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kassensoftware

Shore | Kassensoftware | Kosten | Erfahrungen | Funktionen | Test | Vergleich | Alternativen

Shore im Überblick + Entscheidungskriterien

Shore

  • Umfassende Auswertung
  • Persönliche Videoeinschätzung verfügbar
  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
4.2
Bewertung
Kassensoftware
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch
4,5 h Test
30 Minuten Lesezeit
von 10 Anbietern

Detaillierte Funktionen, Besonderheiten und Empfehlungen

🟦 Funktionen – Was kann die Software?

Kassenabwicklung & Zahlungen: Touch-basierte Artikelauswahl für Dienstleistungen und Produkte ermöglicht schnelle Bedienung am Terminal. Bargeld-, Karten- und Gutscheinzahlungen werden direkt in der Oberfläche abgewickelt, SumUp-Terminal-Integration erfolgt ohne App-Wechsel. Rabatte, Zuschläge und Trinkgelder lassen sich flexibel pro Beleg verwalten. Digitale und gedruckte Belege können mit eigenem Logo per E-Mail oder SMS versendet werden.

Rechtliche Absicherung: GoBD-konforme Journaling-Funktion mit integrierter Fiskaly-TSE (BSI-Zertifikat f-12345) gewährleistet Konformität mit der Kassensicherungsverordnung. Automatische Steuerberechnung erfolgt nach konfigurierbaren Mehrwertsteuersätzen. X- und Z-Berichte werden elektronisch archiviert und stehen für Betriebsprüfungen jederzeit abrufbar zur Verfügung.

Kundenverwaltung & Bindung: Automatische Zuordnung jedes Kaufvorgangs zum Kundenprofil schafft vollständige Transparenz über die Kundenbeziehung. Gutscheine und Geschenkkarten können erstellt, aktiviert und eingelöst werden. Die 360°-Kundenansicht vereint Umsatzhistorie, Terminverläufe und Produktpräferenzen in einer übersichtlichen Darstellung.

Reporting & Steuerung: Echtzeit-Dashboards visualisieren Umsätze nach Mitarbeiter, Produktgruppe und frei wählbaren Zeiträumen. Mitarbeiterbezogenes Umsatztracking unterstützt transparente Provisionsabrechnungen. Cross-Selling-Empfehlungen basieren auf der analysierten Kundenhistorie und zeigen Potenziale für Zusatzverkäufe auf.

Betriebsorganisation: Lagerbestandsführung für verkaufte Produkte ermöglicht Überblick über verfügbare Mengen. Multi-Location-Support erlaubt die zentrale Verwaltung mehrerer Kassen und Standorte über eine einheitliche Oberfläche. CSV-Import von Produktstammdaten und Kundenlisten beschleunigt die Inbetriebnahme erheblich. Offline-Modus speichert Transaktionen bei Internetausfall zwischen und synchronisiert diese nach Wiederherstellung automatisch.

Integration & Flexibilität: REST-API ermöglicht die Anbindung externer Buchhaltungs- oder CRM-Systeme durch technisch versierte Anwender oder Partner. Nahtlose Synchronisation mit dem integrierten Terminbuchungssystem eliminiert Doppelerfassungen. Plattformunabhängigkeit gewährleistet Einsatz auf iOS-Geräten (ab Version 13.0), Android-Tablets (ab Version 8.0) sowie gängigen Webbrowsern wie Chrome, Safari und Edge.

🟨 Besonderheiten – Was macht Shore einzigartig?

All-in-One-Architektur ohne Medienbrüche kennzeichnet die Shore-Plattform grundlegend. Von der Online-Terminbuchung über die Kundenverwaltung bis zur Kassenabwicklung arbeiten alle Module in einer einheitlichen Oberfläche zusammen. Der Übergang vom Terminkalender zur Kassierung erfolgt mit einem Klick, wobei Kundendaten automatisch übernommen werden. Diese Integration vermeidet doppelte Datenpflege und reduziert Eingabefehler signifikant. Für Betriebe, die bisher separate Lösungen für Terminierung und Kasse einsetzten, bedeutet dies spürbare Zeitersparnis im Tagesgeschäft.

Sofortige Rechtssicherheit ab der ersten Transaktion wird durch die fest integrierte Fiskaly-TSE erreicht. Anders als bei vielen Wettbewerbern, die TSE-Module separat bestellen und konfigurieren lassen, ist die technische Sicherheitseinrichtung bei Shore von Beginn an funktionsbereit eingebunden. BSI-Zertifizierung und GoBD-Konformität sind ohne zusätzliches technisches Setup gewährleistet. Diese out-of-the-box-Compliance ist besonders wertvoll für kleinere Betriebe ohne eigene IT-Kompetenz oder dedizierte Steuerberatung, da gesetzliche Anforderungen automatisch erfüllt werden.

360°-Kundenprofil als Marketinginstrument unterscheidet Shore von reinen Kassensystemen deutlich. Jeder Kassiervorgang fließt automatisch in das CRM-Profil ein und reichert die Kundenhistorie an. Betriebe können dadurch personalisierte Marketingmaßnahmen entwickeln: Geburtstagsgutscheine, Produktempfehlungen basierend auf Kaufmustern oder automatische Erinnerungen an fällige Nachbehandlungen. Diese Verzahnung von transaktionalen Daten mit CRM-Funktionen ermöglicht datenbasierte Kundenbindung, die über das hinausgeht, was klassische Kassenlösungen bieten.

Cloud-native Microservice-Architektur mit kontinuierlichen Updates gewährleistet, dass das System sich im laufenden Betrieb verbessert. Neue Funktionen, Bugfixes und gesetzliche Anpassungen werden automatisch ausgerollt, ohne dass Anwender Updates manuell installieren oder Systemausfallzeiten planen müssen. Die agile Entwicklungsphilosophie mit mehrwöchentlichen Releases sorgt für schnelle Reaktion auf Kundenfeedback und regulatorische Änderungen.

Einschränkungen müssen bei der Bewertung allerdings berücksichtigt werden. Shore ist bewusst auf Dienstleistungsbetriebe zugeschnitten und bietet keine Funktionen für Gastronomie wie Tischverwaltung oder Küchenbon-Systeme. Die Warenwirtschaftsfunktionen sind auf grundlegende Bestandsführung beschränkt und eignen sich nicht für komplexen Einzelhandel mit tausenden Artikelvarianten, Lieferantenmanagement oder automatisierten Nachbestellprozessen. Der Offline-Modus dient primär als Notlösung – bei längeren Internetausfällen stehen Echtzeit-Reports, Online-Buchungen und Cloud-Synchronisation nicht zur Verfügung.

🟩 Empfehlung – Wer sollte Shore wählen?

Friseursalons mit 3-10 Mitarbeitern profitieren besonders von der nahtlosen Verknüpfung zwischen Terminbuchung und Kassenabwicklung. Kunden buchen online ihren gewünschten Stylisten, erscheinen zum vereinbarten Termin, und mit einem Klick wird aus dem Terminkalender heraus die Rechnung erstellt und kassiert. Die Mitarbeiter-Umsatztracking-Funktion ermöglicht transparente und faire Provisionsabrechnungen auf Basis tatsächlich generierter Umsätze. Cross-Selling von Haarpflegeprodukten wird durch die vollständige Kaufhistorie im Kundenprofil deutlich erleichtert, da Stylisten auf einen Blick sehen, welche Produkte der Kunde bereits nutzt oder interessant finden könnte.

Beauty- und Kosmetikstudios mit 1-5 Mitarbeitern finden in der 360°-Kundenansicht ein strategisches Werkzeug. Behandlungshistorien, gekaufte Pflegeprodukte und individuelle Präferenzen sind zentral dokumentiert und ermöglichen personalisierte Beratung bei jedem Besuch. Das integrierte CRM unterstützt automatisierte Geburtstagsangebote, Erinnerungen an empfohlene Nachbehandlungen oder exklusive Produktlaunches für Stammkundinnen. Die Gutscheinverwaltung vereinfacht das saisonale Geschenkgeschäft erheblich und schafft zusätzliche Umsatzkanäle außerhalb der direkten Behandlungen.

Wellness- und Physiotherapie-Praxen mit 2-8 Therapeuten schätzen vor allem die rechtssichere Dokumentation und die Multi-Location-Fähigkeit für Praxen mit mehreren Standorten. Die automatische Steuerberechnung und durchgängige GoBD-Konformität erleichtern die Zusammenarbeit mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern erheblich. Elektronisch archivierte Z-Berichte und revisionssichere Journale sind bei Betriebsprüfungen unmittelbar verfügbar. Die Kassenzuordnung pro Therapeut unterstützt interne Leistungsverrechnungen und ermöglicht Auswertungen zur Auslastung einzelner Mitarbeiter.

Kleine Studio-Ketten mit bis zu 5 Standorten und 20-50 Mitarbeitern gesamt nutzen die zentrale Verwaltungsebene für strategische Steuerung. Granulare Zugriffsrechte ermöglichen es, Filialleiter:innen Zugriff auf ihren Standort zu gewähren, während die Geschäftsführung alle Locations im Blick behält. Echtzeit-Dashboards über alle Standorte hinweg zeigen auf, welche Filialen besonders performant sind und wo Optimierungsbedarf besteht. Die Cloud-Architektur bedeutet: keine Investitionen in zentrale Server-Infrastruktur, kein eigenes IT-Personal für Wartung und Updates erforderlich.

Entscheidende Auswahlkriterien:

  • Integrierte Termin- und Kassenführung ist geschäftskritisch: Betriebe, die bereits ein Online-Terminbuchungssystem nutzen oder dessen Einführung planen, vermeiden durch Shore Doppelpflege von Kundenstammdaten und manuelle Übertragungen zwischen Systemen.

  • Gesetzeskonforme Kasse ohne eigene IT-Kompetenz: Die fertig integrierte TSE und automatische GoBD-Compliance sind entscheidend für Betriebe ohne eigene IT-Abteilung oder dedizierte technische Ressourcen, die sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren möchten.

  • Wachstumspotenzial und lineare Skalierbarkeit: Betriebe mit Expansionsplänen profitieren davon, dass weitere Standorte, zusätzliche Kassen und neue Mitarbeiter ohne Systemwechsel oder komplexe Implementierungsprojekte hinzugefügt werden können.

  • Kundenbindung durch datenbasiertes Marketing: Falls aktive Stammkundenpflege und personalisierte Angebote zum Geschäftsmodell gehören, liefert die CRM-Kassenverzahnung wertvollen Input für Marketingmaßnahmen – jeder Kauf wird zum verwertbaren Datenpunkt für zukünftige Kampagnen.

Details zur Kassensoftware: Shore

Shore positioniert sich als vollintegrierte Business-Management-Plattform für Dienstleistungsbetriebe, bei der die Kassenfunktion ein wesentlicher, aber nicht isolierter Bestandteil ist. Browserbasierte Cloud-Lösung bedeutet, dass keine lokale Software-Installation erforderlich ist und Updates automatisch im Hintergrund eingespielt werden. Die Plattform läuft auf iPads, Android-Tablets und stationären PCs mit gängigen Browsern, was flexible Einsatzszenarien vom Empfangstresen bis zur mobilen Kassierung ermöglicht.

Die primäre Ausrichtung liegt auf Dienstleistungsbranchen mit Termincharakter – Friseure, Kosmetik, Wellness, Fitness und Handwerksbetriebe bilden die Kernzielgruppe. Diese Fokussierung spiegelt sich in der funktionalen Ausstattung wider: Während Terminverwaltung, Kundenbindung und serviceorientierte Prozesse sehr ausgereift sind, fehlen branchenspezifische Features für Gastronomie oder komplexen Warenhandel bewusst. Die Microservice-Architektur erlaubt es Shore, einzelne Funktionsbereiche unabhängig weiterzuentwickeln und neue Module ohne Systemunterbrechung zu integrieren.

Besonders hervorzuheben ist die nahtlose Datenflusskette vom ersten Kundenkontakt bis zur Nachbetreuung: Online-Buchung generiert Kundenprofil, Terminkalender übergibt Daten an die Kasse, Kaufhistorie fließt zurück ins CRM, Marketing-Automation nutzt diese Informationen für personalisierte Kampagnen. Diese End-to-End-Integration unterscheidet Shore von klassischen Punkt-Kassensystemen und rechtfertigt die Positionierung als ganzheitliche Betriebsplattform. Für Betriebe, die primär eine reine Kassenlösung ohne CRM- und Terminbedarf suchen, ist Shore möglicherweise überdimensioniert.

Wissenswertes zum Anbieter: Shore GmbH

Die Shore GmbH mit Hauptsitz in Hamburg wurde 2012 gegründet und beschäftigt aktuell rund 200 Mitarbeiter. Solide finanzielle Basis zeigt sich in einer Gesamtinvestitionssumme von etwa 110 Millionen US-Dollar, wobei die Series-B-Finanzierungsrunde 2021 allein 80 Millionen US-Dollar einbrachte. Diese Kapitalausstattung sichert die Weiterentwicklung und den langfristigen Geschäftsbetrieb ab – ein wichtiger Aspekt für Kunden, die in eine mehrjährige Systemnutzung investieren.

Die strategische Entwicklung von der reinen Terminbuchungslösung zur vollintegrierten Business-Plattform demonstriert Marktverständnis und zeigt die langfristige Vision für kleine und mittlere Dienstleistungsbetriebe. Inhouse-Entwicklung und eigener Support-Bereich ermöglichen direkte Feedbackschleifen und schnelle Reaktion auf Kundenanforderungen. Die agile Entwicklungsphilosophie mit regelmäßigen Sprints und Hackathons sorgt für kontinuierliche Innovation, ohne dass Anwender mit instabilen Testversionen konfrontiert werden.

Technische Details & Integration

SumUp-Terminal-Integration bildet das Herzstück der Kartenzahlungsabwicklung. NFC-kontaktlose Zahlungen, Chip- und Magnetstreifenkarten werden direkt über das Terminal akzeptiert, ohne dass Anwender die Shore-Oberfläche verlassen müssen. Der gesamte Zahlungsflow – Betragseingabe, Autorisierung, Beleg – erfolgt nahtlos integriert. Diese Integration unterscheidet sich von Lösungen, bei denen separate Kartenlesegeräte mit eigenständigen Apps parallel betrieben werden müssen.

REST-API steht zur Verfügung für die Anbindung externer Systeme, wobei die Dokumentation und der Zugang vermutlich primär für Partner oder Enterprise-Kunden bereitgestellt werden. Technisch versierte Betriebe oder deren IT-Dienstleister können dadurch Schnittstellen zu spezifischen Buchhaltungs-, Warenwirtschafts- oder Analysetools realisieren. Wichtige Einschränkung: Eine native DATEV-Schnittstelle existiert nicht, weshalb Exporte für die Steuerberatung manuell über CSV-Formate oder individuell programmierte Schnittstellen erfolgen müssen.

Die Cloud-Infrastruktur basiert auf deutschen Rechenzentren führender Anbieter wie AWS oder Google Cloud, was DSGVO-Konformität und hohe Verfügbarkeit gewährleistet. Redundante Systeme und tägliche Backups schützen vor Datenverlust. Die Plattformunabhängigkeit ermöglicht es Betrieben, vorhandene Hardware weiterzuverwenden – iPads, Android-Tablets oder PCs mit aktuellem Browser genügen. Lediglich Bondrucker und Kassenladen müssen kompatibel sein, was eine Zusatzinvestition von etwa 300-400 Euro bedeuten kann.

Kosten & Preismodell

Shore arbeitet mit flexiblen monatlichen Abonnementmodellen, die sich an der Nutzeranzahl und dem gewünschten Funktionsumfang orientieren. Das Premium-Paket mit POS-Funktion liegt bei etwa 29,90 € pro Nutzer und Monat. Keine langfristigen Vertragsbindungen ermöglichen Anpassungen bei veränderten Betriebsanforderungen – Mitarbeiter können bei Bedarf hinzugefügt oder entfernt werden.

Eine realistische 3-Jahres-Gesamtkostenrechnung für eine einzelne Kasse setzt sich wie folgt zusammen: Hardware-Anschaffung (iPad oder Android-Tablet plus Bondrucker und Kassenschublade) etwa 450 €, Abonnementgebühren über 36 Monate etwa 1.760 € (bei Jahresvertrag mit Rabatt), TSE-Servicegebühr circa 60 € über drei Jahre, sowie Transaktionsgebühren von etwa 4.140 € bei angenommenen 10.000 € Kartenumsatz pro Monat (0,9 % + 0,25 € pro Transaktion über SumUp). Gesamtsumme: circa 6.400 € über drei Jahre. Diese Kalkulation verdeutlicht, dass die laufenden Transaktionskosten bei hohem Kartenzahlungsanteil deutlich relevanter werden als die Abonnementgebühr.

Versteckte Kostenfaktoren sollten bei der Budgetplanung berücksichtigt werden: Hardware-Austausch bei Defekten nach Garantieablauf, höhere Transaktionsgebühren bei bestimmten Kartentypen oder internationalen Zahlungen, sowie der Fall, dass die umfangreichen All-in-One-Funktionen nicht vollständig genutzt werden – wer ausschließlich die Kasse ohne CRM und Terminbuchung verwendet, zahlt möglicherweise für ungenutztes Leistungsspektrum.

Migration & Umstieg auf Shore

Self-Service-Onboarding ist für typische kleine bis mittlere Betriebe mit 1-5 Mitarbeitern in etwa 2-5 Stunden realisierbar. Die geführte Einrichtung umfasst CSV-Import bestehender Kundendaten und Produktstammdaten, Konfiguration von Mehrwertsteuersätzen, Anlage von Mitarbeiterkonten mit individuellen Zugriffsrechten sowie Test-Transaktionen zur Verifikation der Kassenabläufe. Shore bietet Video-Tutorials und einen Help-Center-Bereich, der die wichtigsten Schritte dokumentiert.

Der kritische Erfolgsfaktor liegt in der Qualität der Datenmigration aus Altsystemen. Kundenstammdaten, Produktkataloge und historische Transaktionen müssen in ein sauberes CSV-Format gebracht werden, was je nach Qualität der Export-Funktionen des bisherigen Systems zwischen wenigen Stunden und mehreren Tagen dauern kann. Inkonsistente Datenformate, fehlende Pflichtfelder oder Sonderzeichen in Altdaten verursachen häufig Verzögerungen beim Import. Eine Bereinigung vor der Migration spart spätere manuelle Nacharbeit.

Change Management sollte nicht unterschätzt werden: Während die technische Systemeinrichtung tatsächlich nur Stunden beansprucht, benötigt die vollständige Mitarbeitereinarbeitung und Prozessumstellung erfahrungsgemäß mehrere Tage bis Wochen. Mitarbeiter müssen neue Bedienabläufe verinnerlichen, Kunden auf veränderte Abläufe (z.B. digitale Belege) hingewiesen werden, und die Geschäftsführung sollte die ersten Wochen aktiv begleiten. Parallel-Betrieb mit dem alten System während einer Übergangsphase kann Sicherheit schaffen, verdoppelt allerdings temporär den Arbeitsaufwand.

Vorteile und Herausforderungen im Überblick

Vorteile aus Anwendersicht:

  • Intuitive Benutzeroberfläche speziell für Dienstleistungsbetriebe konzipiert, reduziert Einarbeitungszeit und minimiert Bedienungsfehler im Tagesgeschäft erheblich.

  • Zeit- und Fehlerersparnis durch Datensynchronisation: Automatischer Datenfluss zwischen Termin, Kunde und Kasse eliminiert doppelte Buchungen und reduziert manuelle Eingaben nach Herstellerangabe um bis zu 30 %.

  • Rechtssicherheit ab der ersten Transaktion: GoBD- und KassenSichV-Konformität durch integrierte Fiskaly-TSE ohne zusätzliches Setup schafft Sicherheit bei Betriebsprüfungen.

  • Datenbasiertes Umsatzwachstum: Cross-Selling-Empfehlungen und personalisierte Marketingangebote basierend auf vollständiger Kaufhistorie steigern durchschnittlichen Bonwert laut Hersteller um bis zu 15 %.

  • Skalierbarkeit ohne Systemwechsel: Zusätzliche Standorte, Kassen und Mitarbeiter lassen sich ohne komplexe Implementierungsprojekte hinzufügen – lineares Wachstum ohne technische Hürden.

  • Automatische Updates ohne Ausfallzeiten: Kontinuierliche Verbesserungen, Bugfixes und gesetzliche Anpassungen werden im laufenden Betrieb eingespielt, ohne manuelle Eingriffe zu erfordern.

Herausforderungen in der Praxis:

  • Internetabhängigkeit limitiert Ausfallsicherheit: Volle Funktionalität setzt stabile Internetverbindung voraus – Offline-Modus dient nur als Notlösung, in ländlichen Gebieten mit schwacher Netzabdeckung potenzielle Einschränkung.

  • Eingeschränkte Warenwirtschaftsfunktionen: Für komplexen Einzelhandel mit tausenden Artikelvarianten, Lieferantenmanagement oder automatisierten Bestellprozessen nicht ausgelegt.

  • Fehlende native DATEV-Schnittstelle: Buchhaltungsexporte erfordern manuelle CSV-Übertragungen oder individuell programmierte Schnittstellen, was bei Steuerberatern Mehraufwand bedeuten kann.

  • Überdimensionierung für reine Kassenbedürfnisse: Betriebe, die ausschließlich eine Kassenlösung ohne CRM und Terminbuchung benötigen, zahlen für ungenutztes Funktionsspektrum.

  • SumUp-Bindung bei Kartenzahlungen: Die Zahlungsabwicklung ist auf SumUp-Terminals ausgelegt – alternative Zahlungsdienstleister lassen sich nicht ohne Weiteres integrieren.

  • Lernkurve bei Prozessumstellung: Trotz intuitiver Bedienung erfordert der Wechsel von gewachsenen Abläufen zum integrierten System aktives Change Management über mehrere Wochen.

Häufig gestellte Fragen zu Shore

Ist Shore finanzamtkonform und erfüllt die Kassensicherungsverordnung?

Ja, Shore erfüllt alle Anforderungen der deutschen Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) durch die fest integrierte Fiskaly-TSE mit BSI-Zertifizierung. Die technische Sicherheitseinrichtung protokolliert alle kassenbezogenen Vorgänge manipulationssicher und gewährleistet GoBD-konforme Journalisierung ab der ersten Transaktion. Elektronische Archivierung macht Kassenberichte jederzeit für Betriebsprüfungen verfügbar, ohne dass zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Was passiert bei Internetausfall während des Geschäftsbetriebs?

Shore verfügt über einen Offline-Modus, der Transaktionen lokal auf dem Gerät zwischenspeichert. Nach Wiederherstellung der Internetverbindung erfolgt automatische Synchronisation mit der Cloud. Während des Ausfalls sind jedoch Echtzeit-Dashboards, Online-Terminbuchungen durch Kunden und standortübergreifende Datenabgleiche nicht verfügbar. Der Offline-Modus dient als Notfallabsicherung für kurze Unterbrechungen, nicht als Dauerlösung für Standorte mit strukturell instabiler Internetanbindung.

Kann ich meine bestehende Hardware weiterverwenden?

Teilweise ja. Shore läuft auf iPads (iOS ab Version 13.0), Android-Tablets (ab Android 8.0) und Windows- oder Mac-PCs mit aktuellen Browsern. Vorhandene Geräte können oft weitergenutzt werden, sofern sie diese Mindestanforderungen erfüllen. Bondrucker und Kassenschubladen müssen allerdings kompatibel sein – dies betrifft primär die Ansteuerung über USB oder Bluetooth. Eine Zusatzinvestition von etwa 300-400 € für kompatible Peripherie sollte eingeplant werden. Das empfohlene SumUp-Kartenterminal kostet ab 79 € einmalig.

Wie funktioniert die Anbindung an meine Buchhaltung oder meinen Steuerberater?

Shore bietet CSV-Exporte von Umsatzdaten, Z-Berichten und Journalen, die manuell in Buchhaltungssoftware importiert werden können. Eine direkte native Schnittstelle zu DATEV existiert nicht, weshalb die Datenübertragung entweder händisch oder über individuell programmierte Schnittstellen erfolgen muss. Technisch versierte Steuerberater oder IT-Dienstleister können über die REST-API automatisierte Übertragungsprozesse einrichten. Eine Abstimmung mit dem Steuerberater vor Systemeinführung wird empfohlen, um den Workflow für die laufende Buchhaltung zu klären.

Für welche Branchen ist Shore nicht geeignet?

Shore ist bewusst nicht für Gastronomie konzipiert – Funktionen wie Tischverwaltung, Kellner-Terminals, Küchenbons oder Getränke-Bon-Systeme fehlen vollständig. Ebenso wenig eignet sich die Plattform für komplexen Einzelhandel mit umfangreicher Warenwirtschaft: Lieferantenmanagement, automatisierte Nachbestellprozesse, detaillierte Inventurfunktionen oder Verwaltung tausender Artikelvarianten sind nicht vorgesehen. Die Zielgruppe sind klar Dienstleistungsbetriebe mit Termincharakter – insbesondere Beauty, Wellness, Fitness und Handwerk.

Welche laufenden Kosten kommen neben dem Abonnement auf mich zu?

Neben der monatlichen Abonnementgebühr (etwa 29,90 € pro Nutzer für das Premium-Paket mit POS) fallen Transaktionsgebühren für Kartenzahlungen an: Bei Nutzung des SumUp-Terminals 0,9 % + 0,25 € pro Kartentransaktion. Bei 10.000 € Kartenumsatz pro Monat bedeutet dies etwa 115 € monatliche Transaktionskosten. Die TSE-Servicegebühr von etwa 1,67 € monatlich ist vergleichsweise gering. Zusätzlich sollten gelegentliche Kosten für Hardware-Ersatz bei Defekten nach Garantieablauf sowie eventuelle Kosten für individuelle Schnittstellen-Programmierung bei spezifischen Integrationsanforderungen einkalkuliert werden.