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CLINIXX | Krankenhaussoftware | Kosten | Erfahrungen | Funktionen | Test | Vergleich | Alternativen

CLINIXX im Überblick + Entscheidungskriterien

CLINIXX

  • Umfassende Auswertung
  • Persönliche Videoeinschätzung verfügbar
  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
4.2
Bewertung
Krankenhaussoftware
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch
4,5 h Test
30 Minuten Lesezeit

Detaillierte Funktionen, Besonderheiten und Empfehlungen

🟦 Funktionen – Was kann CLINIXX?

Ärztliche & Klinische Dokumentation

Elektronische Patientenkurve mit Vitalwerten – Echtzeitübersicht aller Messwerte inklusive automatischer Trend-Erkennung für fundierte Behandlungsentscheidungen.

Ärztliche Visitenplanung & Dokumentation – Strukturierte Vorlagen für Visitenberichte mit mobiler Verfügbarkeit direkt am Patientenbett.

Medikationsmanagement mit Interaktions-Check – Automatische Warnhinweise bei Kontraindikationen, Doppelmedikation oder allergischen Reaktionen in Echtzeit.

Decision Support & Leitlinien – Integrierte AWMF-Leitlinien mit kontextabhängigen Empfehlungen direkt im klinischen Workflow.

Pflege & Stationsbetrieb

Pflegedokumentation mit Pflegeprozessmodell – Strukturierte Erfassung nach Pflegediagnosen, Interventionen und Evaluationen für vollständige Nachvollziehbarkeit.

Dynamische Checklisten & Task-Management – Automatische Erinnerungen für OP-Checklisten, Wundkontrollen und routinemäßige Untersuchungen.

Mobile App für Visite & Dokumentation – iOS- und Android-kompatibel mit Offline-Funktionalität und automatischer Synchronisation.

Prozesssteuerung & Qualität

Workflow-Engine (BPMN-basiert) – Automatische Prozesssteuerung mit definierten Genehmigungsrouten und Eskalationsmechanismen bei Verzögerungen.

Integriertes QM-Modul – Auditmanagement, Abweichungserfassung und Leitlinien-Compliance-Tracking in einem System ohne externe Tools.

KPI-Dashboards – Echtzeitübersicht zu Bettenbelegung, OP-Auslastung, Liegedauern und Fehlerquoten für transparente Steuerung.

Kommunikation & Entlassung

Elektronische Entlassbriefe (CDA/KIM) – Strukturierter KIM-Versand an niedergelassene Ärzte mit vollständiger Dokumentation aller Behandlungsschritte.

Arztbriefgenerator mit Patientenedukation – Automatisierte Generierung aus der laufenden Dokumentation spart Zeit und reduziert Fehler.

Patientenportal & Angehörigen-Kommunikation – Sichere Nachrichtenübermittlung und kontrollierte Befundfreigabe für transparente Patientenkommunikation.

Integration & Interoperabilität

HL7/FHIR/DICOM-Schnittstellen – Nahtlose Anbindung an bestehende HIS-, RIS-, PACS- und Labor-Systeme über etablierte Standards.

Telematikinfrastruktur (TI)-Konnektoren – Integration von KIM, ePA, elektronischem Medikationsplan und Notfalldaten für TI-konforme Prozesse.

🟨 Besonderheiten – Was macht CLINIXX einzigartig?

No-Code Formular- & Prozess-Designer

Stationen und Fachabteilungen erstellen eigene Formulare und Checklisten ohne Programmierkenntnisse. Anpassungen erfolgen in Tagen statt Wochen, was die IT-Abteilung erheblich entlastet. Superuser in den Fachabteilungen können schnell auf neue medizinische Anforderungen reagieren.

Einschränkung: Die Anwendung erfordert geschulte Superuser pro Bereich. Komplexe Business-Logik mit verschachtelten Bedingungen benötigt gegebenenfalls noch Entwickler-Unterstützung durch den Hersteller.

Microservices + Containerisierung (Kubernetes)

Jede Funktion läuft in eigenen Containern und kann unabhängig aktualisiert werden. Updates einzelner Module erfolgen ohne Systemausfall – ein deutlicher Vorteil gegenüber monolithischen Systemen. Die Architektur bietet hohe Ausfallsicherheit durch Redundanz und beliebige Skalierung nach Bedarf.

Einschränkung: Voraussetzung ist ein qualifiziertes IT-Operations-Team oder Vertrauen in einen Cloud-Provider. Die technische Komplexität ist höher als bei klassischen monolithischen Systemen und erfordert entsprechendes Know-how.

Modulares Pay-per-Use-Lizenzmodell

Nur bezahlte Module sind aktiviert. Krankenhäuser starten klein, beispielsweise nur mit Pflege-Dokumentation, und bauen später aus. Die initialen Investitionskosten liegen laut Herstellerangaben 30-40% niedriger als bei Groß-HIS-Lösungen. Dieser Capex-to-Opex-Shift bietet finanzielle Flexibilität.

Einschränkung: Die langfristigen Kosten pro Modul sind weniger transparent. Bei vollständigem Ausbau kann der Gesamtpreis das Niveau klassischer Lizenzmodelle erreichen. Eine Vendor-Abhängigkeit ohne Standardmigrationspfad besteht.

Integriertes QM & Leitlinien in einem System

Kein separates QM-Tool nötig – Audits, Checklisten und Abweichungen werden aus einer Quelle verwaltet. Das Compliance-Reporting erfolgt automatisiert, was den Aufwand für Qualitätsmanagement-Beauftragte deutlich reduziert. Leitlinien-Compliance wird direkt im klinischen Workflow überprüft.

Einschränkung: Standard-Audits müssen klinikspezifisch angepasst werden. Tiefgreifende Prozessoptimierung erfordert oft externe Beratung, was zusätzliche Kosten verursacht.

🟩 Empfehlung – Für wen eignet sich CLINIXX besonders?

Zielgruppen – Wer profitiert am meisten?

Mittelgroße Akutkrankenhäuser (200–600 Betten) sind die Kernzielgruppe für CLINIXX. Diese Häuser sind regional bedeutsam, verfügen über mehrere Fachbereiche und zeigen Veränderungsbereitschaft bei überschaubaren Strukturen. Die Software ist für diese Größenordnung optimal skaliert – der Overhead bleibt gering, der Return on Investment ist überdurchschnittlich hoch, und das Change-Management ist mit internen Ressourcen gut handhabbar.

Spezialkliniken für Orthopädie, Kardiologie oder Neurologie profitieren von fokussierten Kernprozessen und standardisierten Abläufen. Diese Häuser benötigen einen reduzierten Funktionsumfang und können durch den No-Code-Designer schnell fachspezifische Anpassungen vornehmen. Die eigenständige IT-Strategie vieler Spezialkliniken passt gut zur agilen Architektur von CLINIXX.

Klinikverbünde und Krankenhausgruppen mit mehreren Standorten finden in CLINIXX eine skalierbare Lösung für zentrale Governance bei dezentraler Nutzung. Die Mandantenfähigkeit, Cloud-Failover-Mechanismen und die Unterstützung verteilter Nutzer sind technisch vorgesehen und erprobt. Standardisierung über Standorte hinweg wird durch zentrale Vorlagen erleichtert.

Häuser mit komplexen Integrations-Herausforderungen können von der offenen Architektur profitieren. Wenn unterschiedliche RIS-, Labor- und HIS-Altsysteme im Einsatz sind, erleichtert die Unterstützung von FHIR und HL7 die Konnektivität erheblich. Die Microservices-Architektur reduziert Abhängigkeiten und ermöglicht schrittweise Modernisierung.

Wichtige Auswahlkriterien – Checkliste für Entscheider

Integrationsfähigkeit mit Bestandssystemen ist das wichtigste Kriterium. Überprüfen Sie die Kompatibilität mit Ihrem HIS, RIS, PACS und Labor-System durch konkrete HL7/FHIR-Tests. Fordern Sie Referenzprojekte mit ähnlicher Systemlandschaft an. Ein fehlendes generisches Konnektorenkonzept würde teure Custom-Development-Projekte bedeuten.

Skalierbarkeit muss für aktuelle und erwartete Bettenzahlen realistisch geplant werden. Kalkulieren Sie Lizenzkosten pro Zusatzbett für die nächsten fünf Jahre. Klären Sie transparent, wie Skalierung preislich abläuft und ob Pay-per-Use-Konditionen bei Wachstum wirtschaftlich bleiben.

Total Cost of Ownership über fünf Jahre erfordert vollständige Transparenz. Erfragen Sie detailliert: Initiale Kosten, Schulungsaufwand, Migrationskosten, laufende Lizenzen, Support-Level und Wartungsverträge. Der vom Hersteller genannte ROI von 18-24 Monaten sollte durch konkrete Zahlenbeispiele belegt werden.

Change-Management-Reife und Nutzer-Akzeptanz entscheiden über Projekterfolg. Prüfen Sie: Sind interne Key-User, Projektleiter und ärztliche Unterstützung vorhanden? Besteht Offenheit für Prozessveränderung in Pflegeleitung und Ärzteschaft? Starker Widerstand gegen Digitalisierung bedeutet hohes Projektrisiko.

Details zur Krankenhaussoftware

CLINIXX positioniert sich als modernes Klinisches Informationssystem mit klarem Fokus auf ärztliche und pflegerische Dokumentation, Medikationsmanagement und klinische Prozesssteuerung. Anders als umfassende HIS-Lösungen verzichtet die Software bewusst auf tiefe kaufmännische Module für Finanzen oder Logistik. Stattdessen integriert sich CLINIXX über standardisierte Schnittstellen in bestehende HIS- oder ERP-Systeme. Diese Strategie macht die Lösung ideal für Krankenhäuser, die ein fokussiertes, agiles KIS mit hoher Usability wünschen, ohne ihre gesamte IT-Landschaft austauschen zu müssen.

Die technische Basis bildet eine moderne Microservices-Architektur. Jede Funktion – ob Medikation, Pflege-Dokumentation, Workflows oder Qualitätsmanagement – läuft in eigenen Containern und kann unabhängig aktualisiert oder skaliert werden. Dies ermöglicht rollende Updates ohne Systemausfälle, ein deutlicher Vorteil gegenüber monolithischen Systemen. Während bei klassischen Lösungen Updates oft nur nachts oder am Wochenende eingespielt werden können, erfolgen Aktualisierungen bei CLINIXX im laufenden Betrieb. Die Verfügbarkeit bleibt auch während Wartungsfenstern gewährleistet.

Das Medikationsmanagement gehört zu den Kernstärken. Das System prüft automatisch auf Wechselwirkungen, Kontraindikationen und allergische Reaktionen. Ärzte erhalten kontextabhängige Warnhinweise direkt im Verordnungsprozess. Die Integration von AWMF-Leitlinien unterstützt evidenzbasierte Therapieentscheidungen. Besonders in komplexen Fällen mit Mehrfachmedikation bietet dies erhebliche Sicherheitsgewinne. Die elektronische Patientenkurve visualisiert Vitalwerte, Laborergebnisse und Medikation in einer übersichtlichen Timeline, was Ärzte und Pflegekräfte bei der schnellen Einschätzung des Patientenzustands unterstützt.

Die Pflegedokumentation folgt etablierten Pflegeprozessmodellen. Strukturierte Vorlagen führen durch Pflegediagnosen, Interventionen und Evaluationen. Mobile Apps für iOS und Android ermöglichen Dokumentation direkt am Patientenbett mit Offline-Funktionalität. Nach Wiederherstellung der Verbindung erfolgt automatische Synchronisation. Dynamische Checklisten stellen sicher, dass routinemäßige Kontrollen nicht vergessen werden. Task-Management-Funktionen verteilen Aufgaben automatisch nach definierten Regeln und eskalieren bei Verzögerungen.

Wissenswertes zum Anbieter

Die AMC Holding GmbH wurde 2003 gegründet und beschäftigt rund 120 Mitarbeiter am Standort Langen in Hessen. Als spezialisierter Healthcare-IT-Anbieter konzentriert sich das Unternehmen auf klinische Prozessdigitalisierung im deutschsprachigen Raum. Die Produktentwicklung erfolgt agil unter enger Einbindung von Kunden, Ärzten und Pflegefachkräften. Diese Kunden-Co-Creation sorgt dafür, dass neue Funktionen praxisnah entwickelt werden und tatsächliche klinische Bedürfnisse adressieren.

AMC positioniert sich bewusst nicht als Groß-HIS-Anbieter wie SAP oder Agfa Healthcare, sondern als agiler KIS-Spezialist für mittelständische Krankenhäuser und Fachabteilungen. Diese Fokussierung bringt Vor- und Nachteile mit sich. Zu den Vorteilen zählen schnellere Innovationszyklen, da Entscheidungswege kürzer sind. Die Usability profitiert von der Konzentration auf klinische Prozesse ohne Kompromisse für kaufmännische Anforderungen. Implementierungsprojekte sind überschaubarer und schneller abzuschließen als bei umfassenden HIS-Einführungen.

Die Kehrseite ist ein geringerer Bekanntheitsgrad im Markt. Während SAP i.s.h.med oder Dedalus ORBIS jedem Klinik-Geschäftsführer ein Begriff sind, erfordert CLINIXX oft Überzeugungsarbeit. Referenzen bei großen Universitätskliniken fehlen weitgehend. Die Unternehmensgeschichte ist mit 20 Jahren kürzer als bei etablierten Marktführern. Für risikoscheue Entscheider, die auf „bewährte Lösungen" setzen, kann dies ein Ausschlusskriterium sein.

Die Expertise in der medizinischen Domäne ist ein wesentlicher Pluspunkt. Das Entwicklungsteam arbeitet eng mit Kliniken zusammen und versteht die Realität im Stationsalltag. Funktionen werden nicht am Reißbrett entworfen, sondern in Pilotprojekten getestet und iterativ verbessert. Dies führt zu praxistauglichen Lösungen, die von Anwendern gut akzeptiert werden. Die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens erscheint positiv, solange die Fokussierung auf den Kernmarkt beibehalten wird.

Kritisch anzumerken ist die begrenzte Transparenz bei Referenzen. Eine vollständige öffentliche Referenzliste mit Klinikgrößen, implementierten Modulen und Projektdauern wäre für Interessenten hilfreich. Derzeit müssen konkrete Referenzen aktiv beim Hersteller angefordert werden. Unabhängige Bewertungen durch Marktanalysten wie Gartner oder IDC fehlen bislang, was die Einordnung im Wettbewerbsumfeld erschwert.

Technische Details & Integration

Die Systemarchitektur von CLINIXX basiert auf modernen Open-Source-Technologien. Das Backend nutzt Java mit Spring Boot Framework, die Datenhaltung erfolgt wahlweise über PostgreSQL oder Microsoft SQL Server. Das Frontend ist als HTML5-Webanwendung konzipiert – ein sogenannter Zero-Footprint-Client, der ohne lokale Installation direkt im Browser läuft. Bei Cloud-Deployment kommt Kubernetes zur Orchestrierung der Container zum Einsatz, was hohe Verfügbarkeit und automatische Skalierung ermöglicht.

Die Unterstützung etablierter Healthcare-Standards ist umfassend. CLINIXX implementiert HL7 Version 2 und 3 für den Datenaustausch mit Bestandssystemen, FHIR für moderne API-basierte Integration und DICOM für medizinische Bilddaten. IHE-Profile (Integrating the Healthcare Enterprise) werden unterstützt, was die Integration in bestehende IT-Landschaften nach bewährten Mustern ermöglicht. Die neuesten Standards der Telematikinfrastruktur sind integriert: KIM für sichere E-Mail-Kommunikation, ePA-Anbindung für die elektronische Patientenakte und elektronischer Medikationsplan.

Die Integration mit bestehenden Labor-, RIS-, PACS- und HIS-Systemen ist technisch gut gelöst, erfordert aber Konfigurationsaufwand. Generische Konnektoren existieren für gängige Systeme, individuelle Anpassungen sind oft nötig. Der Aufwand hängt stark von der Qualität der Altsystem-Schnittstellen ab. Bei Systemen mit sauberen HL7- oder FHIR-Schnittstellen läuft die Integration reibungslos. Bei proprietären Legacy-Systemen mit unzureichend dokumentierten Schnittstellen kann Custom Development erforderlich werden, was Kosten und Zeitplan belastet.

Datensicherheit und Compliance erfüllen die Anforderungen des Gesundheitswesens. Die Cloud-Hosting-Option ist ISO 27001-zertifiziert, die Software selbst DSGVO-konform. Die MDR-Zertifizierung (Medical Device Regulation) für Medizinprodukt-Software liegt vor, kritisch für Module wie Medikation oder Therapieplanung. Das Rollen- und Rechtemanagement ist granular bis auf Feldebene, Audit-Trails protokollieren jeden Zugriff für Nachvollziehbarkeit. Die rechtlichen Anforderungen deutscher Krankenhäuser sind erfüllt.

Dennoch empfiehlt sich eine unabhängige Sicherheitsprüfung. Penetrationstests durch externe Spezialisten sollten Teil des Auswahlprozesses sein. Bei On-Premise-Betrieb liegt die Verantwortung für Firewalls, Access-Control und Backups beim Krankenhaus. Die IT-Abteilung muss entsprechende Expertise aufbauen oder externes Know-how einkaufen. Cloud-Betrieb verlagert diese Verantwortung teilweise zum Hersteller, erfordert aber Vertrauen in dessen Sicherheitskonzept.

Kosten & Preismodell

CLINIXX nutzt ein modulares Pay-per-Use-Lizenzmodell. Eine Basis-Fee deckt die Grundfunktionalität ab, darüber hinaus werden Module nach Bedarf lizenziert. Die Abrechnung erfolgt typischerweise jährlich und richtet sich nach Bettenzahl, Anzahl der Nutzer und gewählten Modulen. Betrieb ist sowohl in der Cloud (AWS oder Google Cloud Platform) als auch On-Premise möglich. Der Hersteller bewirbt 30-40% niedrigere Initialkosten im Vergleich zu klassischen Groß-HIS-Lösungen. Der Return on Investment soll laut Herstellerangaben nach 18-24 Monaten erreicht werden.

Konkrete Preistabellen nach Bettenzahl, Modul und Region sind jedoch nicht öffentlich verfügbar. Diese Intransparenz erschwert eine realistische TCO-Kalkulation im Vorfeld. Interessenten müssen individuelle Angebote einholen, was Zeit kostet und Vergleichbarkeit reduziert. Für eine fundierte Investitionsentscheidung sollten mindestens drei Szenarien durchgerechnet werden: Minimalkonfiguration, Standardausbau und Vollausbau inklusive aller geplanten Module.

Versteckte Kostenfaktoren können die Gesamtinvestition erheblich beeinflussen. Die Altdatenmigration schlägt oft mit 10-20% der Implementierungskosten zu Buche. Datenqualität in Legacy-Systemen ist meist mangelhaft – Duplikate, inkonsistente Formate und unvollständige Datensätze müssen bereinigt werden. Schulung und Change-Management beanspruchen 10-15% der Personalkosten über die Projektlaufzeit. Integration mit Altsystemen verursacht individuelle Kosten, abhängig von Schnittstellenqualität und Komplexität.

Hardware-Upgrades sind bei On-Premise-Betrieb oft erforderlich. Server, Storage und Netzwerkinfrastruktur müssen die Anforderungen einer modernen Webanwendung erfüllen. Support-Verträge werden in SLA-Staffeln angeboten. Eine 24/7-Notfall-Hotline für kritische Systeme kostet deutlich mehr als Geschäftszeiten-Support. Diese Zusatzkosten sollten in der TCO-Betrachtung nicht vergessen werden. Eine vollständige Kostenübersicht über fünf Jahre ist essenziell vor der Kaufentscheidung.

Migration & Umstieg

Ein realistischer Implementierungszeitraum für ein mittelgroßes Krankenhaus mit 200-400 Betten liegt bei 6-12 Monaten für Kernmodule wie ärztliche Dokumentation, Pflege und Medikation. Die oft vom Hersteller genannten „4 Monate" sind ein Minimal-Szenario unter idealen Bedingungen und nicht der Regelfall. Das Projekt gliedert sich in mehrere Phasen: IST-Prozess-Analyse (4-6 Wochen), Systemkonfiguration und Anpassung (8-12 Wochen), Test und Schulung (4 Wochen) sowie Go-Live mit Stabilisierungsphase (2-3 Wochen).

Die IST-Analyse ist entscheidend für den Projekterfolg. Bestehende Prozesse werden dokumentiert, Optimierungspotenziale identifiziert und die Zielarchitektur definiert. Fachabteilungen müssen aktiv eingebunden werden, um realistische Anforderungen zu erfassen. In dieser Phase werden auch kritische Integrationspunkte mit Bestandssystemen identifiziert und technisch geprüft. Unterschätzung dieser Phase führt später zu aufwändigen Nacharbeiten.

Die Konfigurationsphase nutzt den No-Code-Designer für abteilungsspezifische Anpassungen. Formulare, Checklisten und Workflows werden gemeinsam mit Key-Usern erstellt. Die technische Integration mit Labor, RIS, PACS und HIS wird implementiert und getestet. Altdatenmigration erfordert besondere Sorgfalt – Datenqualitätschecks, Testmigrationen und schrittweise Überführung sind kritisch. Eine Big-Bang-Migration aller historischen Daten birgt hohe Risiken.

Erfolgskritische Faktoren beginnen mit starkem Management-Commitment. Geschäftsführung und ärztliche Leitung müssen das Projekt aktiv unterstützen und in kritischen Phasen präsent sein. Aktive Fachanwender-Partizipation durch Key-User in jedem Modul sichert Praxisnähe. Ein dediziertes Projekt-Team mit 1-2 Vollzeitkräften für Projektleitung und 1-2 für IT-Unterstützung ist Minimum. Ein durchdachter Change-Management-Plan mit kontinuierlicher Stakeholder-Kommunikation verhindert Akzeptanzprobleme. Unterschätzung dieser weichen Faktoren ist Hauptursache für gescheiterte Digitalisierungsprojekte.

Vorteile und Herausforderungen

Die No-Code-Konfigurierbarkeit ist ein wesentlicher Vorteil im Klinikalltag. Stationen und Fachabteilungen können eigene Formulare, Checklisten und Dokumentationsvorlagen erstellen, ohne auf die IT-Abteilung warten zu müssen. Dies reduziert Abhängigkeiten und beschleunigt die Anpassung an neue medizinische Anforderungen. Die Time-to-Value für neue Funktionen sinkt von Wochen auf Tage. Pflegekräfte und Ärzte erleben echte Selbstwirksamkeit bei der Gestaltung ihrer digitalen Arbeitsmittel.

Die moderne IT-Architektur mit Containerisierung und Microservices ermöglicht unterbrechungsfreie Updates. Während klassische Systeme für Wartungsfenster abgeschaltet werden müssen, läuft CLINIXX durch. Einzelne Module können aktualisiert werden, ohne andere zu beeinträchtigen. Die Verfügbarkeit liegt bei ordnungsgemäßer Konfiguration über 99,5%. Hohe Redundanz und automatisches Failover schützen vor Ausfällen. Skalierung erfolgt bedarfsgerecht – bei steigender Last werden automatisch zusätzliche Container gestartet.

Die Usability ist für klinisches Personal optimiert. Intuitive Weboberflächen reduzieren Einarbeitungszeit. Mobile Apps ermöglichen Dokumentation dort, wo sie anfällt – am Patientenbett, im OP, auf Station. Die Akzeptanz bei Ärzten und Pflegekräften ist höher als bei vielen klassischen HIS-Lösungen. Dies zeigt sich in niedrigeren Supportanfragen und schnellerer Adoption neuer Funktionen. Schnelle Implementierung mit 6-12 Monaten statt 18-36 Monaten bei Groß-HIS reduziert Projektrisiko und Time-to-Value.

Herausforderungen beginnen mit dem geringeren Bekanntheitsgrad. Entscheidungsträger kennen oft nur etablierte Marken und benötigen Überzeugungsarbeit. Referenzen, Pilotprojekte und intensive Evaluation sind nötig. Die weniger tiefe Funktionalität in Finanzen und Logistik erfordert separate ERP-Systeme mit entsprechenden Schnittstellen. Dies erhöht Gesamtkomplexität und Kosten. Die Integration mehrerer Spezialsysteme verursacht laufenden Abstimmungsaufwand.

Altdatenmigration wird oft unterschätzt. Datenqualität aus Legacy-Systemen ist selten optimal. Bereinigung, Deduplizierung und Validierung kosten Zeit und Ressourcen. Weniger Referenzen bei Großkliniken erschweren die Risikoeinschätzung für Universitätskliniken oder Maximalversorger. Die Support-Qualität kann bei Massenproblematiken an Grenzen stoßen – ein kleineres Unternehmen verfügt nicht über die Support-Kapazitäten eines SAP oder Agfa. Für missionskritische Systeme müssen SLAs und Eskalationspfade klar definiert sein.

FAQ – Häufige Fragen

Kann CLINIXX unser bestehendes Labor-System, RIS oder HIS ersetzen?

CLINIXX ist kein vollständiger Ersatz für die komplette IT-Landschaft. Die Software fokussiert auf klinische Dokumentation und Prozesse. Sie integriert sich über HL7, FHIR und andere Standards mit bestehenden Labor-, RIS-, PACS- und HIS-Systemen. Für kaufmännische Prozesse wie Finanzen, Materialwirtschaft oder Personalverwaltung sind separate Systeme notwendig. Die Stärke liegt in der offenen Architektur, die Integration vereinfacht.

Wie lange dauert ein Umstieg für unser Haus mit 350 Betten?

Mit realistischen Annahmen sollten Sie 8-10 Monate einplanen. Voraussetzungen: Ein dediziertes Projekt-Team ist vorhanden, Altdaten-Komplexität ist moderat, Customizing-Bedarf bewegt sich im Standardrahmen. Schulung und Stabilisierung nach Go-Live dauern zusätzlich 2-3 Monate. Planen Sie Puffer für unvorhergesehene Integrationsprobleme ein. Häuser mit komplexen Legacy-Systemen oder hohem Anpassungsbedarf benötigen eher 12-15 Monate.

Was kostet CLINIXX für unser Krankenhaus insgesamt?

Standardisierte Preise sind nicht verfügbar. Der Hersteller kalkuliert nach Grundlizenz pro Modul, Bettenzahl, Anzahl Nutzer, Cloud-Hosting oder On-Premise-Hardware sowie Support-SLA. Orientierungswert: Mittelfeld zwischen spezialisierten Teillösungen (ca. 100.000 Euro/Jahr für 300 Betten) und Groß-HIS-Lösungen (500.000 Euro+/Jahr). Fordern Sie ein detailliertes Angebot mit vollständiger TCO-Aufstellung über fünf Jahre an. Berücksichtigen Sie Migration, Schulung, Integration und laufende Kosten.

Ist CLINIXX KHZG-förderfähig?

Ja, die Software erfüllt die Anforderungen des Krankenhauszukunftsgesetzes. Förderfähig sind unter anderem digitale Patientenakten, Entscheidungsunterstützungssysteme und TI-Integration – alles Bestandteile von CLINIXX. Krankenhäuser können Fördergelder über die KfW beantragen, was die Investition teilweise absichert. Stimmen Sie vor der Investitionsentscheidung mit KfW und Landesbehörden ab, welche Module konkret förderfähig sind und welche Nachweise erforderlich sind.

Wie ist die Datensicherheit gewährleistet?

Die Datensicherheit ist gut dokumentiert. ISO 27001-Zertifizierung liegt vor, DSGVO-Konformität ist gegeben, MDR-Zertifizierung für Medizinprodukt-Module existiert. Bei Cloud-Hosting auf deutschen Servern (z.B. AWS Frankfurt) bleiben Daten im europäischen Rechtsraum. Bei On-Premise-Betrieb liegt die Verantwortung für Firewalls, Zugangskontrollen und Backups beim Krankenhaus. Regelmäßige Penetrationstests durch unabhängige Spezialisten sollten vertraglich vereinbart werden.

Welche Kliniken nutzen CLINIXX bereits?

Hauptsächlich mittelgroße Akutkrankenhäuser und Spezialkliniken im deutschsprachigen Raum setzen CLINIXX ein. Konkrete Beispiele sind das St. Franziskus-Hospital Münster und ähnliche Einrichtungen. Eine vollständige öffentliche Referenzliste mit Klinikgrößen, implementierten Modulen und Projektdauern ist nicht verfügbar. Fordern Sie beim Hersteller aussagekräftige Referenzen an und vereinbaren Sie Site-Visits bei mindestens drei Referenzkunden mit vergleichbarer Größe und Anforderungen.

Gibt es unabhängige Bewertungen oder Studien?

Unabhängige Studien durch Marktanalysten wie Gartner oder IDC liegen derzeit nicht vor. Verfügbar sind vor allem Hersteller-Testimonials und interne Case-Studies. Für eine fundierte Bewertung empfiehlt sich: Direkte Referenzanfragen beim Hersteller, persönlicher Kontakt zu Referenzkunden ohne Herstellerbeteiligung, Site-Visits mit offenen Gesprächen zu Vor- und Nachteilen sowie Evaluation der Software in einem Pilotprojekt. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf Marketing-Material.

Welche Support-Leistungen sind verfügbar?

Support-Verträge werden in verschiedenen SLA-Stufen angeboten. Standard umfasst Geschäftszeiten-Support mit Reaktionszeiten nach Priorität. Premium bietet 24/7-Notfall-Hotline für kritische Systeme. Die konkreten Reaktionszeiten, Eskalationspfade und Kosten müssen im Einzelfall verhandelt werden. Klären Sie vor Vertragsabschluss: Welche Probleme gelten als kritisch? Wie schnell erfolgt Erstreaktion und Problembehebung? Gibt es garantierte Verfügbarkeiten mit Kompensation bei Nichteinhaltung? Diese Details sind entscheidend für den Produktivbetrieb.

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