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marktplatz-software

Square | Marktplatz-Software | Kosten | Erfahrungen | Funktionen | Test | Vergleich | Alternativen

Square im Überblick + Entscheidungskriterien

Square

  • Umfassende Auswertung
  • Persönliche Videoeinschätzung verfügbar
  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
4
Bewertung
Marktplatz-Software
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch
4,5 h Test
30 Minuten Lesezeit

🟦 Funktionen – Was kann die Software?

Zahlungsabwicklung & Payouts: Multi-Party-Zahlungsabwicklung mit automatischem Commission-Splitting zwischen Marktplatz und Verkäufern über die Payments API. Flexible Auszahlungslogik ermöglicht individuelle Verkäuferauszahlungen auf täglicher, wöchentlicher oder bestellungsbasierter Basis. Die Plattform akzeptiert EMV-Chip, NFC-Kontaktlos, Magnetstreifen, Apple Pay, Google Pay und ACH-Überweisungen. KI-basierte Betrugserkennung arbeitet mit PCI-DSS-Level-1-Tokenisierung zur Risikominimierung.

Produkt- & Bestandsverwaltung: Echtzeit-Synchronisation von Lagerbeständen zwischen Online-Shop und physischen Verkaufsstellen verhindert Überverkäufe. Zentrales Katalogmanagement stellt einheitliche Produktdaten über alle Verkaufskanäle bereit. Order- und Fulfillment-Management deckt Abholung, Lieferung und Versand mit Partner-Integrationen ab.

Verkäufer- & Kundenverwaltung: Zentrale Kundendatenbank mit vollständiger Transaktionshistorie und Segmentierungsoptionen für gezieltes Marketing. Square Loyalty ermöglicht Kundenbindungsprogramme mit Punktesystem und digitalen Stempelkarten. Multi-Location-Verwaltung koordiniert mehrere Standorte mit individuellen Zugriffsrechten. Mitarbeiterverwaltung umfasst Zeitplanung, Berechtigungssteuerung und Performance-Tracking.

Rechnungswesen & Abonnements: Automatisierte Rechnungsstellung über die Invoices API für wiederkehrende und einmalige Rechnungen. Subscriptions API verwaltet wiederkehrende Zahlungen für Mitgliedschaften und Abonnement-Modelle. Echtzeit-Dashboards liefern Umsatz-, Verkaufs- und Kundenanalysen. Direkte Anbindung an QuickBooks und Xero vereinfacht die Buchhaltung.

Entwickler-Tools: Developer Dashboard bietet Sandbox-Umgebung, API-Metriken und Webhook-Management. Umfangreiche SDKs stehen für Java, Ruby, .NET, PHP, Node.js, Python, Go sowie iOS und Android zur Verfügung.

🟨 Besonderheiten – Was macht Square einzigartig?

Integriertes Hardware-Software-Ökosystem aus einer Hand unterscheidet Square fundamental von reinen Software-Anbietern. Die selbstentwickelten POS-Geräte – vom mobilen Reader für 49 USD bis zum vollwertigen Terminal für 299 USD – sind mit P2PE-Zertifizierung (Point-to-Point-Encryption) ausgestattet. Diese verschlüsseln Kartendaten bereits am Lesegerät, noch bevor sie das Hauptsystem erreichen. Für Marktplätze mit physischer Verkaufskomponente bedeutet dies operative Exzellenz: Ein Pop-up-Store oder Event-Verkauf ist in unter zehn Minuten einsatzbereit. Die Hardware funktioniert offline und synchronisiert automatisch bei Internetverbindung – ein entscheidender Vorteil für mobile Verkaufssituationen.

Transparentes Flatrate-Gebührenmodell ohne monatliche Grundgebühr schafft kalkulierbare Kostenstrukturen vom ersten Euro an. Während Wettbewerber wie Stripe Connect mit volumenbasierten Preisstrukturen und festen Monatsgebühren arbeiten, bietet Square pauschale Transaktionsgebühren: 2,6% plus 0,10 USD für persönliche Transaktionen beziehungsweise 2,9% plus 0,30 USD für Online-Zahlungen. Diese Struktur eliminiert Mindestvolumen-Anforderungen und versteckte Gebühren – besonders wertvoll für Start-up-Marktplätze in der Wachstumsphase, bei denen jede Kostenposition zählt.

Developer-First Platform mit branchenführender API-Dokumentation beschleunigt Implementierungsprojekte erheblich. Die vollständig dokumentierten RESTful APIs decken alle Kernfunktionen ab – von Payments über Payouts bis zu Order- und Inventory-Management. Das Webhook-System liefert Echtzeit-Updates bei Zahlungen, Bestelländerungen oder Bestandsaktualisierungen. Mehrsprachige SDKs und zahlreiche Codebeispiele mit praktischen Use Cases ermöglichen erfahrenen Backend-Entwicklern, innerhalb von vier bis acht Wochen eine funktionale Payment-Integration aufzusetzen, statt Monate für proprietäre Systeme aufzuwenden.

Tägliche Auszahlungen an Verkäufer verbessern die Cash-Flow-Situation deutlich. Im Gegensatz zu traditionellen Payment-Anbietern mit wöchentlichen oder monatlichen Auszahlungszyklen ermöglicht Square tägliche Payouts. Kleinere Verkäufer erhalten so schneller Zugriff auf ihre Einnahmen, was den Marktplatz attraktiver für neue Anbieter macht und die Verkäuferzufriedenheit steigert.

Einschränkungen: Square bietet keine Out-of-the-Box-Multi-Vendor-Lösung. Die Plattform ist primär ein Payment-System, kein vollwertiges Marktplatz-Shopsystem. Features wie Vendor-Dashboards, komplexe KYC-Workflows oder Multi-Vendor-Warenkörbe erfordern erhebliche Eigenentwicklung. Die geografische Verfügbarkeit beschränkt sich ausschließlich auf USA, Kanada, Australien, Großbritannien und Japan – ein absoluter Showstopper für international ausgerichtete Marktplätze. Die KYC- und AML-Verantwortung für Verkäufer liegt vollständig beim Marktplatzbetreiber, Square automatisiert nur die eigenen Merchant-Prüfungen.

🟩 Empfehlung – Wer sollte Square wählen?

Lokale und regionale Marktplätze mit physischer Komponente profitieren am stärksten von Squares einzigartigem Ökosystem. Geeignet für Plattformen mit fünf bis fünfzig Verkäufern, die sowohl online als auch auf Events, in Pop-up-Stores oder festen Locations verkaufen. Das Hardware-Software-Zusammenspiel ermöglicht nahtlosen Omnichannel-Verkauf: Ein Food-Marktplatz kann morgens Bestellungen online annehmen und abends auf dem Wochenmarkt verkaufen – mit automatischer Bestandssynchronisation zwischen beiden Kanälen. Regionale Handwerker-Plattformen, lokale Fashion-Kollektive und Community-basierte Food-Marktplätze finden hier ihre ideale technische Basis.

Start-up-Marktplätze mit schnellem Time-to-Market und begrenztem Budget können mit Square ohne Vorabinvestition starten. Das Self-Service-Setup ohne monatliche Grundgebühr ermöglicht den Launch eines MVP ohne finanzielle Eintrittsbarriere. Die transparente, rein transaktionsbasierte Preisstruktur wächst proportional mit dem Erfolg der Plattform. Gründer mit begrenzten Entwicklerressourcen, die innerhalb weniger Monate operative Verkäufe generieren wollen, finden in Square einen pragmatischen Partner. Nischen-Marktplätze für Vintage-Produkte, DIY-Artikel oder lokale Dienstleister können so mit minimaler technischer Komplexität starten.

Dienstleister-Marktplätze mit Abo-Modellen und wiederkehrenden Buchungen nutzen die integrierte Subscriptions API und das Bookings-System effektiv. Plattformen für Trainer, Coaches, Fotografen oder andere Dienstleister mit regelmäßigen Terminen verwalten wiederkehrende Zahlungen und Terminplanung in einem System. Die Kombination aus Zahlungsabwicklung und Terminverwaltung reduziert die Komplexität der technischen Infrastruktur. Fitness-Trainer-Plattformen, Beratungs-Marktplätze und Workshop-Portale decken damit zentrale Geschäftsprozesse ab.

Bestehende Square-Nutzer, die zum Marktplatz expandieren, vollziehen den Übergang nahtlos. Einzelhändler, die ihre Plattform für Drittanbieter öffnen möchten, nutzen ihre bestehende Square-Infrastruktur ohne Systemwechsel. Boutiquen mit Konsignationsware, Galerien mit mehreren Künstlern oder Concept Stores mit kuratierten Produktsortimenten erweitern ihre Geschäftsmodelle organisch.

Entscheidende Auswahlkriterien:

  • Geografische Abdeckung: Alle relevanten Verkäufer und Käufer müssen in USA, Kanada, Australien, Großbritannien oder Japan ansässig sein
  • Komplexität der Multi-Vendor-Logik: Square eignet sich für standardisierte Prozesse, nicht für hochkomplexe B2B-Workflows mit umfangreichen Anpassungsanforderungen
  • Verfügbare Entwicklerressourcen: Ein erfahrenes Backend-Team für API-Integrationen ist erforderlich – Rechnung mit drei bis sechs Monaten Entwicklungszeit für eine MVP-Lösung
  • Verhältnis physisch zu digital: Bei bedeutender Offline-Komponente spielt Square seine Hardware-Stärken voll aus; rein digitale Marktplätze könnten mit spezialisierten Plattformen effizienter arbeiten
  • Geplantes Transaktionsvolumen: Das pauschale Gebührenmodell bleibt bis zum mittleren siebenstelligen Jahresumsatz attraktiv, darüber werden Enterprise-Preise relevant

Details zur Marktplatzsoftware: Square

Square positioniert sich als cloud-native Microservices-Architektur auf AWS-Infrastruktur mit Kubernetes-basierter Container-Orchestrierung. Diese technische Basis gewährleistet hohe Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit für wachsende Marktplätze. Die Plattform deckt über umfassende REST-APIs alle Kernfunktionen ab: Payments, Payouts, Orders, Catalog, Inventory, Customers und Employees sind vollständig programmatisch steuerbar. Das Webhook-System für Echtzeit-Updates benachrichtigt sofort bei Zahlungen, Bestelländerungen oder Bestandsaktualisierungen und ermöglicht synchrone Systeme ohne Polling.

Die primäre Ausrichtung liegt auf der Payment- und Payout-Infrastruktur, nicht auf einer vollständigen Marktplatz-Software-Suite. Square liefert die Zahlungsabwicklung mit integrierter Hardware-Komponente, während Marktplatz-spezifische Features wie Vendor-Management, Produktverwaltung und Multi-Vendor-Checkout durch Eigenentwicklung ergänzt werden müssen. Diese Architektur bietet maximale Flexibilität für individualisierte Geschäftslogik, erfordert jedoch entsprechende Entwicklerkapazitäten.

Sicherheit und Compliance bilden das technische Fundament. Die PCI DSS Level 1 und SOC 2 Typ II Zertifizierung erfüllt höchste Compliance-Standards und entlastet Marktplatzbetreiber von komplexer Payment-Card-Compliance. Die End-to-End-Verschlüsselung (P2PE) verschlüsselt Kartendaten bereits am Lesegerät, noch vor jedem Systemzugriff. KI-basierte Betrugserkennung analysiert Transaktionsmuster in Echtzeit mit proprietären Algorithmen.

Wissenswertes zum Anbieter: Square, Inc.

Block Inc. (NASDAQ: SQ) betreibt Square als Teil eines diversifizierten Fintech-Portfolios. Das 2009 gegründete Unternehmen beschäftigt etwa 4.000 Mitarbeiter global und verfügt über substantielle Cash-Reserven als börsennotierte Gesellschaft. Neben Square umfasst das Portfolio Cash App für Consumer-Zahlungen, Spiral für Bitcoin-Development und Tidal für Musik-Streaming. Diese Diversifikation reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Geschäftsfeldern und schafft Stabilität für langfristige Partnerschaften.

Die Mission "Economic Empowerment" fokussiert sich auf unterversorgte Marktsegmente wie kleine Unternehmen und Soloselbstständige, die von traditionellen Banken häufig vernachlässigt werden. Diese strategische Ausrichtung spiegelt sich in der Produkt-DNA wider: einfache Zugänglichkeit, transparente Preise ohne Grundgebühren und Self-Service-Strukturen.

Die Engineering-Organisation verfolgt eine agile High-Caliber-Entwicklungsphilosophie mit kurzen Release-Zyklen – wöchentliche bis monatliche Feature-Rollouts sind Standard. Aktive Open-Source-Beteiligung und eine lebendige Developer-Community mit regelmäßigen Webinaren und transparenten Beta-Programmen unterstreichen die Entwickler-orientierte Kultur. Die Support-Struktur ist gestaffelt: Der Free-Tier bietet Chat- und E-Mail-Support Montag bis Freitag 9-18 Uhr, während Premium- und Enterprise-Kunden 24/7-Support mit dedizierten Customer Success Managern erhalten.

Technische Details & Integration

Die Plattform arbeitet plattformunabhängig mit iOS 12+, Android 7+ und modernen Webbrowsern (Chrome, Safari, Edge). Offizielle Connectoren zu QuickBooks, Xero, Shopify, WooCommerce, Wix und Zapier ermöglichen standardisierte Integrationen ohne Entwicklungsaufwand. Mehrsprachige SDKs für Java, Ruby, .NET, PHP, Node.js, Python und Go decken Backend-Entwicklung ab, während Swift- und Kotlin-Bibliotheken Mobile-Entwicklung unterstützen.

Die hybride Datenbankarchitektur kombiniert relationale Datenbanken (MySQL) für transaktionale Daten mit NoSQL-Datenbanken für Analysen und große Datenmengen. Diese Struktur optimiert sowohl Performance bei Transaktionen als auch Flexibilität bei Auswertungen. Das Offline-First-Design für POS-Systeme speichert Daten lokal und ermöglicht Verkäufe auch ohne Internetverbindung. Automatische Synchronisation erfolgt bei Wiederherstellung der Verbindung – entscheidend für mobile Verkaufssituationen oder Standorte mit instabiler Konnektivität.

Dokumentierte API-Rate-Limits schützen die Systemstabilität und sind in der Developer-Dokumentation detailliert beschrieben. Die technische Dokumentation gilt als branchenführend mit zahlreichen Codebeispielen und praktischen Use Cases. Die Sandbox-Umgebung ermöglicht ausführliches Testing vor dem Produktiv-Einsatz ohne Risiken oder Kosten.

Kosten & Preismodell

Die Gebührenstruktur folgt einem transparenten Flatrate-Modell ohne monatliche Grundgebühr. In-Person-Transaktionen werden mit 2,6% plus 0,10 USD pro Transaktion berechnet – ideal für POS-Systeme und Event-Verkäufe. Online-Transaktionen kosten 2,9% plus 0,30 USD als Standardsatz für E-Commerce. ACH-Zahlungen bieten mit 1% (maximal 5 USD) eine kostengünstige Alternative für größere Beträge. Chargeback-Gebühren liegen zwischen 15 und 25 USD pro Rückbuchung und variieren je nach Situation.

Optionale Zusatzmodule erweitern die Basisfunktionalität: Square POS for Retail kostet 60 USD pro Monat und Station für erweiterte Retail-Funktionen. Square Loyalty startet ab 45 USD monatlich für Kundenbindungsprogramme mit Punktesystemen. Hardware wird einmalig angeschafft: Reader ab 49 USD, Terminal für 299 USD, vollwertige Register-Systeme ab 799 USD.

Eine TCO-Beispielrechnung für drei Jahre bei einem kleineren Marktplatz mit 1 Million USD Gross Merchandise Value (GMV) jährlich ergibt: etwa 29.000 USD Transaktionsgebühren pro Jahr, initiale Entwicklung für API-Integration circa 140.000 USD (vier Monate mit zwei Entwicklern), optionale Hardware einmalig 500 USD, Wartung und Updates jährlich 14.000 bis 28.000 USD. Der Gesamt-TCO beläuft sich somit auf etwa 270.000 USD über drei Jahre.

Versteckte Kostenfaktoren sollten bei der Kalkulation berücksichtigt werden: Die Eigenentwicklung für Multi-Vendor-Features bildet den größten Kostentreiber. Währungsumrechnungsgebühren fallen bei internationalen Transaktionen innerhalb der verfügbaren Länder an. Anpassungen bei Square-API-Updates oder Policy-Änderungen können zusätzlichen Entwicklungsaufwand verursachen.

Migration & Umstieg auf Square

Der Implementierungsprozess gliedert sich in drei Phasen mit realistischen Zeitrahmen. Phase 1 – Account-Setup – dauert ein bis zwei Tage und umfasst Self-Service-Registrierung, Dashboard-Konfiguration und Hardware-Bestellung. Phase 2 – Basisintegration – benötigt vier bis acht Wochen für Payments- und Payouts-API sowie grundlegende Payout-Logik. Phase 3 – Erweiterte Features – erfordert drei bis sechs Wochen pro zusätzlicher API für Inventory, Orders oder Customers. Ein funktionaler Marktplatz-MVP ist realistisch nach drei bis sechs Monaten mit angepasster Geschäftslogik betriebsbereit.

Die Datenübernahme erfolgt über verschiedene Mechanismen. CSV-Import für Inventar ermöglicht manuelle oder skriptbasierte Produktdaten-Migration. API-basierte Kundendaten-Übernahme unterstützt programmgesteuerte Migration bestehender Kundenprofile. Transaktionshistorie kann nicht automatisch importiert werden – historische Daten müssen separat archiviert und gegebenenfalls in eigenen Systemen vorgehalten werden.

Kritische Erfolgsfaktoren für die Migration: Klare Anforderungsdefinition trennt Square-Kernfunktionen von notwendiger Eigenentwicklung. API-Expertise im Team ist essentiell – Backend-Entwickler mit nachweislicher REST-API-Erfahrung, idealerweise bereits mit Square oder Stripe, beschleunigen das Projekt erheblich. Frühzeitige Skalierbarkeitsplanung vermeidet Architektur-Sackgassen bei Wachstum über 500 Verkäufer hinaus.

Typische Herausforderungen während der Implementation: Das Multi-Vendor-Dashboard bietet Square nicht vorgefertigt – 100% Eigenentwicklung ist erforderlich. KYC- und AML-Automatisierung für Verkäuferverifizierung muss selbst programmiert oder über Drittanbieter wie Stripe Identity oder Onfido integriert werden. Komplexes Reporting erfordert Aggregation aus Square-APIs in eigener Reporting-Infrastruktur, da marktplatz-übergreifende Analysen nicht standardmäßig verfügbar sind.

Vorteile und Herausforderungen im Überblick

Klare Stärken im Marktplatz-Kontext:

  • Schnellster Time-to-Market: Plug-and-Play-Setup ermöglicht Verkaufsstart in Tagen statt Monaten für grundlegende Funktionalität
  • Hardware-Differenzierung: Unschlagbare Lösung für Marktplätze mit physischer Verkaufskomponente durch integrierte POS-Hardware
  • Cash-Flow-Vorteil für Verkäufer: Tägliche Payouts steigern Verkäufer-Zufriedenheit und machen den Marktplatz attraktiver für neue Anbieter
  • Entwickler-Experience: Branchenführende API-Dokumentation und SDK-Qualität reduzieren Entwicklungszeit und technische Risiken
  • Compliance-Entlastung: PCI DSS Level 1 und P2PE übernehmen komplexe Sicherheitsanforderungen und reduzieren regulatorische Last
  • Transparente Kostenstruktur: Keine monatlichen Grundgebühren ermöglichen Start ohne finanzielle Eintrittsbarriere

Realistische Schwächen und Grenzen:

  • Kein vollwertiges Marktplatzsystem: Erheblicher Custom-Coding-Aufwand für Vendor-Management, KYC-Workflows und Multi-Vendor-Checkout notwendig
  • Geografische Beschränkung: Nur fünf Länder verfügbar – absoluter Blocker für globale oder europäische Marktplätze
  • KYC/AML liegt beim Betreiber: Marktplatz muss Verkäuferverifizierung selbst orchestrieren, Square automatisiert nur eigene Merchant-Prüfungen
  • Skalierungslimit für Komplexität: Ab etwa 500 Verkäufern oder sehr komplexen Compliance-Anforderungen stoßen Eigenentwicklungen an Grenzen
  • Vendor-Lock-in-Risiko: Tiefe Integration in Square-Ökosystem erschwert späteren Wechsel zu alternativen Plattformen
  • Fehlende Multi-Vendor-Features: Standard-Marktplatz-Funktionen wie Vendor-Dashboards oder KYC-Automatisierung erfordern vollständige Eigenentwicklung

Häufig gestellte Fragen zu Square

Kann Square einen vollwertigen Multi-Vendor-Marktplatz abbilden?

Nein, nicht out-of-the-box. Square liefert die Payment- und Payout-Infrastruktur, aber kein Vendor-Management-System. Erforderlich ist Eigenentwicklung für Verkäufer-Dashboards, Produktverwaltung, KYC-Prozesse und Multi-Vendor-Checkout. Der realistische Zeitrahmen beträgt drei bis sechs Monate zusätzlicher Entwicklungszeit für einen funktionalen Marktplatz.

Wie funktioniert das Commission-Splitting zwischen Marktplatz und Verkäufer?

Über die Payouts API definiert der Marktplatzbetreiber pro Transaktion, welcher Betrag an welchen Verkäufer ausgezahlt wird. Die Marktplatz-Kommission wird automatisch einbehalten. Beispiel: Bei einem Verkauf von 100 USD werden dem Verkäufer 85 USD ausgezahlt, während 15 USD als Marktplatz-Gebühr verbleiben. Die Logik ist frei programmierbar und unterstützt verschiedene Provisionsmodelle.

Welche KYC-Anforderungen gelten für Verkäufer auf dem Marktplatz?

Der Marktplatz-Betreiber trägt die vollständige Verantwortung für Identitätsprüfung (Know Your Customer) und Geldwäscheprävention (Anti-Money Laundering) seiner Verkäufer. Square prüft nur die direkte Geschäftsbeziehung zum Hauptkunden. Für die Verkäufer-Verifizierung sind eigene Prozesse oder Drittanbieter-Tools wie Stripe Identity oder Onfido erforderlich.

Kann Square international genutzt werden?

Die Plattform ist ausschließlich in USA, Kanada, Australien, Großbritannien und Japan verfügbar. Verkäufer und Käufer außerhalb dieser Länder können nicht direkt bedient werden. Für globale Marktplätze mit europäischen oder asiatischen Märkten ist ein Wettbewerber wie Stripe Connect mit Verfügbarkeit in über 40 Ländern besser geeignet.

Wie skaliert Square bei wachsendem Transaktionsvolumen?

Das Gebührenmodell skaliert linear mit der Anzahl der Transaktionen. Ab mittlerem siebenstelligem GMV können individuelle Enterprise-Preise verhandelt werden. Die technische Cloud-Infrastruktur skaliert bis in den dreistelligen Millionenbereich. Funktionale Grenzen können bei über 500 Verkäufern durch die erforderliche Eigenentwicklung entstehen – die technische Skalierung ist nicht der limitierende Faktor.

Welche Unterstützung bietet Square bei der Implementierung?

Der Free-Tier bietet Selbstbedienung via Dokumentation, Community-Forum und E-Mail-Support. Premium- und Enterprise-Kunden erhalten einen dedizierten Customer Success Manager, Telefon-Support rund um die Uhr und individuelles Onboarding. Für API-Entwicklung stehen Sandbox-Umgebung, Developer-Forum und umfangreiche Codebeispiele zur Verfügung. Die Qualität der technischen Dokumentation gilt als Benchmark in der Branche.