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zeiterfassungssoftware

Kimai

Kimai

  • Umfassende Auswertung
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  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
3.8
Bewertung
Zeiterfassungssoftware
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch
4,5 h Test
30 Minuten Lesezeit

🟦 Funktionen – Was kann die Software?

Zeiterfassung & Tracking: Start/Stop-Timer mit Echtzeit-Tracking – Erfassung läuft im Browser, als Progressive Web App oder via Mobile-App mit automatischer Synchronisation. Manuelle Zeiteinträge ermöglichen nachträgliches Erfassen vergangener Arbeitszeiten mit Datum, Dauer, Beschreibung und projektbezogenen Notizen. Konfigurierbare Zeitrundung auf 6, 15 oder 30 Minuten passt erfasste Zeiten an kundenspezifische Abrechnungsanforderungen an. Automatische Erinnerungen verhindern vergessene Zeiteinträge und damit verbundene Umsatzverluste.

Projekt- & Kundenverwaltung: Hierarchische Projektstruktur ordnet Zeiteinträge nach Kunden → Projekte → Aktivitäten → Phasen für detaillierte Nachverfolgbarkeit. Zentrale Kundendatenbank verwaltet Kontaktinformationen, Adressen und individuelle Rechnungsvorlagen. Mehrstufige Stundensätze definieren unterschiedliche Tarife auf Ebene von Kunde, Projekt, Aktivität oder einzelnem Mitarbeiter.

Abrechnung & Auswertung: Direkte PDF-Rechnungserstellung generiert Rechnungen aus erfassten Zeiteinträgen mittels Invoicing-Plugin. Flexible Exportfunktionen liefern Daten in CSV, XLSX oder PDF für Buchhaltungssysteme und Weiterverarbeitung. Dashboard mit Kennzahlen zeigt Umsatzentwicklung, Mitarbeiterauslastung und gebuchte Zeiten auf einen Blick. Detaillierte Reports filtern nach Kunden, Projekten, Mitarbeitern oder beliebigen Zeiträumen.

Administration & Zusammenarbeit: Rollen- und Rechtesystem steuert Zugriffe über vordefinierte Rollen wie Admin, Teamlead und User oder selbst definierte Berechtigungsprofile. Mandantenfähigkeit erlaubt den parallelen Betrieb mehrerer getrennter Instanzen auf einer Installation. REST-API mit Webhooks bindet externe Systeme wie ERP, CRM oder Projektmanagement-Tools an. CLI-Befehle für Automatisierung ermöglichen wiederkehrende Abrechnungen oder Berichte via Cron-Jobs.

🟨 Besonderheiten – Was macht Kimai einzigartig?

Vollständige Open Source-Freiheit ohne Herstellerabhängigkeit charakterisiert Kimai durch die MIT-Lizenz, die unbegrenzte Anpassungen und Code-Einsicht garantiert. Nutzer zahlen keine nutzerbasierten Lizenzen und bleiben unabhängig von Preisänderungen oder Geschäftsentscheidungen eines SaaS-Anbieters. Der komplette Quellcode liegt offen und ermöglicht interne Modifikationen oder Beauftragung beliebiger Entwickler für Erweiterungen.

Maximale Datenkontrolle durch Self-Hosting-Option erlaubt den Betrieb auf eigener Infrastruktur, was für GDPR-Compliance und die seit 2022 geltende Zeiterfassungspflicht in Deutschland besonders relevant ist. Unternehmen behalten vollständige Kontrolle über sensible Mitarbeiterdaten und vermeiden Datenübertragung an Drittanbieter. Alternativ bietet kimai.cloud eine Managed-Hosting-Variante ohne technischen Verwaltungsaufwand bei gleichzeitiger EU-Datenhaltung.

Enterprise-Framework Symfony als technische Basis garantiert professionelle Architekturstandards durch etablierte Entwicklungspraktiken. Die Software nutzt Symfony 5/6 mit Doctrine ORM, automatisierten Tests via PHPUnit und kontinuierlicher Integration durch CI/CD-Pipelines. Diese technische Fundierung bedeutet langfristige Wartbarkeit, Sicherheitsupdates und Kompatibilität mit modernen Hosting-Umgebungen – Qualitätsmerkmale, die typischerweise nur bei kommerziellen Enterprise-Lösungen erwartet werden.

Plugin-Marktplatz mit modularer Erweiterbarkeit kompensiert fehlende Standardfunktionen durch ein aktives Entwickler-Ökosystem. Die Plugin-Architektur ermöglicht gezielte Funktionserweiterungen ohne Modifikation des Kernsystems. Community-Entwickler und kommerzielle Anbieter stellen Ergänzungen bereit, während Unternehmen mit spezifischen Anforderungen maßgeschneiderte Plugins entwickeln lassen können.

Einschränkungen betreffen vor allem fehlende integrierte HR-Funktionen wie Urlaubsverwaltung oder Ressourcenplanung, die separate Tools oder zusätzliche Plugins erfordern. Die Mobile-Apps erreichen noch nicht den Funktionsumfang und Bedienkomfort nativer SaaS-Konkurrenten wie Toggl oder Harvest. Umfassende Business-Intelligence-Reportings benötigen externe BI-Tools oder aufwendige Custom-Entwicklungen, da die eingebauten Reports primär auf operative Zeiterfassung ausgerichtet sind.

🟩 Empfehlung – Wer sollte Kimai wählen?

Freelancer und Solo-Selbstständige profitieren besonders von der kostenlosen Basisversion ohne monatliche Abonnementgebühren. Die übersichtliche Benutzeroberfläche ermöglicht sofortigen Einstieg in projektbasierte Zeiterfassung und Kundenabrechnung ohne Einarbeitungszeit. Gerade bei unregelmäßigen Auftragssituationen oder saisonalen Schwankungen entfällt die Fixkostenlast kommerzieller Zeiterfassungstools, während die Kernfunktionen für transparente Stundennachweise vollständig vorhanden sind.

IT-, Marketing- und Kreativ-Agenturen mit 5 bis 50 Mitarbeitern finden in Kimai eine skalierbare Lösung mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die projektbasierte Abrechnungslogik mit mehrstufigen Stundensätzen passt zu typischen Agentur-Geschäftsmodellen. API-Integrationen verbinden bestehende Projektmanagement- oder CRM-Systeme, während die nutzungsunabhängigen Self-Hosting-Kosten planbare Ausgaben garantieren – auch bei schnellem Teamwachstum.

Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen mit komplexen Abrechnungsmodellen nutzen die flexible Projektstruktur für detaillierte Leistungsnachweise gegenüber Kunden. Die hierarchische Organisation von Kundenaufträgen in Projekte, Aktivitäten und Phasen bildet vielschichtige Mandate ab. Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, unterschiedliche Stundensätze je nach Projektphase, Mitarbeiterqualifikation oder Vertragsvereinbarung anzuwenden. Die GDPR-konforme Datenhoheit durch Self-Hosting erfüllt oft vertragliche Anforderungen sensibler Branchen wie Wirtschaftsprüfung oder Rechtsberatung.

Buchhaltungsabteilungen in kleinen und mittleren Unternehmen reduzieren manuelle Arbeit durch strukturierte Datenexporte und direkte Rechnungsgenerierung aus Zeiteinträgen. Die Eliminierung von Excel-Rundungen und Übertragungsfehlern verbessert die Genauigkeit von Leistungsnachweisen. Integration mit bestehenden Buchhaltungssystemen via API oder standardisierte CSV-Exporte beschleunigen Monats- und Jahresabschlüsse erheblich.

Entscheidende Auswahlkriterien:

✓ Budget und Kostenstruktur – Präferenz für Einmalkosten und hosting-basierte statt nutzerzahlabhängige Gebühren
✓ Technische Kapazitäten – Verfügbarkeit interner IT-Ressourcen für Server-Administration oder Bereitschaft zu Managed-Cloud-Hosting
✓ Systemintegration – Notwendigkeit der Anbindung an ERP-, CRM- oder Projektmanagement-Systeme via API
✓ Compliance-Anforderungen – Regulatorische oder strategische Notwendigkeit für Datenhoheit innerhalb der EU

Details zur Zeiterfassungssoftware: Kimai

Open-Source-Zeiterfassung mit professionellem Anspruch definiert den Charakter von Kimai als kostenfreie Alternative zu kommerziellen SaaS-Lösungen. Die Software richtet sich primär an projektbasierte Dienstleister, die Arbeitszeiten kundengenau erfassen und abrechnen müssen. Im Unterschied zu einfachen Timer-Apps bietet Kimai eine vollständige Projekt- und Kundenverwaltung mit mehrstufigen Hierarchien und differenzierten Stundensätzen. Die seit über 15 Jahren kontinuierlich weiterentwickelte Lösung hat sich von einem Community-Projekt zu einer ausgereiften Zeiterfassungsplattform entwickelt, die mittlerweile in hunderten Unternehmen weltweit produktiv eingesetzt wird.

Duale Nutzungsmöglichkeit als Self-Hosted oder Cloud-Lösung unterscheidet Kimai von reinen SaaS-Produkten. Technisch versierte Anwender installieren die Software auf eigenen Servern oder günstigen Hosting-Paketen und behalten vollständige Datenkontrolle. Diese Variante eignet sich besonders für Unternehmen mit spezifischen Datenschutzanforderungen oder IT-Infrastruktur, die bereits PHP-basierte Anwendungen betreibt. Alternativ bietet der Hauptentwickler mit kimai.cloud eine verwaltete Hosting-Option, die Wartungsaufwand eliminiert und dennoch EU-basierte Datenhaltung garantiert. Diese Flexibilität ermöglicht unterschiedlichen Nutzergruppen die Wahl zwischen Kostenkontrolle durch Eigenbetrieb und Komfort durch verwaltetes Hosting.

Fokussierung auf Zeiterfassung und Abrechnung grenzt den Funktionsumfang klar ab. Kimai ist kein umfassendes HR-System mit Urlaubsverwaltung, kein vollständiges Projektmanagement-Tool und kein ERP-System. Die Kernkompetenz liegt in der präzisen Erfassung von Arbeitszeiten, deren Zuordnung zu Projekten und Kunden sowie der anschließenden Abrechnung. Diese Spezialisierung resultiert in einer schlanken, fokussierten Benutzeroberfläche ohne überladene Features. Integration mit anderen Systemen erfolgt über die umfassende REST-API, wodurch Kimai als zentraler Zeiterfassungs-Hub in bestehende Software-Landschaften eingebunden wird.

Wissenswertes zum Anbieter: Kevin Papst

Kevin Papst als Hauptentwickler und Maintainer steht hinter der aktuellen Kimai-Version 2, die als komplette Neuimplementierung des ursprünglichen Projekts entstanden ist. Als anerkannter Symfony-Entwickler in der deutschen Open-Source-Community garantiert Papst durch sein persönliches Engagement die kontinuierliche Weiterentwicklung und Qualitätssicherung. Sein kleines Unternehmen KW Products UG kombiniert Open-Source-Entwicklung mit kommerziellen Dienstleistungen wie Managed Hosting und Premium-Support, wodurch nachhaltige Finanzierung ohne Abhängigkeit von Risikokapital oder Investoren entsteht.

Transparente Entwicklung auf GitHub macht alle Entscheidungen, geplante Features und gemeldete Probleme öffentlich nachvollziehbar. Mit rund 3.800 GitHub-Stars und hunderten Contributors hat sich eine aktive Community etabliert, die Fehlerberichte einreicht, Verbesserungsvorschläge macht und eigene Plugins entwickelt. Regelmäßige Minor-Releases alle paar Wochen sowie ein bis zwei Major-Releases jährlich zeigen kontinuierliche Aktivität. Diese Transparenz bietet Unternehmen Sicherheit hinsichtlich der Projektlebensdauer und ermöglicht fundierte Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung – im Gegensatz zu kommerziellen Produkten mit intransparenten Roadmaps.

Technische Details & Integration

Symfony Full-Stack-Framework als technologische Basis definiert die Architektur von Kimai. Die Software nutzt Symfony 5 oder 6 mit Doctrine ORM für Datenbankzugriffe und unterstützt PHP 7.4 oder höher. Als Datenbanken funktionieren MySQL, MariaDB oder PostgreSQL. Diese Technologie-Stack entspricht modernen Webentwicklungsstandards und garantiert langfristige Wartbarkeit. Automatisierte Tests via PHPUnit und statische Code-Analyse durch PHPStan sichern Code-Qualität, während CI/CD-Pipelines kontinuierliche Integration und Deployment ermöglichen – Praktiken, die typischerweise nur bei Enterprise-Software anzutreffen sind.

Geringe Systemanforderungen erlauben den Betrieb bereits auf günstigen Shared-Hosting-Paketen. Mit 256 MB RAM als Minimum und moderaten CPU-Anforderungen lässt sich Kimai auf Virtual Private Servers ab etwa 5 Euro monatlich betreiben. Docker-Images vereinfachen die Installation erheblich, sodass Basis-Setups innerhalb von zwei Stunden produktionsbereit sind. Für größere Installationen mit hunderten Nutzern empfehlen sich dedizierte Server mit mehr Ressourcen, wobei die horizontale Skalierbarkeit durch mehrere Webserver-Instanzen mit gemeinsamem Datenbank-Backend möglich ist.

REST-API mit OAuth2-Authentifizierung bildet die Integrationsbasis für externe Systeme. Die vollständig dokumentierte API folgt OpenAPI-Standards und ermöglicht Anbindungen an Projektmanagement-Tools wie Jira oder Asana, ERP-Systeme oder CRM-Lösungen. Webhooks informieren externe Systeme über Ereignisse wie neue Zeiteinträge oder abgeschlossene Projekte. Community-Plugins erweitern die Integration mit spezifischen Systemen, während ein Zapier-Community-Connector No-Code-Integrationen für nicht-technische Anwender ermöglicht. Diese Offenheit macht Kimai zu einem flexiblen Baustein in heterogenen IT-Landschaften.

Enterprise-Grade Sicherheitsstandards umfassen Schutz gegen XSS- und CSRF-Angriffe, sicheres Passwort-Hashing und regelmäßige Security-Updates durch das Symfony-Framework. HTTPS-Verschlüsselung wird dringend empfohlen, ist aber nicht erzwungen. Das feingranulare Berechtigungssystem ermöglicht differenzierte Zugriffskontrollen nach dem Need-to-Know-Prinzip. Privacy-by-Design-Prinzipien mit integrierten Funktionen zur Datenlöschung und Anonymisierung unterstützen GDPR-Compliance, wobei die Verantwortung für konforme Betriebsführung beim Betreiber liegt.

Kosten & Preismodell

Open-Source-Lizenzierung bedeutet Null Lizenzkosten für die Software selbst – unabhängig von der Anzahl der Nutzer. Die MIT-Lizenz erlaubt unbegrenzte Installation, Modifikation und kommerzielle Nutzung ohne Gebühren an den Entwickler. Diese Kostenstruktur unterscheidet sich fundamental von nutzerbasierten SaaS-Modellen, bei denen jeder weitere Mitarbeiter zusätzliche monatliche Kosten verursacht.

Self-Hosting-Gesamtkosten setzen sich aus Server- und Administrationsaufwand zusammen. Ein VPS für kleine Teams (5-15 Nutzer) kostet etwa 5 bis 20 Euro monatlich, während größere Installationen 50 bis 150 Euro für dedizierte Server erfordern können. Hinzu kommt Wartungsaufwand von realistisch 1 bis 4 Stunden monatlich für Updates, Backups, Monitoring und Problemlösung. Ohne interne IT-Kapazitäten bedeutet dies zusätzliche 50 bis 150 Euro für externe Dienstleister. Somit ergeben sich Gesamtkosten von 60 bis 250 Euro monatlich unabhängig von der Nutzerzahl.

Kimai Cloud als Managed-Hosting-Alternative eliminiert technischen Aufwand gegen monatliche Gebühr. Die Preise orientieren sich an der Nutzerzahl und bewegen sich typischerweise im Bereich von 5 bis 10 Euro pro Nutzer monatlich, wobei Volumenrabatte bei größeren Teams verfügbar sind. Diese Variante bietet Break-Even bei etwa 3 bis 5 Nutzern im Vergleich zu Self-Hosting, wenn interne IT-Zeit oder externe Dienstleister berücksichtigt werden.

Kostenvergleich zu SaaS-Alternativen zeigt deutliche Vorteile ab mittleren Teamgrößen. Toggl oder Harvest berechnen etwa 10 bis 15 Euro pro Nutzer monatlich, was bei 20 Mitarbeitern zu 200 bis 300 Euro führt – während Self-Hosting bei 100 bis 200 Euro stagniert. Bei 50 Nutzern verstärkt sich dieser Effekt auf 500 bis 750 Euro bei SaaS-Lösungen gegenüber möglicherweise 150 bis 300 Euro bei optimiertem Self-Hosting. Plugin-Kosten müssen zusätzlich einkalkuliert werden, wenn kostenpflichtige Erweiterungen benötigt werden – diese bewegen sich typischerweise zwischen 50 und 200 Euro einmalig oder als jährliche Lizenz.

Migration & Umstieg auf Kimai

Implementierungsdauer variiert nach technischer Expertise und Hosting-Variante. Ein Self-Hosted-Basis-Setup benötigt bei Linux- und PHP-Kenntnissen etwa 1 bis 2 Stunden von der Server-Bereitstellung bis zum ersten Login. Produktionsreife Konfiguration für KMU mit 1 bis 50 Nutzern erfordert zusätzlich 1 bis 3 Tage für Customizing, Berechtigungseinrichtung, Rollen-Definition und interne Tests. Kimai Cloud reduziert dies auf unter eine Stunde, da Konfiguration über grafische Oberflächen erfolgt und Server-Administration entfällt.

Datenmigration aus Altsystemen erfolgt primär über CSV-Import oder API-Skripte. Viele Zeiterfassungstools exportieren historische Daten als CSV-Dateien, die nach Anpassung der Spaltenstruktur in Kimai importiert werden können. Manuelle Datenbereinigung nimmt oft 1 bis 2 Tage in Anspruch, da Projektstrukturen, Kundennamen oder Aktivitätskategorien zwischen Systemen abweichen. Bei komplexen Migrationen aus ERP-Systemen oder proprietären Lösungen helfen API-basierte Migrationsskripte, die jedoch Entwicklungsaufwand erfordern. Historische Zeiteinträge mehrerer Jahre sollten evaluiert werden – oft genügt Import der letzten 6 bis 12 Monate für aktive Projekte.

Change Management entscheidet über Akzeptanz trotz technisch gelungener Implementation. Mitarbeiter benötigen klare Kommunikation zum Nutzen der neuen Software – etwa Transparenz bei Projektzeiten oder Vereinfachung der Abrechnung. Einführungsschulungen von 30 bis 60 Minuten demonstrieren Timer-Bedienung, manuelle Zeiteinträge und Projektauswahl. Die intuitive Benutzeroberfläche reduziert Schulungsbedarf im Vergleich zu komplexeren ERP-Modulen. Pilotphase mit kleinem Team vor Rollout auf alle Mitarbeiter minimiert Risiken und ermöglicht Feedback-Integration. Offene Kommunikationskanäle für Problemberichte und Verbesserungsvorschläge fördern Nutzerakzeptanz erheblich.

Vorteile und Herausforderungen im Überblick

Vorteile:

Kostenstruktur ohne Nutzerlizenzgebühren – Self-Hosting eliminiert variable Kosten pro Mitarbeiter und schafft planbare Fixkosten besonders für wachsende Teams

Vollständige Datenhoheit und Compliance-Kontrolle – Self-Hosting-Option ermöglicht GDPR-konforme Betriebsführung mit Datenhaltung auf eigener Infrastruktur gemäß gesetzlicher Anforderungen

Open-Source-Transparenz mit Anpassungsfähigkeit – Vollständiger Quellcode-Zugriff erlaubt Customizing, Security-Audits und Unabhängigkeit von Vendor-Entscheidungen

Professionelle Symfony-Codebasis – Enterprise-Framework mit automatisierten Tests, CI/CD und etablierten Sicherheitsstandards garantiert langfristige Wartbarkeit

Umfassende API für Systemintegration – REST-API mit OAuth2 und Webhooks verbindet ERP-, CRM- und Projektmanagement-Systeme als zentraler Zeiterfassungs-Hub

Aktive Entwicklung und Community – Regelmäßige Updates, öffentliche Roadmap auf GitHub und Plugin-Ökosystem durch Community-Entwickler

Herausforderungen:

Technischer Betriebsaufwand bei Self-Hosting – Linux-Administration, PHP-Updates, Datenbank-Wartung und Backup-Management erfordern IT-Expertise oder externe Dienstleister

Fehlende HR-Funktionen im Kern – Keine integrierte Urlaubsverwaltung, Abwesenheitsplanung oder Ressourcenmanagement ohne zusätzliche Plugins oder Tools

Mobile-App-Limitierungen – Progressive Web App und Community-Apps erreichen nicht den Komfort und Funktionsumfang nativer SaaS-Konkurrenten wie Toggl

Eingeschränkte Business-Intelligence – Standardreports fokussieren operative Zeiterfassung; umfassende Analysen benötigen externe BI-Tools oder Custom-Entwicklung

Plugin-Abhängigkeit für Spezialfunktionen – Erweiterte Features wie Invoicing oder spezifische Integrationen erfordern zusätzliche Plugins unterschiedlicher Qualität

Unterschätzter Wartungsaufwand – Monatlich 1 bis 4 Stunden für Updates und Administration werden bei Kostenplanung häufig nicht berücksichtigt

Häufig gestellte Fragen zu Kimai

Ist Kimai für die gesetzliche Zeiterfassungspflicht in Deutschland geeignet?

Kimai erfüllt die Anforderungen des EuGH-Urteils zur systematischen Arbeitszeiterfassung durch objektive, verlässliche und zugängliche Zeiterfassungsmechanismen. Die Software dokumentiert Start- und Endzeiten mittels Timer oder manueller Einträge, speichert diese manipulationssicher und ermöglicht detaillierte Auswertungen über beliebige Zeiträume. Durch Self-Hosting-Option behalten Arbeitgeber vollständige Kontrolle über Datenaufbewahrung und -zugriff gemäß deutscher Datenschutzanforderungen. Arbeitsrechtliche Compliance hängt zusätzlich von organisatorischen Prozessen ab – etwa der Sicherstellung, dass alle Mitarbeiter Zeiten tatsächlich erfassen.

Wie hoch ist der realistische Wartungsaufwand bei Self-Hosting?

Produktivbetrieb erfordert monatlich 1 bis 4 Stunden für regelmäßige Aufgaben: Sicherheitsupdates von Kimai und Symfony-Framework einspielen (quartalsweise etwa 30 Minuten), Datenbank-Backups überwachen und testen (wöchentlich 10 Minuten), System-Monitoring auf Performance-Probleme prüfen (wöchentlich 5 Minuten) sowie gelegentliche Nutzeranfragen oder Fehlerbehebung. Ohne internes IT-Personal bedeutet dies externe Dienstleisterkosten von 50 bis 150 Euro monatlich bei typischen Stundensätzen. Jährliche Major-Updates können zusätzlich 2 bis 4 Stunden erfordern. Wer diesen Aufwand vermeiden möchte, sollte Managed-Hosting über kimai.cloud in Betracht ziehen.

Wie gut funktioniert die Mobile-Nutzung im Vergleich zu SaaS-Lösungen?

Die Progressive Web App ermöglicht grundlegende Zeiterfassung über mobile Browser mit akzeptabler Benutzererfahrung – ausreichend für gelegentliches Starten und Stoppen von Timern unterwegs. Für intensive Mobile-Nutzung existieren native Apps von Community-Entwicklern für iOS und Android, die jedoch in Funktionsumfang und Stabilität hinter kommerziellen Apps wie Toggl oder Harvest zurückbleiben. Offline-Funktionalität ist eingeschränkt, und komplexere Funktionen wie Reporting oder Projektverwaltung funktionieren besser am Desktop. Teams mit primär mobilen Mitarbeitern sollten die Mobile-Apps vor Einführung ausführlich testen.

Welche versteckten Kosten können bei Kimai entstehen?

Neben Server-Hosting fallen potenzielle Zusatzkosten an: Kostenpflichtige Premium-Plugins für spezielle Funktionen (50 bis 200 Euro einmalig oder jährlich), Custom-Development für unternehmensspezifische Anpassungen (Entwickler-Tagessätze 400 bis 800 Euro), externe IT-Dienstleister für Administration (50 bis 150 Euro monatlich) sowie Schulungsaufwand bei Einführung. SSL-Zertifikate sind durch Let's Encrypt kostenlos verfügbar. Backup-Storage verursacht je nach Datenmenge und Aufbewahrungsdauer zusätzliche 5 bis 20 Euro monatlich. Gesamte Total Cost of Ownership sollte alle diese Faktoren über 3 Jahre betrachten für realistischen Kostenvergleich mit SaaS-Alternativen.

Gibt es professionellen Support für Kimai?

Community-Support erfolgt über GitHub Issues und Diskussionsforen mit typischen Antwortzeiten von einigen Stunden bis Tagen – abhängig von Komplexität und Community-Verfügbarkeit. Für geschäftskritischen Einsatz bietet der Hauptentwickler Premium-Support mit garantierten Reaktionszeiten gegen Gebühr – Details dazu finden sich auf der offiziellen Website. Drittanbieter und Freelancer bieten ebenfalls kommerzielle Support-Verträge an. Bei Self-Hosting empfiehlt sich internes Symfony-Know-how oder Partnerschaft mit erfahrener Agentur für zeitkritische Probleme.

Wie skaliert Kimai bei wachsenden Nutzerzahlen?

Produktiv getestete Installationen mit mehreren hundert Nutzern zeigen ausreichende Skalierbarkeit für KMU-Anforderungen. Die Symfony-Architektur mit Doctrine ORM und Caching-Mechanismen optimiert Datenbankzugriffe. Horizontale Skalierung durch mehrere Webserver-Instanzen mit gemeinsamem Datenbank-Backend ist möglich. Kritische Grenze liegt oft bei Datenbank-Performance – gute Indexierung und regelmäßiges Archivieren alter Zeiteinträge halten System reaktionsfähig. Für Konzerne mit 1.000+ Nutzern sollten Performance-Tests und potenzielle Datenbankoptimierungen vor Rollout erfolgen.