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TURBOMED | Software für Psychotherapeuten | Kosten | Erfahrungen | Funktionen | Test | Vergleich | Alternativen

TURBOMED im Überblick + Entscheidungskriterien

TURBOMED

  • Umfassende Auswertung
  • Persönliche Videoeinschätzung verfügbar
  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
4
Bewertung
Software für Psychotherapeuten
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch

Detaillierte Funktionen, Besonderheiten und Empfehlungen

🟦 Funktionen – Was kann die Software?

Patientenverwaltung & Dokumentation: Elektronische Psychotherapie-Akten mit strukturierter Verlaufsdokumentation und SOAP-Notizen bilden die zentrale Stelle für alle therapierelevanten Informationen. Integrierte Therapiepläne nach Psychotherapie-Richtlinien enthalten alle erforderlichen Formulare für Antrags- und Gutachtenverfahren und unterstützen den gesamten KV-Prozess. Das umfassende Dokumentenmanagement mit Scan-Anbindung und Verschlagwortung ermöglicht eine vollständig papierlose Praxisführung.

Terminmanagement: Mehrplatz-Kalender mit Ressourcenplanung für Räume und Therapeuten verschaffen einen transparenten Überblick über die gesamte Praxis. Serien- und Gruppentermine für wiederkehrende Sitzungen sparen erheblich Zeit bei der Planung. Automatische SMS- und E-Mail-Erinnerungen reduzieren messbar die Anzahl versäumter Termine.

Abrechnung & Administration: Vollautomatische KV-Abrechnung nach EBM und GOÄ mit integrierten Plausibilitätsprüfungen minimiert Rückläufer auf ein Minimum. Die direkte Einreichung via KV-Safenet eliminiert manuelle Datenübertragungen. Auslastungs- und Honorarstatistiken schaffen Transparenz über die wirtschaftliche Situation der Praxis.

eHealth & Vernetzung: Ein DSGVO-konformes Teletherapie-Modul nach KBV-Standards funktioniert ohne zusätzliche Drittanbieter-Lösung. Die vollständige TI-Anbindung umfasst eAU, eRezept und KIM und macht die Software zukunftssicher für digitale Gesundheitsanwendungen. GDT- und HL7-Schnittstellen ermöglichen die Anbindung externer Systeme und den Austausch von Labordaten.

Qualitätsmanagement: Sitzungsauswertungen und QM-Export-Funktionen erfüllen die berufsrechtlichen Anforderungen. Ein rollenbasiertes Berechtigungsmanagement mit Audit-Trails gewährleistet höchste Datenschutzstandards in der Praxis.

🟨 Besonderheiten – Was macht TURBOMED einzigartig?

CGM-Ökosystem-Integration stellt eine tiefgreifende Vernetzung mit CGM LAB, Apotheken, Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen her. Diese Integrations-Tiefe erreicht kein spezialisierter Psychotherapie-Anbieter und erweist sich als besonders relevant bei medikamentöser Begleitung oder interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Versorgungsebenen reduziert Medienbrüche und beschleunigt den Informationsaustausch erheblich.

Hybrid-Cloud mit deutscher Datenhaltung bietet die flexible Wahl zwischen On-Premise, reiner Cloud oder Hybrid-Modell. Alle Cloud-Varianten arbeiten mit Hosting in ISO-27001-zertifizierten deutschen CGM-Rechenzentren. Diese Konstellation ermöglicht maximale Datensouveränität bei voller Flexibilität in der Betriebsform. Praxen können ihre Infrastruktur-Strategie nach eigenen Prioritäten ausrichten, ohne Kompromisse bei der Datensicherheit einzugehen.

Integrierte, zertifizierte Teletherapie erfüllt KBV-Vorgaben direkt innerhalb der Software ohne separate Drittanbieter-Lösung, Zusatzkosten oder komplizierte Schnittstellen. Die Video-Sprechstunde ist nahtlos in die Patientenakte eingebunden, Dokumentation und Abrechnung erfolgen im gewohnten Workflow. Dieser praktische Mehrwert reduziert die Anzahl der genutzten Systeme und vereinfacht die technische Infrastruktur.

Marktführer-Stabilität zeigt sich in der Zertifizierung als Medizinprodukt Klasse I, regelmäßigen automatischen Updates für alle Gesetzesänderungen und der garantierten Weiterentwicklung durch den europäischen Marktführer CGM. Die langfristige Investitionssicherheit übertrifft kleinere Anbieter deutlich. Praxen profitieren von kontinuierlicher Innovation und können sich darauf verlassen, dass auch zukünftige regulatorische Anforderungen zeitnah umgesetzt werden.

Einschränkungen betreffen die grundsätzliche Konzeption: TURBOMED ist eine umfassende Praxissoftware, die für Psychotherapeuten adaptiert wurde, aber nicht originär dafür entwickelt. Die Einarbeitung ist anspruchsvoll, die Oberfläche komplex. Spezialisierte Nischen-Lösungen wie Elefant oder PsyPrax sind in psychotherapie-spezifischen Workflows oft intuitiver und von Anfang an besser auf die therapeutische Dokumentation zugeschnitten. Die Breite der Funktionen geht zu Lasten der Benutzerfreundlichkeit im Therapiealltag.

🟩 Empfehlung – Wer sollte TURBOMED wählen?

Wachsende Gruppenpraxen mit 3-10 Therapeuten profitieren am stärksten von der umfassenden Mehrplatz-Funktionalität, zentralen Ressourcenverwaltung und Skalierbarkeit. Die Komplexität zahlt sich durch effiziente Koordination aus, die höheren Einarbeitungskosten verteilen sich auf mehrere Schultern. Gemeinsame Ressourcenplanung, einheitliche Dokumentationsstandards und zentrale Abrechnungsprozesse lassen sich optimal abbilden. Die Software wächst mit der Praxis mit und erfordert keine grundsätzliche Systemwechsel bei Expansion.

Praxen mit interdisziplinärer Zusammenarbeit finden in der einzigartigen Vernetzung im CGM-Ökosystem unschlagbare Vorteile, wenn regelmäßig mit Laboren, Fachärzten oder Kliniken kooperiert wird. Die nahtlose Integration ist besonders wertvoll bei psychiatrischer Begleitbehandlung, neurologischen Abklärungen oder der Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendpsychiatrie. Der digitale Informationsaustausch über etablierte Standards reduziert Wartezeiten und verbessert die Behandlungsqualität messbar.

Zukunftsorientierte Praxen mit hohen Compliance-Anforderungen erhalten höchste Rechtssicherheit durch automatische Updates, Medizinprodukt-Zertifizierung und die finanzielle Stabilität des Marktführers. Geeignet für Praxen, die langfristig planen und auf Nummer sicher gehen wollen. Die kontinuierliche Anpassung an neue Datenschutzanforderungen, Abrechnungsregelungen und eHealth-Standards erfolgt ohne manuelle Eingriffe. Diese Investition in Stabilität reduziert langfristig Risiken und Administrationsaufwand.

Etablierte Praxen mit komplexen Abrechnungsszenarien nutzen die ausgefeilte Abrechnungslogik mit automatischen Plausibilitätsprüfungen, um Fehler auch bei komplizierten KV-Konstellationen zu minimieren. Relevant sind Mischpraxen mit verschiedenen Abrechnungsziffern, Privatpatienten- und Kassenabrechnung oder besondere Versorgungsformen. Die intelligenten Prüfmechanismen identifizieren potenzielle Probleme vor der Einreichung und optimieren die Honorarausschöpfung.

Weniger geeignet zeigt sich TURBOMED für reine Einzel-Selbstzahler-Praxen ohne KV-Abrechnung, da die Software für diese Anwendungsfälle überdimensioniert ist. Praxen ohne Windows-Infrastruktur oder IT-Affinität stoßen auf unnötige Hürden. Therapeuten, die primär mobile Nutzung benötigen, vermissen eine native App. Sehr kleine Praxen mit begrenztem Budget und Zeitressourcen für Einarbeitung sollten schlankere Alternativen prüfen.

Entscheidende Auswahlkriterien:

  • Praxisgröße & Wachstumspläne: Ab drei oder mehr Therapeuten spielt TURBOMED seine organisatorischen Stärken aus, während Einzelpraxen das Kosten-Nutzen-Verhältnis kritisch prüfen sollten

  • IT-Infrastruktur & Bereitstellungsmodell: Die Cloud-Variante senkt initiale Investitionen und IT-Aufwand drastisch, für On-Premise ist qualifizierte IT-Betreuung erforderlich

  • Vernetzungsbedarf: Regelmäßiger Datenaustausch mit Laboren, Kliniken oder Fachärzten macht das CGM-Ökosystem zu einem entscheidenden Kaufargument

  • Einarbeitungsbereitschaft: Realistische Zeitplanung von zwei bis vier Wochen intensiver Einarbeitung und initiale Frustration durch Komplexität sollten eingeplant werden

Details zur Software für Psychotherapeuten: TURBOMED

TURBOMED positioniert sich als ausgereifte Komplettlösung für den gesamten Praxisalltag – von der Terminvergabe über die therapeutische Dokumentation bis zur automatisierten Abrechnung. Die Breite der Funktionen bedeutet gleichzeitig, dass die Oberfläche nicht immer selbsterklärend wirkt. Viele Optionen und Einstellungsmöglichkeiten erfordern intensive Schulung und systematische Einarbeitung. Die modular aufgebaute Architektur ermöglicht es Praxen, zunächst mit Basisfunktionen zu starten und schrittweise weitere Bereiche zu aktivieren.

Anders als reine Psychotherapie-Lösungen wurde TURBOMED als Arztinformationssystem entwickelt und später für Psychotherapeuten angepasst. Die Therapieplanung nach PT-Richtlinien ist vollständig abgebildet, alle erforderlichen Formulare und Anträge lassen sich erstellen. Die Dokumentationsphilosophie folgt jedoch nicht immer dem spezifisch therapeutischen Denken, wie es Anwender von spezialisierten Systemen gewohnt sind. Diese Dualität zeigt sich im Alltag: Erfahrene Nutzer schätzen die Funktionsvielfalt, Neueinsteiger empfinden die Komplexität zunächst als Hürde.

Der größte Mehrwert entsteht durch die durchgängige Digitalisierung sämtlicher Verwaltungsprozesse. Termine werden automatisch erinnert, Abrechnungen laufen mit Plausibilitätsprüfung, Befunde kommen digital aus Laboren, Teletherapie ist integriert. Praxen, die diese Automatisierung konsequent nutzen, berichten von Zeiteinsparungen im Verwaltungsbereich von 20 bis 30 Prozent. Diese Effizienzgewinne amortisieren die initiale Investition in Schulung und Einarbeitung mittelfristig, setzen aber systematisches Change-Management im Praxisteam voraus.

Wissenswertes zum Anbieter: CompuGroup Medical Deutschland AG

CompuGroup Medical (CGM) ist mit über 9 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 9.000 Mitarbeitern der größte eHealth-Anbieter in Europa. Die Investitionssicherheit ist konkurrenzlos – TURBOMED wird nachweislich kontinuierlich weiterentwickelt und an neue gesetzliche Anforderungen angepasst. Diese Marktführerschaft bedeutet für Anwender langfristige Stabilität und garantiert, dass die Software auch in zehn Jahren noch aktiv weiterentwickelt wird. Die Börsennotierung und regelmäßige Geschäftsberichte schaffen zusätzliche Transparenz über die finanzielle Situation des Unternehmens.

CGM arbeitet mit bundesweit verteilten zertifizierten Systempartnern, die vor Ort Implementierung, Schulung und Support übernehmen. Das dezentrale Partnernetzwerk garantiert persönliche Ansprechpartner und regionalen Service mit kurzen Reaktionszeiten. Die Qualität kann allerdings je nach Partner variieren, weshalb Praxen bei der Auswahl des betreuenden Partners auf Erfahrung mit psychotherapeutischen Einrichtungen achten sollten. Referenzen anderer Therapeuten in der Region geben oft wertvolle Hinweise auf die lokale Servicequalität.

Der Konzern investiert massiv in TI-Integration, Cloud-Migration und KI-Entwicklung. Die Produkt-Roadmap zeigt einen schrittweisen Übergang zu webbasierten Frontends und Microservices-Architektur, was langfristig eine modernere Nutzererfahrung verspricht. CGM positioniert sich strategisch als Infrastrukturanbieter für die gesamte digitale Gesundheitsversorgung, was über reine Praxissoftware hinausgeht und zusätzliche Integrationsmöglichkeiten eröffnet.

Technische Details & Integration

On-Premise-Installationen basieren auf einer Client-Server-Architektur mit Windows-Clients und Microsoft SQL Server als Datenbank. Die Cloud- und Hybrid-Varianten nutzen zunehmend webbasierte Clients, gehostet in deutschen CGM-Rechenzentren. Der Technologie-Stack umfasst .NET Framework und .NET Core sowie C# als Programmiersprachen. Diese etablierte Microsoft-Technologie gewährleistet langfristige Verfügbarkeit von Fachkräften für Wartung und Anpassungen, bindet die Software aber auch an das Windows-Ökosystem.

Die Schnittstellen-Landschaft umfasst die vollständige TI-Anbindung mit Konnektor, elektronischer Gesundheitskarte, eAU, eRezept und KIM. Standardisierte GDT- und HL7-Schnittstellen ermöglichen die Anbindung von Laborgeräten, bildgebenden Verfahren und anderen Praxissystemen. Das CGM API Gateway öffnet die Plattform für Drittanbieter-Integrationen, wobei die Dokumentation primär für technische Partner verfügbar ist. Für Praxen ohne eigene IT-Abteilung empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit zertifizierten Systemhäusern bei komplexen Integrationsprojekten.

Höchste Sicherheits- und Compliance-Standards zeigen sich in ISO-27001-zertifizierten Rechenzentren und DSGVO-Konformität durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Rollenbasierte Berechtigungen kontrollieren den Zugriff auf sensible Patientendaten, Audit-Trails protokollieren alle Zugriffe lückenlos. Als Medizinprodukt Klasse I erfüllt TURBOMED zusätzliche Qualitätssicherungs-Vorgaben des Medizinproduktegesetzes. Regelmäßige externe Audits und Penetrationstests gewährleisten, dass die Sicherheitsarchitektur auch neuen Bedrohungen standhält.

Kosten & Preismodell

Die Preisgestaltung erfolgt über zwei grundsätzliche Modelle: Einmalkauf der Lizenz für On-Premise-Installationen mit jährlicher Wartung von etwa 20 Prozent der Lizenzkosten oder monatliches Cloud-Abonnement pro Arbeitsplatz. Genaue Preise sind stark paket- und verhandlungsabhängig, eine öffentliche Preisliste existiert nicht. Erfahrungswerte zeigen, dass die Investition für eine Einzelpraxis im mittleren bis gehobenen Preissegment liegt, während größere Praxen von Mengenrabatten profitieren. Die Preisverhandlung erfolgt üblicherweise mit dem regionalen Systempartner.

Total Cost of Ownership liegen über dem reinen Basispreis: TI-Konnektor-Wartung, zusätzliche Module für Teletherapie oder QM, erweiterte Schnittstellen, IT-Dienstleistungen bei On-Premise, Datenmigration und laufende Schulungen summieren sich. Das Cloud-Modell macht diese Kosten planbarer und senkt die initiale Investition erheblich, da Server-Hardware, Backup-Systeme und IT-Personal entfallen. Für Praxen ohne eigene IT-Infrastruktur stellt die Cloud-Variante meist die wirtschaftlichere Option dar, auch wenn langfristig höhere Gesamtkosten entstehen können.

Amortisation erfolgt realistisch in 12 bis 24 Monaten bei Praxen mit hohem Verwaltungsaufwand durch minimierte Abrechnungsrückläufer, reduzierte No-Shows, Wegfall von Doppeldokumentation und effizientere Terminauslastung. Die Zeitersparnis im Verwaltungsbereich von geschätzten 20 bis 30 Prozent bedeutet bei einer Vollzeit-Verwaltungskraft rechnerisch mehrere tausend Euro jährlich. Für sehr kleine Praxen oder solche mit bereits optimierten Prozessen kann die Amortisation länger dauern. Eine realistische Wirtschaftlichkeitsrechnung sollte konservative Annahmen zur Zeitersparnis zugrunde legen und die Einarbeitungsphase als Investitionszeit einkalkulieren.

Migration & Umstieg auf TURBOMED

Der Migrationsprozess folgt einem strukturierten, aber aufwändigen Projektverlauf. Die typische Projektdauer beträgt für Einzelpraxen zwei bis vier Wochen, für Gruppenpraxen vier bis acht Wochen. Die Phasen umfassen Anforderungsanalyse, Datenkonvertierung aus Altsystemen wie Medistar, Medatixx oder Albis, Parametrisierung der Software, Basisschulung von üblicherweise zwei Tagen, Go-Live mit Vor-Ort-Betreuung und Nachbetreuung. Eine parallele Testphase mit beiden Systemen reduziert Risiken, verlängert aber die Umstellungszeit.

Datenmigration stellt den kritischen Erfolgsfaktor dar: Historische Patientendaten können über Konverter-Tools übernommen werden, jedoch nicht immer 100 Prozent verlustfrei. Die Erfolgsraten variieren je nach Quellsystem und Datenqualität, öffentliche Statistiken liegen nicht vor. Eine sorgfältige Testphase mit Stichprobenprüfung der migrierten Daten ist unverzichtbar. Realistische Erwartungshaltung hilft: Strukturierte Stammdaten übertragen sich meist problemlos, während komplexe Freitext-Dokumentationen oder individuell angepasste Formulare manuelle Nacharbeit erfordern können.

Die Komplexität der Software erfordert intensive Einarbeitung aller Mitarbeiter. Erfolgreiche Praxen definieren interne Key-User, die als erste geschult werden und dann als Multiplikatoren fungieren. Ausreichend Zeit für Parallelnutzung in einer Testumgebung senkt die Fehlerquote im Produktivbetrieb. Frühzeitige Kommunikation der Umstellung ans gesamte Team, transparente Information über den Zeitplan und realistische Darstellung der Lernkurve reduzieren Widerstände. Die ersten Wochen nach dem Go-Live sollten in der Terminplanung berücksichtigt werden, da anfangs mehr Zeit pro Patient benötigt wird.

Vorteile und Herausforderungen im Überblick

Vorteile:

  • Höchste Abrechnungssicherheit durch ausgefeilte Plausibilitätsprüfungen und ständige Aktualisierung bei KV-Änderungen – minimiert Rückläufer auf ein absolutes Minimum

  • Zukunftssicherheit durch Marktführer-Stabilität, garantierte Weiterentwicklung und regelmäßige automatische Updates für alle Gesetzesänderungen ohne manuelle Eingriffe

  • Umfassende Integration in das einzigartige CGM-Ökosystem ermöglicht interdisziplinäre Zusammenarbeit und vollständige TI-Ausstattung aus einer Hand

  • Skalierbare Architektur wächst mit der Praxis mit und erfordert keinen Systemwechsel bei Expansion von Einzel- zur Gruppenpraxis

  • Hybrid-Cloud-Flexibilität erlaubt individuelle Entscheidung zwischen On-Premise, Cloud oder Mischformen mit durchgängig deutscher Datenhaltung

  • Integrierte Teletherapie nach KBV-Standard ohne zusätzliche Drittanbieter-Systeme reduziert technische Komplexität und Kosten

Herausforderungen:

  • Hohe Einstiegshürde durch komplexe Oberfläche und lange Einarbeitungszeit von zwei bis vier Wochen intensiver Schulung – nicht selbsterklärend

  • Kosten-Transparenz eingeschränkt, da TCO schwer kalkulierbar durch variable Zusatzkosten für Module, IT-Dienstleistungen und Migration

  • Nicht nativ für Psychotherapie entwickelt – spezialisierte Lösungen sind in psychotherapie-spezifischen Workflows oft intuitiver und therapeutenfreundlicher

  • Keine native Mobile-App schränkt flexible Nutzung auf Tablets oder Smartphones ein, nur webbasierter Zugriff verfügbar

  • Abhängigkeit vom Systempartner bei Qualität von Schulung und Support, regionale Unterschiede in der Betreuungsqualität möglich

  • Überdimensioniert für kleine Praxen – die Funktionsvielfalt kann bei Einzelpraxen mit einfachen Anforderungen zu Komplexität ohne entsprechenden Mehrwert führen

Häufig gestellte Fragen zu TURBOMED

Wie lange dauert die Einarbeitung realistisch?

Die Basisschulung umfasst typischerweise zwei Tage, echte Arbeitsfähigkeit stellt sich nach zwei bis vier Wochen täglicher Nutzung ein. Vollständige Routine inklusive aller Module entwickelt sich erst nach zwei bis drei Monaten. Die Komplexität sollte nicht unterschätzt werden – besonders Mitarbeiter ohne Vorerfahrung mit Praxissoftware benötigen intensive Begleitung. Key-User mit IT-Affinität finden sich schneller zurecht als durchschnittliche Anwender. Planbare Pufferzeiten in der ersten Phase reduzieren Stress und Frustration.

Cloud oder On-Premise – was ist sinnvoller?

Das Cloud-Modell bietet geringere Initialkosten, keine Server-Wartung, automatische Updates und planbare monatliche Kosten. On-Premise ermöglicht höhere Kontrolle über die Daten und stellt eine einmalige Investition dar, erfordert aber qualifizierte IT-Betreuung und regelmäßige Hardware-Erneuerungen. Für die meisten Praxen ist Cloud heute die praktikablere Lösung, insbesondere bei fehlendem IT-Personal. Größere Einrichtungen mit eigener IT-Abteilung können durch On-Premise langfristig Kosten senken, tragen aber auch das volle Betriebsrisiko selbst.

Ist TURBOMED auch für Einzel-Selbstzahler-Praxen sinnvoll?

Die Nutzung ist möglich, aber wahrscheinlich überdimensioniert. Die großen Stärken – automatisierte KV-Abrechnung, umfassende TI-Integration und Skalierbarkeit für Gruppenpraxen – spielen in reinen Privatpraxen kaum eine Rolle. Schlankere, günstigere Speziallösungen mit Fokus auf Terminmanagement und Selbstzahler-Abrechnung passen für diese Konstellation oft besser. Die Investition in Einarbeitung und Lizenzkosten amortisiert sich ohne komplexe KV-Abrechnung deutlich langsamer.

Wie gut funktioniert die Datenmigration aus anderen Systemen?

Konverter-Tools existieren für gängige Altsysteme wie Medistar, Medatixx oder Albis. Strukturierte Stammdaten – Patientennamen, Adressen, Termine – übertragen sich meist zuverlässig. Herausforderungen entstehen bei individuell angepassten Freitext-Feldern, selbst erstellten Formularen oder komplex verschachtelten Therapieverläufen. Eine ausführliche Testphase mit stichprobenartiger Prüfung der migrierten Daten ist unverzichtbar. Realistische Erwartung: 80 bis 95 Prozent automatische Übernahme, Rest erfordert manuelle Nacharbeit oder wird im Altsystem archiviert.

Welche laufenden Kosten entstehen neben der Lizenz?

Zusätzlich zum Basis-Abonnement oder der Wartungspauschale fallen an: TI-Konnektor-Gebühren, optionale Module wie erweiterte QM-Funktionen oder spezielle Schnittstellen, gegebenenfalls IT-Dienstleistungen des Systempartners, regelmäßige Auffrischungsschulungen für neue Funktionen und neue Mitarbeiter. Bei Cloud-Modellen sind Backup und Updates enthalten, bei On-Premise kommen Hardware-Wartung und eventuell externe IT-Betreuung hinzu. Eine realistische Kalkulation sollte 30 bis 40 Prozent Aufschlag auf die Basiskosten für diese zusätzlichen Positionen einplanen.

Wie gut eignet sich TURBOMED für mobile Nutzung?

Eine native Mobile-App existiert nicht. Der Zugriff erfolgt über webbasierte Clients, die auf Tablets und Smartphones grundsätzlich funktionieren, aber nicht für kleine Bildschirme optimiert sind. Für gelegentliche Abfragen unterwegs – Terminkalender prüfen, Patientendaten nachschlagen – ist die mobile Nutzung praktikabel. Für intensive Dokumentationsarbeit auf mobilen Geräten ist die Benutzeroberfläche weniger geeignet. Therapeuten, die regelmäßig Hausbesuche durchführen oder mobil dokumentieren möchten, sollten diesen Aspekt in der Kaufentscheidung berücksichtigen.