HL7, FHIR, IHE-Profile). Wenn die Integration fehlschlägt, entstehen "Insellösungen" - isolierte Systeme ohne Datenaustausch. Das kann schlimmer sein als ein mittelmäßiges Vollsystem. Ein zweiter Nachteil ist der administrative Overhead: Sie verwalten mehrere Verträge, mehrere Support-Hotlines und müssen bei Problemen klären, welcher Vendor verantwortlich ist ("Finger Pointing"). Best-of-Breed setzt eine hohe IT-Reife voraus. Ohne ein starkes, erfahrenes IT-Team mit Integrationskompetenz wird Best-of-Breed zum Chaos.
Die Realität in den meisten deutschen Krankenhäusern ist der Hybrid-Ansatz: Ein Vollsystem für das Core-KIS (administrative und grundlegende klinische Funktionen) kombiniert mit Best-of-Breed-Fachmodulen für spezialisierte Bereiche. Ein Beispiel: Das Universitätsklinikum Freiburg nutzt ein Core-KIS für Patientenverwaltung und Abrechnung, setzt aber Meona (ein spezialisiertes Best-of-Breed-System) für Notaufnahme, OP-Planung und Intensivstation ein. Dieser Ansatz kombiniert die Stabilität eines zentralen administrativen Rückgrats mit klinischer Exzellenz dort, wo es am meisten zählt.
Die strategische Entscheidung zwischen Vollsystem, Best-of-Breed und Hybrid folgt einer klaren Matrix: IT-Reifegrad × klinische Spezialisierung. Ein kleines, allgemeines Krankenhaus mit geringer IT-Reife muss ein Vollsystem wählen. Es hat weder die Ressourcen noch die Kompetenz, ein Best-of-Breed-Ökosystem zu managen. Hier ist NEXUS oder M-KIS die richtige Wahl. Ein großes, spezialisiertes Krankenhaus oder eine Universitätsklinik mit hoher IT-Reife sollte Hybrid oder Best-of-Breed wählen. Die klinischen Anforderungen (Forschung, komplexe Eingriffe, spezialisierte Fachabteilungen) können nicht von einem Vollsystem-Vendor allein erfüllt werden. Das größte Risiko ist ein Mismatch: Ein großes, spezialisiertes Krankenhaus, das ein Vollsystem wählt, wird massive klinische Resistenz erleben, weil die Fachmodule den Anforderungen nicht genügen. Das führt zu Innovationsstau und zur Entstehung unkontrollierter "Schatten-IT" - klinische Abteilungen beschaffen eigene Insellösungen, weil das zentrale KIS ihre Bedürfnisse nicht abdeckt.
Die Wahl des richtigen KIS hängt von drei strategischen Variablen ab: Krankenhausgröße und -typ, IT-Reifegrad und strategische Prioritäten. Es geht nicht um Feature-Checklisten oder Marketing-Versprechen, sondern um den strategischen Fit zwischen Ihrem Krankenhaus-Profil und der Systemarchitektur. Ein Mismatch zwischen Krankenhaus-Anforderungen und gewähltem System führt zu Implementierungsversagen, klinischer Ablehnung und verschwendeten Investitionen.
Die Krankenhausgröße ist der offensichtlichste Faktor, hat aber tieferliegende strategische Implikationen. Ein kleines Krankenhaus (150-300 Betten) mit Regelversorgung hat typischerweise ein kleines IT-Team und begrenzte Budgets. Die richtige Wahl ist ein Vollsystem von Anbietern wie NEXUS oder M-KIS. Die Rationale: Sie benötigen operationale Stabilität und niedrige IT-Overhead-Kosten. Ein Vollsystem verlagert die Komplexität zum Vendor. Sie haben einen einzigen Ansprechpartner für Support, Updates und Wartung. Die integrierten Module für OP und Basis-Intensivstation sind "gut genug" für eine Regelversorgung. Der Versuch, Best-of-Breed-Module einzuführen, würde Ihre IT-Ressourcen überfordern.
Ein großes Krankenhaus (500+ Betten) mit Schwerpunktversorgung sollte einen Hybrid-Ansatz wählen: Ein stabiles Core-KIS (oft ein Vollsystem wie ORBIS oder CGM MEDICO) für Administration, Patientenverwaltung und Abrechnung, kombiniert mit Best-of-Breed-Fachmodulen für high-acuity Bereiche wie OP-Management und PDMS. Die Rationale: Ihre Versorgungsqualität in kritischen Bereichen hängt von der Exzellenz der Fachmodule ab. Ein generisches Intensiv-Modul eines Vollsystem-Vendors reicht nicht aus. Sie brauchen spezialisierte PDMS-Lösungen mit Geräteintegration, hochfrequenter Datenerfassung und intensivmedizinischen Workflows. Ihr IT-Team ist groß genug, um die Integration zu managen.
Eine Universitätsklinik benötigt einen Best-of-Breed-Ansatz oder einen sehr fortgeschrittenen Hybrid-Ansatz. Hier dient das Core-KIS primär als administratives und Abrechnungs-Rückgrat. Die eigentliche klinische Arbeit erfolgt in einem Ökosystem aus hochspezialisierten Fachmodulen für Forschung, Lehre, Transplantationsmedizin, komplexe Chirurgie und spezialisierte Kliniken. Sie haben ein großes, reifes IT-Team, das Integrationsprojekte managen kann. Die Standardisierung dieser heterogenen Systemlandschaft ist eine Daueraufgabe, aber unverzichtbar für klinische Exzellenz. Universitätskliniken können es sich nicht leisten, auf die "mittelmäßigen" Fachmodule eines Vollsystem-Vendors angewiesen zu sein.
Der IT-Reifegrad ist die zweite entscheidende Variable. IT-Reifegrad bedeutet nicht nur die Größe Ihres IT-Teams, sondern dessen Kompetenz in Integrationsprojekten, Schnittstellenmanagement und Vendor-Koordination. Ein Krankenhaus mit niedriger IT-Reife (kleines Team, begrenzte Integrationserfahrung) muss ein Vollsystem wählen. Der Versuch, Best-of-Breed-Module zu managen, führt zu Datensilos, gescheiterten Schnittstellen und Chaos. Ein Krankenhaus mit mittlerer IT-Reife kann einen Hybrid-Ansatz erfolgreich umsetzen: Das Core-KIS ist ein Vollsystem, aber Sie können einige wenige strategische Best-of-Breed-Module (z.B. ein spezialisiertes PDMS) integrieren. Ein Krankenhaus mit hoher IT-Reife (großes Team mit Integrationsspezialisten, Erfahrung mit HL7/FHIR, etablierte Vendor-Management-Prozesse) kann Best-of-Breed erfolgreich umsetzen. Ohne diese Reife führt Best-of-Breed zu "Insellösungen", die isoliert nebeneinander existieren und keinen integrierten Nutzen bieten.
Die strategischen Prioritäten bilden die dritte Dimension. Wenn Ihre Priorität Stabilität und Kostenkontrolle ist, wählen Sie ein Vollsystem. Sie akzeptieren funktionale Kompromisse zugunsten vorhersehbarer Kosten, einfacher Wartung und geringer interner Komplexität. Wenn Ihre Priorität klinische Exzellenz und Innovation ist, wählen Sie Hybrid oder Best-of-Breed. Sie investieren in IT-Ressourcen und Integrationskomplexität, um Ihren klinischen Abteilungen die besten verfügbaren Werkzeuge zu bieten. Wenn Ihre Priorität maximale Flexibilität ist (z.B. wegen häufiger organisatorischer Veränderungen, Fusionen, Ausgliederungen), wählen Sie Best-of-Breed. Sie vermeiden Vendor Lock-In und behalten die Freiheit, Module einzeln auszutauschen.
Die KIS-Auswahl ist keine IT-Entscheidung, sondern eine strategische Geschäftsentscheidung. Involvieren Sie frühzeitig alle Stakeholder: Klinikleitung, ärztliche Direktion, Pflegedienstleitung, Controlling und IT. Die beste Architektur ist die, die zu Ihrem Krankenhaus passt - nicht die, die ein Vendor als "beste Lösung" verkauft. Ziehen Sie erfahrene KIS-Berater hinzu, die neutral zwischen verschiedenen Ansätzen beraten können und Ihre spezifische Situation verstehen.
Ein Krankenhausinformationssystem operiert in einem der komplexesten regulatorischen Umfelder Deutschlands. Compliance ist kein einmaliger Zertifizierungsprozess, sondern eine kontinuierliche Risikomanagement-Funktion. Das KIS ist der zentrale Knotenpunkt, an dem die Anforderungen der Patientenbehandlung, der Finanzprüfung, des Datenschutzes und der nationalen eHealth-Infrastruktur zusammenlaufen. Unzureichende Compliance gefährdet Ihr Krankenhaus rechtlich (Haftung bei Behandlungsfehlern), finanziell (Steuernachforderungen, DSGVO-Bußgelder) und operativ (Unfähigkeit, ePA oder eRezept zu nutzen).
§ 630f BGB ist die gesetzliche Grundlage für die klinische Dokumentation. Das Bürgerliche Gesetzbuch verpflichtet die behandelnde Person, in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Behandlung alle Maßnahmen zu dokumentieren, die für die gegenwärtige und künftige Behandlung wesentlich sind. Konkret muss das KIS mindestens erfassen: Anamnese, Diagnosen, Untersuchungen, Befunde, Therapien, Eingriffe sowie - besonders wichtig - Einwilligungen und Aufklärungen. Arztbriefe müssen in die Patientenakte aufgenommen werden. Die Aufbewahrungsfrist beträgt mindestens zehn Jahre nach Abschluss der Behandlung. Spezielle Regelungen (Strahlenschutz, Transplantationsmedizin) können längere Fristen vorschreiben.
Die rechtlichen Konsequenzen unzureichender Dokumentation sind gravierend. Bei Abrechnungsstreitigkeiten mit Krankenkassen dient die KIS-Dokumentation als primäres Beweismittel. Bei Behandlungsfehlerprozessen greift die Beweislastumkehr: Was im KIS nicht dokumentiert ist, gilt rechtlich als nicht durchgeführt. Ein KIS, das die Dokumentation umständlich, langsam oder unvollständig macht, erhöht direkt das rechtliche und finanzielle Risiko Ihres Krankenhauses. Die Dokumentationspflicht betrifft nicht nur den Inhalt, sondern auch die zeitliche Nähe zur Behandlung und die langfristige Verfügbarkeit. Ein KIS muss funktional in der Lage sein, diese Anforderungen zu erfüllen und die zehnjährige Aufbewahrungspflicht technisch durchzusetzen.
Die GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) regelt die steuerrechtlichen Anforderungen an elektronische Aufzeichnungen. Während § 630f BGB klinische Daten betrifft, gilt die GoBD für alle finanz- und steuerrelevanten Daten. Das betrifft direkt das Abrechnungsmodul Ihres KIS und das zugehörige digitale Archiv. Revisionssichere Archivierung ist nicht optional, sondern gesetzlich vorgeschrieben.
Die technischen Anforderungen der GoBD umfassen vier Kernprinzipien: Unveränderbarkeit (ein finalisierter Abrechnungsdatensatz darf nicht nachträglich geändert werden, ohne dass dieser Vorgang protokolliert und das Original erhalten bleibt), Nachvollziehbarkeit (jede Aktion, Änderung und jeder Zugriff auf ein Finanzdokument muss protokolliert werden - vollständiger Audit Trail), Vollständigkeit (alle relevanten Abrechnungsdokumente und zugehörigen Daten müssen erfasst und archiviert werden) und maschinelle Auswertbarkeit (die Daten müssen in einem strukturierten Format exportierbar sein, sodass Betriebsprüfer der Finanzverwaltung sie auslesen können).
Die GoBD schreibt Aufbewahrungsfristen von sechs oder zehn Jahren vor, abhängig von der Dokumentart. Diese Anforderung schafft eine kritische Herausforderung bei KIS-Migrationen: Wenn Sie von einem Legacy-System (z.B. ORBIS) zu einem neuen Finanzsystem (z.B. Diamant) wechseln, müssen Sie gegenüber Prüfern nachweisen können, dass die migrierten Daten vollständig, korrekt und prüfbar sind. Die Auswertbarkeit der Legacy-Daten muss auch nach der Migration gewährleistet bleiben. Ohne eine saubere Migrationsprüfung riskieren Sie steuerrechtliche Konsequenzen.
Die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) stuft Gesundheitsdaten als "besondere Kategorien personenbezogener Daten" ein, die einem maximalen Schutzniveau unterliegen. In Deutschland ist die Orientierungshilfe Krankenhausinformationssysteme (OH-KIS), herausgegeben von der Datenschutzkonferenz der Länder, der definitive Standard für KIS-Compliance. Die OH-KIS übersetzt die allgemeinen DSGVO-Prinzipien in konkrete technische Anforderungen für KIS-Architekturen.
Zentrale Mandate der OH-KIS umfassen: Granulare Zugriffskontrolle - das KIS muss ein hochgradig granulares Rollen- und Berechtigungskonzept implementieren. Der Zugriff darf nicht nur von der Benutzerrolle (Arzt, Pfleger, Administrator) abhängen, sondern auch vom Kontext ("behandelt aktuell diesen Patienten auf dieser Station"). Datentrennung / Mandantenfähigkeit - das KIS muss Daten logisch oder physisch trennen können, beispielsweise zwischen verschiedenen Kliniken eines Verbunds oder zwischen einem Krankenhaus und einem angegliederten Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). Jeder Mandant darf nur seine eigenen Daten verarbeiten. Umfassende Protokollierung - das System muss protokollieren, wer wann welche personenbezogenen Daten auf welche Weise verarbeitet hat. Kritisch: Die OH-KIS schreibt vor, dass auch lesende Zugriffe protokolliert werden müssen. Diese Protokollierung muss auch administrative Aktionen umfassen (Änderungen an Benutzerrollen, Systemkonfigurationen). Datenlöschung vs. Sperrung - das KIS muss zwischen Sperrung und Löschung unterscheiden. Löschung muss irreversibel sein. Falls Aufbewahrungspflichten (§ 630f BGB) eine Löschung verhindern, müssen die Daten "gesperrt" werden - der Zugriff ist technisch auf das absolute Minimum beschränkt (z.B. nur für rechtlich vorgeschriebene Archivzwecke).
Ein fundamentaler, ungelöster Konflikt besteht zwischen der Pflicht zur Dokumentation und der Pflicht zur Zugriffsbeschränkung. § 630f BGB verpflichtet zur umfassenden Dokumentation explizit für zukünftige Behandlungen. Das impliziert, dass Daten breit zugänglich sein sollten (damit ein Notarzt in der Zukunft die relevante Vorgeschichte sieht). Andererseits verlangt die DSGVO/OH-KIS eine strenge, granulare, rollenbasierte Zugriffskontrolle und Datentrennung. Das impliziert, dass Daten standardmäßig nicht zugänglich sein sollten. Dieser Widerspruch ist ein Haupttreiber für KIS-Implementierungsversagen. Wenn ein Krankenhaus sein KIS für maximale DSGVO-Compliance konfiguriert (z.B. strikte Trennung psychiatrischer und somatischer Daten), riskiert es medizinische Katastrophen, wenn ein Notarzt von kritischen psychiatrischen Vorerkrankungen blockiert wird. Dieser restriktive Ansatz garantiert außerdem klinische Resistenz. Umgekehrt schafft eine Konfiguration für maximale klinische Nutzbarkeit (breiter Zugriff) einen massiven DSGVO-Verstoß und riskiert hohe Bußgelder. Die wichtigste technische Anforderung an ein KIS ist daher ein flexibles, kontextbewusstes, leicht zu verwaltendes Autorisierungssystem mit "Break-the-Glass"-Funktion (Notfallzugriff), die ihrerseits umfassend und unveränderbar protokolliert wird.
Die Telematikinfrastruktur (TI) ist das verpflichtende, sichere und verschlüsselte Netzwerk für das deutsche Gesundheitswesen. Die Anbindung ist nicht länger optional, sondern gesetzliche und operative Pflicht für alle Krankenhäuser. Das KIS fungiert als primäre Nutzer-Schnittstelle für alle verpflichtenden TI-Anwendungen. KIS-Anbieter müssen sicherstellen, dass ihre Produkte von der gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte) zertifiziert sind und die wachsende Liste verpflichtender Anwendungen vollständig unterstützen. Die technische Integration ist komplex und erfordert spezialisierte Hardware (Konnektoren, eHealth-Kartenterminals) sowie kryptografische Identitätskarten (SMC-B für die Institution, HBA für medizinisches Fachpersonal).
Die Kern-TI-Anwendungen, die ein KIS ab 2025/2026 unterstützen muss, umfassen: KIM (Kommunikation im Medizinwesen) - der sichere E-Mail-Dienst zum Austausch von Arztbriefen und anderen sensiblen Daten. ePA (elektronische Patientenakte) - die nationale elektronische Patientenakte. Mit "ePA für alle" als Opt-out-System ab 2025 muss das KIS in der Lage sein, strukturierte Daten (Befunde, Arztbriefe) in die ePA zu schreiben und aus ihr zu lesen. eRezept - das verpflichtende elektronische Rezept-System. eMP / AMTS (elektronischer Medikationsplan / Arzneimitteltherapiesicherheit) - der elektronische Medikationsplan, essenziell für die Arzneimitteltherapiesicherheit. NFDM (Notfalldatenmanagement) - Verwaltung von Patienten-Notfalldaten.
Darüber hinaus steht bis 2026 die Umstellung auf TI 2.0 an, die neue kryptografische Standards erfordert. Das kann Hardware- und Software-Updates am Konnektor und am KIS-Kern erforderlich machen. Die zeitliche Dringlichkeit ist hoch: Krankenhäuser, die die TI-Integration verzögern, riskieren Sanktionen und sind operativ eingeschränkt (können kein eRezept ausstellen, keine ePA nutzen).
Die regulatorischen Anforderungen - § 630f BGB, GoBD, DSGVO/OH-KIS, TI-Integration - sind keine Checklisten-Punkte, sondern fundamentale Betriebsanforderungen. Ein KIS, das diese Anforderungen nicht erfüllt, ist nicht nur "unvollständig", sondern gefährdet den Krankenhausbetrieb. Bei der KIS-Auswahl müssen Sie aktiv nachfragen: Wie erfüllt das System § 630f BGB? Ist das Abrechnungsmodul GoBD-konform? Welche OH-KIS-Anforderungen sind implementiert? Welche TI-Anwendungen sind gematik-zertifiziert und wann kommt TI 2.0-Support? Verlassen Sie sich nicht auf Vendor-Versprechen - fordern Sie Nachweise, Referenzen und technische Dokumentation.
Die Implementierung eines neuen KIS ist eines der risikoreichsten, kostenintensivsten und disruptivsten Projekte, die ein Krankenhaus durchführen kann. Ein realistisches Verständnis der Zeitrahmen, der menschlichen und organisatorischen Faktoren sowie der technischen Risiken ist entscheidend für den Erfolg. Die häufigste Ursache für KIS-Versagen ist nicht Technologie, sondern mangelndes Change Management und unrealistische Erwartungen.
Die realistischen Zeitrahmen werden oft dramatisch unterschätzt. Als Benchmark dient die SAP IS-H-Ablösung: Der weithin akzeptierte Zeitrahmen für große Krankenhäuser liegt bei 5,5 Jahren. Das ist kein "Installationszeitraum", sondern umfasst einen komplexen, mehrstufigen Prozess. Die strategische Planung und Beschaffung dauert bis zu einem Jahr. Diese Phase umfasst interne Bedarfsanalyse, Marktanalyse und - für öffentliche Krankenhäuser - eine verpflichtende, langwierige europaweite Ausschreibung. Die Implementierung und Datenmigration ist die technische Kernphase und dauert bis zu drei Jahre. Hier erfolgt die Systemkonfiguration, Customization, Schnittstellenentwicklung und die hochriskante Migration aller Legacy-Daten. Das Change Management und die Schulung laufen parallel über mehrere Jahre. Die "menschliche" Seite des Projekts - die Schulung aller medizinischen, pflegerischen und administrativen Mitarbeiter - ist vom Start bis zum Ende essenziell für den Erfolg.
Während ein kleines Krankenhaus (150 Betten) mit einem Vollsystem-Rollout in 18 bis 24 Monaten auskommen kann, müssen große Klinikverbünde oder Universitätskliniken realistisch vier bis sechs Jahre einplanen. Unrealistische Zeitplanungen führen zu Budget-Überziehungen, überhasteten Go-Lives und letztlich zu Projektversagen.
Der Human Factor ist die größte Ursache für KIS-Implementierungsversagen. Die zentrale Herausforderung ist die Akzeptanz durch das klinische Personal - Ärzte und Pflegekräfte. Technologisches Versagen ist selten; organisatorisches und menschliches Versagen ist die Regel. Widerstand von Nutzern, insbesondere von Ärzten und Pflegekräften, ist der primäre Treiber für Verzögerungen, Budget-Überziehungen und Projektscheitern.
Die Ursachen klinischer Resistenz sind vielfältig: Workflow-Disruption - das neue KIS wird als erschwerend wahrgenommen, nicht erleichternd. Es stört fundamentale, über Jahre etablierte klinische Prozesse. Mangelnde frühe Einbindung - wenn Kliniker nicht von Tag eins in die Anforderungsdefinition involviert sind, wird das resultierende System ihre Bedürfnisse nicht erfüllen. Projekte, die rein von IT oder Verwaltung geführt werden, ohne tiefe klinische Beteiligung, sind zum Scheitern verurteilt. Schlechte Usability - das System ist schwerfällig, langsam oder erfordert eine übermäßige Anzahl von Klicks für einfache Aufgaben. Das führt zu niedriger Nutzerzufriedenheit und Frustration. Wahrnehmung als Kontrollinstrument - das Personal sieht das KIS als Werkzeug für administrative Kontrolle und finanzielle Optimierung, nicht als Werkzeug zur Verbesserung der Patientenversorgung.
Die Mitigationsstrategien sind klar, werden aber oft ignoriert: Frühe und kontinuierliche Stakeholder-Einbindung - involvieren Sie alle Stakeholder-Gruppen (Ärzte, Pflege, Apotheke, Verwaltung, IT) in Workshops, bevor der Vendor ausgewählt wird. Prozessorientierter Ansatz - der Fokus muss auf Prozessoptimierung liegen, nicht auf einem simplen "Feature-Vergleich". Die Implementierung muss ein Katalysator sein, um Workflows mit klinischem Buy-in neu zu gestalten und zu verbessern. Umfassende Change-Kommunikation - eine transparente und kontinuierliche Kommunikationsstrategie (via E-Mail, Intranet, persönliche Meetings) ist essenziell, um Vertrauen aufzubauen und die Verbreitung von Gerüchten zu verhindern.
Der technische Kern der Implementierung ist die Datenmigration von Legacy-Systemen. Dies ist ein hochriskantes "Projekt im Projekt". Die Hauptrisiken umfassen: Dateninkonsistenz - Datenstrukturen, Formate und Terminologien des alten Systems passen nicht zum neuen, was komplexe und fehleranfällige Transformationen erfordert. Schlechte Datenqualität - Legacy-Daten sind oft "schmutzig" - voller Duplikate, Inkonsistenzen und unvollständiger Informationen. Diese Daten müssen vor der Migration bereinigt und verifiziert werden. Datenverlust und Downtime - Risiko des Datenverlusts während der Übertragung und erhebliche Systemausfallzeiten während des Umstiegs. GoBD-Compliance-Risiko - die Migration finanzieller Daten ist besonders heikel. Wie im Fall ORBIS zu Diamant muss das Krankenhaus Prüfern nachweisen können, dass die Migration vollständig und korrekt war und die Auswertbarkeit der Legacy-Daten im neuen System gewährleistet ist.
Der Go-Live ist mit erheblichen Risiken behaftet: Systemabstürze, Performance-Engpässe und Datenintegritäts-Fehler. Mitigation erfordert gründliches Testen in Staging-Umgebungen, einen definierten Rollback-Plan (ein Verfahren zur Rückkehr zum alten System bei katastrophalem Versagen) und Datenbereinigung vor dem Go-Live, nicht danach.
Go-Live ist jedoch nicht Erfolg. Erfolg ist langfristige Adoption - die dauerhafte Nutzung der Technologie durch die vorgesehenen Nutzer. Die primäre Barriere, die von Krankenhaus-Mitarbeitern identifiziert wird, sind "Insellösungen". Wenn das neue KIS nicht ordnungsgemäß mit dem LIS, dem PDMS oder anderen Spezialsystemen integriert ist, sind Mitarbeiter gezwungen, sich in mehrere Systeme einzuloggen und Daten mehrfach einzugeben. Sie werden Workarounds schaffen, die das gesamte Projekt untergraben. Die Strategien für Adoption umfassen: Interoperabilität - das KIS muss als "zentrales Nervensystem" fungieren, das alle anderen Systeme integriert. Fokus auf "Digitale Entlastung" - das System muss nachweislich "digitale Entlastung" bieten. Es muss Ärzten und Pflegekräften Zeit sparen, nicht zusätzliche administrative Last schaffen. Kontinuierliche Verbesserung - Implementierung ist kein Ereignis, sondern ein Prozess. Das Krankenhaus muss KPIs nutzen, um die Adoption zu messen, und eine dauerhafte Feedback-Schleife für kontinuierliche Systemverbesserungen etablieren.
Diese Faktoren erzeugen ein "Implementierungs-Triple-Threat", das KIS-Projekte gefährdet: Bedrohung 1 (Organisatorisch/Rechtlich) - das Projekt beginnt mit einem starren, einjährigen Beschaffungs- und Ausschreibungsprozess, der oft funktionale Anforderungen festlegt, bevor echte klinische Beteiligung begonnen hat. Bedrohung 2 (Menschlich/Change) - dieser Mangel an früher klinischer Beteiligung bedeutet, dass das Implementierungsteam ein System aufbaut, das nicht zum realen klinischen Workflow passt. Das garantiert klinischen Widerstand. Bedrohung 3 (Technisch/Migration) - das technische Team kämpft gleichzeitig mit einer hochriskanten Datenmigration. Ihr Fokus liegt auf technischer Korrektheit (z.B. GoBD-Compliance) und Daten-Mapping, nicht auf klinischer Usability.
Diese drei Bedrohungen erzeugen einen Teufelskreis: Die lange Beschaffung demotiviert klinisches Personal; das technische Team liefert ein System, das technisch funktional, aber klinisch unbrauchbar ist; das verhärtet die klinische Resistenz, führt zu Workarounds, Projektverzögerungen und schließlich zum Scheitern. Erfolg erfordert, dass die Krankenhausleitung diesen Zyklus durchbricht, indem sie klinische Beteiligung und Workflow-Analyse vor Abschluss der Ausschreibung frontloaded.
KIS-Kosten sind komplex und gehen weit über Software-Lizenzgebühren hinaus. Ein vollständiges Verständnis der Total Cost of Ownership (TCO) ist essenziell für eine realistische Budgetplanung. Krankenhäuser unterschätzen regelmäßig die Implementierungskosten, laufenden Wartungskosten und versteckten Vendor-Abhängigkeiten.
Die Lizenzmodelle variieren je nach Anbieter und Systemarchitektur. Gängige Modelle umfassen: Per-Bett-Lizenzierung (typisch für Vollsysteme - die jährliche Lizenzgebühr basiert auf der Anzahl der Betten), Per-User-Lizenzierung (typisch für Cloud-Plattformen - Kosten pro aktivem Nutzer), modulbasierte Lizenzierung (Kernmodul plus Add-on-Fachmodule) und Hybridmodelle (Kombination verschiedener Ansätze). Die typischen Kostenrahmen (Tier 2 Präzision: "im Bereich von", "typischerweise") liegen für kleine Krankenhäuser (150-300 Betten) bei etwa 80.000 bis 150.000 Euro jährlich, für mittlere Krankenhäuser (300-500 Betten) bei 200.000 bis 400.000 Euro jährlich und für große Universitätskliniken bei 500.000 bis über 1.500.000 Euro jährlich. Diese Zahlen decken nur die Softwarelizenz ab, nicht die Gesamtkosten.
Die Implementierungskosten (jenseits der Software) sind erheblich und umfassen mehrere Kategorien: Software-Lizenzen bilden die Basis. Implementierungsdienstleistungen (Customization, Konfiguration, Workflow-Mapping) kosten oft 50 bis 100 Prozent der jährlichen Lizenzkosten. Datenmigration (Extraktion, Transformation, Validierung mit GoBD-Compliance-Prüfung) ist ein eigener Kostenfaktor. Schulung für alle medizinischen, pflegerischen und administrativen Mitarbeiter ist oft der größte versteckte Kostenfaktor. Hardware/Infrastruktur (Server bei On-Premise, Workstations, mobile Geräte, TI-Hardware wie Konnektoren und Kartenterminals) muss budgetiert werden. Schnittstellen (HL7/FHIR-Verbindungen zu LIS, RIS, PACS und anderen Systemen) verursachen Entwicklungs- und Wartungskosten. Parallelbetrieb (gleichzeitiger Betrieb von altem und neuem System während der Übergangsphase) verdoppelt temporär die Betriebskosten.
Die typischen Implementierungskosten liegen bei dem 1,5- bis 3-fachen der jährlichen Lizenzkosten für die initiale Bereitstellung. Ein Krankenhaus mit 100.000 Euro jährlicher Lizenz sollte 150.000 bis 300.000 Euro für die Implementierung budgetieren.
Die versteckten Kosten umfassen: Jährliche Wartung (typischerweise 18 bis 22 Prozent der Lizenzkosten pro Jahr), verpflichtende Upgrades (besonders für TI-Compliance - ePA, eRezept, TI 2.0 - sind diese oft kostenpflichtig), Vendor Lock-In Kosten (proprietäre Schnittstellen, die so gestaltet sind, dass Konkurrenz-Integration verhindert wird, erhöhen die Wechselkosten exponentiell über die Zeit) und Change Requests (Customization jenseits des initialen Scopes). Eine strategische Überlegung: Vendor Lock-In erhöht die Wechselkosten exponentiell über die Zeit. Nach fünf Jahren Nutzung eines proprietären Systems sind die Kosten für einen Vendor-Wechsel oft höher als die Kosten der ursprünglichen Implementierung.
Die ROI-Betrachtung ist komplex. Der finanzielle ROI umfasst korrekte Abrechnung (vollständige DRG-Kodierung, weniger Abrechnungsfehler) und reduzierten administrativen Overhead. Der klinische ROI umfasst verbesserte Patientensicherheit (reduzierte Medikationsfehler durch CPOE und AMTS), bessere Dokumentation (§ 630f BGB Compliance) und Qualitätsverbesserung. Der intangible ROI umfasst regulatorische Compliance (vermiedene Bußgelder, Haftungsrisiken), Mitarbeiterzufriedenheit (falls das System gut ist - schlechte Systeme haben negativen ROI hier) und Qualitätsverbesserung.
Die Realität ist, dass der ROI schwer präzise zu quantifizieren ist. Der Fokus sollte auf strategischer Notwendigkeit liegen: Regulatorische Mandate (TI-Integration, § 630f, GoBD) sind nicht optional. Das KIS ist eine operative Anforderung, keine diskretionäre Investition. Die Frage ist nicht "ob", sondern "welches System bietet das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis für unsere spezifische Situation".
Anbieter-Demos sind professionelle Marketing-Veranstaltungen, keine objektiven Tests. Vendors demonstrieren Idealszenarien, verbergen Limitationen und präsentieren die Software in optimierter Umgebung mit vorbereiteten Daten. Ohne systematische Validierung riskieren Sie, ein System zu beschaffen, das Ihre kritischen Anforderungen nicht erfüllt. Ein strukturiertes Evaluations-Framework schützt Sie vor Marketing-Versprechen und ermöglicht eine evidenzbasierte Entscheidung.
Die systematische Teststrategie beginnt mit Vorbereitung: Erstellen Sie eine Liste spezifischer Testfragen basierend auf Ihren kritischen Anforderungen. Seien Sie skeptisch gegenüber Vendor-Behauptungen und testen Sie mit realen Szenarien aus Ihrem Krankenhaus. Involvieren Sie klinisches Personal in die Evaluierung - nicht nur IT-Mitarbeiter. Ärzte und Pflegekräfte müssen das System testen, nicht nur zuschauen.
Kritische Validierungsfragen (Technische Architektur) umfassen: Native Web-App oder RDP-Session? (Für Gruppenpraxen und Performance kritisch. RDP-Sessions skalieren schlecht bei vielen gleichzeitigen Nutzern.) Wie viele gleichzeitige Nutzer können auf den Kalender zugreifen ohne Latenz? (Testen Sie dies in der Demo mit simulierter Last.) Verfügt das System über einen Offline-Modus? (Mobile Apps, Konnektivitätsprobleme - besonders relevant bei schlechter WLAN-Abdeckung in Altbauten.) Wie schnell und zuverlässig ist die Datensynchronisation? (Bei Offline-Nutzung - Konfliktauflösung bei parallelen Änderungen.)
Integration und Schnittstellen: Welche Standards werden unterstützt? (HL7, FHIR, IHE-Profile, IDS-Connect für Baustoffhändler-Anbindung.) Bestehen bereits Integrationen mit Ihren spezifischen LIS-, RIS-, PACS-Vendoren? (Fragen Sie nach Referenzen mit identischen Subsystemen.) Was kosten Custom-Interface-Entwicklungen und welcher Zeitrahmen? (Für Systeme, die noch nicht integriert sind.)
TI-Integration: Welche Module sind gematik-zertifiziert? Welche TI-Anwendungen sind unterstützt (ePA, eRezept, KIM, NFDM)? Wann kommt TI 2.0 Compliance? (Der Deadline 2026 rückt näher - ein fehlendes Update macht das System obsolet.)
Usability und klinischer Workflow: Testen Sie das System anhand der ISO 9241 Usability-Kriterien: Effektivität - Können Nutzer Aufgaben vollständig erledigen? Effizienz - Wie viele Klicks für häufige Aufgaben? (Zählen Sie die Klicks für einen typischen Workflow wie "Laboranforderung erstellen" - mehr als fünf Klicks deutet auf schlechte Usability hin.) Zufriedenstellung - Fragen Sie nach Referenzkrankenhäusern und befragen Sie deren klinisches Personal zur Zufriedenheit.
Fordern Sie eine CPOE-Workflow-Demonstration mit Ihren spezifischen Szenarien (nicht dem Standard-Demo-Szenario des Vendors). Testen Sie die Clinical Decision Support-Fähigkeiten: Wie werden Medikamenteninteraktionen, Kontraindikationen, Sepsis-Warnungen gehandhabt? Prüfen Sie den Dokumentations-Workflow: Erfüllt er § 630f BGB? Wie einfach ist es, vollständige Behandlungsdokumentation zu erfassen?
Der kritische Test: Lassen Sie Ihr klinisches Personal das System ausprobieren, nicht nur zuschauen. Beobachten Sie Frustrationen, Schwierigkeiten und Workflow-Brüche in Echtzeit.
Regulatorische und Compliance-Validierung: Fordern Sie Nachweise für § 630f BGB Compliance (10-jährige Aufbewahrung, Vollständigkeit der Dokumentation). Fordern Sie Nachweise für GoBD-konforme Archivierung (für das Abrechnungsmodul). Prüfen Sie DSGVO / OH-KIS Compliance: Wie granular ist die Zugriffskontrolle? Wird auch lesender Zugriff protokolliert? (Die OH-KIS schreibt das vor - viele Systeme tun es nicht.)
Referenzprüfungen: Fordern Sie Referenzen von Krankenhäusern mit ähnlichem Profil (Größe, Fachspezialisierung, IT-Reifegrad). Fragen Sie nach Implementierungs-Timelines: Vergleichen Sie Vendor-Versprechen mit realen Erfahrungen. (Wenn der Vendor "12 Monate" verspricht, aber alle Referenzen berichten "24 Monate", wissen Sie, was realistisch ist.)
Systematisches Testen ist Ihre Versicherung gegen teure Fehlentscheidungen. Investieren Sie die Zeit in gründliche Validierung - die Kosten eines falschen Systems sind um ein Vielfaches höher als die Kosten einer sorgfältigen Evaluierung.