Patientenverwaltung & Dokumentation: Digitale Patientenakte mit automatischer Versionskontrolle, feingranularen Zugriffsrechten und revisionssicherer Archivierung nach gesetzlichen Vorgaben. Die Diktat-Integration ermöglicht effiziente Spracherkennung für Arztbriefe, während das integrierte Dokumentenmanagement alle Befunde, Laborergebnisse und Fremdunterlagen zentral als PDF ablegt.
Terminmanagement: Intelligentes Buchungssystem mit mehreren Kanälen – telefonische Buchung durch das Praxisteam, Online-Terminvergabe über Patientenportal und mobile App. Das automatische Recall-System verschickt SMS- oder E-Mail-Erinnerungen an Patienten und reduziert No-Shows nachweislich um bis zu 20 Prozent.
Abrechnung & Finanzverwaltung: KV-Abrechnung nach § 302 SGB V mit integrierter Plausibilitätsprüfung, die Nachforderungen um bis zu 30 Prozent senkt. Die GOÄ-Privatabrechnung erfolgt mit Tarifverwaltung und automatischer Rechnungserstellung. Integriertes Praxiscontrolling liefert KPI-Dashboards zu Umsatz, Auslastung und Deckungsbeitrag für datenbasierte Entscheidungen.
Telematikinfrastruktur: Vollständige TI-Integration mit eGK-Lesefunktion, eHBA-Authentifizierung und KV-VPN – alles aus einer Hand. Gesetzlich verpflichtete Dienste wie elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), elektronisches Rezept (eRezept) und elektronische Patientenakte (ePA) sind nahtlos implementiert. Der elektronische Medikationsplan prüft automatisch Wechselwirkungen.
Qualitätsmanagement: Integriertes QM-Modul nach ISO 9001 und DIN EN 15224 als Kernbestandteil ohne zusätzliche Lizenzkosten. Hygiene- und Fortbildungsdokumentation mit Audit-Vorbereitung sowie systematisches Fehler- und Beschwerdemanagement mit Nachverfolgungsfunktion erleichtern Zertifizierungen erheblich.
Laboranbindung: Bidirektionale Kommunikation über GDT- und HL7-Schnittstellen ermöglicht automatischen Datenabgleich mit Laboren. Anforderungen werden digital übermittelt, Ergebnisse automatisch in die Patientenakte übernommen. DICOM-Integration verarbeitet radiologische Bilder und Befunde direkt im System.
Kommunikation & Telefonie: Integrierte CTI-Funktion (Computer Telephony Integration) mit Anrufererkennung und Click-to-Call-Funktion. Sicherer interner Chat zwischen Ärzten und medizinischen Fachangestellten für schnelle Abstimmungen. Zertifiziertes Telemedizin-Modul für datenschutzkonforme Videosprechstunden nach gesetzlichen Vorgaben.
Ressourcenplanung: Übersichtliche Raum- und Gerätebelegung verhindert Doppelbuchungen. Personalplanung mit Urlaubsverwaltung und Schichtplanung. Die mobile App "medatixx Assistant" ermöglicht Zugriff auf Patientendaten, Terminkalender und Befunde von unterwegs.
Meldewesen & Schnittstellen: RKI-Schnittstelle für Meldungen nach Infektionsschutzgesetz mit vorkonfigurierten Meldeformularen. XDS-Unterstützung für dokumentenbasierte Kommunikation mit anderen Gesundheitseinrichtungen. Proprietäre Praxis-API für Spezialintegrationen mit Drittanbietern.
DMP-Programme: Verwaltung von Disease-Management-Programmen mit automatisierter Dokumentation und Quartalsabrechnung für chronische Erkrankungen wie Diabetes, KHK oder COPD.
Einzigartige TI-Kompetenz unterscheidet medatixx fundamental von allen anderen Praxissoftware-Anbietern: Das Unternehmen ist der einzige PVS-Hersteller, der gleichzeitig als KV-zertifizierter Betreiber der Telematikinfrastruktur fungiert. Konnektor, VPN-Zugangsdienst und Praxissoftware kommen aus einer Hand. Diese vertikale Integration beseitigt das in der Branche übliche Problem, bei TI-Störungen zwischen verschiedenen Dienstleistern koordinieren zu müssen. Ein Anruf genügt, um sowohl Software- als auch Infrastrukturprobleme zu klären. Die proprietäre Kontrolle über die gesamte TI-Kette garantiert zudem höchste Kompatibilität und beschleunigt die Implementierung neuer gesetzlicher Anforderungen wie eRezept oder ePA erheblich.
Integriertes Qualitätsmanagement als Kernbestandteil der Software stellt einen echten Kostenvorteil dar. Während Wettbewerber QM-Systeme als kostenpflichtige Zusatzmodule anbieten, enthält prima! ein vollwertiges QM-Modul nach ISO 9001 und DIN EN 15224 im Basissystem. Checklisten für Hygieneprotokolle, Fehler- und Beschwerdemanagement sowie Fortbildungsdokumentation sind direkt mit den täglichen Praxisprozessen verzahnt. Bei Audits oder Zertifizierungen lassen sich alle relevanten Nachweise system-intern abrufen, ohne Daten aus separaten Systemen zusammenführen zu müssen. Praxen berichten von Zeitersparnissen von mehreren Tagen bei der Audit-Vorbereitung.
Eigenes ISO 27001-zertifiziertes Rechenzentrum in Deutschland bietet Cloud-Kunden maximale Datensouveränität. medatixx betreibt die gesamte Infrastruktur selbst, ohne externe Hosting-Dienstleister wie AWS oder Azure einzubeziehen. Diese unabhängige Architektur garantiert volle Kontrolle über Sicherheitsmaßnahmen, Verfügbarkeit und Datenschutz nach deutschem Recht. Für Praxen mit besonders hohen Compliance-Anforderungen oder grundsätzlicher Skepsis gegenüber internationalen Cloud-Anbietern stellt dies ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal dar. Die ISO 27001-Zertifizierung belegt die Umsetzung höchster Informationssicherheitsstandards.
Flexibler Hybrid-Betrieb ermöglicht die sukzessive Migration zwischen On-Premise- und Cloud-Umgebungen ohne aufwändige Datenmigration. Praxen können mit lokaler Installation beginnen und später einzelne Module oder die gesamte Infrastruktur in die Cloud auslagern – oder bei veränderten Anforderungen den umgekehrten Weg gehen. Die zentrale Datenbankarchitektur macht beide Betriebsmodelle technisch gleichwertig. Dieser Investitionsschutz ist besonders wertvoll für Praxen, die sich noch nicht endgültig zwischen beiden Modellen entscheiden können oder deren Anforderungen sich im Laufe der Zeit ändern.
Einschränkungen betreffen vor allem die Benutzeroberfläche und moderne Schnittstellen. Die Bedienoberfläche ist funktional solide und nach Einarbeitung effizient nutzbar, entspricht aber optisch nicht mehr zeitgemäßen Design-Standards mit flachen Hierarchien und intuitiven Iconografien. Jüngere, digital affine Mitarbeiter benötigen möglicherweise eine längere Eingewöhnungsphase. Die FHIR-Unterstützung ist für gesetzlich verpflichtete TI-Anwendungen implementiert, eine vollständige FHIR-REST-API für innovative Drittanbieter-Integrationen befindet sich jedoch noch im Ausbau. Der aktuelle Fokus liegt auf etablierten Standards wie GDT und HL7.
Hausärztliche Einzel- und Gemeinschaftspraxen mit 1-5 Ärzten profitieren besonders von der Kombination aus zuverlässiger Allround-Funktionalität und integriertem Qualitätsmanagement. Geeignet für Praxen, die rechtssichere Abrechnung priorisieren und Routineaufgaben wie Recall-Management oder Plausibilitätsprüfungen automatisieren möchten. Das automatische Erinnerungssystem spart wöchentlich mehrere Stunden Verwaltungsaufwand, während das integrierte QM-Modul externe Lösungen erspart. Praxen mit begrenztem IT-Personal schätzen die Stabilität und den umfassenden Support durch regionale Partner.
Facharzt-MVZ mit mehreren Standorten bis 50 Ärzte finden in prima! eine mandantenfähige Lösung mit zentralem Controlling und einheitlichen Prozessen über Standortgrenzen hinweg. Die flexible Cloud- oder Hybrid-Option ermöglicht dezentrale Arbeit mit zentraler Datenhaltung. Zentrale KPI-Dashboards verschaffen der Geschäftsführung Transparenz über Umsatz, Auslastung und Deckungsbeiträge aller Standorte. Die Skalierbarkeit der Architektur erlaubt organisches Wachstum ohne zwingenden Systemwechsel. MVZ mit komplexen Abteilungsstrukturen oder mehr als 50 Ärzten sollten die Eignung individuell mit dem Anbieter prüfen.
Praxen mit hohen Compliance- und QM-Anforderungen, die regelmäßig auditiert werden oder spezielle Zertifizierungen wie DMP-Programme oder HzV-Verträge benötigen, sparen erhebliche Zeit bei der Dokumentation. Das integrierte QM-Modul dokumentiert automatisch alle relevanten Prozesse und verknüpft sie mit den täglichen Arbeitsabläufen. Die Audit-Vorbereitung reduziert sich auf einen Bruchteil der üblichen Zeit, da alle Nachweise system-intern abrufbar sind. Praxen berichten von Zeitersparnissen von mehreren Tagen pro Zertifizierungszyklus.
Praxen mit hoher Priorität auf TI-Sicherheit und deutscher Datensouveränität erhalten mit medatixx' eigenem ISO 27001-zertifizierten Rechenzentrum maximale Kontrolle und Rechtssicherheit nach DSGVO. Geeignet für Betreiber, die skeptisch gegenüber internationalen Cloud-Anbietern sind oder aufgrund ihrer Patientenstruktur besonders sensible Daten verarbeiten. Der Single Point of Contact für alle TI-Fragen – von eGK-Problemen bis zu Konnektor-Updates – beseitigt das Koordinationschaos zwischen verschiedenen Dienstleistern.
Entscheidende Auswahlkriterien für prima!:
TI-Integration als strategische Priorität: Die Praxis legt Wert darauf, eGK, eHBA, eRezept und ePA aus einer Hand zu beziehen, ohne zusätzliche Dienstleister koordinieren zu müssen.
Qualitätsmanagement als integraler Bestandteil: QM wird nicht als lästige Pflicht, sondern als strategisches Instrument verstanden und soll eng in tägliche Prozesse eingebunden sein.
Stabilität vor Design: Die Praxis priorisiert bewährte Funktionalität und höchste Datensicherheit gegenüber modernen Benutzeroberflächen und optischer Attraktivität.
Langfristige Investitionsperspektive: Die Planung erfolgt für einen Zeitraum von 5-10 Jahren mit einem etablierten Anbieter, dessen finanzielle Stabilität und Markterfahrung dokumentiert sind.
prima! Praxismanagement basiert auf einer bewährten Microsoft .NET-Architektur mit SQL Server als Datenbanksystem. Diese technologische Basis ermöglicht sowohl lokale Client-Server-Installationen als auch vollständigen Cloud-Betrieb über das eigene Rechenzentrum von medatixx. Der modulare Aufbau erlaubt es Praxen, mit Basisfunktionen zu starten und bei steigenden Anforderungen Module wie Telemedizin, erweiterte Statistikfunktionen oder DMP-Programme ohne Datenmigration hinzuzubuchen. Der aktuelle Entwicklungsschwerpunkt liegt auf dem Ausbau der FHIR-Unterstützung und KI-gestützten Funktionen für Workflow-Optimierung sowie automatisierte Dokumentation.
Zeitmessbare Effizienzgewinne dokumentieren den praktischen Nutzen: Anwenderberichte belegen Zeitersparnisse von durchschnittlich fünf Minuten pro Patient durch Automatisierung von Routineaufgaben wie Dokumentation, Rezepterstellung und Abrechnungsvorbereitung. Das automatische Recall-System reduziert No-Shows nachweislich um rund 20 Prozent, während die integrierte Plausibilitätsprüfung Nachforderungen bei der KV-Abrechnung um bis zu 30 Prozent senkt. In einer typischen Hausarztpraxis mit 40 Patienten pro Tag summiert sich dies auf mehrere Stunden gewonnener Arbeitszeit pro Woche.
Die Ausrichtung zielt primär auf niedergelassene Ärzte in Einzel- und Gemeinschaftspraxen sowie mittelgroße MVZ bis etwa 50 Ärzte. Die Software deckt alle gängigen Fachrichtungen ab, mit besonderer Stärke in der Hausarzt- und Facharztversorgung. Spezialisierte Anforderungen sehr großer Klinikverbünde oder hochspezialisierter Fachbereiche mit exotischen Abrechnungsszenarien erfordern individuelle Prüfung. Die integrierte TI-Kompetenz macht prima! besonders attraktiv für Praxen, die Wert auf reibungslose Implementierung gesetzlicher Digitalisierungsvorgaben legen.
medatixx gehört mit über 40 Jahren Markterfahrung zu den drei größten Praxissoftware-Anbietern in Deutschland und betreut 7.000 bis 8.000 Praxen und MVZ. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Tuttlingen beschäftigt rund 450 Mitarbeiter und ist finanziell stabil aufgestellt. Die langjährige Präsenz im Markt belegt die Fähigkeit, sowohl technologische Umbrüche als auch regulatorische Änderungen erfolgreich zu bewältigen.
Die einzigartige Doppelrolle als Praxissoftware-Hersteller und gleichzeitig KV-zertifizierter Betreiber von Telematikinfrastruktur unterscheidet medatixx von allen Wettbewerbern im deutschen Markt. Diese vertikale Integration garantiert optimale Kompatibilität zwischen Software und TI-Komponenten und beseitigt das übliche Problem konkurrierender Zuständigkeiten bei Störungen. Ein dreistufiges Supportmodell kombiniert regionale Partner für First-Level-Support, eine zentrale Hotline (Montag bis Freitag, 7 bis 18 Uhr) sowie 24/7-Ticketing für kritische Störungen. Die medatixx Academy bietet Präsenz- und Online-Schulungen für Ärzte, medizinische Fachangestellte und Praxismanager in verschiedenen Erfahrungsstufen.
Umfassende Schnittstellenarchitektur nutzt etablierte Standards der Gesundheitstelematik: GDT und HL7 als primäre Protokolle für Labor- und Gerätedaten, DICOM für bildgebende Verfahren, XDS für dokumentenbasierte Kommunikation zwischen Gesundheitseinrichtungen. Eine proprietäre Praxis-API ermöglicht Spezialintegrationen mit Drittanbietern. FHIR-Unterstützung ist für TI-Anwendungen wie ePA und eRezept implementiert, eine vollständige FHIR-REST-API für innovative Drittanbieter-Integrationen befindet sich im Ausbau. Für Praxen, die modernste Schnittstellen-Standards priorisieren, sollte der aktuelle Entwicklungsstand individuell erfragt werden.
Sicherheitsarchitektur entspricht höchsten deutschen Standards: Verschlüsselung bei Datenübertragung (TLS 1.3) und Speicherung (AES-256), rollenbasierte Zugriffsrechte mit detaillierten Audit-Logs für jeden Datenzugriff, DSGVO-konforme Verträge zur Auftragsverarbeitung. Das Rechenzentrum ist nach ISO 27001 zertifiziert, medatixx selbst trägt die KV-Zertifizierung als TI-Betreiber. Für sensible Gesundheitsdaten bietet diese Sicherheitsinfrastruktur ein Niveau, das internationale Cloud-Anbieter mit Servern außerhalb Deutschlands nicht erreichen können.
Systemanforderungen für On-Premise-Installationen liegen im professionellen Bereich: Windows Server 2019 oder 2022, SQL Server 2019 oder höher, mindestens 8 CPU-Kerne und 16 GB RAM, SSD-Speicher dringend empfohlen für akzeptable Antwortzeiten bei großen Datenbeständen. Terminalserver-Betrieb ermöglicht mehrere Arbeitsplätze mit zentraler Datenverarbeitung. Cloud-Kunden benötigen lediglich aktuelle Windows-PCs mit stabiler Internetverbindung – Hardware und Infrastruktur betreibt medatixx im eigenen Rechenzentrum.
Zwei grundsätzliche Betriebsmodelle prägen die Kostenstruktur: On-Premise mit Lizenzkauf oder Cloud-Mietmodell mit monatlichen Gebühren. Beide Varianten haben unterschiedliche Total Cost of Ownership: On-Premise erfordert höhere Initialinvestition für Hardware, Lizenzen und Implementierung, Cloud-Modell verteilt Kosten gleichmäßiger mit niedrigerer Einstiegshürde. Die langfristige Wirtschaftlichkeit hängt von Faktoren wie Praxisgröße, gewählten Modulen, interner IT-Kompetenz und geplanter Nutzungsdauer ab.
Realistische 5-Jahres-Gesamtkosten für eine repräsentative Beispielrechnung: On-Premise für 1-3 Ärzte bewegt sich im Bereich von 27.000 bis 55.000 Euro (inkl. Hardware, Wartungsverträge, Support), Cloud-Modell für dieselbe Größenordnung bei etwa 16.000 bis 34.000 Euro. Die erhebliche Spanne resultiert aus unterschiedlichen Modul-Kombinationen, Praxisgrößen und individuellen Anforderungen. Konkrete Preise nennt medatixx – wie in der Branche üblich – nur auf individuelle Anfrage, was die Transparenz und Vergleichbarkeit erschwert. Interessenten sollten detaillierte Angebote mit vollständiger TCO-Aufstellung einfordern, inklusive Kosten für Schulungen, Datenmigration und potenzielle Zusatzmodule.
Versteckte Kostenfallen können bei unzureichender Planung entstehen: Individuelle Schnittstellen zu Spezialsystemen verursachen Entwicklungsaufwand, Spezialauswertungen erfordern möglicherweise Consulting-Leistungen, mangelnde interne IT-Kompetenz führt zu höherem Support-Bedarf. Bei On-Premise-Installationen sollten laufende Betriebskosten wie Stromverbrauch, Klimatisierung, Backup-Systeme und Hardware-Ersatz nach 4-5 Jahren einkalkuliert werden. Return on Investment stellt sich realistisch nach 12 bis 18 Monaten ein, sofern die Automatisierungsfunktionen konsequent genutzt werden und tatsächlich Personalressourcen für höherwertige Tätigkeiten freiwerden.
Projektdauern für Systemwechsel variieren erheblich nach Praxisgröße und Komplexität: Einzelpraxen benötigen typischerweise 4 bis 8 Wochen von Vertragsunterzeichnung bis Go-Live, größere MVZ rechnen mit 8 bis 16 Wochen oder länger. Die TI-Einrichtung mit Konnektor-Installation und KV-VPN-Anbindung kann zusätzlich 1 bis 4 Wochen beanspruchen, abhängig von der Verfügbarkeit vor Ort und der Komplexität der Netzwerkinfrastruktur. Datenübernahme aus gängigen Altsystemen wie CGM, Medisoft oder Turbomed erfolgt über standardisierte Schnittstellen, erfordert aber sorgfältige Prüfung der Datenqualität und -vollständigkeit vor der Migration.
Change Management stellt die größte Herausforderung dar, nicht die Technik. Die Akzeptanz bei Ärzten und medizinischen Fachangestellten entscheidet über den Projekterfolg. Empfehlenswert ist die frühzeitige Einbindung aller Nutzergruppen, die Benennung von Key-Usern als Multiplikatoren sowie realistische Erwartungen an die Einarbeitungszeit. Die funktionale, aber optisch nicht mehr zeitgemäße Benutzeroberfläche erfordert besonders bei digital affinen, jüngeren Mitarbeitern Geduld in den ersten Wochen. Praxen mit ausschließlich erfahrenem Personal über 45 Jahren berichten tendenziell von kürzeren Eingewöhnungsphasen.
Ressourcenbedarf sollte realistisch eingeplant werden: Intern benötigt die Praxis 0,5 bis 1 Vollzeitäquivalent (meist medizinische Fachangestellte oder Praxismanager) in den ersten Wochen für Koordination, Entscheidungen und Datenpflege, danach 0,2 bis 0,3 Vollzeitäquivalent bis zum Go-Live. Extern stellt medatixx Projektmanager, IT-Techniker und Trainer. Schulungsbudget sollte nicht unterschätzt werden – gut geschulte Mitarbeiter sind der entscheidende Erfolgsfaktor. Mehrere Schulungsrunden für verschiedene Nutzergruppen mit zeitlichem Abstand haben sich als effektiver erwiesen als einmalige Intensiv-Schulungen unmittelbar vor dem Go-Live.
Vorteile aus Anwendersicht:
Rechtssicherheit par excellence: Durch eigene TI-Kompetenz ist prima! stets compliant mit aktuellen gesetzlichen Anforderungen wie eAU, eRezept und ePA, ohne auf externe Dienstleister warten zu müssen
Stabilität als Fundament: Robuste Architektur mit nachgewiesener Zuverlässigkeit über Jahre hinweg minimiert Ausfallzeiten und ungeplante Störungen im Praxisalltag
Integriertes QM ohne Zusatzkosten: Qualitätsmanagement nach ISO 9001 im Kernsystem spart externe Lösungen und erleichtert Audits durch system-interne Verknüpfung aller relevanten Prozesse
Single Point of Contact für TI: Keine Koordination zwischen verschiedenen Dienstleistern bei Konnektor-Problemen, VPN-Störungen oder TI-Updates – ein Ansprechpartner für die gesamte Infrastruktur
Datensouveränität in Deutschland: Eigenes ISO 27001-zertifiziertes Rechenzentrum ohne Abhängigkeit von internationalen Cloud-Anbietern garantiert Compliance nach deutschem Recht
Flexible Skalierung: Modularer Aufbau ermöglicht Wachstum von der Einzelpraxis zum MVZ ohne zwingenden Systemwechsel
Herausforderungen in der Praxis:
Optik vs. Funktionalität: Die Benutzeroberfläche ist zweckmäßig und nach Einarbeitung effizient, entspricht aber visuell nicht mehr zeitgemäßen Design-Standards – längere Eingewöhnungszeit bei digital affinen Mitarbeitern
Performance bei extremen Datenmengen: Bei sehr großen Datenbeständen über 500.000 Patientendatensätzen oder komplexen MVZ kann die Performance nachlassen, Server-Tuning erforderlich
Support-Reaktionszeiten schwanken: Regionale Partner meist schnell und kompetent, zentrale Hotline kann bei komplexen technischen Anfragen 24+ Stunden bis zur Lösung benötigen
FHIR noch nicht vollständig: Moderne REST-APIs für innovative Drittanbieter-Integrationen befinden sich im Ausbau, aktueller Fokus liegt auf etablierten Standards wie GDT und HL7
Preistransparenz begrenzt: Wie branchenüblich nur individuelle Angebote, keine öffentlichen Preislisten für objektive Vergleichbarkeit
Einarbeitungsaufwand nicht trivial: Trotz umfassender Schulungsangebote benötigen Praxen 4-8 Wochen bis zur vollständigen Produktivität aller Mitarbeiter
Der fundamentale Unterschied liegt in der TI-Integration: medatixx bietet als einziger Anbieter Software UND Telematikinfrastruktur-Betrieb aus einer Hand, während TURBOMED mit externen TI-Dienstleistern zusammenarbeitet. TURBOMED hat historisch eine breitere Marktdurchdringung und mehr Anwenderreferenzen, prima! punktet mit tieferer proprietärer TI-Kontrolle und einem integrierten QM-Modul im Kernsystem statt als kostenpflichtigem Zusatzmodul. Beide Systeme sind technologisch ausgereift, die Wahl hängt primär davon ab, ob die TI-Integration aus einer Hand und das integrierte QM die entscheidenden Faktoren darstellen.
Ja, bis etwa 50 Ärzte mit mehreren Fachrichtungen. Die mandantenfähige Architektur ermöglicht zentrale Datenhaltung bei dezentraler Arbeit, fachrichtungsspezifische Anpassungen in Abrechnung und Dokumentation sowie standortübergreifendes Controlling. Für größere Klinikverbünde über 50 Ärzte mit hochkomplexen Abteilungsstrukturen und spezialisierten Anforderungen sollten spezifische Referenzen erfragt werden, da öffentlich dokumentierte Implementierungen in diesem Segment begrenzt sind.
Standardisierte Export-Schnittstellen (GDT, XML) ermöglichen den Datenexport für Migration zu anderen Systemen. medatixx unterstützt bei geplanten Migrationen mit Dokumentation und technischer Begleitung im Rahmen der Vertragsbedingungen. Einschränkung: Spezialkonfigurationen, individuelle Reports und proprietäre Anpassungen sind nicht zwingend in andere Systeme übertragbar. Empfehlenswert ist die frühzeitige Klärung der Export-Möglichkeiten vor Vertragsabschluss, besonders bei umfangreichen Individualisierungen.
Medizinische Fachangestellte mit Vorerfahrung in anderen PVS benötigen etwa 2-3 Wochen bis zur grundlegenden Produktivität, 4-6 Wochen bis zur sicheren Beherrschung aller Routinefunktionen. Ärzte kommen oft schneller zurecht, da sie primär Dokumentations- und Befundungsfunktionen nutzen. Die Einarbeitungszeit hängt stark vom vorherigen System ab – Umsteiger von CGM oder Medisoft berichten von kürzeren Lernkurven als Wechsler von sehr stark individualisierten Systemen. Die funktionale, aber optisch gewöhnungsbedürftige Benutzeroberfläche erfordert besonders bei jüngeren, digital affinen Mitarbeitern realistische Erwartungen.
Bei On-Premise-Installationen: Jährliche Wartungsverträge (ca. 15-20% der Lizenzkosten), Support-Pauschalen, Hardware-Ersatz nach 4-5 Jahren, Stromkosten und Klimatisierung für Server, Backup-Systeme. Bei Cloud-Modell: Monatliche Miete deckt alle Infrastrukturkosten ab, inklusive Updates, Wartung und Backup. Beide Modelle: Kosten für Schulungen bei Personalwechsel, optional Zusatzmodule bei steigenden Anforderungen, individuelle Schnittstellen oder Reports. Eine vollständige 5-Jahres-TCO-Berechnung sollte vor Vertragsabschluss eingefordert werden.
Nein, prima! ist eine native Windows-Anwendung und benötigt Windows-Betriebssysteme (Windows 10/11 für Clients, Windows Server für On-Premise-Installationen). Auf Mac-Systemen wäre theoretisch eine Virtualisierung über Parallels Desktop oder ähnliche Lösungen möglich, wird aber nicht offiziell unterstützt und kann zu Performance- und Kompatibilitätsproblemen führen. Linux-Unterstützung ist nicht vorgesehen. Praxen mit gemischter IT-Infrastruktur sollten dies bei der Planung berücksichtigen und gegebenenfalls Hardware-Anpassungen einkalkulieren.