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Dedalus | Krankenhaussoftware | Kosten | Erfahrungen | Funktionen | Test | Vergleich | Alternativen

Dedalus im Überblick + Entscheidungskriterien

Dedalus

  • Umfassende Auswertung
  • Persönliche Videoeinschätzung verfügbar
  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
4.2
Bewertung
Krankenhaussoftware
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch
4,5 h Test
30 Minuten Lesezeit

Detaillierte Funktionen, Besonderheiten und Empfehlungen

🟦 Funktionen – Was kann Dedalus ORBIS?

Klinische Dokumentation & Datenmanagement

Elektronische Patientenakte (EPR) – Bidirektionale Dokumentation mit strukturierten und freien Eingaben für alle Fachbereiche.

Notfall- & Schockraum-Dokumentation – Vorstrukturierte Protokolle ermöglichen zeitkritische Erfassung in Notfallsituationen.

Medikationsmanagement (eMedikation) – Automatische Prüfung auf Wechselwirkungen, Allergien und Dosierungen mit Barcode-Scanning.

Alarm- & Eskalationsmanagement – Sofortige Benachrichtigung bei kritischen Laborbefunden oder Medikationsrisiken.

Medizinische Spezialfunktionen

Radiologie-Modul (RIS/PACS) – Integration von Terminplanung, Bildabruf und Befundung über DICOM-/HL7-Schnittstellen.

Laborinformationssystem (LIS) – Automatisierte Befundübernahme mit direkter Anbindung an Analyse-Geräte.

Telemedizin & Telekonsilienmanagement – Sichere Videosprechstunden und Bild-/Datenübertragung für externe Konsile.

Pflege & Personalmanagement

Pflegevisite & Pflegeplanung – Individualisierte Pflegepläne mit automatisierter Dokumentation und Standardverfahren.

Schichtplanung & Ressourcendisposition – Echtzeit-Übersicht über Personal- und Materialverfügbarkeit inklusive Belegungsausweis.

Operativer Betrieb

OP-Planung & Ressourcenmanagement – Zentrale Disposition von Sälen, Personal und Material mit Auslastungsvisualisierung.

Mobile Dokumentation – Tablet- und Smartphone-gestützte Erfassung direkt am Patientenbett mit Barcode-Scanning.

Verwaltung & Controlling

DRG-Abrechnung & Kostenrechnung – Automatische Kostenträgerermittlung mit integrierter Leistungsrechnung.

KPI-Dashboards & Reporting – Echtzeit-Analysen zu Bettenauslastung, Verweildauer und weiteren Kennzahlen per Drag-and-Drop.

Mandanten- & Standortverwaltung – Zentrale Verwaltung für Klinikverbünde mit konsolidiertem standortübergreifendem Reporting.

Schnittstellen & Integration

FHIR-/HL7-APIs für Dritt-Apps – Standardisierte Anbindung neuer Systeme und Gematik-TI-Vorbereitung für ePA.

🟨 Besonderheiten – Was macht Dedalus ORBIS einzigartig?

End-to-End-Integration ohne externe Middleware

Der Dedalus Integrationslayer verbindet alle klinischen Module nativ in einer gemeinsamen Datenbank. EPR, RIS, LIS und OP-Planung kommunizieren direkt miteinander, ohne dass separate Integrationswerkzeuge erforderlich sind. Dies führt zu schnelleren Datendurchsätzen und weniger Fehlerquellen im täglichen Betrieb. Die IT-Wartung wird deutlich vereinfacht, da keine zusätzlichen Middleware-Komponenten gepflegt werden müssen.

Einschränkung: Die native Integration erfordert in der Implementierungsphase höhere Komplexität. Der Customizing-Aufwand ist intensiver als bei reinen Datenbank-Lösungen, die mit einfacheren Schnittstellen arbeiten.

Europäischer Datenschutz-Standard mit deutschem Rechenzentrum

Dedalus ORBIS ist GDPR- und ISO 27001-zertifiziert und bietet Hosting in deutschen Rechenzentren. Die Lösung umfasst rollenbasierte Zugriffskontrolle und End-to-End-Verschlüsselung nach deutschen Medizinrecht-Standards. Kliniken erhalten volle Compliance-Sicherheit ohne Diskussionen über Datentransfer in Drittländer. Audit-Nachweise lassen sich schnell und lückenlos erstellen.

Einschränkung: Das deutsche Hosting kann kostspieliger sein als Cloud-Only-Lösungen internationaler Anbieter. Die Hosting-Optionen sind regional auf Europa beschränkt.

Zero-Downtime-Updates durch Microservices-Architektur

Die Kubernetes-orchestrierte Container-Architektur ermöglicht Updates einzelner Services ohne Systemneustarts. Kritische Anwendungen bleiben während Patches verfügbar. Sicherheitslücken lassen sich schneller beheben, da nicht das gesamte System neu gestartet werden muss. Dies ist besonders für den 24/7-Betrieb von Krankenhäusern entscheidend.

Einschränkung: Die moderne Architektur stellt höhere technische Anforderungen an interne IT-Teams. DevOps-Kompetenz wird für die optimale Nutzung vorausgesetzt.

Visuelle Prozessoptimierung (Lean-Hospital-Modul)

Das Lean-Hospital-Modul visualisiert automatisch Care Pathways und identifiziert Engpässe in Behandlungsabläufen. Laut Herstellerangaben ermöglicht dies Verweildauer-Reduktionen von bis zu 8 Prozent. Kliniken erhalten eine objektive Datenbasis für Prozessreformen und können Effizienzgewinne quantifizieren. Die schnelle Amortisation durch messbare Einsparungen ist ein zentraler Vorteil.

Einschränkung: Der Nutzen hängt stark von der aktiven Prozessoptimierungskultur im Haus ab. Daten sind nur wertvoll, wenn sie konsequent analysiert und in Maßnahmen umgesetzt werden.

🟩 Empfehlung – Für wen eignet sich Dedalus ORBIS besonders?

Zielgruppen mit Begründung

Mittlere bis große Krankenhäuser (300–1.200 Betten) profitieren optimal von Dedalus ORBIS. In dieser Größenordnung ist die Systemkomplexität angemessen und das ROI-Potenzial realistisch. Häuser unter 300 Betten fehlen häufig die notwendigen IT-Ressourcen für Implementierung und Betrieb. Die Investition rechtfertigt sich erst ab einer gewissen Prozessdichte und Patientenzahl.

Klinikverbünde & Universitätskliniken erhalten durch die Mandantenfähigkeit zentrale Steuerungsmöglichkeiten über mehrere Standorte. Konsolidiertes Controlling und einheitliche Prozessstandards lassen sich effizient umsetzen. Die Skalierbarkeit der Architektur unterstützt komplexe Organisationsstrukturen mit unterschiedlichen Fachbereichen und Spezialisierungen.

Häuser mit hohem Spezialisierungsgrad (Radiologie, Labor, OP) nutzen die native RIS/PACS/LIS-Integration besonders gewinnbringend. In Fachabteilungen mit hohem Workload reduzieren die durchgängigen Prozesse Medienbrüche und Dokumentationsaufwand deutlich. Die Integration ist hier kein Nice-to-have, sondern direkter Effizienz- und Qualitätstreiber.

Digitalisierungs-ambitionierte Einrichtungen mit aktiver Innovationskultur schöpfen das Potenzial von KI-Analytik, TI-Anbindung und Telemedizin-Roadmap aus. Diese Funktionen erfordern organisatorische Veränderungsbereitschaft und kontinuierliche Weiterentwicklung. Ohne entsprechendes Commitment bleiben viele Möglichkeiten ungenutzt.

Auswahlkriterien

Organisatorische Readiness: Verfügt die Klinik über 5 bis 10 FTE IT-Kapazität plus Change-Management-Expertise? Steht der Vorstand vollständig hinter dem Projekt? Bei positiver Antwort besteht grünes Licht für die Implementierung. Fehlen diese Voraussetzungen, steigt das Risiko für Verzögerungen und Kosten-Overruns erheblich.

Datenschutz-Anforderungen: Müssen GDPR und deutsche Krankenhausrichtlinien zu 100 Prozent erfüllt werden? Ist Cloud-Only akzeptabel oder wird On-Premise bevorzugt? Dedalus ORBIS ist optimal bei hohen deutschen Compliance-Anforderungen und bietet flexible Hosting-Optionen inklusive deutschem Rechenzentrum.

Integrationskomplexität: Wie viele Drittsysteme in Radiologie, Labor und Patientenaufnahme müssen angebunden werden? Dedalus ORBIS ist besonders vorteilhaft bei vielen zu integrierenden Systemen dank nativer RIS/LIS-Module. Bei nur wenigen Schnittstellen kann die Komplexität überflüssig sein.

Budget & Zeithorizont: Kann die Klinik 12 bis 24 Monate Implementierungsdauer plus 1 bis 3 Millionen Euro Investitionsbudget (abhängig von Größe und Umfang) aufbringen? Bei positiver Antwort lohnt sich die Investition langfristig. Fehlt das Budget, ist Dedalus ORBIS zu kostenintensiv.

Details zur Krankenhaussoftware

Dedalus ORBIS ist ein durchgängig integriertes Krankenhaus-Informationssystem, das alle klinischen und administrativen Prozesse in einer zentralen Datenbank abbildet. Die elektronische Patientenakte bildet das Herzstück. Von hier verzweigen sich spezialisierte Module für Radiologie, Labor, Medikation, OP-Planung und Pflege. Ärzte, Pflegekräfte und Verwaltungsmitarbeiter arbeiten mit denselben Patientendaten ohne Medienbrüche.

Der modulare Baukastenansatz ermöglicht eine schrittweise Einführung. Kliniken müssen nicht alle Module gleichzeitig aktivieren. Fachbereiche lassen sich sukzessive digitalisieren, was Implementierungsrisiko und Kosten reduziert. Diese Flexibilität ist besonders für mittlere Krankenhäuser wichtig, die ihre Investitionen über mehrere Jahre verteilen möchten.

Die moderne Microservices-Architektur mit Kubernetes-Containerisierung unterscheidet ORBIS von älteren monolithischen Systemen. Updates und neue Funktionen können ohne komplette Systemneustarts eingespielt werden. Dies ermöglicht schnellere Sicherheitspatches und bessere Skalierbarkeit. Für den 24/7-Betrieb von Krankenhäusern ist diese Ausfallsicherheit kritisch. Die Architektur unterstützt auch hybride Hosting-Szenarien mit gleichzeitigem On-Premise- und Cloud-Betrieb.

Kernmodule im Überblick

Das EPR-Modul erfasst strukturierte und unstrukturierte Dokumentation. Laut Herstellerangaben reduziert dies die Zettelwirtschaft um bis zu 30 Prozent. Alle Fachabteilungen nutzen einheitliche Formulare und Standards. Das Medikationsmanagement prüft automatisch Wechselwirkungen und Allergien. Barcode-Scanning am Patientenbett und Smart-Pump-Integration erhöhen die Patientensicherheit deutlich.

Die Radiologie-Integration über RIS/PACS ermöglicht nahtlose Terminplanung und Bildabruf. Befunde sind sofort für alle berechtigten Anwender verfügbar. Das Laborinformationssystem übernimmt Ergebnisse automatisch aus Analyse-Geräten. Chargenrückverfolgung und Qualitätssicherung sind integriert. Diese native Integration spart Zeit und vermeidet Übertragungsfehler.

Wissenswertes zum Anbieter

Die Dedalus Group ist europäischer Marktführer in Healthcare-IT mit über 5.000 Mitarbeitern und mehr als 1 Milliarde Euro Umsatz im Jahr 2023. Das deutsche Tochterunternehmen Dedalus HealthCare GmbH mit Sitz in Mannheim beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Sie betreut über 200 Kundenkliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit insgesamt mehr als 100.000 Betten.

Das Unternehmen entstand durch strategische Fusionen von HIS-Spezialisten, darunter Agfa ORBIS, CGM-Module und CliniX. Diese Konsolidierung ermöglichte den Aufbau umfassender In-house-Expertise für RIS, PACS und LIS. Anstelle auf Drittanbieter angewiesen zu sein, entwickelt und wartet Dedalus diese kritischen Komponenten selbst. Dies ist ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber Anbietern, die mehrere separate Systeme zusammenführen müssen.

Der 24/7-Support wird durch regionale Service-Teams in Deutschland gewährleistet. Reaktionszeiten sind kurz, da keine internationalen Ticket-Routing-Prozesse notwendig sind. Kontinuierliche Produktpflege mit jährlichen Releases und regelmäßige Anwenderforen ermöglichen Kundeneinbindung in die Roadmap. Kliniken können Funktionswünsche einbringen und deren Umsetzung verfolgen. Diese Nähe zum deutschen Gesundheitsmarkt spiegelt sich in der Compliance-Orientierung wider.

Marktposition und Strategie

Dedalus positioniert sich als Premium-Alternative mit europäischer DNA. Die Lösung ist kosteneffizienter als US-Systeme wie Epic oder Cerner/Oracle Health, bietet aber vergleichbare Funktionstiefe. Der Fokus liegt auf mittleren bis großen Krankenhäusern sowie Klinikverbünden. Universitätskliniken und Maximalversorger bilden weitere Kernzielgruppen.

Die langfristige Strategie konzentriert sich auf Integration von KI-Analytik und Telemedizin. Investitionen in Gematik-TI-Anbindung zeigen das Engagement für den deutschen Markt. ORBIS wird als Hauptprodukt kontinuierlich weiterentwickelt. Risiken durch Produktkonsolidierung sind laut Unternehmensangaben nicht zu erwarten.

Technische Details & Integration

Dedalus ORBIS bietet flexible Bereitstellungsmodelle: On-Premise auf eigener Infrastruktur, Private Cloud im deutschen Rechenzentrum oder Hybrid-Cloud-Szenarien. Die Datenbankunterstützung umfasst PostgreSQL und Oracle. Das Java-EE-Backend arbeitet mit moderner API-Architektur über FHIR, HL7 v2/v3, IHE-Profile, WebServices und XDS.b. Diese Standardisierung ermöglicht zukunftssichere Integrationen.

FHIR- und HL7-APIs sind besonders wichtig für die Gematik-TI-Anbindung. Die ePA-Vorbereitung, eRezept-Integration und KIM-Kommunikation werden für deutsche Krankenhäuser zunehmend verpflichtend. Dedalus investiert stark in diese Komponenten. Der aktuelle Implementierungsstand variiert je nach Release. Interessenten sollten den aktuellen Zertifizierungsstatus direkt mit Dedalus klären.

Die Sicherheitsarchitektur umfasst Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, rollenbasierte Zugriffskontrolle und detaillierte Audit-Trails. Zwei-Faktor-Authentisierung ist Standard. Die ISO 27001-Zertifizierung belegt systematisches Informationssicherheits-Management. Deutsches Hosting unterstützt GDPR-Compliance vollständig und vermeidet Diskussionen über Datentransfer in Drittländer.

Schnittstellen zu Drittsystemen

Die Integration von Medizingeräten erfolgt über HL7- und proprietäre Schnittstellen. Smart Pumps, Monitoring-Systeme und Beatmungsgeräte übertragen Daten direkt in die Patientenakte. Barcode-Scanner und RFID-Systeme für Medikation und Materialwirtschaft sind ebenfalls anbindbar. Die Geräteintegration reduziert manuelle Dokumentation und erhöht die Datengenauigkeit.

ERP-Systeme für Materialwirtschaft, Einkauf und Controlling lassen sich über standardisierte Schnittstellen anbinden. SAP-Integration ist etabliert. Auch spezialisierte Systeme für Apotheke, Speiseversorgung oder Wäschelogistik können angeschlossen werden. Die Flexibilität der API-Architektur ermöglicht individuelle Integrationen bei Bedarf.

Kosten & Preismodell

Das Lizenzmodell ist modular aufgebaut. Kliniken können zwischen Kauf und Subscription wählen, abhängig von den gewählten Modulen und der Bettenzahl. Die Jahreswartung beträgt etwa 20 bis 25 Prozent des Lizenzwertes. Konkrete Listenpreise sind nicht öffentlich verfügbar. Individuelle Angebote sind erforderlich und hängen von Komplexität, Standortanzahl und gewünschtem Funktionsumfang ab.

Die Total Cost of Ownership über fünf Jahre liegt im oberen einstelligen bis zweistelligen Millionenbereich. Die Kosten setzen sich zusammen aus Lizenzen, Wartung, Hardware- oder Infrastrukturkosten, Implementierungsdienstleistungen, Schulung und Change Management. Implementierungsdienstleistungen sind oft ein Multiplikator der Softwarekosten. Der größte versteckte Kostenblock ist die Freistellung eigener Mitarbeiter während der 12- bis 24-monatigen Projektlaufzeit.

ROI-Treiber sind messbar: Verkürzte Verweildauer um bis zu 8 Prozent, Dokumentationszeitersparnisse um bis zu 30 Prozent, schnellere Abrechnung und weniger DRG-Nachbelastungen. Die Amortisation erfolgt typischerweise nach 3 bis 5 Jahren. Qualitative Gewinne wie erhöhte Patientensicherheit und Mitarbeiterzufriedenheit sind wertvoll, aber schwer direkt zu monetarisieren. Sie tragen jedoch zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit bei.

Versteckte Kosten und Budget-Planung

Neben den offensichtlichen Lizenz- und Implementierungskosten entstehen weitere Aufwände. Regelmäßige Updates und kleinere Customizing-Anpassungen nach Go-Live kosten zusätzlich. Mit Dedalus sollten durchschnittliche Kosten für jährliche Releases und Schnittstellenpflege kalkuliert werden. Auch Hardware-Upgrades oder Infrastruktur-Erweiterungen können notwendig werden, besonders bei wachsenden Datenbeständen.

Schulungskosten werden häufig unterschätzt. Nicht nur initiale Trainings sind erforderlich, sondern auch kontinuierliche Weiterbildung bei Personalwechsel oder neuen Releases. Train-the-Trainer-Programme reduzieren langfristige Schulungskosten. Change-Management-Ressourcen sollten für mindestens 6 bis 12 Monate nach Go-Live eingeplant werden.

Migration & Umstieg

Die Implementierungslaufzeit für eine Komplettumstellung beträgt realistisch 12 bis 24 Monate. Universitätskliniken und komplexe Klinikverbünde benötigen oft länger. Die Standard-Phasen umfassen: Ist-Analyse, Prozessoptimierung, Customizing, Schnittstellen-Entwicklung, Test, Schulung und Go-Live. Die Prozessoptimierungsphase ist oft der längste und kritischste Baustein. Hier werden Arbeitsabläufe analysiert und an die Systemlogik angepasst.

Der Ressourcenbedarf ist erheblich: 5 bis 10 FTE internes IT-Team plus 5 bis 15 FTE Fachbereichsressourcen aus Ärzteteam, Pflege und Verwaltung. Dedalus stellt Consultants für Fachprozesse. Zusätzliche Partner können für spezifische Schnittstellenintegration notwendig sein. Ein häufiger Fehler ist die Unterschätzung dieser Ressourcen. Die Projektarbeit bindet den Alltag erheblich und erfordert entsprechende Vertretungsregelungen.

Change Management ist zentral für den Projekterfolg. Die Nutzerakzeptanz ist oft schwächer als die technische Leistung des Systems. Gründe sind UI-Komplexität, hohe Einarbeitungszeit und Widerstand gegen Prozessänderungen. Best Practices umfassen: frühe Einbindung von Key-Usern, Blended Learning mit E-Learning und Vor-Ort-Workshops, Train-the-Trainer-Programme und intensive Go-Live-Unterstützung vor Ort in den ersten Wochen.

Datenmigration und Parallelbetrieb

Die Migration historischer Patientendaten ist komplex und zeitaufwändig. Datenqualität im Altsystem beeinflusst den Aufwand erheblich. Bereinigungen und Standardisierungen sollten vor Migration durchgeführt werden. Ein Parallelbetrieb in der Testphase ist Standard, kostet aber zusätzliche Ressourcen. Daten müssen konsolidiert werden, während neue Einträge noch im Altsystem entstehen.

Ein Big-Bang-Go-Live ist effizienter, aber riskanter. Dabei wird das Altsystem zu einem festen Termin abgeschaltet und ORBIS vollständig aktiviert. Dies erfordert intensive Vorbereitung und umfassende Tests. Rollback-Szenarien sollten für den Fall technischer Probleme vorbereitet sein. Die Entscheidung zwischen Parallelbetrieb und Big-Bang hängt von Risikobereitschaft und Komplexität ab.

Vorteile und Herausforderungen

Vorteile

Die durchgängige Prozessintegration reduziert Medikationsfehler, verbessert die Datenqualität und verkürzt die Verweildauer. Alle Abteilungen arbeiten mit denselben Patientendaten als Single Source of Truth. Redundante Dokumentationen entfallen. Informationen stehen sofort allen berechtigten Anwendern zur Verfügung. Dies beschleunigt Entscheidungen und erhöht die Behandlungsqualität.

Die europäische Datenschutz- und Hosting-Compliance ist eingebaut, nicht nachgelagert. Deutsche Kliniken sparen sich Diskussionen über Datensicherung durch US-Cloud-Anbieter. Dies ist regulatorisch sicherer und oft auch kulturell akzeptabler. Audit-Nachweise lassen sich schnell und lückenlos erstellen. Die GDPR- und ISO 27001-Zertifizierung erleichtert eigene Compliance-Nachweise.

Die Microservices-Architektur ermöglicht agile Updates ohne Produktionsausfälle. Sicherheitspatches und neue Features können kontinuierlich und risikoärmer ausgerollt werden als in monolithischen Systemen. Die Ausfallsicherheit ist höher. Wartungsfenster werden minimiert. Dies reduziert Störungen im klinischen Betrieb erheblich.

Das Lean-Hospital-Modul liefert objektive Daten für Prozessoptimierung. Verweildauer-Reduktionen und Effizienzgewinne lassen sich quantifizieren und nachweisen. Die Visualisierung von Engpässen unterstützt datengetriebene Entscheidungen. Dies ist besonders wertvoll für Klinikleitungen, die Prozessreformen faktenbasiert begründen müssen.

Herausforderungen

Die Benutzeroberflächen sind teilweise unübersichtlich und erfordern intensive Schulungen. Viele Module sind funktional komplex und nicht intuitiv. Neue Anwender haben eine steile Lernkurve. Dies ist ein häufiger Kritikpunkt im Vergleich zu moderneren Cloud-fokussierten Konkurrenten. Die UI-Komplexität kann Akzeptanz und Effizienz in der Einarbeitungsphase beeinträchtigen.

Performance-Probleme bei sehr großen Datenbeständen sind in Anwenderforen dokumentiert. Mehrere hunderttausend Patienten mit jahrelangen Historien können zu Verlangsamungen führen. Abhilfe ist oft durch Datenbanktuning oder Hardware-Upgrades möglich, erfordert aber spezialisierte Expertise. Mit Dedalus sollten konkrete Leistungsgrenzen und maximale Patientenzahlen geklärt werden.

Die Implementierungskomplexität und Kosten sind hoch. Hohe Anforderungen an interne Kompetenz und Commitment sind unverzichtbar. Kliniken ohne erfahrenes Change-Management-Team riskieren Verzögerungen und Kosten-Overruns. Die 12- bis 24-monatige Projektlaufzeit bedeutet erhebliche Bindung von Ressourcen. Dies kann andere Digitalisierungsprojekte blockieren.

Die Abhängigkeit von einem Anbieter sollte strategisch bewertet werden. Bei Produktkonsolidierungen oder Strategieänderungen können Migrationskosten entstehen. Die langfristige Roadmap und das Commitment zu ORBIS sollten mit Dedalus geklärt werden. Auch Exit-Szenarien und Datenportabilität sollten vertraglich geregelt sein.

Häufig gestellte Fragen

Für wen ist Dedalus ORBIS nicht geeignet?

Dedalus ORBIS eignet sich nicht für extrem kleine Einrichtungen unter 50 Betten ohne eigene IT-Infrastruktur. Die Systemkomplexität übersteigt den Bedarf solcher Häuser deutlich. Auch Organisationen ohne Budget oder Personalkapazität für 12 bis 24 Monate intensive Implementierung sollten Alternativen prüfen. Reine Praxissoftware-Anbieter sind für ambulante Praxen besser geeignet.

Kann man während der Implementierung mit dem alten System weiterarbeiten?

Teilweise ja. Standard ist ein Parallelbetrieb in der Testphase. Allerdings kostet die Datenkonsolidierung zusätzliche Zeit und Ressourcen. Alte Daten müssen in Dedalus migriert werden, während neue Daten noch im Altsystem entstehen. Ein Big-Bang-Go-Live ist oft effizienter, aber riskanter. Die Entscheidung hängt von Risikobereitschaft und Systemkomplexität ab.

Wie oft fallen Sicherheits-Updates an?

Updates und Patches erfolgen kontinuierlich. Größere Releases werden mindestens jährlich bereitgestellt. Dank Microservices-Architektur können Patches gezielt für einzelne Services ausgerollt werden. Dies ist weniger störend als bei monolithischen Systemen, erfordert aber dennoch Planung und Koordination. Wartungsfenster werden durch die Architektur minimiert.

Wie gut funktioniert die Anbindung an die Gematik-TI?

Dedalus investiert aktiv in TI-Integration für ePA, eRezept und KIM. Der Status variiert je nach Release und spezifischem Modul. Empfohlen ist ein direktes Gespräch mit Dedalus zur TI-Roadmap und zum aktuellen Implementierungsstand. Der Zertifizierungsstatus bei Gematik und BSI sollte für die relevanten Module abgefragt werden.

Was ist mit der Usability? Ist die Bedienung wirklich kompliziert?

Für erfahrene Anwender mit Jahren Erfahrung ist die Usability oft effizient. Für Neulinge ist die Lernkurve jedoch steil. Dedalus arbeitet an UI-Modernisierung. Einige neue Module sind benutzerfreundlicher als ältere. Empfohlen wird eine Demo im eigenen Fachbereich vor Kaufentscheidung. Auch Besuche in Referenzkliniken ähnlicher Größe liefern realistische Eindrücke.

Gibt es günstigere Alternativen?

Ja. T-Systems iMedOne und CGM Clinical sind deutsche Alternativen im mittleren Preissegment. US-Systeme wie Epic oder Cerner/Oracle Health sind größer, aber teurer und komplexer. Dedalus positioniert sich als Premium-Alternative mit europäischer DNA und besserer Kosteneffizienz als US-Systeme. Die Wahl hängt von Anforderungen, Budget und strategischer Ausrichtung ab.

Welche Support-SLAs sind verfügbar?

Service-Level-Agreements variieren je nach Vertrag. 24/7-Support ist Standard, Qualität und Reaktionszeiten sollten vertraglich festgelegt werden. Response-Zeiten für verschiedene Severity-Level und Escalation-Prozesse sollten klar definiert sein. Regionale Service-Teams in Deutschland ermöglichen kurze Reaktionszeiten ohne internationale Ticket-Routing-Prozesse.

Wie werden regelmäßige Updates und Customizing-Wartung nach Go-Live gehandhabt?

Mit Dedalus sollten durchschnittliche Kosten für jährliche Releases geklärt werden. Auch kleinere Customizing-Anpassungen und Schnittstellenpflege verursachen laufende Kosten. Diese sollten in der TCO-Planung berücksichtigt werden. Die kontinuierliche Weiterentwicklung sichert Zukunftsfähigkeit, erfordert aber auch laufendes Budget für Wartung und Anpassungen.

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