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logistiksoftware

SAP Transportation Management | Logistiksoftware | Kosten | Erfahrungen | Funktionen | Test | Vergleich | Alternativen

SAP Transportation Management im Überblick + Entscheidungskriterien

SAP Transportation Management

  • Umfassende Auswertung
  • Persönliche Videoeinschätzung verfügbar
  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
4
Bewertung
Logistiksoftware
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch

Detaillierte Funktionen, Besonderheiten und Empfehlungen

🟦 Funktionen – Was kann die Software?

Dispositions- und Planungsbereich:

  • Integrierte Sendungsdisposition: Automatische Konsolidierung von Aufträgen zu optimalen Touren mit Echtzeit-Übersicht über alle Transportaufträge
  • Multimodale Transportplanung: Kombination verschiedener Verkehrsträger wie Lkw, Bahn, Schiff und Luftfracht mit automatischer Kosten- und Zeitoptimierung
  • KI-gestützte Routenoptimierung: Machine Learning berechnet optimale Routen unter Berücksichtigung von Kosten, Zeit und CO₂-Emissionen

Carrier-Management und Zusammenarbeit:

  • Automatisierte Frachtausschreibung: Digitale Ausschreibungsprozesse mit Angebotsvergleich und automatischer Vergabe an Spediteure
  • Echtzeit-Carrier-Integration: Direkter Datenaustausch mit Spediteuren über EDI/API für Status-Updates ohne manuelle Nachfragen
  • Logistics Business Network: Zugriff auf globales Spediteursnetzwerk für schnelle Partner-Zusammenarbeit und standardisierte Kommunikation

Tracking und Überwachung:

  • End-to-End-Sendungsverfolgung: Lückenlose Transparenz vom Kundenauftrag bis zur Zustellung mit GPS-Integration und Statusaktualisierungen
  • Event Management mit Alerts: Automatische Benachrichtigungen bei Abweichungen, Verspätungen oder kritischen Ereignissen im Transportprozess
  • Yard- und Rampenmanagement: Steuerung von Ein- und Ausfahrten sowie Rampenplanung zur Vermeidung von Wartezeiten

Abrechnung und Controlling:

  • Automatisierte Frachtkostenberechnung: Präzise Kalkulation auf Basis hinterlegter Tarife, Verträge und tatsächlicher Transportleistungen
  • Digitales Settlement: Automatischer Abgleich von Frachtkosten mit Eingangsrechnungen und automatisierte Gutschriftenerstellung
  • Live-Analytics und KPIs: Echtzeit-Auswertungen zu Liefertreue, Frachtkosten, Auslastungsgraden und weiteren relevanten Kennzahlen

Compliance und Administration:

  • Integriertes Zollmanagement: Automatische Erstellung von Zolldokumenten und Prüfung von Embargovorschriften über SAP GTS-Anbindung
  • Gefahrgutmanagement: Berücksichtigung von ADR/IMDG-Vorschriften in Planung und Ausführung mit automatischen Compliance-Checks

🟨 Besonderheiten – Was macht SAP Transportation Management einzigartig?

Native In-Memory-Architektur auf S/4HANA bildet das technologische Fundament der Software. Alle Transportdaten liegen direkt im Arbeitsspeicher der HANA-Datenbank, nicht auf herkömmlichen Festplatten. Komplexe Optimierungsläufe für Touren mit Hunderten von Aufträgen erfolgen dadurch in Sekunden statt in Minuten. Anwender arbeiten mit Echtzeit-Daten ohne nächtliche Batch-Läufe oder verzögerte Aktualisierungen. Diese Geschwindigkeit ermöglicht situative Neuplanungen bei unerwarteten Ereignissen ohne lange Wartezeiten.

SAP Logistics Business Network unterscheidet sich grundlegend von klassischen Punkt-zu-Punkt-Integrationen. Statt individueller Schnittstellenprogrammierung zu jedem einzelnen Spediteur bietet das LBN einen standardisierten Zugang zu Tausenden von Carriern weltweit. Frachtausschreibungen, Track & Trace-Informationen und Dokumentenaustausch laufen über eine einheitliche Plattform. Der Aufwand für die technische Anbindung neuer Transportdienstleister reduziert sich drastisch, da diese bereits im Netzwerk registriert sind.

Durchgängige Prozessintegration von der Bestellung bis zur Zahlung eliminiert Medienbrüche. Vom Kundenauftrag im Vertriebsmodul über die Transportdisposition bis zur Rechnungsprüfung in der Finanzbuchhaltung fließen alle Daten nahtlos durch ein gemeinsames System. Was der Vertrieb als Liefertermin zusagt, sieht die Logistik automatisch für die Planung. Was die Logistik als Sendung bucht, wird in der Buchhaltung ohne manuelle Übertragung verarbeitet. Diese Integration schafft eine konsistente Datenbasis ohne doppelte Erfassung.

Embedded Machine Learning für autonome Optimierung nutzt historische Transportdaten zur kontinuierlichen Verbesserung. Das System lernt aus vergangenen Touren, welche Routen unter bestimmten Bedingungen optimal funktionieren. Es berücksichtigt Verkehrsmuster zu verschiedenen Tageszeiten und prognostiziert mögliche Verzögerungen basierend auf Wetter- und Verkehrsdaten. Diese Vorschläge erfolgen automatisch, ohne dass Disponenten ständig manuell eingreifen müssen.

Einschränkungen: Die tiefe Integration ist gleichzeitig die größte Stärke und eine erhebliche Herausforderung. Die Implementierung ist komplex und dauert typischerweise 12 bis 24 Monate. Für kleinere Unternehmen mit weniger als 50 Transporten pro Monat ist das System in der Regel überdimensioniert. Die Qualität der Stammdaten zu Carriern, Tarifen und Standorten entscheidet maßgeblich über den Erfolg. Eine unzureichende Datenbasis führt zu erheblichen Mehraufwänden in der Pflege und zu fehlerhaften Dispositionsvorschlägen.

🟩 Empfehlung – Wer sollte SAP Transportation Management wählen?

Internationale Industriekonzerne mit bestehender SAP-Landschaft profitieren maximal von der durchgängigen Integration. Unternehmen, die bereits SAP S/4HANA einsetzen und global mit komplexen multimodalen Transporten arbeiten, erleben den größten Mehrwert. Bei Volumina von mehr als 500 Sendungen täglich und komplexen Frachtabrechnungen über Ländergrenzen hinweg rechtfertigt sich der Implementierungsaufwand durch erhebliche Effizienzgewinne und Kostensenkungen.

Globale 3PL-Dienstleister mit vielfältigen Kundenanforderungen finden in der Software die nötige Skalierbarkeit. Logistikdienstleister, die unterschiedlichste Carrier koordinieren und einen hohen Automatisierungsbedarf bei Disposition und Abrechnung haben, können mehrere Mandanten und Geschäftsmodelle abbilden. Die Standardisierung von Prozessen über verschiedene Kundenbeziehungen hinweg wird durch vordefinierte Templates und Best Practices unterstützt.

Handels- und Retailunternehmen mit hohem Distributionsaufkommen nutzen die Optimierungskraft zur Kostensenkung. Bei komplexen Distributionsnetzwerken mit vielen Lieferpunkten, hohen Volumen und engen Zeitfenstern hilft die automatische Tourenplanung dabei, Liefertreue zu verbessern und Transportkosten zu senken. Die Integration mit Warenwirtschaft und Filialsteuerung schafft transparente Prozesse vom Zentrallager bis zur Filiale.

Unternehmen mit strengen Compliance-Anforderungen finden umfassende Unterstützung für regulatorische Vorgaben. Firmen, die regelmäßig mit Zollabwicklung, Gefahrguttransporten oder komplexen Exportkontrollvorschriften konfrontiert sind, profitieren von der tiefen Integration mit SAP Global Trade Services und Environment, Health & Safety Management. Die automatische Dokumentenerstellung und Compliance-Prüfung reduziert Fehlerquellen und beschleunigt grenzüberschreitende Transporte.

Weniger geeignet ist die Software für kleine und mittelständische Unternehmen mit weniger als 50 Transporteinheiten monatlich, wo das Kosten-Nutzen-Verhältnis ungünstig ausfällt. Unternehmen ohne SAP-Vorkenntnisse oder bestehende SAP-Infrastruktur benötigen einen erheblichen Einarbeitungsaufwand. Betriebe mit sehr einfachen, standardisierten Transportprozessen ohne multimodale Anforderungen sind mit spezialisierteren, schlankeren Lösungen oft besser bedient.

Entscheidende Auswahlkriterien:

  1. Bestehende SAP-Landschaft: Der größte Mehrwert entsteht bei vorhandener SAP S/4HANA-Umgebung. Ohne SAP-Basis als Fundament geht der Hauptvorteil der nahtlosen Integration verloren.

  2. Transportvolumen und Komplexität: Ab 500 Sendungen täglich oder bei multimodalen, internationalen Transporten mit komplexen Tarifstrukturen rechtfertigt sich der Implementierungsaufwand wirtschaftlich.

  3. Gewünschte Integrationstiefe: Wenn eine Single Source of Truth von Vertrieb über Logistik bis Finanzen das Ziel ist, bietet SAP TM die richtige Architektur. Für Best-of-Breed-Ansätze mit flexibler Systemlandschaft existieren agilere Alternativen.

  4. Verfügbares Budget für Change Management: Realistische Planung von 18 bis 24 Monaten Implementierungszeit plus intensive Mitarbeiterschulungen ist notwendig. Ohne entsprechende Ressourcen für die organisatorische Transformation wird das Projekt nicht den gewünschten Nutzen bringen.

Details zur Logistiksoftware: SAP Transportation Management

SAP Transportation Management ist kein isoliertes Dispositionswerkzeug, sondern ein vollintegriertes Enterprise Transportation Management System auf In-Memory-Basis. Die Software bildet den kompletten Transportprozess von der strategischen Netzwerkplanung über die operative Disposition bis zum finanziellen Settlement ab – in Echtzeit und mit allen Daten im Hauptspeicher der HANA-Datenbank. Dieser Ansatz unterscheidet sich fundamental von traditionellen TMS-Lösungen, die auf Batch-Verarbeitung und verzögerten Datenaktualisierungen basieren.

Modularer Aufbau ermöglicht eine schrittweise Einführung entsprechend den individuellen Anforderungen. Unternehmen können mit den Core-TMS-Funktionen für Disposition und Frachtabrechnung starten und sukzessive Module wie Yard Management, Telematik-Integration, Customs-Management oder erweiterte Analytics ergänzen. Die Software ist sowohl als Cloud-Lösung über RISE with SAP als auch als On-Premise-Deployment verfügbar, je nach Datenschutzanforderungen und IT-Strategie des Unternehmens.

Branchenspezifische Best Practices sind in die Software integriert und beschleunigen die Implementierung. SAP bringt jahrzehntelanges Know-how aus verschiedenen Industrien ein – von Automotive über Chemie bis Retail und Consumer Goods. Vordefinierte Prozessvorlagen und Konfigurationssets ermöglichen es, bewährte Abläufe zu übernehmen und anzupassen, statt alle Prozesse von Grund auf neu zu konzipieren. Diese Templates basieren auf den Erfahrungen aus Tausenden von Implementierungen weltweit.

Wissenswertes zum Anbieter: SAP Deutschland SE & Co. KG

SAP ist der weltweit größte Anbieter von Unternehmenssoftware mit über 100.000 Mitarbeitern und mehr als 440.000 Kunden in über 180 Ländern. Diese Marktposition und finanzielle Stabilität gewährleisten kontinuierliche Produktweiterentwicklung und langfristige Unterstützung – ein kritischer Faktor bei einer so zentralen Systemkomponente wie einem Transportation Management System. Die jährlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung übersteigen zwei Milliarden Euro.

Cloud-First-Strategie prägt die aktuelle Ausrichtung des Unternehmens. Mit RISE with SAP bietet der Anbieter standardisierte Migrationspfade von On-Premise-Systemen in die Cloud mit vorkonfigurierten Best-Practice-Inhalten und kontinuierlichen Updates. Diese Transformation ermöglicht schnellere Innovation und planbare Betriebskosten. Gleichzeitig bleiben On-Premise-Optionen für Unternehmen mit spezifischen Datenschutzanforderungen oder regulatorischen Vorgaben bestehen.

Weltweites Partner-Ökosystem umfasst spezialisierte Implementierungs- und Technologiepartner in allen Regionen. Unternehmen wie Accenture, Capgemini, Deloitte oder IBM verfügen über dedizierte SAP-TM-Kompetenzzentren mit Branchenexpertise. Die Auswahl des richtigen Implementierungspartners mit nachweisbarer Erfahrung in der eigenen Industrie ist oft entscheidender für den Projekterfolg als die Software selbst.

Technische Details & Integration

API-first-Architektur ermöglicht umfassende Integrationsmöglichkeiten über den SAP API Business Hub. Alle wesentlichen Funktionen sind über REST- und OData-APIs zugänglich, mit vollständiger Dokumentation, Code-Beispielen und Testumgebungen. Klassische EDI-Standards wie EDIFACT und ANSI X12 werden nativ unterstützt für die Kommunikation mit Spediteuren und Handelspartnern. Die Integration erfolgt über das SAP Integration Suite Framework, das sowohl Cloud-to-Cloud als auch hybride Szenarien abdeckt.

Höchste Sicherheits- und Compliance-Standards sind durch internationale Zertifizierungen nachgewiesen. Die Software erfüllt ISO 27001, SOC 2 Type 2 und ist DSGVO-konform implementiert. Branchenspezifische Zertifizierungen wie TISAX für die Automobilindustrie demonstrieren die Eignung für besonders sensible Bereiche. Das SAP Cloud Trust Center dokumentiert transparent alle Sicherheitsmaßnahmen, Audit-Ergebnisse und Rechenzentrumsstandorte für die Cloud-Variante.

Microservices-Architektur mit Anbindung an die SAP Business Technology Platform bildet die technische Basis für moderne Erweiterungen. Spezifische Funktionen wie Telematik-Integration, erweiterte Analytics oder Machine-Learning-Modelle laufen als separate Services, die ohne Modifikation des Kernsystems integriert werden. Die BTP bietet Werkzeuge für Low-Code-Entwicklung, Prozessautomatisierung und Datenintegration, die auch von Fachabteilungen ohne tiefe Programmierkenntnisse genutzt werden können.

Kosten & Preismodell

Premium-Preispositionierung spiegelt die Enterprise-Ausrichtung der Software wider. SAP Transportation Management liegt im oberen Marktsegment. Die Gesamtkosten über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren setzen sich typischerweise zusammen aus: Lizenzen oder Subscription-Gebühren (20-30 Prozent), Implementierung durch Beratungspartner (40-60 Prozent), laufende Wartung und Support (10-20 Prozent) sowie Betrieb und Infrastruktur (5-10 Prozent). Cloud-Modelle verschieben die Kosten von einmaligen Investitionen zu planbaren Betriebsausgaben.

Return on Investment wird primär durch Prozessoptimierung erreicht, nicht durch Lizenzeinsparungen. Typische Amortisationszeiten liegen zwischen 18 und 36 Monaten. Dokumentierte Einsparungen umfassen durchschnittlich 8 bis 12 Prozent Transportkostensenkung durch bessere Konsolidierung, 30 Prozent weniger Dispositionsaufwand durch Automatisierung und 5 bis 8 Prozent höhere Liefertreue. Diese Zahlen hängen stark von der Ausgangssituation und Prozessreife ab. Der Business Case muss individuell mit realistischen Annahmen und messbaren Zielen gerechnet werden.

Versteckte Kosten entstehen häufig bei Datenqualität und Schnittstellen. Datenmigration und -bereinigung aus Altsystemen, Entwicklung von Schnittstellen zu Nicht-SAP-Systemen, umfassende Schulungen und Change Management werden in initialen Kostenschätzungen oft unterschätzt. Erfahrungswerte zeigen, dass ein Puffer von 20 bis 30 Prozent auf die ursprüngliche Kostenschätzung realistisch ist. Auch die Kosten für spezialisierte SAP-TM-Fachkräfte im laufenden Betrieb sollten eingeplant werden.

Migration & Umstieg auf SAP Transportation Management

Strukturierte Methodik mit SAP Activate bildet den Rahmen für die Implementierung. Diese standardisierte Vorgehensweise umfasst die Phasen Discover (Anforderungsanalyse), Prepare (Systemvorbereitung), Explore (Fit-to-Standard-Workshops), Realize (Konfiguration und Entwicklung), Deploy (Go-Live) und Run (kontinuierliche Optimierung). Realistische Zeitfenster liegen bei 6 bis 9 Monaten für Pilotprojekte in einzelnen Regionen und 12 bis 24 Monaten für globale Rollouts mit mehreren Standorten.

Stammdatenqualität ist der kritische Erfolgsfaktor für jede TMS-Einführung. Die Qualität von Carrier-Profilen mit vollständigen Tarifinformationen, präzisen Standortdaten mit GPS-Koordinaten und aktuellen Verträgen entscheidet über die Qualität der Dispositionsvorschläge. Unternehmen sollten 3 bis 6 Monate ausschließlich für die Datenbereinigung und -harmonisierung einplanen, bevor die eigentliche Systemkonfiguration beginnt. Diese Phase wird häufig unterschätzt, führt aber bei Vernachlässigung zu erheblichen Problemen im Betrieb.

Change Management ist Pflicht und nicht optional. Die Einführung verändert etablierte Arbeitsweisen der Disponenten, Sachbearbeiter und Carrier-Manager radikal. Ohne frühzeitiges und kontinuierliches Change Management mit Einbindung der Betriebsräte, rollenspezifischen Trainings von 3 bis 5 Tagen pro Rolle und aktivem Management-Commitment werden Sie auf erheblichen Widerstand stoßen. Erfolgreiche Implementierungen investieren 15 bis 20 Prozent des Projektbudgets in Change Management und Schulungen.

Technische Details & Integration

Browser-basierte Benutzeroberfläche auf SAP Fiori-Basis ermöglicht den Zugriff von verschiedenen Endgeräten ohne lokale Installation. Die rollenbasierten Apps sind für Disponenten, Carrier-Manager und Führungskräfte optimiert. Mobile Anwendungen für Fahrer und Lagerpersonal laufen auf iOS- und Android-Geräten. Die Benutzeroberfläche lässt sich an Unternehmens-Branding anpassen und in über 40 Sprachen lokalisieren.

Telematik-Integration erfolgt über standardisierte Schnittstellen zu führenden Anbietern wie PTV, HERE oder TomTom. Echtzeit-Fahrzeugpositionen, elektronische Fahrtenbücher und Lenk- und Ruhezeitenüberwachung fließen direkt in die Dispositionsplanung ein. Für die Integration firmeneigener Telematik-Systeme stehen offene APIs zur Verfügung. Die Anbindung von IoT-Sensoren zur Überwachung temperaturgeführter Transporte ist über die SAP Internet of Things Services möglich.

Vorteile und Herausforderungen im Überblick

Vorteile:

  • Durchgängige Datenkonsistenz: Eine zentrale Datenbasis eliminiert Schnittstellenfehler und Medienbrüche zwischen Vertrieb, Logistik und Finanzen
  • Echtzeit-Optimierung: In-Memory-Computing ermöglicht komplexe Tourenberechnungen und Simulationen in Sekunden statt Minuten
  • Globale Skalierbarkeit: Bewährt in multinationalen Konzernen mit mehreren hunderttausend Sendungen täglich über alle Kontinente hinweg
  • Zukunftssicherheit: Kontinuierliche Innovation durch SAP-Investitionen in Machine Learning, IoT-Integration und Nachhaltigkeits-Features
  • Standardisiertes Carrier-Netzwerk: Zugang zu Tausenden Spediteuren über das Logistics Business Network ohne individuelle Schnittstellenprogrammierung
  • Integriertes Compliance-Management: Automatische Zollabwicklung und Gefahrgutprüfung reduzieren regulatorische Risiken

Herausforderungen:

  • Hohe Komplexität: Steile Lernkurve erfordert dedizierte SAP-TM-Experten mit mehrjähriger Erfahrung im Unternehmen
  • Langer Implementierungsaufwand: 12 bis 24 Monate sind realistische Zeiträume für umfassende Einführungen mit globalem Rollout
  • Kostenintensität: Premium-Pricing bei Lizenzen und Implementierung macht die Lösung für KMU oft unwirtschaftlich
  • SAP-Abhängigkeit: Maximaler Nutzen entsteht nur in bestehenden SAP-Landschaften, Lock-in-Effekt bei der Systemarchitektur
  • Stammdaten-Abhängigkeit: Erfolg steht und fällt mit der Qualität von Carrier-, Tarif- und Standortdaten
  • Anpassungsaufwand: Stark vom Standard abweichende Prozesse erfordern aufwendige Customizing-Entwicklungen

Häufig gestellte Fragen zu SAP Transportation Management

Wie unterscheidet sich SAP TM von SAP EWM?

SAP Transportation Management steuert den Transport zwischen Standorten – von der Planung über die Durchführung bis zur Abrechnung. SAP Extended Warehouse Management hingegen bildet das Warehouse Management innerhalb eines Lagers ab, inklusive Kommissionierung, Ein- und Auslagerung sowie Verpackung. Beide Systeme sind integriert und tauschen automatisch Daten aus, decken aber unterschiedliche Prozessschritte der Supply Chain ab. Die Schnittstelle erfolgt typischerweise beim Versandpunkt, wenn kommissionierte Ware zur Verladung bereitsteht.

Cloud oder On-Premise – was ist die richtige Wahl?

Die Cloud-Variante über RISE with SAP bietet schnellere Innovation durch vierteljährliche Updates, planbare Betriebskosten ohne hohe Anfangsinvestitionen und reduzierten IT-Aufwand für Infrastruktur. On-Premise gewährt mehr Kontrolle über Daten, Anpassungen und Update-Zeitpunkte. Die Entscheidung hängt von Datenschutzanforderungen, der IT-Strategie und dem Bedarf an individuellen Erweiterungen ab. Der klare Trend in der Branche geht zur Cloud, insbesondere bei Neuimplementierungen.

Funktioniert SAP TM auch ohne bestehende SAP-Landschaft?

Technisch ist der Betrieb ohne SAP ERP möglich, aber wirtschaftlich fragwürdig. Der Hauptvorteil der nahtlosen Integration entfällt ohne S/4HANA als Basis. Sie benötigen aufwendige Schnittstellen zu Ihrem bestehenden ERP-System, verlieren die Echtzeit-Datenkonsistenz und zahlen dennoch Premium-Preise. Best-of-Breed-TMS-Lösungen von Anbietern wie Oracle Transportation Management, Blue Yonder oder Manhattan Associates sind in diesem Szenario oft die bessere Wahl.

Wie lange dauert die Einarbeitung für Disponenten?

Disponenten mit SAP-Vorkenntnissen benötigen etwa 3 bis 5 Tage intensive Schulung plus 4 bis 6 Wochen begleitete Praxisphase, bis sie produktiv arbeiten. Ohne SAP-Erfahrung verlängert sich die Einarbeitung auf 2 bis 3 Wochen Grundlagen- und Fachschulung. Die Fiori-Oberfläche ist intuitiver als klassische SAP-GUI, dennoch erfordert die Prozesskomplexität Zeit. Erfolgreiche Implementierungen planen mehrstufige Schulungskonzepte mit Wiederholungen und Auffrischungen ein.

Welche Alternativen gibt es zu SAP Transportation Management?

Für Best-of-Breed-Ansätze kommen Oracle Transportation Management, Blue Yonder Transportation Management oder Manhattan Associates TMS in Frage. Diese Systeme bieten ähnliche Funktionalität mit flexibleren Integrationsoptionen zu verschiedenen ERP-Systemen. Für mittelständische Unternehmen sind spezialisierte europäische Anbieter wie TRANSPOREON, Setlog oder Infor Nexus oft passender. Cloud-native Lösungen wie project44 oder FourKites fokussieren auf Visibility und Network-Kollaboration. Die Wahl hängt von Unternehmensgröße, bestehender IT-Landschaft und spezifischen Anforderungen ab.

Wie sieht die Roadmap für zukünftige Entwicklungen aus?

SAP investiert verstärkt in Künstliche Intelligenz für autonome Disposition, erweiterte Nachhaltigkeits-Features zur CO₂-Berechnung und -Optimierung sowie in die Vertiefung des Logistics Business Network. Blockchain-Integration für transparente Lieferketten und erweiterte IoT-Funktionalität für temperaturgeführte Transporte sind in Entwicklung. Die SAP Business Technology Platform wird als Innovationsmotor genutzt, um neue Funktionen schneller bereitzustellen. Quartalsweise Updates bei der Cloud-Variante beschleunigen die Verfügbarkeit neuer Features gegenüber dem klassischen Jahres-Releasezyklus.