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PRAXWIN | Heilpraktiker Software | Kosten | Erfahrungen | Funktionen | Test | Vergleich | Alternativen

PRAXWIN im Überblick + Entscheidungskriterien

PRAXWIN

  • Umfassende Auswertung
  • Persönliche Videoeinschätzung verfügbar
  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
3.8
Bewertung
Heilpraktiker Software
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch
4,5 h Test
30 Minuten Lesezeit

🟦 Funktionen – Was kann die Software?

Terminmanagement & Patientenkommunikation: Online-Terminbuchung mit automatischen Erinnerungen per SMS und E-Mail reduziert No-Shows spürbar. Kalender-Synchronisation mit Outlook und Google ermöglicht nahtlose Planung über verschiedene Geräte hinweg. Die Wartelisten- und Recall-Funktion unterstützt systematische Folgetermine. Die Mehrplatzfähigkeit erlaubt gleichzeitiges Arbeiten von Empfang, Behandlern und Abrechnungsteam.

Dokumentation & Befundung: Therapiespezifische Vorlagen für Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Psychotherapie sind direkt einsatzbereit. Die modulare Befund- und Verlaufsdokumentation bietet Versionsverwaltung für lückenlose Nachvollziehbarkeit. Diktat-Integration mit Spracherkennung beschleunigt die Dokumentation als optionales Modul. Das digitale Patientenportal ermöglicht den Austausch von Formularen und Befundzugriff.

Abrechnung & Verordnungsmanagement: Integrierte Heilmittelabrechnung mit KV-Direktexport über BDT und GDT-Schnittstellen. Digitale Heilmittelverordnungen werden mit automatischer Plausibilitätsprüfung verarbeitet. Sammel- und Direktabrechnung mit Kostenträgern vereinfacht den Zahlungseingang. Die DATEV-Schnittstelle verbindet Praxissoftware nahtlos mit der Buchhaltung.

Praxissteuerung & Controlling: Echtzeit-Dashboards zeigen Umsatz und Auslastung auf einen Blick. Patienten-Kennzahlen wie Therapiefrequenz und Abbruchrate liefern Steuerungsinformationen. Das rollenbasierte Rechtesystem gewährleistet sichere Datenzugriffe nach Aufgabenbereichen. Automatisches Mahnwesen mit konfigurierbaren Workflows entlastet das Backoffice.

Moderne Behandlungsformen: DSGVO-konforme Videotherapie unterstützt Teletherapie-Angebote ohne externe Tools. KIM-Anbindung ermöglicht sichere Kommunikation im Gesundheitswesen nach gematik-Standard. Schnittstellen zu Übungsprogrammen und Drittanbietern erweitern den Funktionsumfang bedarfsgerecht.

🟨 Besonderheiten – Was macht PRAXWIN einzigartig?

Echte Wahlfreiheit bei der Datenhaltung unterscheidet PRAXWIN von den meisten Wettbewerbern. Die Software lässt sich vollständig On-Premise, als reine Cloud-Lösung oder im flexiblen Hybrid-Betrieb einsetzen – ohne funktionale Einschränkungen je nach Variante. Praxen mit hohen Datenschutzanforderungen oder bestehender IT-Infrastruktur können ihre Patientendaten vollständig auf eigenen Servern halten, während wachsende Praxen den Komfort der Cloud nutzen. Diese Flexibilität ermöglicht auch einen schrittweisen Migrationspfad von On-Premise zur Cloud, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.

Direkte KV-Abrechnung ohne Zwischendienstleister verschafft Praxen einen deutlichen Vorteil beim Cashflow. PRAXWIN bietet proprietäre Schnittstellen zu Kostenträgern und für elektronische Heilmittelverordnungen, sodass die Abhängigkeit von externen Abrechnungszentren entfällt. Der direkte Datenexport spart nicht nur Kosten für Abrechnungsdienstleister, sondern reduziert auch Fehlerquellen durch Schnittstellenübergaben und beschleunigt den Zahlungseingang. Die Plausibilitätsprüfung erfolgt bereits im System, bevor Daten an die KV übermittelt werden.

Out-of-the-box-Funktionalität für alle Heilmittelberufe macht PRAXWIN besonders effizient bei der Einführung. Während viele Praxisverwaltungssysteme als generische Lösungen erst aufwändig angepasst werden müssen, liefert PRAXWIN fertige Dokumentationsvorlagen und Workflow-Strukturen für Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Psychotherapie. Von Tag eins an entsprechen die Strukturen den Anforderungen der Heilmittelrichtlinien – ohne teure Customizing-Phase und ohne Kompromisse bei der fachlichen Tiefe.

Kundennähe in der Produktentwicklung prägt die Unternehmenskultur von navato nachweislich. Mit agilen Kunden-Scrum-Teams, jährlichen Hackathons zur Ideenfindung und transparenter, im Kundenportal einsehbarer Roadmap entwickelt der Anbieter nicht im isolierten Entwicklungsbüro. Praxisbedürfnisse fließen unmittelbar in die Weiterentwicklung ein, was der überdurchschnittliche NPS-Wert von 38 dokumentiert. Regional verteilte Beraterteams kennen die lokalen Besonderheiten und ermöglichen persönliche Betreuung statt anonymer Ticket-Systeme.

Einschränkungen betreffen vor allem die mobile Nutzung und Skalierungsgrenzen. Das Fehlen einer nativen Mobile App schränkt Behandler im Hausbesuch oder bei mobilen Einsätzen ein – der browserbasierte Zugang ist funktional limitierter. Die Cloud-Version nutzt moderne Microservice-Architektur, während die On-Premise-Variante einen eigenen Windows-Server mit entsprechenden Wartungsressourcen erfordert. Zusatzmodule wie Videotherapie oder Diktat erhöhen die Lizenzkosten spürbar, sodass die attraktive Basislizenz nur bedingt die Gesamtkosten abbildet. Ab etwa 20 Behandlern oder bei hochspezialisierten Anforderungen wie Forschungsdokumentation stoßen Praxen an Grenzen der Skalierbarkeit.

🟩 Empfehlung – Wer sollte PRAXWIN wählen?

Wachsende Einzel- und Gemeinschaftspraxen mit 1-10 Behandlern finden in PRAXWIN die optimale Balance zwischen professioneller Struktur und überschaubarem Investitionsvolumen. Die modulare Lizenzierung ermöglicht schrittweises Wachstum ohne den Zwang zu überdimensionierten Enterprise-Lösungen. Praxen zahlen nur für tatsächlich benötigte Funktionen und Arbeitsplätze, können aber bei Bedarf sukzessive Module wie Videotherapie oder Business-Intelligence-Tools hinzufügen. Die branchenspezifischen Vorlagen verkürzen die Einführungsphase erheblich, da keine grundlegenden Anpassungen erforderlich sind.

Therapie-MVZ mit mehreren Standorten bis 20 Behandler profitieren besonders von der Cloud-Variante mit standortübergreifendem Datenzugriff. Die zentrale Verwaltung von Patientendaten bei gleichzeitiger Zugriffssteuerung über das rollenbasierte Rechtesystem ermöglicht effiziente Mehrstandort-Organisation. Die tiefe KV-Integration vereinfacht die Abrechnung über verschiedene Standorte hinweg, ohne dass für jeden Standort separate Abrechnungsprozesse aufgesetzt werden müssen. Das Echtzeit-Dashboard liefert konsolidierte Auswertungen über alle Standorte.

Datenschutzsensible Praxen mit eigener IT-Infrastruktur schätzen die echte On-Premise-Option ohne funktionale Kompromisse. Praxen, die aus Überzeugung oder berufsrechtlichen Gründen die volle Kontrolle über Patientendaten behalten wollen, müssen nicht auf moderne Softwarefunktionen verzichten. Die Hybrid-Architektur erlaubt sogar Mischformen, bei denen sensible Daten lokal bleiben, während unkritische Funktionen cloud-basiert genutzt werden. Voraussetzung ist allerdings die Bereitschaft, eigene IT-Ressourcen für Server-Hardware, Wartung und Backup bereitzustellen.

Praxen mit Teletherapie-Schwerpunkt oder hybriden Behandlungsmodellen finden eine integrierte Lösung statt zusammengestückelter Einzeltools. Die DSGVO-konforme Videotherapie ist keine nachträglich aufgepfropfte Funktion, sondern vollständig in die Dokumentationsstruktur eingebunden. Psychotherapeuten oder mobile Therapeuten können nahtlos zwischen Präsenz- und Online-Terminen wechseln, ohne Medienbrüche in der Patientenakte. Die KIM-Integration ermöglicht sichere Kommunikation mit Ärzten und anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen nach gematik-Standard.

Entscheidende Auswahlkriterien:

  1. Branchentiefe vs. Flexibilität: Wie wichtig sind fertige Heilmittel-Vorlagen gegenüber einem generischen System mit maximaler Anpassbarkeit? PRAXWIN setzt auf bewährte Standardworkflows statt auf Universallösung.

  2. Datenhaltung und Verantwortung: Cloud-Komfort mit automatischen Updates oder On-Premise-Kontrolle mit eigener IT-Verantwortung? Die Wahlfreiheit ist echt, aber On-Premise bindet erhebliche Ressourcen.

  3. Kostenstruktur und Planbarkeit: Bevorzugen Sie niedrige Einstiegskosten mit modularem Ausbau oder kalkulierbare All-in-Pakete? Die Gesamtkosten können sich durch Module deutlich von der Basislizenz unterscheiden.

  4. Mobile Arbeitsweise: Wie hoch ist der Anteil an Hausbesuchen oder mobilen Behandlungen? Der browserbasierte Zugang ohne native App kann für hochmobile Praxen limitierend sein.

Details zur Therapeuten-Software: PRAXWIN

PRAXWIN positioniert sich als echte Branchenspezialisierung mit über 20 Jahren Fokus auf Heilmittelerbringer. Anders als umfunktionierte Arzt-Software oder generische Praxisverwaltungssysteme wurde PRAXWIN seit der Gründung 2002 konsequent für die Anforderungen von Physio-, Ergo-, Logo- und Psychotherapeuten entwickelt. Alle Workflows entsprechen exakt den Heilmittelrichtlinien – von der Verordnungserfassung über die therapiespezifische Dokumentation bis zur KV-Abrechnung. Die Software spricht die Fachsprache der Therapeuten, ohne dass sich Anwender an medizinfremde Strukturen anpassen müssen. Diese Branchentiefe zeigt sich in Details wie automatischer Plausibilitätsprüfung bei Heilmittelverordnungen oder vorkonfigurierten Befundbögen nach aktuellen Leitlinien.

Die technologische Basis unterscheidet sich je nach Betriebsmodell erheblich. Die Cloud-Version basiert auf moderner Docker-Microservice-Architektur, die automatische Updates ohne Ausfallzeiten ermöglicht und flexibel skalierbar ist. Die On-Premise-Variante nutzt bewährte .NET-Technologie auf Windows Server – stabil und ausgereift, aber mit höherem Wartungsaufwand. Beide Varianten bieten TLS-verschlüsselte Kommunikation und erfüllen die TSI-Richtlinien des BSI für Cloud-Computing. Die gematik-zertifizierten Schnittstellen zur Telematikinfrastruktur bereiten die Software auf künftige Anforderungen wie elektronische Patientenakte vor.

Flexibilität bei gleichzeitiger Standardisierung kennzeichnet die Philosophie von PRAXWIN. Das System bietet umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten über eine eigene Skriptsprache für individuelle Prozesse und Workflows. Praxen müssen bewährte Best-Practice-Strukturen nicht aufgeben, können aber praxisindividuelle Besonderheiten abbilden – etwa spezielle Abrechnungsmodalitäten oder hauseigene Dokumentationsstandards. Diese Balance verhindert einerseits den Wildwuchs vollkommen individualisierter Systeme, die bei Updates Probleme bereiten, erlaubt andererseits aber sinnvolle Anpassungen an unterschiedliche Praxisgrößen und Behandlungsschwerpunkte.

Wissenswertes zum Anbieter: navato GmbH

Die navato GmbH verbindet Stabilität mit Agilität als etablierter deutscher Mittelständler. Das 2002 gegründete Unternehmen beschäftigt 50-100 Mitarbeiter und fokussiert sich ausschließlich auf Softwarelösungen für Heilmittelerbringer. Anders als internationale Konzerne mit anonymen Strukturen oder Start-ups mit unsicherer Zukunft bietet navato die Verlässlichkeit eines gewachsenen Unternehmens bei gleichzeitiger Spezialisierung. Der Net Promoter Score von 38 liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt und dokumentiert überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit. Die Fokussierung auf den deutschen Markt ermöglicht tiefes Verständnis für lokale Anforderungen und Gesetzesänderungen.

Regional verteilte Beraterteams statt anonymer Hotline prägen das Servicekonzept. Navato setzt auf persönliche Betreuung durch Berater, die die regionalen Besonderheiten der verschiedenen Kassenärztlichen Vereinigungen kennen. Reaktionszeiten unter vier Stunden bei kritischen Anfragen und persönliche Begleitung bei der Implementierung unterscheiden navato von Großanbietern mit Ticket-Systemen. Jährliche User Group Meetings, Kunden-Scrum-Teams in der Produktentwicklung und ein öffentlicher Hackathon zur Ideenfindung dokumentieren die Kundennähe. Die Roadmap ist im Kundenportal transparent einsehbar, sodass Praxen ihre Investitionsentscheidungen auf Basis nachvollziehbarer Entwicklungspläne treffen können.

Technische Details & Integration

Telematikinfrastruktur-Anbindung positioniert PRAXWIN zukunftssicher für die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die native KIM-Integration (Kommunikation im Medizinwesen) ermöglicht sichere, verschlüsselte Kommunikation mit Ärzten, Krankenhäusern und anderen Leistungserbringern nach gematik-Standard. Die Vorbereitung auf ePA-Anbindung (elektronische Patientenakte) stellt sicher, dass Praxen künftige gesetzliche Anforderungen erfüllen können. Alle Schnittstellen zur Telematikinfrastruktur sind gematik-zertifiziert – keine proprietären Übergangslösungen, die später angepasst werden müssen.

API-Verfügbarkeit konzentriert sich auf zertifizierte Partnerintegrationen statt vollständig offener Schnittstellen. PRAXWIN bietet etablierte Verbindungen zu Partnern wie therapeutischen Übungsprogrammen, DATEV für die Buchhaltung oder spezialisierten Abrechnungsdienstleistern. Die API-Dokumentation ist primär für zertifizierte Partner zugänglich und weniger für Praxen gedacht, die eigene Individualentwicklungen planen. Dieser Ansatz gewährleistet Stabilität und Support, schränkt aber Praxen mit besonderen Integrationswünschen ein. Die Schnittstellen zu KV-Systemen über BDT und GDT sind ausgereift und werden kontinuierlich an Änderungen der Kostenträger angepasst.

Hohe Sicherheitsstandards basieren auf nachgewiesener Compliance statt Marketingversprechen. Die DSGVO-Zertifizierung, TSI-Konformität nach BSI-Standards und KV-Zulassung sind durch externe Auditoren bestätigt. Bei On-Premise-Betrieb behalten Praxen die vollständige Datenhoheit und Kontrolle über Backup-Strategien. Bei Cloud-Variante profitieren Anwender von zertifizierten deutschen Rechenzentren mit redundanter Infrastruktur. Die Verschlüsselung erfolgt sowohl bei der Datenübertragung (TLS) als auch bei der Speicherung. Regelmäßige Penetrationstests und Security-Updates sind im Cloud-Modell automatisch integriert, bei On-Premise liegt die Verantwortung bei der Praxis selbst.

Kosten & Preismodell

Die Basislizenz von 49 € pro Arbeitsplatz und Monat positioniert PRAXWIN im wettbewerbsfähigen Mittelfeld. Dieser Preis umfasst die Kernfunktionen für Terminmanagement, Patientenverwaltung, Dokumentation und Basisabrechnung. Die tatsächlichen Gesamtkosten hängen jedoch stark von benötigten Zusatzmodulen ab. Videotherapie, Diktat mit Spracherkennung oder Business-Intelligence-Tools kosten extra – zwischen 10 und 30 € pro Modul und Arbeitsplatz. Für eine typische 5-Personen-Praxis mit Standardausstattung kalkuliert man realistisch mit 300-400 € monatlich. Hinzu kommt eine einmalige Einrichtungspauschale ab 500 €, die Datenmigration, Erstkonfiguration und Schulung abdeckt.

Das Cloud-Modell bietet besseres Preis-Leistungs-Verhältnis über den gesamten Nutzungszeitraum. Die Total Cost of Ownership (TCO) über fünf Jahre liegt bei etwa 23.000 € für eine mittelgroße Praxis – kalkulierbar und ohne versteckte Infrastrukturkosten. Die On-Premise-Variante erscheint auf den ersten Blick günstiger, verursacht aber zusätzliche Kosten: Server-Hardware (2.000-5.000 €), Windows Server und SQL-Lizenzen (ca. 1.500 €) sowie laufende IT-Wartung (mindestens 1.500 € jährlich). Über fünf Jahre entstehen bei On-Premise Gesamtkosten von etwa 31.000-33.000 € – rund 8.000-10.000 € mehr als bei Cloud. Nur bei sehr langfristiger Nutzung über zehn Jahre amortisiert sich On-Premise unter Kostengesichtspunkten.

ROI durch Zeitersparnis und optimierte Auslastung lässt sich bei konsequenter Nutzung erzielen. Herstellerangaben versprechen 30% weniger Dokumentationszeit durch Vorlagen und Textbausteine sowie 15% höhere Terminauslastung durch Recall-Funktionen und Wartelistenmanagement. Anwenderberichte bestätigen Zeitersparnis von etwa vier Stunden pro Woche im Backoffice durch automatisiertes Mahnwesen und digitale Verordnungsverarbeitung. Bei einem durchschnittlichen Stundensatz von 60 € für therapeutische Leistungen und Annahme von zwei zusätzlichen Behandlungsstunden pro Woche durch bessere Auslastung amortisiert sich die Investition in unter zwölf Monaten. Voraussetzung ist allerdings die aktive Nutzung der Automatisierungsfunktionen – passive Anwendung ohne Prozessoptimierung liefert deutlich geringere Effekte.

Migration & Umstieg auf PRAXWIN

Die Datenmigration aus Altsystemen erweist sich als größte praktische Hürde – nicht die technische Software-Implementierung. Während die eigentliche PRAXWIN-Installation bei Cloud 2-4 Wochen und bei On-Premise 4-8 Wochen dauert, entscheidet die Qualität der Datenübernahme über den späteren Erfolg. Patientenstämme, Terminhistorien und Abrechnungsdaten müssen aus dem Vorgängersystem bereinigt, strukturiert und in die PRAXWIN-Datenstruktur überführt werden. Planen Sie 2-4 Wochen Vorlaufzeit für Mapping-Workshops ein, in denen geklärt wird, wie Felder aus dem Altsystem auf PRAXWIN-Strukturen abgebildet werden. Testdaten-Migrationen identifizieren Probleme, bevor der scharfe Umstieg erfolgt.

Der Ressourcenbedarf liegt primär bei engagierten Key-Usern aus der Praxis, weniger bei IT-Expertise. Ein bis zwei Mitarbeiter, die Ihre Praxisworkflows genau kennen und Veränderungsbereitschaft mitbringen, sind entscheidender als technisches Know-how. Bei Cloud-Variante ist keine IT-Expertise erforderlich – navato übernimmt Hosting, Updates und Wartung. Bei On-Premise sollten Sie einen IT-Dienstleister einbinden, der Server-Administration, Backup-Strategien und Netzwerk-Konfiguration übernimmt. Die zweitägige Onsite-Schulung durch navato plus begleitende Web-Trainings bilden die Basis. Rechnen Sie dennoch mit 4-6 Wochen realer Eingewöhnungsphase im Live-Betrieb, bis das Team die neuen Workflows verinnerlicht hat.

Change-Management entscheidet über Akzeptanz und Erfolg der Umstellung stärker als technische Aspekte. Widerstand gegen neue Arbeitsweisen ist normal – insbesondere bei langjährigen Mitarbeitern, die vertraute Systeme gewohnt sind. Investieren Sie bewusst in Kommunikation: Erklären Sie frühzeitig die Gründe für den Wechsel, binden Sie Ihr Team in Entscheidungen ein und benennen Sie konkrete Vorteile für den individuellen Arbeitsalltag. Planen Sie Geduld für die Startphase ein, in der Prozesse zunächst langsamer laufen als gewohnt. Navato unterstützt mit regionalem Support und zusätzlichen Schulungen bei Bedarf. Wichtig ist die realistische Erwartungshaltung: Die volle Produktivität erreichen Praxen typischerweise nach zwei bis drei Monaten, nicht sofort nach Go-Live.

Vorteile und Herausforderungen im Überblick

Vorteile:

  • Branchenkompetenz mit fertigen Heilmittel-Workflows: Therapiespezifische Vorlagen und Dokumentationsstrukturen sind von Tag eins einsatzbereit, ohne teure Anpassungsphase oder fachliche Kompromisse.

  • Echte Flexibilität bei der Datenhaltung: Wahlfreiheit zwischen Cloud, On-Premise oder Hybrid-Betrieb ohne funktionale Abstriche ermöglicht bedarfsgerechte Lösungen für unterschiedliche Datenschutzanforderungen.

  • Direkte KV-Abrechnung ohne Zwischendienstleister: Proprietäre Schnittstellen zu Kostenträgern sparen Abrechnungsgebühren, reduzieren Fehlerquellen und beschleunigen den Zahlungseingang erheblich.

  • Kundennähe mit transparenter Entwicklung: Agile Produktentwicklung mit Anwendern statt im Elfenbeinturm, dokumentiert durch überdurchschnittlichen NPS-Wert von 38 und persönlichem regionalem Support.

  • Zukunftssicherheit durch TI-Integration: Native KIM-Anbindung und Vorbereitung auf elektronische Patientenakte erfüllen kommende gesetzliche Anforderungen ohne nachträgliche Anpassungen.

Herausforderungen:

  • Fehlende native Mobile App: Der browserbasierte Zugang schränkt mobile Behandler bei Hausbesuchen ein – für Praxen mit hohem Anteil mobiler Therapie potenziell problematisch.

  • Modulpreise summieren sich zur Basislizenz: Was anfangs günstig erscheint, kann durch notwendige Zusatzmodule teuer werden – kalkulieren Sie alle benötigten Funktionen von Anfang an realistisch.

  • On-Premise bindet erhebliche IT-Ressourcen: Eigener Server bedeutet Verantwortung für Hardware, Wartung, Backup und Updates – ohne entsprechende Ressourcen ist Cloud die bessere Wahl.

  • Begrenzung bei Praxisgröße und Spezialisierung: Ab etwa 20 Behandlern oder bei hochspezialisierten Anforderungen wie Forschungsdokumentation stoßen Praxen an Skalierungsgrenzen.

  • Deutschland-Fokus schränkt internationale Nutzung ein: Für mehrsprachige Umgebungen oder Praxen außerhalb Deutschlands ist PRAXWIN nur bedingt geeignet.

Häufig gestellte Fragen zu PRAXWIN

Wie unterscheidet sich PRAXWIN von MediFox oder ALBIS?

MediFox positioniert sich als Marktführer mit umfassenderer Enterprise-Suite, die besonders für große MVZ und Klinikstrukturen ausgelegt ist – allerdings zu deutlich höheren Lizenzkosten. PRAXWIN bietet vergleichbare Kernfunktionen für Heilmittelerbringer zu günstigerem TCO, speziell optimiert für kleinere bis mittlere Praxen. ALBIS ist primär eine Arzt-Software mit nachträglich integriertem Therapeuten-Modul. PRAXWIN wurde von Grund auf für Heilmittelerbringer konzipiert und ist daher in den therapiespezifischen Workflows deutlich intuitiver und branchentiefer.

Brauche ich wirklich einen eigenen Server für On-Premise?

Ja, die On-Premise-Variante setzt Windows Server 2019/2022, eine SQL-Datenbank und .NET Framework voraus. Rechnen Sie mit Investitionen von 2.000-5.000 € für angemessene Server-Hardware plus laufender Wartung durch einen IT-Dienstleister. Ohne diese Ressourcen und ohne IT-Personal ist Cloud die deutlich bessere Wahl – funktional gibt es keine Nachteile gegenüber On-Premise, und die Gesamtkosten sind über fünf Jahre niedriger.

Welche Module brauche ich zusätzlich zur Basislizenz?

Das hängt von Ihrer Arbeitsweise ab. Videotherapie ist für Hybrid- und Teletherapie-Angebote sinnvoll, Diktat mit Spracherkennung beschleunigt die Dokumentation erheblich, BI-Tools liefern tiefgehende Controlling-Auswertungen. Starten Sie mit der Basislizenz und erweitern Sie bei Bedarf – die Lizenzierung ist flexibel. Planen Sie aber realistisch 100-150 € zusätzliche Modulkosten pro Arbeitsplatz ein, wenn Sie umfassende Funktionalität wünschen.

Wie lange dauert der Umstieg realistisch bis zum produktiven Einsatz?

Die technische Implementierung dauert bei Cloud 2-4 Wochen, bei On-Premise 4-8 Wochen nach erfolgreicher Datenmigration. Der kritische Punkt ist nicht die Installation, sondern die vorherige Datenbereinigung und das Change-Management im Team. Rechnen Sie zusätzlich mit 4-6 Wochen Eingewöhnungsphase im Live-Betrieb, bis alle Mitarbeiter die neuen Workflows sicher beherrschen. Die volle Produktivität erreichen Praxen typischerweise nach zwei bis drei Monaten Praxiseinsatz.

Funktioniert die KV-Abrechnung wirklich ohne externes Abrechnungszentrum?

Ja, PRAXWIN bietet direkte Schnittstellen zu Kostenträgern über BDT/GDT-Standards und kann elektronische Heilmittelverordnungen verarbeiten. Sie können Abrechnungsdaten direkt exportieren und an Ihre Kassenärztliche Vereinigung übermitteln. Allerdings ist für manche KVen dennoch ein Abrechnungsdienstleister üblich oder technisch erforderlich – klären Sie die spezifischen Anforderungen Ihrer KV vor der Entscheidung. Die Plausibilitätsprüfung im System reduziert aber in jedem Fall Rückläufer und Ablehnungen erheblich.

Ist PRAXWIN für Praxen mit mehreren Standorten geeignet?

Die Cloud-Variante eignet sich gut für MVZ mit bis zu drei Standorten und insgesamt bis zu 20 Behandlern. Zentrale Patientendatenverwaltung mit standortübergreifendem Zugriff und rollenbasierter Rechteverwaltung funktioniert reibungslos. Für größere Strukturen mit mehr Standorten oder über 20 Behandlern sollten Sie prüfen, ob PRAXWIN noch die erforderliche Performance und Skalierbarkeit bietet – ab dieser Größenordnung sind spezialisierte Enterprise-Lösungen möglicherweise besser geeignet.