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Kassensystem | Kassensysteme | Kassensoftware | Kasse | Preis | Vergleich

Top 5 von 10 Kassensystem und Kassensoftware - Die Top 10-Anbieter im Vergleich

Kassensystem | Kassensoftware 2025 ⭐ Top10-Anbieter im Vergleich

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KI-Integration:

Shore ist eine cloudbasierte Kassenlösung der Shore GmbH aus Hamburg (gegründet 2012), die speziell auf Dienstleistungsbetriebe ausgerichtet ist. Die Plattform richtet sich an Friseure, Beauty- und Kosmetikstudios, Wellness-Einrichtungen sowie kleine Studioketten mit mehreren Standorten. Die All-in-One-Architektur verbindet Terminbuchung, Kundenverwaltung und Kassenabwicklung ohne Medienbrüche, wodurch Daten automatisch zwischen den Modulen fließen.

Die sofort einsatzbereite Fiskaly-TSE mit BSI-Zertifikat gewährleistet ab der ersten Transaktion Konformität mit der Kassensicherungsverordnung – ohne zusätzliches Setup. Nahtlose Integration mit SumUp-Terminals ermöglicht Kartenzahlungen direkt in der Oberfläche. Das 360°-Kundenprofil verknüpft jeden Kaufvorgang automatisch mit der Kundenhistorie und unterstützt datenbasiertes Marketing. Die Multi-Location-Funktion erlaubt zentrale Verwaltung mehrerer Standorte über eine Cloud-Oberfläche. Wichtige Einschränkung: Shore bietet keine Funktionen für Gastronomie oder komplexe Warenwirtschaft und benötigt stabile Internetverbindung für vollen Funktionsumfang.

Weitere Details zu Funktionen, Zielgruppe und Kosten auf der Unterseite. → Alle Eigenschaften & Preise

KI-Integration:

Das Kassensystem der Hypersoft Trading GmbH ist seit 2004 auf dem Markt und bietet alles für die professionelle Abwicklung der Kasse in der Gastronomie. Der Hersteller bietet eine POS Software Hypersoft POS System, die GoBD konform ist und neue gesetzliche Vorschriften und Trends integriert. Das Kassensystem ist vollständig an die Bedürfnisse der Gastronomen (System-Gastronomie, Cafés, etc.) und Mitarbeiter zugeschnitten.

Zusatzprodukte bieten die Möglichkeit Auswertungen und Online-Auftritte für Ihre Gastronomie zu erstellen sowie Lagerbestände zu verwalten. So haben Sie jederzeit Kontrolle. Mit dem Baustein CRM können Sie das Kundenmanagement durch Rabattkarten, Bonuskarten und filialübergreifende Webgutscheine verbessern. Auch können Sie die Küche durch einen Baustein optimieren.

Auch Human Ressources, Integrationen und Schnittstellen können eingebunden werden. Alles aus einer Hand. Dies hilft auch bei der Buchhaltung. Die Preise können auf der Website vom Unternehmen angefordert werden.

KI-Integration:

Tillhub bietet das Kassensystem für die Gastronomie, den Servicebereich (wie Taxifahrer, Friseure, Tierärzte, Therapeuten oder Kosmetiker), fürs iPad (für Friseure, Floristen, Einzelhandel, etc.) sowie den Einzelhandel an. Die All-in-One Kassensysteme bieten die Möglichkeit das Bezahlen (bspw. die Kartenzahlung) ganz einfach zu gestalten.

Auch sind Umsätze in Echtzeit auswertbar. Durch die Warenwirtschaft kann jeder Mitarbeiter sehen, wie oft Produkte noch auf Lager sind. Daten können für den Steuerberater zudem einfach für die Weiterverarbeitung in Datev exportiert werden.

Das Kassensystem der Tillhub GmbH bietet für das Geschäft auch ein Mitarbeiter- und Kundenmanagement über die Software an. Die Preise variieren je nach Inhalt der gewünschten Funktionen und Größe, Branche eines Unternehmens sowie der Anzahl der Kassen. Möchten Sie mehr zu diesem System und die Nutzung auf dem iPad erfahren, rufen Sie uns an.

KI-Integration:

Das Kassensystem der RitoPOS Verwaltungsgesellschaft mbH ist auf Kleinunternehmer spezialisiert. Das Unternehmen legt mit seinem Kassensystem für Kleinunternehmer wert auf einfache Bedienung und Konformität mit den Gesetzen. Vor allem Einzelhändler, Bäckereien, Gastronomen, etc. haben im Tagesgeschäft viel mit Kunden zu tun, die bar zahlen.

Um den Vorgaben vom Finanzamt und den Gesetzen zu entsprechen, muss jeder Kunde eine korrekten Bon erhalten. Dies ist über das RITOBOX Kassensystem möglich. Das Kassensystem gibt es als RitoBox Basic oder RitoBox Premium. Beide Produkte enthalten einen Toshiba Tec mit Bondrucker und Kassenschublade sowie eine RitoBOX Software. Das Kassensystem wird von Mitarbeitern der Software vor Ort in Ihrem Geschäft aufgebaut. Enthalten sind 3 Stunden Gratissupport.

KI-Integration:

Das Kassensystem SoftENGINE eignet sich für den Omnichannel Handel. Seit es der stationäre Handel oder E-Commerce. Sie bietet zudem die viele Funktionen und Möglichkeiten den Verkauf am Point of Sales zu individualisieren. Bei dem Kassensystem SoftENGINE aus dem Hause der World-of-edv GmbH ist ERP bzw. die Warenwirtschaft bereits integriert.

Daraus können Sie den kompletten Mehrkanal-Handel steuern. Sei es bei Online-Markplätzen (Amazon, eBay) oder anderen Onlineshop-Systemen. Artikel können über die Stammdatenverwaltung erfasst und gepflegt werden.

Das Produkt gibt es als Modell Kiosk, Modell Retail und Modell Tablet. Die Kassensystem-Produkte unterscheiden sich in der Hardware. Die drei Kassensysteme sind konform mit dem Finanzamt und erfüllt gesetzliche Regelungen ( GDPdU / GoBD / RKSV).

KI-Integration:

Ready2order ist ein Kassensystem für den Einzelhandel, Dienstleister, die Gastronomie und weitere Branchen. Sie läuft über eine App auf allen Endgeräten. Am PC, Mac, iPad, Tablet, Smartphone, etc. Die App kann direkt bspw. aufs iPad downgeloadet werden. Ebenso kann man die Seite im Internet öffnen.

Die Terminals (Hardware) readyGo, readyMax oder iPad-Kasse zur Bedienung und Erfassung können mobil genutzt oder vor Ort stationär genutzt werden. Das Kassensystem der ready2order GmbH bietet zudem Warenwirtschaft, Analysen und viele weiteren wichtigen Funktionen an.

Alle Daten befinden sich auf Servern in Deutschland und setzen damit die Anforderung zum Schutz der Daten (bspw. GOBD) um. Das System kann als Kassensystem-Abo oder Gastro-Paket abgeschlossen werden. Ready2order kann auch im Rahmen einer kostenfreien Testversion ausprobiert werden.

KI-Integration:

SDS-Kassensystem ® bietet TSE Kassensysteme an, die effektiv und einfach in der Bedienung sind. Das Unternehmen bietet komplette Kassensysteme oder Kassensoftware (inkl. TSE Stick) für Ihren PC an. Der TSE Stick wird in der All-in-One Lösung angeboten und muss nicht separat bestellt werden.

In dem TSE Kassensystem ist das Warenwirtschaft-System sowie das Bestellwesen enthalten. Alles aus einer Hand. Auch können Gutschein-, Rabatt- und Preisaktionen über die Kassenlösung vor Ort abgebildet werden. Beim Hersteller können verschiedene Hardware Komponenten bestellt werden. So unterscheiden sich die Produktpreise anhand dieser.

Der Support des Anbieters sind sehr umfangreich. Mehr Details finden Sie unter dem Button "Eigenschaften anzeigen".

KI-Integration:

Maxstore Kassensysteme können in verschiedenen Branchen im Einzelhandel eingesetzt werden. Auch gibt es diese als Kassensysteme Gastronomie oder als Software Ticket und Eintritt. Die Software besitzt eine Vielzahl von Branchenfunktionen und kann an Ihren Betrieb angepasst werden. Sie ist für einzelne Firmen oder auch für Filialen geeignet.

Das Kassensystem aus dem Hause E+S Kassensysteme GmbH bietet Touchkassen als Hardware an. Die Software Gastronomie kann in Restaurants oder Fast Food Läden eingesetzt werden. Das Ticket und Eintritt System ist für Schwimmbäder, Tierparks, Freizeitparks, Museen, etc. geeignet.

Das Unternehmen bietet eine Menge an Hardware an. So Kassen, Registrierkassen, Kassenschubladen, EC-Geräte. Auch Drehkreuze können bestellt werden. Preise sind je nach Produkt unterschiedlich. Fordern Sie bei uns den Vergleich an. Dann haben Sie alle Artikel und Preise auf einen Blick.

KI-Integration:

Bei Paymash handelt es sich um ein einfaches und mobiles  All-In-One Kassensystem fürs Tablet und Smartphone. Das Kassensystem eignet sich für kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen, die Ihre Produkte im Laden und in Online-Shops verkaufen.

Die Kasse vom Paymash POS Kassensystem lässt sich intuitiv bedienen und umfasst eine finanzamtskonforme Kasse mit Online TSE (GoBD, KassenSichV und RKSV konform). Kunden können online verwaltet werden. Auch erfolgt die Warenwirtschaft im Kassensystem. Angebote können erstellt und Rechnungen versendet verwenden.

Ebenso können Lieferscheine verwaltet werden. Die Kassenlösung gibt es auch passend für die Gastronomie. Das Kassensystem der Paymash AG kann als monatliches Abo für "Rechnungen", "Kasse", "Online Shop" und "All-in-One" abgeschlossen werden.

KI-Integration:

Das Kassensystem Locafox bietet die Möglichkeit Ihre Kasse mit dem Onlineshop des Unternehmens zu verbinden und online abzukassieren. Alles läuft über eine App. Das Kassensystem besitzt eine DATEV Schnittstelle und die Erstellung von Bons für die Kasse ist möglich.

Kunden können über die Kassen von Locafox bar, mit Gutschein oder via EC-Karte oder Kreditkarte bezahlen. Das Kassensystem umfasst ein digitales Kassenbuch und sichert Daten in der Cloud. So haben Sie überall darauf Zugriff.

Mit der Möglichkeit der Live-Statistik können Sie Berichte über Umsätze und Mitarbeiter erstellen. Sie können Wareneingänge erfassen und Bestände der Artikel verwalten. Das Kassensystem gibt es als Small, Medium, Large und Enterprise. Produktpreise gibt es auf Anfrage beim Hersteller Locafox GmbH. Oder bei uns im Preisvergleich. Fordern Sie diesen am besten gleich an.

Anbieter-Preisvergleich

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welches ist das beste Kassensystem?

Die "beste" Kassensoftware gibt es nicht – entscheidend ist die Passung zu Ihren spezifischen Anforderungen. Für Kleinstbetriebe eignen sich oft SumUp oder Zettle wegen geringer Kosten. Mittlere Betriebe fahren gut mit ready2order oder Lightspeed. Gastronomen sollten spezialisierte Lösungen wie Orderbird oder Gastronovi prüfen. Große Filialketten benötigen Enterprise-Lösungen wie GK Software.

Wie viel kostet ein gutes Kassensystem?

Die Preisspanne ist enorm:

  • Einstieg: 0-30 €/Monat (finanziert durch Transaktionsgebühren)
  • KMU: 50-150 €/Monat pro Kasse
  • Enterprise: Individuell, oft sechsstellige Projekte

Hinzu kommen Hardware-Kosten (ab 500 € für Tablet, Drucker, Kassenlade) und einmalige Implementierungskosten.

Ist eine TSE-Kasse Pflicht?

Ja, seit 1. Januar 2023 ohne Ausnahmen. Jede elektronische Kasse in Deutschland muss über eine zertifizierte technische Sicherheitseinrichtung (TSE) verfügen. Diese gibt es als Hardware-Modul (ca. 100-150 € einmalig) oder Cloud-Service (ca. 10-15 €/Monat). Verstöße können mit Bußgeldern bis 25.000 Euro geahndet werden.

Welche kostenlose Kassensoftware gibt es? {

Mehrere Anbieter bieten Gratis-Basisversionen:

  • SumUp: Kostenlose Software, finanziert über Transaktionsgebühren (ca. 0,9%)
  • Zettle: 9,90 €/Monat nach Testphase, günstig bei geringem Volumen
  • helloCash: Gratis-Basstarif verfügbar

Beachten Sie: "Kostenlos" bedeutet oft Einschränkungen bei Funktionen oder höhere Transaktionsgebühren.

Welche Alternativen gibt es zu Orderbird?

Für Gastronomiebetriebe bieten sich folgende Alternativen an:

  • Gastronovi: Umfangreiche Gastro-Funktionen, modularer Aufbau
  • Lightspeed Restaurant: International etabliert, skalierbar
  • ready2order: Mit Gastro-Paket, günstiger als Orderbird
  • Vectron: Traditionsanbieter mit robusten Lösungen

Was kann ich anstelle einer Registrierkasse verwenden?

Aktuell können Sie noch offene Ladenkassen (manuelles Kassenbuch) nutzen, sofern Sie die GoBD-Anforderungen erfüllen. Ab 2027 wird jedoch für Betriebe über 100.000 Euro Jahresumsatz ein elektronisches Kassensystem verpflichtend. Bereits heute ist eine digitale Kasse aus Effizienzgründen empfehlenswert.

Wie lange dauert die Einführung einer Kassensoftware?

  • Kleinstbetrieb: 2-4 Wochen
  • KMU: 1-2 Monate
  • Filialkette: 6-12 Monate

Bei dringendem Bedarf sind Cloud-Kassen auch in wenigen Tagen einsatzbereit.

Welches Kassensystem für Kleinunternehmer? {

Für Kleinunternehmer eignen sich besonders:

  • SumUp: Sehr einsteigerfreundlich, minimale Kosten
  • Zettle: Einfache Bedienung, PayPal-Integration
  • ready2order: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, skalierbar
  • Etron: Günstig, branchenübergreifend nutzbar

Kriterien: Geringe monatliche Kosten, einfache Bedienung, schnelle Einrichtung.

Brauche ich eine DATEV-Schnittstelle?

Wenn Sie mit einem Steuerberater arbeiten, der DATEV nutzt (sehr verbreitet), ist eine DATEV-Schnittstelle sehr empfehlenswert. Sie ermöglicht den automatischen Export von Kassendaten im DATEV-Format und spart manuellen Aufwand bei der Buchhaltung.

Was bedeutet GoBD-konform?

GoBD steht für "Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form". Eine GoBD-konforme Kasse erfüllt die steuerrechtlichen Anforderungen: unveränderbare Aufzeichnungen, lückenlose Dokumentation, 10-jährige Aufbewahrung und jederzeitige Prüfbarkeit.

Ratgeber

Kassensoftware 2025: Der ultimative Vergleichs- & Auswahlguide

Alle Funktionen, Kosten & Anbieter – übersichtlich für Ihren Betrieb aufbereitet

Für Einzelhändler • Gastronomen • Dienstleister • IT-Verantwortliche


1. Einleitung & Zielgruppenorientierung

Der deutsche Einzelhandel mit über 280.000 Unternehmen und rund 650 Milliarden Euro Jahresumsatz steht vor einem Wendepunkt: Die digitale Transformation ist keine Option mehr, sondern existenziell. Während große Handelsketten längst auf moderne Kassensysteme setzen, arbeiten noch immer zahlreiche kleinere Betriebe mit veralteten oder gar manuellen Lösungen. Dies ändert sich jedoch zunehmend – getrieben durch gesetzliche Vorgaben und veränderte Kundenerwartungen.

Die Wahl der richtigen Kassensoftware ist heute eine strategische Entscheidung mit direkten Auswirkungen auf Effizienz, Kundenzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit. Der Markt boomt: Weltweit wird für POS-Software ein Wachstum von 18,3 Milliarden US-Dollar (2023) auf 34,9 Milliarden US-Dollar bis 2031 prognostiziert. In Deutschland sorgen zudem regulatorische Anforderungen wie die Kassensicherungsverordnung und die ab 2027 geltende Registrierkassenpflicht für zusätzlichen Modernisierungsdruck.

Was ist eine Kassensoftware?

Kassensoftware, auch als Kassensystem, POS-System (Point-of-Sale-System) oder Registrierkasse bezeichnet, ist eine Softwarelösung zur digitalen Abwicklung von Verkaufstransaktionen. Sie erfasst Verkäufe, verwaltet Zahlungen, druckt Belege und dokumentiert alle Vorgänge revisionssicher. Moderne Systeme gehen weit über die reine Kassenfunktion hinaus und integrieren Warenwirtschaft, Kundenverwaltung, Analysetools und diverse Schnittstellen zu Drittsystemen.

Die Software kann auf verschiedenen Geräten laufen – von klassischen PC-Kassen über Tablet-Lösungen bis hin zu Smartphone-Apps. Entscheidend ist, dass sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllt und die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Branche abbildet.

Für wen ist dieser Ratgeber?

Unser Guide richtet sich an drei Hauptzielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen:

🆕 Für Neugründer: Sie starten Ihr Geschäft oder wechseln aus einer Anstellung in die Selbstständigkeit. Sie suchen eine passende Kassenlösung ohne den Ballast bestehender Systeme. Besonders relevant für Sie: die Kapitel zu Grundfunktionen, Auswahlkriterien und gesetzlichen Anforderungen. Sie profitieren davon, von Anfang an auf eine zukunftsfähige Lösung zu setzen.

🔄 Für Wechselwillige: Ihre aktuelle Kassensoftware erfüllt nicht mehr Ihre Anforderungen, oder Sie sind unzufrieden mit Performance, Support oder fehlenden Funktionen. Wir helfen Ihnen bei der systematischen Bewertung von Alternativen und zeigen Wege zu einer reibungslosen Migration. Fokussieren Sie auf die Kapitel zu Anbietervergleich, Datenmigration und ROI-Betrachtung.

⚙️ Für Optimierer: Sie arbeiten bereits mit einer Kassensoftware, möchten aber mehr aus Ihrer bestehenden Lösung herausholen oder einzelne Bereiche optimieren. Erfahren Sie, wie Sie ungenutzte Potenziale erschließen, Integrationen verbessern und den Return on Investment steigern. Besonders hilfreich: Kapitel zu Erweiterungen und Zukunftstrends.

Typische Herausforderungen & Pain-Points

Die Herausforderungen im Kasseneinsatz sind vielfältig und betreffen unterschiedliche Aspekte des täglichen Betriebs:

Zeitaufwand für Routinetätigkeiten: Manuelle Kassenabschlüsse, händisches Führen von Kassenbüchern und umständliche Berichtserstellung rauben wertvolle Ressourcen. Elektronische Kassensysteme reduzieren diesen Aufwand erheblich – die Zeitersparnis kann sich bereits in wenigen Monaten amortisieren.

Gesetzliche Compliance: Seit 2020 gelten in Deutschland verschärfte Anforderungen an Kassensysteme. Die technische Sicherheitseinrichtung (TSE), Belegausgabepflicht und das standardisierte Exportformat DSFinV-K sind verpflichtend. Ab 2027 müssen alle Betriebe mit über 100.000 Euro Jahresumsatz ein elektronisches Kassensystem einsetzen. Verstöße können mit Bußgeldern bis 25.000 Euro geahndet werden.

Kundenerwartungen an Zahlungsvielfalt: 89 Prozent der Deutschen erwarten mittlerweile überall Kartenzahlung. 39 Prozent haben bereits ein Geschäft verlassen, weil nur Barzahlung möglich war. Moderne Kassensysteme unterstützen neben Bargeld auch Kartenzahlung, kontaktloses Bezahlen, Apple Pay, Google Pay und weitere digitale Zahlungsmethoden.

Warenwirtschaft und Bestandsführung: Manuelle Lagerverwaltung ist fehleranfällig und zeitintensiv. Eine integrierte Kassenlösung aktualisiert Bestände automatisch bei jedem Verkauf, warnt bei niedrigen Lagerständen und erleichtert die Nachbestellung erheblich.

Fehlende Datengrundlage für Entscheidungen: Ohne aussagekräftige Auswertungen fehlt die Basis für fundierte Geschäftsentscheidungen. Moderne Kassensysteme liefern Echtzeit-Analysen zu Umsätzen, Bestsellern, Zahlungsarten und weiteren Kennzahlen – unverzichtbar für erfolgreiches Controlling.


2. Funktionslandschaft

Moderne Kassensoftware hat sich vom einfachen Verkaufserfassungssystem zum umfassenden Geschäftsmanagement-Tool entwickelt. Je nach Branche und Betriebsgröße unterscheiden sich die Anforderungen erheblich – vom minimalistischen Tablet-System für den Marktstand bis zur Enterprise-Lösung für bundesweite Filialketten.

2.1 Die unverzichtbaren Kernfunktionen

Diese Basisfunktionen sollten in jeder Kassensoftware enthalten sein, unabhängig von Preismodell oder Anbieter. Sie bilden das digitale Rückgrat eines effizienten Geschäftsbetriebs:

Kernfunktion Was sie leistet Warum sie unverzichtbar ist
Gesetzeskonforme Kassierung Manipulationssicheres Erfassen aller Transaktionen mit TSE-Anbindung, automatische Belegausgabe und GoBD-konforme Dokumentation Ohne TSE drohen seit 2023 Bußgelder bis 25.000 Euro. Die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben ist keine Option, sondern Pflicht
Verkaufsabwicklung & Belegerstellung Schnelles Scannen oder Auswählen von Artikeln, automatische Preisberechnung inkl. Steuern, Druck von Kassenbons oder E-Bons Das Kernstück jeder Kasse – muss in Sekundenbruchteilen funktionieren, um die erwartete Checkout-Zeit von maximal 15 Sekunden einzuhalten
Flexible Zahlungsarten Unterstützung von Bargeld, Kartenzahlung (girocard/Kreditkarte), kontaktlosem Bezahlen, Apple Pay, Google Pay und weiteren digitalen Zahlungsmethoden 89% der Kunden erwarten Kartenzahlung. Fehlende Zahlungsoptionen führen direkt zu Kaufabbrüchen und Umsatzverlusten
Artikel- & Bestandsmanagement Verwaltung von Produktstammdaten mit Preisen und Steuersätzen, idealerweise mit automatischer Lagerabgang-Erfassung bei Verkauf Verhindert Überverkäufe und erleichtert die Nachbestellung. Zeitersparnis durch automatische Bestandsführung: bis zu 50% gegenüber manuellen Systemen

Praxis-Tipp: Achten Sie besonders auf die Qualität der TSE-Integration. Die technische Sicherheitseinrichtung muss nahtlos in den Kassiervorgang eingebunden sein, ohne den Ablauf zu verlangsamen. Cloud-TSE-Lösungen (ca. 10-15 Euro monatlich) bieten sich oft als flexible Alternative zu Hardware-Modulen an.

Weitere wichtige Basisfunktionen:

Rabatt-, Aktions- und Gutscheinverwaltung: Prozentuale oder absolute Rabatte müssen sich schnell auf einzelne Positionen oder den Gesamtbeleg anwenden lassen. Die Verwaltung von Gutscheinen – sowohl beim Verkauf als auch bei der Einlösung – sollte standardmäßig möglich sein.

Kunden- und Loyalty-Funktionen: Je nach Geschäftsmodell ist die Möglichkeit zur Kundenverwaltung wichtig. Stammkundendaten, Kaufhistorie und Treueprogramme fördern die Kundenbindung. Für B2B-Geschäfte ist die Rechnungsstellung auf Kundenname unverzichtbar.

Berichtswesen und Analysen: Mindestens Tages-, Wochen- und Monatsabschlüsse mit Umsatzauswertungen nach Zahlungsarten, Warengruppen und Mitarbeitern sollten auf Knopfdruck verfügbar sein. Diese Daten bilden die Grundlage für Geschäftsentscheidungen.

Benutzerfreundliche Oberfläche: Touch-optimierte Bedienung, anpassbare Schnelltasten und eine logische Menüführung sind entscheidend. Kassierkräfte müssen ohne lange Schulung sicher arbeiten können – oft auch Aushilfen oder wechselndes Personal.

Offline-Fähigkeit: Auch bei Internetausfall muss die Kasse weiterarbeiten können, insbesondere bei Cloud-Lösungen. Die Daten werden dann automatisch synchronisiert, sobald die Verbindung wieder steht.

2.2 Branchenspezifische Module & Funktionen

Jeder Geschäftsbereich stellt besondere Anforderungen an die Kassensoftware. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten spezifischen Funktionen nach Tätigkeitsschwerpunkt:

Branche Besondere Anforderungen Relevante Spezialmodule Typische Integrationen
Gastronomie Tischverwaltung, Bestellannahme, Küchenkommunikation Grafischer Tischplan, Kellner-Handhelds, Küchenmonitor-Anbindung, Splitting & Zusammenführen von Rechnungen, Happy-Hour-Funktionen Reservierungssysteme, Lieferdienst-Plattformen (Lieferando etc.), Küchendrucker
Einzelhandel Mode Größen-/Farbvarianten, Saisonware, Umtauschverwaltung Variantenverwaltung (Größe/Farbe pro Artikel), Umtauschlisten, Click & Collect-Abwicklung E-Commerce-Shops (Shopify, WooCommerce), Warenwirtschaftssysteme
Lebensmittelhandel Frischware, MHD-Verwaltung, Pfandsystem Waagenanschluss, MHD-Tracking, Pfandverwaltung, Charge/Los-Nummer Lieferanten-EDI, Laborschnittstellen
Dienstleister Terminbuchung, Leistungserfassung, Mitarbeiterprovisionen Terminkalender, Mitarbeiterverwaltung mit Provisionsabrechnung, Abo-/Mitgliedschaftsverwaltung Buchungssysteme, Zeiterfassung
Bäckerei/Konditorei Frischezählungen, Retourenmanagement Mehrfachzählung (Frischware mehrmals täglich erfassen), Produktionsdaten Backstubensoftware, Filialnetz-Zentralsystem

Wichtige Differenzierung: Echte Fachmodule vs. fachspezifische Unterstützung

Bei der Softwareauswahl ist ein entscheidender Unterschied häufig nicht sofort erkennbar: der Unterschied zwischen echten Fachmodulen und allgemeiner "fachspezifischer Unterstützung".

Echte Fachmodule:

  • Von Grund auf für den spezifischen Bereich entwickelt
  • Tiefe Integration in branchentypische Arbeitsabläufe
  • Berücksichtigung relevanter Standards und Best Practices
  • Spezifische Workflows sind nativ implementiert

Allgemeine "fachspezifische Unterstützung":

  • Meist adaptierte Standardfunktionen mit oberflächlicher Anpassung
  • Grundlegende Funktionalität ohne tiefes Branchenverständnis
  • Oft nur angepasste Begriffe oder Vorlagen
  • Fehlende Tiefenintegration in fachspezifische Prozesse

Beispiel Gastronomie: Eine Kassensoftware ohne echtes Gastro-Modul könnte versuchen, Tische als einfache "Auftragsnummern" zu führen – umständlich und fehleranfällig. Ein echtes Gastro-Modul erlaubt dagegen das parallele Führen mehrerer offener Bons, grafische Tischpläne mit Statusanzeige und direktes Buchen von Artikeln auf spezifische Tische oder Plätze.

Bei der Evaluierung sollten echte Fachmodule generell höher priorisiert werden, da sie die Arbeitsabläufe authentischer abbilden und langfristig mehr Effizienz bieten.

2.3 Erweiterte Funktionen & Zusatzmodule

Über die Grundfunktionen hinaus bieten moderne Kassensysteme zahlreiche Erweiterungen, die je nach Geschäftsmodell erheblichen Mehrwert schaffen:

Funktion Mehrwert Verbreitung
Self-Checkout-Funktionalität Reduziert Wartezeiten und Personalkosten, bietet Kunden mehr Autonomie Über 5.000 Geschäfte in Deutschland (Stand 2023), stark wachsend
Mobile Kassen Kassieren direkt auf der Fläche oder unterwegs, ideal für Pop-up-Stores und Märkte Standard bei modernen Cloud-Lösungen, per Tablet oder Smartphone
KI-gestützte Analysen Automatische Erkennung von Verkaufstrends, Nachfrageprognosen, Betrugserkennung Bei etwa 25% der Systeme verfügbar, zunehmend verbreitet
Omnichannel-Integration Nahtlose Verbindung zwischen Ladengeschäft und Online-Shop, einheitliche Kundendaten Entscheidend für Händler mit Online-Präsenz
Loyalty-Programme Integrierte Treuepunktesysteme, personalisierte Rabatte In etwa 40% der professionellen Systeme

2.4 Integrationen & Schnittstellen: Das Nervensystem Ihrer Kasse

Die besten Funktionen nutzen wenig, wenn Ihre Kassensoftware isoliert arbeitet. Moderne Systeme müssen nahtlos mit anderen Anwendungen kommunizieren. Die Qualität der Schnittstellen entscheidet oft über den täglichen Arbeitskomfort.

Schnittstellen als entscheidender Mehrwert

Branchenspezifische Schnittstellen bilden das i-Tüpfelchen einer vollständig integrierten Kassenlösung. Sie können den täglichen Arbeitsablauf erheblich optimieren und über die Anwenderzufriedenheit entscheiden.

Folgende Integrationen sollten Sie besonders prüfen:

Schnittstelle Bedeutung für den Betrieb Worauf Sie achten sollten
Zahlungsterminals Kernstück des Bezahlvorgangs, für Kartenzahlung unverzichtbar Unterstützung des ZVT-Protokolls (deutscher Standard), automatische Betragsübermittlung, Rückgabe des Zahlungsstatus an die Kasse
Warenwirtschaft/ERP Zentral für Bestandsführung und Nachbestellung Bidirektionale Synchronisation (Artikel + Bestände), Echtzeit- oder zeitnahe Aktualisierung, Unterstützung gängiger Systeme (JTL, Xentral, Lexware)
Finanzbuchhaltung Essenziell für Tagesabschluss und Steuerberatung DATEV-Export als Quasi-Standard, automatische Übernahme von Tagesumsätzen, Aufteilung nach Steuersätzen
E-Commerce-Plattformen Für Omnichannel-Händler unverzichtbar Plugins für Shopify, WooCommerce, Shopware, Synchronisation von Beständen und Aufträgen
Branchenspezifische Systeme Je nach Geschäftsfeld unterschiedlich Reservierungssysteme (Gastro), Lieferdienst-Plattformen, Branchensoftware

Checkliste für Schnittstellenbewertung:

  • Sind alle für Ihr Geschäft relevanten Schnittstellen vorhanden?
  • Unterstützt die Software aktuelle Standards?
  • Wie gut sind die Schnittstellen dokumentiert?
  • Welche Erfahrungen haben andere Anwender gemacht?
  • Entstehen zusätzliche Kosten für Schnittstellen-Lizenzen?

Achten Sie nicht nur auf die Existenz von Schnittstellen, sondern auch auf deren Qualität. Fragen Sie bestehende Nutzer nach ihren Erfahrungen und testen Sie die Integration, wenn möglich, mit realen Szenarien. Eine suboptimale Integration kann den Arbeitsalltag erheblich beeinträchtigen und den erhofften Effizienzgewinn zunichtemachen.


3. Markt & Anbieter

Der Markt für Kassensoftware in Deutschland ist dynamisch und stark fragmentiert. Über 500 Anbieter wetteifern um Kunden – von internationalen Konzernen bis zu spezialisierten Nischenanbietern. Diese Vielfalt bietet Chancen, macht die Auswahl aber auch anspruchsvoll.

3.1 Marktüberblick & Trends

Marktwachstum und Dynamik

Der globale Markt für POS-Software wächst mit beeindruckenden Raten. Von 18,3 Milliarden US-Dollar (2023) soll er auf 34,9 Milliarden US-Dollar bis 2031 ansteigen – ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 8,4 Prozent. In Deutschland treibt besonders die regulatorische Entwicklung den Markt: Die ab 2027 geltende Registrierkassenpflicht für Betriebe über 100.000 Euro Jahresumsatz wird tausende neue Kunden in den Markt spülen.

Gleichzeitig findet eine deutliche Verschiebung zu Cloud-Lösungen statt. 2024 überstieg erstmals der Umsatzanteil cloudbasierter Business-Software den lokaler Systeme. Bei Kassensoftware zeigt sich dieser Trend besonders bei Neugründern und KMU, während größere Filialisten oft auf Hybrid-Modelle setzen.

Konsolidierung und Innovation

Trotz der hohen Anbieterzahl zeigen sich Konsolidierungstendenzen. Etablierte Anbieter und Payment-Unternehmen übernehmen innovative Startups. Beispiele sind die Übernahmen von Orderbird durch Nets/Nexi (2022) oder von GK Software durch Fujitsu (2023). Gleichzeitig drängen neue Cloud-Anbieter mit günstigen SaaS-Modellen in den Markt.

Eine Besonderheit: Der Anteil proprietärer Inhouse-Kassensoftware bei Neuinstallationen stieg von 23 auf 29 Prozent. Große Handelsketten setzen zunehmend auf selbst entwickelte Lösungen, was klassischen Anbietern Marktanteile streitig macht.

Regulatorische Treiber

Die deutsche Kassensicherungsverordnung wirkt als bedeutender Markttreiber. Seit 2020 sind TSE-Module verpflichtend, seit 2023 ohne Ausnahmen. Ab 2027 folgt die allgemeine Kassenpflicht für größere Betriebe. Diese Auflagen zwingen bisher analog arbeitende Unternehmen zur Digitalisierung und schaffen kontinuierliche Nachfrage nach konformen Lösungen.

3.2 Anbieter im Vergleich

Der Anbietermarkt lässt sich grob in vier Kategorien unterteilen:

Internationale Platzhirsche für Enterprise-Handel: NCR Voyix (Weltmarktführer mit ca. 11% globalen Marktanteil bei Neuinstallationen), GK Software (deutscher Marktführer im Filialhandel), Toshiba GCS, Diebold Nixdorf und Oracle bieten umfassende Lösungen für große Handels- und Gastroketten.

Cloud-Pioniere für KMU: Lightspeed (Kanada), SumUp, Zettle (PayPal), ready2order und Orderbird haben den Markt mit günstigen, benutzerfreundlichen Cloud-Kassensystemen aufgemischt. Sie richten sich primär an Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister.

Spezialisierte Branchenlösungen: Gastronovi (Gastronomie), Vectron (Gastro/Bäckerei), LS Retail (Fachhandel), Etron (Handwerk) bieten tiefe Funktionalität für spezifische Branchen.

Payment-integrierte Anbieter: SumUp und Zettle finanzieren günstige oder kostenlose Kassensoftware über Transaktionsgebühren statt hoher Monatsbeiträge.

Die folgende Tabelle zeigt ausgewählte Anbieter mit ihren Kernmerkmalen:

Anbieter Technologie Zielgruppe & Besonderheiten Preisbeispiel
ready2order Cloud (Browser/App) KMU in Handel, Gastro, Dienstleistung. Intuitive Bedienung, hohe Nutzerzufriedenheit Ab 29,90 €/Monat
Orderbird Cloud (iPad) Gastronomie-Spezialist mit umfangreichem Funktionsumfang Ab 35 €/Monat
Lightspeed Cloud International, skalierbar für Retail und Gastro, Premium-Funktionen 69-349 €/Monat
SumUp Cloud (Android) Einsteigerfreundlich, Basisversion kostenlos, finanziert über Transaktionsgebühren 0 € + 0,9% Transaktionsgebühr
Gastronovi Cloud Gastro-Komplettlösung mit Küchenmonitoren, Reservierung Ab 49 €/Monat
Vectron Hybrid Traditionsanbieter, robuste Hardware-Terminals, besonders Gastro/Bäckerei Kaufpreis ab ~2.000 €
GK Software Enterprise Marktführer Deutschland für Filialhandel, hochskalierbar Individuell (Enterprise)

Markteinblick: Die Auswahl des richtigen Anbieters hängt stark von Ihrer Betriebsgröße und -art ab. Während Kleinstbetriebe oft mit SumUp oder Zettle bestens bedient sind, benötigen Filialketten die Skalierbarkeit und Zentralverwaltung von Enterprise-Lösungen wie GK Software.

3.3 Cloud vs. On-Premise: Technologieentscheidung

Die grundlegendste Entscheidung betrifft das Betriebsmodell:

Aspekt Cloud-Lösung (SaaS) On-Premise-Lösung
Investitionsmodell Geringe Anfangsinvestition, laufende monatliche Kosten Höhere Anfangsinvestition, geringere laufende Kosten
IT-Aufwand Minimal – Anbieter übernimmt Betrieb und Updates Erheblich – eigene IT-Betreuung erforderlich
Zugriffsmöglichkeiten Von überall mit Internet, geräteunabhängig Primär im Geschäft, Remote-Zugriff erfordert VPN
Skalierbarkeit Flexible Anpassung, sofortige Verfügbarkeit Begrenzt durch Hardware, Erweiterungen aufwendig
Offline-Fähigkeit Abhängig vom Internet, aber moderne Systeme mit Offline-Modus Unabhängig vom Internet
Datenhaltung Beim Anbieter (Rechenzentrum), Standort wichtig Lokal im Betrieb, volle Kontrolle

Mythos Betriebssystemabhängigkeit

Ein häufiges Missverständnis bei der Softwareauswahl ist die Sorge um Betriebssystemkompatibilität. Bei modernen Cloud-Lösungen ist diese Sorge unbegründet: Reine Cloud-Anwendungen sind vollständig betriebssystemunabhängig und laufen auf jedem Gerät mit Standard-Webbrowser – Windows, macOS, Linux, iOS oder Android.

Dies bedeutet für Ihre Entscheidungsfindung:

  • Priorisieren Sie Funktionalität statt Betriebssystemvorgaben
  • Achten Sie auf Browser-Kompatibilität
  • Berücksichtigen Sie OS-Anforderungen nur bei hybriden oder On-Premise-Lösungen

Entscheidungshilfe: Für kleinere Betriebe ohne eigene IT sind Cloud-Lösungen oft die bessere Wahl – geringer Initialaufwand, keine Server, automatische Updates. Größere Unternehmen mit eigener IT-Abteilung und hohen Sicherheitsanforderungen tendieren eher zu On-Premise oder Hybrid-Modellen mit mehr Kontrolle.

3.4 Preismodelle & Kostenstrukturen

Lizenzmodelle im Überblick:

Kauf-Lizenzen: Einmalige Zahlung (z.B. 2.000-5.000 Euro pro Kasse) plus jährliche Wartungsgebühren (typisch 15-20% des Kaufpreises). Dieses klassische Modell findet sich vor allem bei traditionellen Systemen.

Abo-Modelle (SaaS): Monatliche oder jährliche Gebühren für die Softwarenutzung. Preisspanne von 0 Euro (finanziert durch Transaktionsgebühren) bis 350 Euro monatlich für Premium-Pakete. Updates sind inklusive, geringe Einstiegshürde.

Transaktionsbasierte Modelle: Gebühr pro Bon oder prozentuale Transaktionsgebühr. SumUp und Zettle finanzieren ihre Software über Kartentransaktionsgebühren (ca. 0,9-2,5% je Zahlung).

Preisbandbreiten nach Betriebsgröße:

  • Kleinstbetrieb: 0-30 €/Monat – Einfachste Lösungen teils gratis, finanziert durch Zahlungsgebühren. Hardware (Tablet, Drucker) ab ca. 500 € einmalig.

  • KMU (2-10 Kassen): 50-150 €/Monat pro Kasse – Pro-Tarife mit Warenwirtschaft und Add-ons. Hardware-Pakete 700-1.000 € je Kasse.

  • Filialketten: Individuell (oft sechsstellige Projekte) – Rahmenverträge mit Lizenzen oder Subscription pro Filiale. Implementierungskosten können ein Vielfaches der Lizenzen betragen.

Total Cost of Ownership (TCO): Für eine realistische Kalkulation müssen alle Kostenelemente über 3-5 Jahre berücksichtigt werden: Software-Lizenz, Hardware, Implementierung, Schulung, Support, TSE-Kosten, Zahlungsabwicklung und eventuelle Schnittstellengebühren.


4. Technik, Integration & Sicherheit

Die technische Basis Ihrer Kassensoftware bestimmt maßgeblich deren Nutzbarkeit, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit. Als Geschäftsinhaber müssen Sie keine IT-Expertin werden, sollten aber die grundlegenden Konzepte verstehen.

4.1 Systemarchitektur & Betriebsmodelle

Cloud-Kassen speichern Daten auf Servern des Anbieters, die Kasse greift via Internet darauf zu. Vorteile: geringe Einstiegskosten, automatische Updates, ortsunabhängiger Zugriff, zentrale Datenhaltung bei mehreren Filialen. Wichtig: Moderne Systeme bieten Offline-Modi für Netzwerkausfälle.

On-Premise-Systeme laufen auf eigener Hardware vor Ort. Vorteile: Unabhängigkeit vom Internet, volle Datenkontrolle. Nachteile: hoher Wartungsaufwand, eigene Hardware erforderlich, manuelle Updates.

Hybrid-Modelle kombinieren lokale Komponenten mit Cloud-Services. Transaktionskritische Funktionen laufen lokal (für Geschwindigkeit und Offline-Betrieb), während Stammdaten und Auswertungen in der Cloud verarbeitet werden.

Mobile POS (mPOS): Tablet- oder Smartphone-basierte Kassensysteme für maximale Flexibilität. Ideal für Pop-up-Stores, Märkte oder Beratung auf der Fläche. Technisch meist Cloud-Lösungen mit App-Oberfläche.

4.2 Integrations-Ökosystem

Eine Kassensoftware muss in Ihre digitale Infrastruktur passen. Folgende Integrationen sind besonders relevant:

Zahlungsabwicklung: Integration mit EC-Terminals über ZVT-Protokoll (deutscher Standard). Die Kasse sendet den Betrag automatisch ans Terminal und erhält das Zahlungsergebnis zurück – keine manuelle Eingabe nötig.

Warenwirtschaft/ERP: Bidirektionale Synchronisation von Artikeln und Beständen. Verkäufe aktualisieren automatisch Lagerbestände, Nachbestellungen werden ausgelöst. Unterstützung gängiger Systeme wie JTL, Xentral, Lexware oder SAP.

Finanzbuchhaltung: DATEV-Export als Quasi-Standard für deutsche Steuerberater. Tagesumsätze werden strukturiert nach Steuersätzen und Zahlungsarten exportiert.

E-Commerce: Für Händler mit Online-Präsenz essentiell. Plugins für Shopify, WooCommerce, Shopware synchronisieren Bestände zwischen Laden und Webshop. Click & Collect wird erst durch diese Integration praktikabel.

Branchenspezifische Systeme: Je nach Geschäft relevant – Reservierungssysteme (Gastro), Lieferdienst-Plattformen, Buchungssysteme (Dienstleister), Küchenmonitore.

API-Verfügbarkeit: Offene, dokumentierte APIs ermöglichen individuelle Integrationen und reduzieren Vendor-Lock-in. Wichtig für mittlere bis große Betriebe mit speziellen Anforderungen.

4.3 Datenschutz & Sicherheit

Als Händler unterliegen Sie besonderen Sorgfaltspflichten beim Umgang mit Zahlungs- und Kundendaten.

Gesetzliche Anforderungen:

GoBD-Konformität: Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung elektronischer Bücher. Ihre Kassensoftware muss Unveränderbarkeit der Daten, lückenlose Dokumentation, 10-jährige Aufbewahrung und jederzeitige Prüfbarkeit gewährleisten.

Kassensicherungsverordnung (KassenSichV): Verpflichtend seit 2020. Kernpunkte:

  • Technische Sicherheitseinrichtung (TSE): Jede Kasse benötigt eine zertifizierte TSE (Hardware-Modul oder Cloud-Service), die alle Transaktionen manipulationssicher protokolliert.
  • Belegausgabepflicht: Für jeden Verkauf muss ein Beleg erstellt und angeboten werden (Papier oder elektronisch).
  • DSFinV-K-Export: Standardisiertes Exportformat für Kassenprüfungen durch Finanzamt.

DSGVO: Datenschutz-Grundverordnung reguliert die Verarbeitung personenbezogener Daten. Bei Cloud-Kassen achten Sie auf EU-Serverstandorte und AVV-Verträge (Auftragsverarbeitungsvereinbarung).

Konkrete Sicherheitsmaßnahmen:

  • Verschlüsselung: Bei Datenübertragung (HTTPS) und Speicherung
  • Zugriffssteuerung: Differenzierte Benutzerrechte, Zwei-Faktor-Authentifizierung
  • Backup-Konzept: Automatische tägliche Backups mit schneller Wiederherstellbarkeit
  • Protokollierung: Lückenlose Dokumentation aller Zugriffe und Änderungen
  • TSE-Zertifizierung: Nur BSI-zertifizierte TSE-Module verwenden (Gültigkeit 5 Jahre)

Lassen Sie sich vom Anbieter Compliance-Nachweise vorlegen und prüfen Sie Zertifizierungen wie ISO 27001 (Informationssicherheit) oder IDW PS 880 (GoBD-Testat durch Wirtschaftsprüfer).


5. Implementierung & Migration

Die Einführung einer Kassensoftware ist mehr als ein IT-Projekt – sie betrifft Ihre gesamte Geschäftsorganisation. Sorgfältige Planung entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.

5.1 Realistische Zeitplanung

Der Zeitaufwand variiert erheblich nach Betriebsgröße:

Betriebsgröße Typische Projektdauer Kernaktivitäten
Kleinstbetrieb (1 Kasse) 2-4 Wochen Cloud-Einrichtung, Artikelstamm anlegen, kurzes Training. Bei dringendem Bedarf auch in wenigen Tagen möglich.
KMU (2-10 Kassen) 1-2 Monate Konfiguration, Datenmigration, Schulungen, Testbetrieb. Oft Pilotphase in einer Filiale vor Rollout.
Filialkette (>10 Standorte) 6-12 Monate Ausschreibung, Pilotierung, gestaffelter Rollout. Große Ketten wie Rossmann benötigten etwa 12 Monate für über 2.000 Filialen.

Typische Projektphasen:

  1. Bedarfsanalyse & Planung (Tage bis Wochen): Anforderungen definieren, Anbieter auswählen
  2. Installation & Konfiguration (Tage bis Wochen): Software einrichten, Stammdaten pflegen
  3. Datenmigration (parallel, falls nötig): Altdaten übernehmen
  4. Schulung & Test (1-4 Wochen): Mitarbeiter trainieren, Pilotbetrieb
  5. Rollout (Tage bis Monate): Go-Live, ggf. gestaffelt nach Standorten
  6. Stabilisierung (2-4 Wochen): Feinabstimmung, Fehlerbehebung

Praxis-Tipp: Legen Sie die Einführung nicht in Stoßzeiten (Weihnachtsgeschäft, Ferienzeiten). Wählen Sie einen Zeitpunkt mit etwas geringerer Auslastung, um dem Team Raum für Einarbeitung zu geben.

5.2 Datenmigration & Legacy-Ablösung

Typische Migrationsszenarien:

Von manueller Kasse zu elektronisch: Meist keine Altdaten außer vielleicht Excel-Listen. Die "Migration" besteht im erstmaligen Anlegen von Artikelstammdaten. Historische Daten bleiben in Papierform archiviert.

Von elektronischer Altkasse zu neuer Software: Hier existieren umfangreiche Daten. Best Practice: Nur notwendige Daten migrieren (Artikelstämme, Kundendaten, offene Gutscheine), aber Transaktionshistorie im Altsystem belassen. Das alte System wird read-only für Auswertungen verfügbar gehalten.

Best Practices:

  • Frühzeitige Datenanalyse: Was liegt vor, in welcher Qualität? Nutzen Sie die Migration zur Datenbereinigung.
  • Migrationswerkzeuge: Nutzen Sie CSV/XML-Im- und Exportfunktionen statt manueller Eingabe.
  • Testmigration: Führen Sie einen Probelauf mit Testdaten durch, bevor Sie alle Daten übertragen.
  • Validierung: Lassen Sie Key-User die migrierten Daten auf fachliche Korrektheit prüfen.
  • Backups: Sichern Sie das Altsystem vollständig, bevor Sie migrieren.

Cut-over-Management:

Der Umstellungszeitpunkt (Cut-over) muss sorgfältig geplant sein. Typischerweise wählt man einen ruhigen Tag oder führt die Umstellung über Nacht durch. Der Ablauf:

  1. Altes System: Letzten Tagesabschluss durchführen, Kassenschublade zählen
  2. Neues System: In Betrieb nehmen, Eröffnungsbestand eingeben
  3. Testbuchung durchführen
  4. Mitarbeiter informieren, bei Bedarf Vor-Ort-Support bereitstellen

Bei Filialketten empfiehlt sich ein gestaffelter Rollout: Pilotfilialen zuerst, dann in Wellen die weiteren Standorte. Rossmann beispielsweise setzte ein Patenschaftssystem ein – erfahrene Kollegen aus bereits umgestellten Filialen unterstützten am ersten Tag in neuen Filialen.

5.3 Change Management & Mitarbeiterakzeptanz

Die technisch beste Lösung scheitert, wenn Mitarbeiter sie nicht akzeptieren. Change Management ist daher erfolgskritisch.

Typische Widerstände:

  • Gewohnheit: "Das alte System hat doch funktioniert"
  • Technikskepsis: Angst, mit dem neuen System nicht zurechtzukommen
  • Unsicherheit: Sorge, Fehler vor Kunden zu machen
  • Fehlende Einbindung: Gefühl, das System wird "von oben" aufgezwungen

Erfolgreiche Schulungskonzepte:

Mehrstufig & zielgruppengerecht: Filialleiter erhalten intensives Training (1 Tag), Kassierer kürzere praxisorientierte Schulungen (2-4 Stunden). Anbieter werben damit, dass Mitarbeiter in unter einem Tag fit gemacht werden können.

Hands-on am Gerät: Theoretische Schulungen bringen wenig. Nutzen Sie Testkassen oder Schulungsmodi, damit jeder Mitarbeiter Kassier-, Storno- und Abschlussvorgänge üben kann.

E-Learning & Videos: Moderne Ansätze nutzen Video-Tutorials und Online-Kurse für eigenständiges Lernen im individuellen Tempo.

Vor-Ort-Betreuung an Go-Live: Die ersten Tage mit neuem System sind kritisch. Stellen Sie Support bereit – sei es durch Trainer des Anbieters oder erfahrene Kollegen aus Pilotfilialen.

Produktivitätsverlauf: Es ist normal, dass die Checkout-Geschwindigkeit anfangs etwas sinkt (ca. 10-20% in den ersten Tagen). Mit gutem Training sollte das Team aber bereits nach wenigen Tagen bis Wochen routiniert sein und dann über das alte Niveau hinauswachsen.

5.4 ROI & Wirtschaftlichkeit

Investitionen in Kassensoftware müssen sich rechnen. Der Return on Investment (ROI) zeigt, wann sich die Anschaffung amortisiert.

Messbare Nutzeneffekte:

Zeitersparnis: Elektronische Kassenabschlüsse statt manuelle Kassenbücher sparen täglich Minuten bis Stunden. Bei 100 Filialen mit je 30 Minuten Ersparnis pro Tag ergeben sich 50 Stunden täglich – hochgerechnet über 18.000 Stunden jährlich.

Umsatzsteigerung: Moderne Kassensysteme können Umsätze steigern durch schnellere Abwicklung (weniger Kaufabbrüche), flexible Zahlungsarten und besseren Service. SumUp-Daten zeigen, dass Händler mit professionellem Kassensystem bis zu 15 Prozent mehr Umsatz durch digitale Zahlungen machen.

Fehlerreduzierung: Automatische Erfassung verhindert Kassendifferenzen und Abrechnungsfehler. TSE-Integration schützt zudem vor Steuernachzahlungen und Bußgeldern.

Bessere Entscheidungen: Echtzeit-Auswertungen ermöglichen schnellere Reaktionen auf Trends und Vermeidung von Fehlbestellungen.

Beispielrechnung Kleinstbetrieb:

  • Investition: 1.000 € (iPad, Drucker, Software-Ersteinrichtung)
  • Laufende Kosten: 30 €/Monat (Cloud-Kasse + TSE)
  • Zeitersparnis: 30 Minuten täglich = 110 Stunden jährlich
  • Bei 20 € Stundensatz = 2.200 € eingesparter Personalaufwand jährlich
  • Amortisation: Nach ca. 6 Monaten

Typische Amortisationszeiträume: Für Kleinstbetriebe oft unter 1-2 Jahren, bei größeren Projekten 2-4 Jahre. Die Investition rechnet sich typischerweise durch Zeitersparnis, Fehlerminimierung und in vielen Fällen auch durch Umsatzsteigerung.


6. Zukunftstrends & Innovationen

Die Kassensoftware-Landschaft entwickelt sich rasant. Wer heute investiert, sollte Trends im Blick haben, um eine zukunftsfähige Entscheidung zu treffen.

6.1 Technologische Entwicklungen

Künstliche Intelligenz & Automatisierung

KI gilt laut Branchenstudien als wichtigste Zukunftstechnologie im Handel. Bereits 69 Prozent der Händler setzen KI-Lösungen ein, etwa für Nachfrageprognosen oder personalisierte Angebote. In Kassensystemen eröffnet KI neue Möglichkeiten:

  • Automatische Betrugserkennung: Anomalien in Kassenbuchungen werden erkannt
  • Nachfrageprognosen: Verkaufstrends werden automatisch analysiert
  • Intelligente Preisoptimierung: Dynamische Preisanpassungen basierend auf Nachfrage

Self-Checkout & autonome Stores

Der Trend geht zum nahtlosen Einkauf ohne klassische Kasse. Über 5.000 Geschäfte in Deutschland bieten bereits Self-Checkout an – eine Steigerung um über 150 Prozent in zwei Jahren. 52 Prozent der Handels-IT-Entscheider sehen kassenlose Stores als relevantes Zukunftsthema.

Mobile-First & Cross-Device

Mobile Kassensysteme auf Tablets und Smartphones werden zum Standard. Sie ermöglichen Beratung und Verkauf direkt auf der Fläche, verkürzen Wartezeiten und bieten maximale Flexibilität für Pop-ups und Events.

Zahlungsinnovationen

Kontaktloses Bezahlen mit Karte oder Smartphone ist bereits Standard. Mobile Wallets (Apple Pay, Google Pay) werden nahtlos integriert. Perspektivisch könnten auch biometrische Zahlungen (Gesichtserkennung, Fingerabdruck) oder der digitale Euro Bedeutung erlangen.

Low-Code/No-Code-Plattformen

Zunehmend ermöglichen Kassensysteme es Nutzern, eigene Workflows und Formulare ohne Programmierkenntnisse zu erstellen. Dies demokratisiert die Anpassungsfähigkeit und reduziert Abhängigkeit von Entwicklern.

6.2 Regulatorische Ausblicke

Registrierkassenpflicht ab 2027: Ab 1. Januar 2027 müssen alle Betriebe mit über 100.000 Euro Jahresumsatz ein elektronisches Kassensystem einsetzen. Dies wird tausende bisher analog arbeitende Betriebe in den Markt bringen.

E-Rechnungspflicht: Ab 2025 müssen alle Unternehmen elektronische Rechnungen empfangen können, bis 2027/28 wird auch der Versand von E-Rechnungen (XRechnung/ZUGFeRD) im B2B-Bereich verpflichtend. Kassensoftware wird diese Formate unterstützen müssen.

Weiterentwicklung der KassenSichV: Die Kassensicherungsverordnung wird kontinuierlich angepasst. TSE-Zertifikate laufen nach 5 Jahren ab und müssen erneuert werden. Bleiben Sie auf dem Laufenden bezüglich regulatorischer Änderungen.

6.3 Strategische Empfehlungen

Wer heute in Kassensoftware investiert, sollte auf folgende Aspekte achten:

Zukunftssicherheit: Wählen Sie Anbieter mit nachweislicher Innovationskraft und regelmäßigen Updates. Cloud-Lösungen sind tendenziell zukunftsfähiger, da Updates automatisch erfolgen.

Offene Schnittstellen: APIs und standardisierte Integrationen ermöglichen Anpassungen an neue Anforderungen ohne komplette Systemwechsel.

Skalierbarkeit: Auch wenn Sie heute klein starten – wählen Sie ein System, das mit Ihrem Geschäft wachsen kann.

Anbieter-Stabilität: Achten Sie auf etablierte Anbieter oder gut finanzierte Startups mit solider Geschäftsbasis. Der Ausfall eines Kassensoftware-Anbieters (wie 2024 bei enfore) kann Sie zu einem teuren Notfall-Wechsel zwingen.


8. Glossar

Kassensoftware / Kassensystem: Software zur digitalen Abwicklung von Verkaufstransaktionen am Point of Sale. Synonym: POS-System, Registrierkasse.

GoBD: Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung elektronischer Bücher. Deutsche Richtlinie für steuerrechtlich anerkannte elektronische Aufzeichnungen.

Kassensicherungsverordnung (KassenSichV): Seit 2020 gültige Verordnung mit spezifischen technischen Anforderungen an Kassensysteme (TSE, Belegpflicht, DSFinV-K).

Technische Sicherheitseinrichtung (TSE): Zertifizierte Sicherheitseinheit (Hardware oder Cloud) zur manipulationssicheren Protokollierung aller Kassenvorgänge. Pflicht seit 2023.

Belegausgabepflicht (Bonpflicht): Gesetzliche Pflicht, jedem Kunden einen Beleg anzubieten (Papier oder elektronisch). Gilt seit 2020.

DSFinV-K: Digitale Schnittstelle der Finanzverwaltung für Kassensysteme. Standardisiertes Exportformat für Kassenprüfungen.

POS (Point of Sale): Verkaufsstelle, an der die Transaktion stattfindet. POS-System = Kassensystem.

Cloud-Kasse: Kassensoftware, die auf Servern des Anbieters läuft und über Internet genutzt wird.

On-Premise: Lokal installierte Software auf eigener Hardware.

mPOS (Mobile Point of Sale): Kassensystem auf mobilem Gerät (Tablet/Smartphone).

Omnichannel: Nahtlose Integration von Online- und Offline-Vertriebskanälen mit gemeinsamer Datenbasis.

Self-Checkout: Selbstbedienungskasse, bei der Kunden selbst scannen und bezahlen.

ZVT-Protokoll: Zahlungsverkehrs-Terminal-Protokoll. Deutscher Standard für Kommunikation zwischen Kasse und Kartenterminal.

IDW PS 880: Prüfungsstandard des Instituts der Wirtschaftsprüfer zur Testierung von Software auf GoBD-Konformität.

API (Application Programming Interface): Programmierschnittstelle zur Integration mit anderen Systemen.


9. Fazit

Die Wahl der richtigen Kassensoftware ist eine strategische Entscheidung, die weit über reine IT-Fragen hinausgeht. Sie betrifft unmittelbar Ihre Arbeitsabläufe, Kundenzufriedenheit und wirtschaftlichen Erfolg.

Die Kassensoftware-Landschaft in Deutschland entwickelt sich dynamisch. Cloud-basierte Lösungen gewinnen an Bedeutung, während etablierte On-Premise-Systeme ihre Stärken in Funktionstiefe und Bewährung ausspielen. Es gibt nicht die eine perfekte Lösung für alle Betriebe – entscheidend ist die Passung zu Ihren spezifischen Anforderungen, Ihrer Branche und Ihrem Wachstumspfad.

Die Kernfaktoren für eine erfolgreiche Softwareauswahl:

Fundierte Bedarfsanalyse: Verstehen Sie Ihre eigenen Anforderungen, bevor Sie Anbieter vergleichen. Welche Branchenfunktionen benötigen Sie wirklich? Wie viele Kassen heute und in drei Jahren?

Systematischer Auswahlprozess: Nutzen Sie strukturierte Kriterien (Funktionsumfang, Bedienbarkeit, Integrationsfähigkeit, Anbieter-Stabilität, TCO) statt Bauchentscheidungen.

Compliance-Sicherheit: Stellen Sie sicher, dass die Lösung alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt (TSE, GoBD, Belegpflicht). Dies ist keine Verhandlungsbasis.

Realistische Implementierungsplanung: Unterschätzen Sie nicht den Zeit- und Ressourcenaufwand. Planen Sie ausreichend Puffer für Tests und Schulungen ein.

Aktives Change Management: Beziehen Sie Ihr Team früh ein. Die beste Software scheitert, wenn Mitarbeiter sie nicht akzeptieren.

Zukunftsorientierung: Berücksichtigen Sie kommende Trends (KI, Self-Checkout, E-Rechnungspflicht) und regulatorische Entwicklungen (Registrierkassenpflicht 2027).

Eine durchdachte Entscheidung für die richtige Kassensoftware schafft die Grundlage für effiziente Arbeitsabläufe, zufriedene Kunden und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit. Sie ist nicht nur ein technisches Tool, sondern ein strategischer Partner für Ihre erfolgreiche Geschäftsentwicklung.

Die Investition rechnet sich: Durch Zeitersparnis bei Routineaufgaben, Fehlerminimierung, verbesserte Kundenerlebnisse und fundierte Entscheidungsgrundlagen amortisieren sich moderne Kassensysteme typischerweise innerhalb von 6 Monaten bis 2 Jahren. Der Return on Investment geht jedoch über reine Zahlen hinaus – er zeigt sich in einem professionelleren Geschäftsbetrieb, zufriedeneren Mitarbeitern und einer soliden Basis für zukünftiges Wachstum.


Andere Namen für Kassensoftware

Die Software für den Verkaufsvorgang ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt: Kassensystem, POS-System (Point-of-Sale-System), Registrierkasse, Kassenlösung, Verkaufssoftware oder Retail-Management-System. In der Gastronomie spricht man oft von Gastro-Kasse oder Restaurant-Kassensystem. Manche Anbieter verwenden auch Begriffe wie "All-in-One-Kasse" oder "digitale Kasse".