Die proprietäre KI-Engine prognostiziert Belegungsspitzen und Personalengpässe mit 85 Prozent Genauigkeit. Dies ist keine simple Trendberechnung, sondern eine aktive Vorhersage basierend auf historischen Daten, Saisonalität und externen Faktoren. Krankenhäuser berichten von 15 Prozent weniger Administrationsaufwand, da Pflegekräfte weniger Zeit für manuelle Bettenzuordnung aufwenden müssen.
Einschränkung: Die Genauigkeit hängt stark von der Qualität der historischen Daten ab. Bei neu eingeführten Stationen oder nach großen Umstrukturierungen benötigt das System mehrere Monate Lernphase.
Während viele Systeme nur Daten aus dem Krankenhausinformationssystem auslesen, schreibt Kumi Health bidirektional zurück. Eine Bettenbelegung in Kumi wird sofort in SAP IS-H oder Cerner aktualisiert – ohne manuelle Übertragung oder nächtliche Batch-Läufe. Dies reduziert Fehlerquellen und Datenlücken erheblich. Die Integration erfolgt über standardisierte HL7/FHIR-Schnittstellen.
Einschränkung: Die Echtzeit-Integration erfordert stabile Netzwerkverbindungen. Bei längeren Ausfällen können Datendiskrepanzen entstehen, die manuell abgeglichen werden müssen.
Kumi Health ist als Medizinprodukt nach der Medical Device Regulation zertifiziert. Dies bedeutet klinische Validierung, dokumentiertes Risikomanagement und regelmäßige Überwachung durch unabhängige Prüfstellen. Für Krankenhäuser bedeutet dies rechtliche Sicherheit und minimierte Haftungsrisiken beim Einsatz der Software. Zusätzlich erfüllt das System ISO 27001 und DSGVO-Anforderungen.
Einschränkung: Die MDR-Zertifizierung gilt für die Kernfunktionen. Neue Module durchlaufen eigene Zertifizierungsprozesse, was deren Markteinführung verzögern kann.
Kumi Health arbeitet in Zwei-Wochen-Sprints und veröffentlicht vier Releases pro Jahr. Die Produktentwicklung wird direkt durch Nutzerfeedback aus täglichen Befragungen gesteuert. Dies führt zu kontinuierlichen Verbesserungen nach echtem Bedarf statt nach Marketing-Plänen. Kundenumfragen bewerten Support und Usability mit 4,3 von 5 Sternen.
Einschränkung: Die hohe Release-Frequenz erfordert regelmäßige Schulungen des Personals. Häuser mit begrenzten Ressourcen für Change-Management können damit überfordert sein.
Universitätskliniken und Maximalversorger mit 300 bis 1.000 Betten profitieren am stärksten von Kumi Health. Die hohe Komplexität mit multiplen Stationen, Fachabteilungen und interdisziplinärer Zusammenarbeit wird durch die Automatisierung optimal abgebildet. Die KI-Prognosen entfalten bei dieser Größe ihre volle Wirkung. Der ROI amortisiert sich typischerweise nach zwei bis drei Jahren.
Kliniken mit digitalem Fokus und KHZG-Förderung sind ideal positioniert. Als zertifiziertes Medizinprodukt ist Kumi Health über das Krankenhauszukunftsgesetz förderfähig. Dies reduziert die effektive Investitionslast um 50 bis 75 Prozent. Häuser, die bereits ein Budget für Digitalisierungsprojekte haben, finden hier eine ausgereifte Enterprise-Lösung mit nachgewiesener Wirkung.
Häuser mit Betten-Engpässen und langer Verweildauer erzielen durch die KI-gestützte Belegungsoptimierung messbare Verbesserungen. Die automatisierte Planung ermöglicht eine um bis zu fünf Prozent höhere Abrechnungsleistung durch bessere Kapazitätsauslastung. Gleichzeitig sinken Überlastungssituationen und ungeplante Verlegungen.
Kliniken mit etablierter IT-Infrastruktur wie SAP IS-H oder Cerner Millennium profitieren von kurzen Implementierungszeiten und niedrigem Support-Aufwand. Die bidirektionale Integration ist bereits ausgereift und mehrfach erprobt. Dies minimiert das Projektrisiko erheblich.
Kleine Häuser mit weniger als 50 Betten erreichen keinen nachgewiesenen ROI. Die Implementierungskosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Kliniken mit strikter On-Premise-Anforderung müssen Kumi Health ausschließen, da das System ausschließlich cloudbasiert läuft. Spezialisierte Häuser wie reine OP-Zentren oder kleine Fachkliniken finden ihre spezifischen Anforderungen nicht ausreichend abgebildet.
EHR-Kompatibilität prüfen (40 Prozent Gewichtung): Nutzt Ihr Krankenhaus SAP IS-H, Cerner Millennium oder ORBIS? Ist bidirektionale Integration technisch und organisatorisch gewünscht? Bestehen bereits HL7/FHIR-Schnittstellen oder müssen diese neu entwickelt werden?
Größe und Komplexität bewerten (30 Prozent Gewichtung): Liegt die Bettenzahl zwischen 200 und 1.000? Bestehen Multi-Site-Anforderungen? Gibt es messbare Personalauslastungs-Probleme oder administrative Engpässe im Bettenmanagement?
Compliance und Regularien klären (20 Prozent Gewichtung): Ist KHZG-Förderbarkeit gegeben? Sind MDR-Anforderungen relevant? Ist die Cloud-Nutzung organisatorisch und rechtlich geklärt? Liegt eine Zustimmung des Datenschutzbeauftragten vor?
ROI-Potenzial realistisch einschätzen (10 Prozent Gewichtung): Bestehen heute messbare Effizienzprobleme? Liegt der Dokumentationsaufwand über fünf Prozent der Arbeitszeit? Gibt es ungeplante Verlegungen oder Bettenengpässe, die kostspielig sind?
Kumi Health ist eine spezialisierte Lösung für operative Prozesse im Krankenhausalltag. Die Software adressiert das Kernproblem deutscher Krankenhäuser: manuelle Bettenplanung und fragmentierte Kommunikation zwischen Pflege, Ärzten und Therapeuten. Anders als Komplettsysteme wie SAP IS-H positioniert sich Kumi Health als fokussierter Workflow-Optimizer für den Pflegealltag. Das System ersetzt nicht das Krankenhausinformationssystem, sondern ergänzt es um intelligente Automatisierung.
Die proprietäre KumiPredict-Engine bildet das technologische Herz der Lösung. Dies ist keine einfache Reporting-Funktion, sondern eine aktive Prognose von Belegungsspitzen und Personalbedarf. Krankenhäuser berichten von 15 Prozent weniger Administrationsaufwand durch automatisierte Zuordnung. Diese Zahl ist messbar und wurde durch Kundenbefragungen 2023 dokumentiert. Die KI lernt kontinuierlich aus historischen Daten, Saisonalität und stationsspezifischen Mustern.
Das System wurde konsequent für mobile Nutzung entwickelt. Pflegekräfte dokumentieren über iOS- und Android-Apps direkt am Patientenbett, nicht am Desktop im Stationszimmer. Dies entspricht dem aktuellen Trend zur digitalen Patientenversorgung und erhöht die Akzeptanz bei Fachkräften erheblich. Die intuitive Bedienung wurde durch Usability-Tests mit echten Anwendern optimiert.
Die mobile App bietet einen eingeschränkten Offline-Modus für unkritische Funktionen. Dies ermöglicht grundlegende Dokumentation auch bei temporären Netzwerkproblemen. Allerdings funktionieren Echtzeit-Funktionen wie Alarm-Management oder interdisziplinäre Chat-Kommunikation nur mit stabiler Internetverbindung. Krankenhäuser müssen hier entsprechende Netzwerk-Redundanzen einplanen.
Laut Herstellerangaben umfasst das System über 50 Einzelfunktionen, gruppiert nach Arbeitsbereichen. Besonders hervorzuheben sind die Self-Service-Check-in-Terminals für Patienten, die den Verwaltungsaufwand bei der Aufnahme komplett eliminieren. Elektronische Einwilligungen und Datenschutzerklärungen werden digital erfasst und rechtssicher archiviert. Die rollenbasierte Zugriffskontrolle ermöglicht granulare Berechtigungen nach Funktion, Qualifikation und Station.
Die Kumi Health GmbH wurde 2018 in Berlin gegründet und hat sich auf digitale Lösungen für Krankenhäuser spezialisiert. Mit einer Series-A-Finanzierung von 15 Millionen Euro im Jahr 2022 verfügt das Unternehmen über eine solide finanzielle Basis. Diese Kapitalausstattung gibt mehrere Jahre Runway und minimiert das Insolvenzrisiko im Vergleich zu typischen Early-Stage-Startups. Aktuell beschäftigt Kumi Health 60 Mitarbeiter, davon etwa 40 Prozent in Produktentwicklung und Engineering.
Die Referenzliste liest sich wie ein Who's Who der deutschen Krankenhauslandschaft: Charité Berlin, Universitätsklinikum Heidelberg und Klinikum München Süd setzen die Software produktiv ein. Diese Häuser sind keine kleinen Pilotprojekte, sondern Maximalversorger mit höchsten Komplexitätsanforderungen. Die Nutzung durch Universitätskliniken spricht für Enterprise-Reife und die Fähigkeit, anspruchsvolle Anforderungen zu erfüllen.
Kumi Health arbeitet nach agilen Prinzipien in Zwei-Wochen-Sprints. Das Unternehmen führt täglich Nutzerbefragungen durch und veröffentlicht vier Major-Releases pro Jahr. Diese Frequenz ist ungewöhnlich hoch für Enterprise-Software im regulierten Gesundheitsmarkt. Kundenfeedback steuert direkt die Produktroadmap – neue Features werden nicht nach internen Prioritäten, sondern nach echtem Anwenderbedarf entwickelt.
Eine aktuelle Kundenumfrage bewertet Support und Usability mit 4,3 von 5 Sternen. Die Reaktionszeit bei Support-Anfragen liegt laut Standard-SLA unter vier Stunden. Für kritische Systeme ist ein optionaler 24/7-Support buchbar. Dies ist für ein Unternehmen dieser Größe eine solide Leistung, erreicht aber nicht das Niveau globaler Konzerne wie SAP oder Cerner.
Das Geschäftsmodell basiert auf wiederkehrenden SaaS-Abonnements. Dies schafft Planbarkeit für das Unternehmen und ermöglicht kontinuierliche Produktinvestitionen. Die Cloud-Only-Strategie reduziert die Komplexität erheblich, schließt aber Kunden mit strikten On-Premise-Anforderungen kategorisch aus. Laut Herstellerangaben ist keine On-Premise-Version in Planung.
Kumi Health basiert auf einer modernen Microservices-Architektur und läuft ausschließlich auf Amazon Web Services. Die Infrastruktur nutzt Docker-Container und Kubernetes-Orchestrierung für automatische Skalierung. Für Krankenhäuser bedeutet dies: keine eigenen Infrastruktur-Investitionen, keine Hardware-Wartung, automatische Updates ohne Downtime. Die AWS-Region Frankfurt erfüllt deutsche Datenschutz-Anforderungen nach DSGVO und BDSG.
Die Cloud-Native-Architektur reduziert die IT-Betriebslast für Krankenhäuser erheblich. Updates werden zentral eingespielt, Sicherheitspatches automatisch ausgerollt. Die Multi-Tenant-Architektur ermöglicht es, dass mehrere Kunden dieselbe Infrastruktur nutzen, ohne dass Daten vermischt werden. Jedes Krankenhaus erhält eine isolierte Datenbank-Instanz mit verschlüsselten Verbindungen.
Die Schnittstellen basieren auf den Healthcare-Standards HL7 Version 2.x und FHIR Release 4. Das Besondere: Kumi Health liest nicht nur Daten aus dem Krankenhausinformationssystem, sondern schreibt bidirektional zurück. Eine in Kumi dokumentierte Bettenbelegung wird in Echtzeit an SAP IS-H oder Cerner Millennium übertragen – ohne Batch-Läufe, ohne manuelle Abgleiche. Dies eliminiert die typischen Datenlücken und Inkonsistenzen fragmentierter Systeme.
Die Integration mit Medizingeräten erfolgt über standardisierte Protokolle wie IEEE 11073 und proprietäre Hersteller-APIs. Vitaldaten von Monitoren, Infusionspumpen und Beatmungsgeräten fließen in Echtzeit ins System. Ein integriertes Alarmmanagement eskaliert kritische Werte automatisch an das zuständige Personal. Laut Herstellerangaben werden über 200 Gerätetypen führender Hersteller unterstützt.
Als zertifiziertes Medizinprodukt nach MDR EU 2017/745 erfüllt Kumi Health strenge Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen. Die Zertifizierung erfordert klinische Validierung, dokumentiertes Risikomanagement, Usability-Tests mit echten Anwendern und laufende Post-Market-Surveillance. Für Krankenhäuser bedeutet dies rechtliche Sicherheit: Die Software darf ohne zusätzliche Compliance-Bedenken im klinischen Betrieb eingesetzt werden. ISO 27001-Zertifizierung für Informationssicherheit ist ebenfalls vorhanden.
Kumi Health nutzt ein transparentes SaaS-Abonnement-Modell mit monatlicher Abrechnungsfrequenz. Die Grundlizenz kostet ab circa zehn Euro pro Bett und Monat. Zusätzliche Module für erweiterte Funktionen werden separat berechnet. Für ein typisches 500-Betten-Haus ergeben sich Basis-Jahreskosten von etwa 60.000 Euro. Je nach gewählten Modulen und Funktionsumfang erhöht sich dies um 20 bis 40 Prozent.
Dieser Preis umfasst die Softwarelizenz, Standard-Updates, Hosting-Infrastruktur und Basis-Support. Es fallen keine Investitionskosten für Hardware oder lokale Server an. Die Kostenstruktur ist kalkulierbar und planbar – typisch für SaaS-Modelle. Größere Häuser erhalten gestaffelte Rabatte, konkrete Preisinformationen für Volumen-Lizenzen sind jedoch nicht öffentlich verfügbar.
Zur Softwarelizenz kommen einmalige Implementierungskosten hinzu. Diese umfassen Beratung, Anforderungsanalyse, Datenmigration, Schnittstellen-Konfiguration und Mitarbeiter-Schulungen. Für ein 500-Betten-Haus ist mit 150.000 bis 300.000 Euro zu rechnen. Die große Spannweite erklärt sich durch unterschiedliche Komplexität: Ein Haus mit modernem SAP IS-H und sauberer Datenbasis liegt am unteren Ende, fragmentierte Legacy-Systeme mit chaotischen Altdaten am oberen.
Die laufenden Jahreskosten für Lizenzen und Support bewegen sich zwischen 60.000 und 100.000 Euro, abhängig von Bettenzahl und Modulkombination. Hinzu kommen interne Personalkosten für System-Administration und Support. Basierend auf Erfahrungswerten sollten 0,5 bis 1 Vollzeitäquivalent eingeplant werden. Der Break-Even liegt typischerweise bei zwei bis vier Jahren, wenn die versprochenen Effizienzgewinne tatsächlich realisiert werden.
Als zertifiziertes Medizinprodukt ist Kumi Health in der Regel über das Krankenhauszukunftsgesetz förderbar. Die KHZG-Mittel decken typischerweise 50 bis 75 Prozent der Digitalisierungsinvestitionen ab. Dies reduziert die echte Investitionslast für Krankenhäuser mit bewilligtem KHZG-Budget dramatisch. Die effektiven Kosten über drei bis fünf Jahre liegen dann bei 30.000 bis 50.000 Euro statt 150.000 Euro und mehr.
Wichtig: KHZG-Förderanträge erfordern ausführliche Dokumentation und erfüllen strenge Kriterien. Die Antragstellung sollte frühzeitig mit dem Kumi-Team und der Landeskrankenhausgesellschaft abgestimmt werden. Nicht alle Krankenhäuser erfüllen die Förderkriterien automatisch. Eine detaillierte Prüfung vor Projektstart ist unerlässlich.
Die Implementierung erfolgt in drei klar definierten Phasen über sechs bis zehn Monate Gesamtdauer. Phase eins umfasst Anforderungsanalyse, technisches Konzept und Proof of Concept auf einer Pilotstation. Diese Phase dauert vier bis sechs Wochen und dient der Risikominimierung. Kritische Anforderungen werden identifiziert, technische Machbarkeit validiert und erste Anwender-Feedback eingeholt.
Phase zwei startet den Pilotbetrieb auf einer oder zwei Stationen über zwei bis drei Monate. Hier werden Workflows unter Realbedingungen getestet, Schulungskonzepte optimiert und Change-Management-Maßnahmen verfeinert. Diese Phase ist entscheidend: Probleme werden früh erkannt und gelöst, bevor sie auf das gesamte Haus übertragen werden. Universitätskliniken wie die Charité haben genau diesen schrittweisen Ansatz gewählt.
Phase drei umfasst den Roll-Out auf alle Stationen über drei bis sechs Monate. Die Geschwindigkeit hängt von verfügbaren internen Ressourcen, Change-Management-Kapazität und technischer Komplexität ab. Nicht alle 500 Betten müssen gleichzeitig live gehen – eine stationsweise Einführung reduziert das Risiko und die Belastung für IT und Pflege.
Die Datenmigration erfolgt über CSV-Import oder API-basierte Übernahme aus Altsystemen. Laut Herstellerangaben können Stammdaten, historische Belegungsdaten und Patienten-Basisdaten übernommen werden. Konkrete Zeitangaben pro 1.000 Datensätze sind nicht dokumentiert. Erfahrungsgemäß sollten für ein 500-Betten-Haus mit sauberer Datenbasis ein bis zwei Monate eingeplant werden.
Das größte Risiko liegt in der Datenqualität: Altdaten sind oft fragmentiert, inkonsistent oder fehlerhaft. Die Bereinigung und Validierung ist der häufig unterschätzte Kostentreiber bei Migrationsprojekten. Krankenhäuser sollten frühzeitig eine Datenqualitäts-Analyse durchführen und realistische Zeitpuffer einplanen.
Der Ressourcenbedarf auf Krankenhausseite ist moderat: ein Kumi-Projektleiter (extern), 0,5 IT-Vollzeitäquivalent intern für Schnittstellen-Koordination, ein Pflegemultiplikator pro Station für Change-Management. Dies sind keine großen Teams – die Herausforderung liegt darin, diese 0,5 bis 1 Vollzeitäquivalent im operativen Pflegealltag überhaupt freizustellen. Viele Implementierungsprojekte scheitern nicht an der Software, sondern an fehlenden internen Kapazitäten.
Die messbaren Effizienzgewinne sind das stärkste Argument für Kumi Health. Die dokumentierten 15 Prozent weniger Administrationsaufwand sind keine Marketing-Behauptung, sondern basieren auf Kundenbefragungen von 2023. Konkret bedeutet dies: Pflegekräfte verbringen weniger Zeit mit manueller Bettenzuordnung, Telefon-Koordination und Übergabe-Dokumentation. Diese Zeit steht für patientennahe Tätigkeiten zur Verfügung.
Die schnelle Nutzer-Akzeptanz wird durch das Lean-UX-Design und kontinuierliche Befragungen erreicht. Stationspflegekräfte beschreiben die Software typischerweise als intuitiv und hilfreich. Dies ist bei Healthcare-IT keineswegs selbstverständlich – viele Systeme werden als zusätzliche Belastung empfunden. Die mobile App mit Dokumentation am Patientenbett entspricht dem natürlichen Arbeitsablauf.
Die bidirektionale Echtzeit-Integration mit SAP IS-H und Cerner eliminiert doppelte Datenerfassung. Ein im Kumi-System belegtes Bett ist sofort auch im Krankenhausinformationssystem aktualisiert. Dies verhindert die typischen Inkonsistenzen fragmentierter Systeme, bei denen verschiedene Abteilungen unterschiedliche Datenbestände nutzen. Fehlerquoten durch manuelle Übertragungen sinken gegen null.
Die MDR-Zertifizierung, ISO 27001 und DSGVO-Konformität sind keine Nice-to-Have-Features, sondern fundamentale Sicherheitsanforderungen. Krankenhäuser minimieren damit rechtliche Risiken und Haftungsfragen. Bei Datenschutzverstößen oder Qualitätsmängeln liegt die Verantwortung beim zertifizierten Hersteller, nicht allein beim Krankenhaus.
Die Cloud-Abhängigkeit ist die größte technische Einschränkung. Kein On-Premise bedeutet zwingend: Abhängigkeit von AWS und stabiler Internetverbindung. Netzausfälle treffen das System unmittelbar. Die mobile App bietet nur rudimentäre Offline-Funktionen – kritische Funktionen wie Alarmmanagement oder interdisziplinäre Kommunikation funktionieren nicht ohne Netzwerk. Krankenhäuser benötigen entsprechende Redundanzen, idealerweise mit LTE-Failover.
Change-Management wird oft unterschätzt. Neue Software erfordert neue Workflows und Denkweisen. Pflegekräfte, die zehn Jahre nach bewährten Mustern gearbeitet haben, müssen umlernen. Ohne echtes Change-Management mit kontinuierlicher Begleitung, Schulungen und Vor-Ort-Support scheitert die Adoption. Ein einmaliges Click-Training reicht nicht aus.
Die OP-Planungsfunktionen sind unterentwickelt. Kumi Health ist stark in Stationspflege und Bettenverwaltung, schwach in operativen Spezialfunktionen. Häuser mit großen OP-Abteilungen benötigen zusätzliche Spezialsoftware, was zu fragmentierten Systemlandschaften führt. Eine integrierte OP-Lösung ist laut Roadmap geplant, aber noch nicht verfügbar.
Die Datenmigration wird zum versteckten Kostentreiber, wenn Altdaten chaotisch sind. Die Reinigung, Validierung und Überführung kann zum längsten und teuersten Projektsegment werden – deutlich länger als die eigentliche Software-Konfiguration. Realistische Budgets sollten hier großzügige Puffer einplanen.
Passt Kumi Health zu unserem 400-Betten-Haus mit SAP IS-H?
Ja, dies ist eine ideale Ausgangslage. Die Hausgröße liegt im optimalen Bereich zwischen 200 und 1.000 Betten. SAP IS-H ist explizit als Integrationspartner genannt und mehrfach erprobt. Kalkulieren Sie mit Projektkosten von 150.000 bis 200.000 Euro plus 60.000 Euro Jahreslizenzen im ersten Jahr. Mit KHZG-Förderung reduziert sich das effektive Budget auf 50.000 bis 75.000 Euro. Der Return on Investment sollte nach zwei bis drei Jahren erreicht sein.
Wir haben alte lokale On-Premise-Lösungen. Müssen wir komplett neu architekturieren?
Teils, teils. Kumi Health selbst ist Cloud-only auf AWS. Ihre On-Premise-Systeme können aber über HL7/FHIR-Schnittstellen angebunden werden. Die entscheidende Frage: Wollen Sie langfristig in Richtung Cloud? Falls ja, ist Kumi Health ein guter Einstieg. Falls nein und On-Premise unverhandelbar ist, scheidet Kumi Health als Option aus.
Wie lange dauert es bis zur vollen Nutzung?
Sechs bis zehn Monate für die vollständige Implementierung sind realistisch. Aber: Pilotstationen sehen ersten Nutzen bereits nach zwei bis drei Wochen Einarbeitungszeit. Es müssen nicht alle 400 Betten gleichzeitig live gehen. Eine stationsweise Einführung über mehrere Monate reduziert Risiko und Change-Management-Last.
Was passiert bei Support-Anfragen?
Die Standard-Reaktionszeit liegt unter vier Stunden. Für kritische Systeme ist optionaler 24/7-Support buchbar. Die Kundenbewertung liegt bei 4,3 von 5 Sternen. Das ist solide für ein Unternehmen dieser Größe, erreicht aber nicht das Niveau globaler Enterprise-Anbieter. Besprechen Sie SLA-Details und Eskalationsprozesse im Vertrag.
Ist die MDR-Zertifizierung wirklich wichtig?
Ja, entscheidend. Die Medical Device Regulation EU 2017/745 bedeutet: Kumi Health wurde klinisch validiert, das Risikomanagement ist durch unabhängige Prüfung verifiziert. Krankenhäuser erhalten rechtliche Sicherheit und minimieren Haftungsrisiken. Nicht-zertifizierte Software birgt erheblich größere rechtliche Risiken bei Qualitätsmängeln oder Datenschutzverstößen.
Wie funktioniert der Offline-Betrieb in den Stationen?
Begrenzt. Die mobile App bietet rudimentären Offline-Modus, aber keine vollständigen Funktionen. Langfristige Netzausfälle sind problematisch. Krankenhäuser müssen Netzwerk-Redundanz einplanen – idealerweise mit Backup-Internet oder LTE-Failover. Dies ist ein reales Risiko, das infrastrukturell adressiert werden muss.
Welche Daten gehen in die AWS-Cloud?
Patienten-Basisdaten wie ID, Name und Aufnahmedatum, Bettenbelegungsinformationen, Pflegeleistungen und Vitalzeichen. Alles ist DSGVO-konform verschlüsselt, sowohl bei Übertragung als auch im Speicher. Die AWS-Region Frankfurt unterliegt EU-Datenschutzrecht. Ein Auftragsverarbeitungsvertrag ist Standard. Ihr Datenschutzbeauftragter sollte dies vor Vertragsabschluss prüfen und freigeben.
Was passiert, wenn Kumi Health in fünf Jahren Insolvenz anmeldet?
Dies ist ein realistisches Risiko bei jüngerem Unternehmen. Die Series-A-Finanzierung mit 15 Millionen Euro gibt mehrere Jahre Runway. Top-Referenzen wie Charité signalisieren Marktakzeptanz. Verhandeln Sie im Vertrag eine Exit-Strategie und Datenrückgabe-Rechte. Da das System auf AWS gehostet ist, sind Daten nicht in proprietärer Infrastruktur gefangen – dies reduziert das Lock-in-Risiko.
Gibt es eine öffentliche Produkt-Roadmap?
Laut Herstellerangaben existiert eine interne Roadmap, die durch Kundenfeedback gesteuert wird. Eine öffentlich zugängliche Roadmap ist nicht dokumentiert. Vereinbaren Sie in Vertragsverhandlungen regelmäßige Roadmap-Präsentationen oder Zugang zu geplanten Features – besonders wenn kritische Funktionen wie erweiterte OP-Planung für Sie relevant sind.
Wie skaliert das System bei sehr großen Kliniken?
Die Microservices-Architektur auf AWS ist grundsätzlich horizontal skalierbar. Konkrete Grenzen zu maximaler Bettenzahl, Nutzerzahl oder Datensatz-Volumen sind nicht dokumentiert. Referenzen wie die Charité mit über 3.000 Betten zeigen, dass große Häuser bedient werden können. Für Konzerne mit mehreren Standorten und über 2.000 Betten sollten Sie spezifische Skalierungs-Garantien im Vertrag festhalten.
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