Eine professionelle Pflegesoftware für ambulante Dienste deckt den gesamten Arbeitsalltag ab – von der Planung bis zur Abrechnung. Die wichtigsten Funktionen gliedern sich in mehrere Arbeitsbereiche:
Tourenplanung & Einsatzsteuerung
Pflegedokumentation
Abrechnung & Verwaltung
Klienten- & Stammdatenverwaltung
Personal & Qualitätsmanagement
Die Software arbeitet mit etablierten Schnittstellen wie der Telematikinfrastruktur (TI) zusammen. Über die ePA (elektronische Patientenakte) können relevante Gesundheitsdaten direkt abgerufen werden. Die Anbindung an das E-Rezept ermöglicht den digitalen Medikationsabgleich. Wichtige Einschränkung: Der Integrationsgrad hängt stark vom gewählten Anbieter ab – nicht alle Systeme unterstützen bereits sämtliche TI-Komponenten vollständig.
Anders als starre Komplettlösungen lassen sich moderne Pflegesoftware-Systeme individuell zusammenstellen. Kleine Dienste starten mit Basisfunktionen wie Tourenplanung und Dokumentation, größere Organisationen ergänzen Module für Controlling, Qualitätsmanagement oder Spezialversorgung. Diese Skalierbarkeit verhindert Überforderung und unnötige Kosten. Allerdings bedeutet Modularität auch: Mehrere Module erfordern sorgfältige Planung bei der Implementierung.
Da Pflegekräfte oft in Gebieten mit schwachem Mobilfunknetz arbeiten, synchronisieren hochwertige Systeme Daten automatisch im Hintergrund. Die Dokumentation erfolgt zunächst lokal auf dem Gerät und wird bei Verbindung mit dem Server abgeglichen. Dies gewährleistet unterbrechungsfreies Arbeiten. Die Einschränkung: Echtzeitinformationen wie kurzfristige Tourenänderungen erreichen die Pflegekraft erst nach dem nächsten Sync.
Pflegedokumentationen unterliegen strengen Aufbewahrungsfristen (bis zu 30 Jahre). Zertifizierte Systeme garantieren manipulationssichere Speicherung nach GoBD-Richtlinien mit Versionskontrolle. Jede Änderung wird protokolliert – wichtig für Haftungsfragen und MDK-Prüfungen. Der Nachteil: Diese Anforderungen machen Systemwechsel komplex, da Altdaten migrationssicher übertragen werden müssen.
Kleine ambulante Pflegedienste mit 5-15 Mitarbeitern profitieren von cloudbasierten Einstiegslösungen mit monatlicher Abrechnung. Diese Systeme erfordern keine eigene IT-Infrastruktur und bieten dennoch alle Kernfunktionen. Die intuitive Bedienung ermöglicht schnelle Einarbeitung ohne teure Schulungen. Ideal für Dienste, die erstmals digitalisieren oder von veralteter Software wechseln möchten.
Mittelgroße Pflegedienste mit mehreren Standorten benötigen Systeme mit mehrmandantenfähiger Architektur. Diese erlauben standortübergreifende Auswertungen bei gleichzeitig autonomer Verwaltung. Wichtig sind hier erweiterte Controlling-Funktionen und die Möglichkeit, unterschiedliche Leistungsangebote (Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft) abzubilden. Die höhere Komplexität rechtfertigt sich durch deutliche Effizienzgewinne.
Spezialisierte Dienste für Intensivpflege oder Palliativversorgung sollten auf Anbieter mit entsprechenden Zusatzmodulen achten. Die Standarddokumentation deckt oft nicht die speziellen Anforderungen ab – etwa kontinuierliche Beatmungsprotokollierung oder Schmerzmanagement. Hier lohnt sich die Investition in Branchenlösungen trotz höherer Kosten.
Pflegedienste mit eigener IT-Abteilung können von On-Premise-Lösungen profitieren, bei denen die Software auf eigenen Servern läuft. Dies bietet maximale Kontrolle über Datenhoheit und Anpassungsmöglichkeiten. Allerdings erfordert dies kontinuierliche Wartung und selbstverantwortliche Backup-Strategien.
Herstellersupport und Updatepolitik: Prüfen Sie, ob Updates im Preis enthalten sind und wie schnell gesetzliche Änderungen (z.B. neue Pflegegrade) umgesetzt werden. Telefonischer Support an Wochenenden kann bei Systemausfällen entscheidend sein.
Testphase und Einführungsbegleitung: Seriöse
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