ChatGPT & Claude für Vertragsmanagement: KI die wirklich hilft
Der Moment der Lähmung
Sie haben einen Entwurf für eine komplexe Partnerschaftsvereinbarung vor sich liegen. Die Geschäftsleitung fordert eine Formulierung, die maximalen Handlungsspielraum lässt, aber gleichzeitig rechtssicher ist und den Partner nicht abschreckt. Jede Passage wird mehrfach gelesen, Formulierungen hin und her geschoben. Sie denken über potentielle Fallstricke nach, Rechtsrisiken, die Reputation bei Scheitern, und das alles nach einem langen Tag. Wie formuliert man 'Eigentumsvorbehalt' so, dass er wasserdicht ist, aber nicht aggressiv wirkt?
Das Problem ist nicht die Zeit. Das Problem ist: Die Last der Verantwortung für rechtssichere, aber flexible Formulierungen, bei gleichzeitigem Druck, 'alles richtig' zu machen, verursacht enorme mentale Anspannung.
Das können ChatGPT und Claude ändern - wenn Sie wissen wie.

ChatGPT kennen Sie - Claude sollten Sie kennenlernen
Beide Tools funktionieren für die folgenden Prompts. Aber es gibt Unterschiede, die für professionelle Nutzung wichtig sind.
Der praktische Unterschied
Stellen Sie sich vor, Sie geben diesen Prompt ein: "Schreib eine Erklärung für die Haftungsklausel"
ChatGPT-Verhalten: Liefert sofort eine Antwort - egal ob der Prompt vage ist. Ergebnis: Oft generisch. "Diese Klausel regelt die Haftung im Schadensfall..." Wenn Sie vergessen wichtige Details zu nennen, merken Sie es erst beim Lesen.
Claude-Verhalten: Fragt nach oder macht kluge Annahmen. "Welche Art von Haftung? An wen richtet sich die Erklärung? Welches Schutzniveau ist gewünscht?" Ergebnis: Passt besser, weil es mitdenkt.
Wann welches Tool?
ChatGPT passt wenn:
- Sie gelegentlich KI nutzen (1-2x pro Woche)
- Sie präzise Prompts schreiben können
- Sie jeden Text ohnehin nochmal komplett umschreiben → Kostenlos, bekannt, funktioniert
Claude passt wenn:
- Sie KI täglich nutzen wollen (5+ Prompts/Tag)
- Sie auch mal vage Anweisungen geben
- Sie wollen dass der erste Entwurf schon nah am Ziel ist → Besseres Deutsch, versteht Kontext, behält rechtliche Präzision
Für Vertragsmanagement empfehlen wir Claude - weil Ihre Formulierungen rechtssicher und professionell klingen müssen, nicht "von KI generiert".
Aber: Probieren Sie beide. Die Prompts funktionieren in beiden Tools.
💡 Noch unsicher welches Tool für Sie passt? → Kostenfreie 30-Min KI-Analyse buchen - Wir zeigen Ihnen ChatGPT vs. Claude mit Ihren konkreten Aufgaben.
Prompt 1: Komplexe Vertragsklauseln verständlich erklären
Das Problem:
Rechtliche Sprache ist oft kryptisch. Mandanten oder Kollegen sollen die Risiken und Implikationen einer Klausel ohne Juristensprech verstehen, ohne dass die Genauigkeit verloren geht. Den richtigen Ton für Laien finden, während Sie die rechtliche Präzision wahren, ist schwierig. Vereinfachen Sie zu stark, verlieren Sie die rechtliche Substanz. Bleiben Sie zu juristisch, versteht es niemand und Sie müssen es fünfmal erklären.
Beispiel-Situation: Kollege fragt nach der Bedeutung von 'Schadensersatzansprüchen bei Nichterfüllung' in einem Kaufvertrag.
Der Prompt:
Ich bin Vertragsmanager. Ein Kollege hat nach der Bedeutung dieser Klausel gefragt:
[KLAUSEL HIER EINFÜGEN]
Erkläre diese Klausel so, dass:
1. Ein Nicht-Jurist die Kernaussage versteht
2. Die rechtliche Substanz erhalten bleibt
3. Konkrete Beispiele zeigen, wann die Klausel greift
4. Der Ton sachlich-informativ ist (nicht belehrend, nicht vereinfachend)
Wichtig: Keine juristischen Fachbegriffe ohne Erklärung.
Wenn ein Begriff unvermeidbar ist: "Der Fachbegriff [X] bedeutet [Y]"
Warum dieser Prompt funktioniert:
- "Ich bin Vertragsmanager" → KI weiß, dass rechtliche Präzision wichtiger ist als Einfachheit
- Nummerierte Struktur → KI weiß genau, was die Erklärung enthalten muss
- "nicht belehrend" → Verhindert herablassenden Ton
- Edge Case für Fachbegriffe → Gibt Fallback-Option bei unvermeidbaren Termini
Der Nutzen: Keine Grübelei mehr, wie Sie komplexe Sachverhalte ausdrücken, ohne die rechtliche Integrität zu gefährden. Sie bekommen einen Entwurf, der bereits den richtigen Detailgrad hat.
Prompt 2: Verhandlungspositionen diplomatisch formulieren
Das Problem:
Sie müssen eine feste Position vertreten, ohne die Geschäftsbeziehung zu belasten. Es geht darum, 'Nein' zu sagen oder deutliche Anforderungen zu stellen, aber so, dass die Tür für eine Einigung offen bleibt. Ein falsches Wort kann die Verhandlung zum Scheitern bringen. Formulieren Sie zu weich, werden Sie nicht ernst genommen. Formulieren Sie zu hart, eskaliert die Situation.
Beispiel-Situation: Antwort-E-Mail an einen Lieferanten, der in letzter Minute Preisanpassungen fordert, die nicht akzeptabel sind.
Der Prompt:
Ich bin Vertragsmanager und muss auf diese Forderung reagieren:
[FORDERUNG DES GEGENÜBERS HIER EINFÜGEN]
Schreibe eine E-Mail-Antwort die:
1. Klar macht, dass die Forderung nicht akzeptabel ist
2. Die sachlichen Gründe nennt (ohne emotional zu werden)
3. Eine konkrete Alternative oder Gegenvorschlag bietet
4. Professionell-bestimmt klingt (nicht defensiv, nicht aggressiv)
Wichtig: Keine Floskeln wie "leider müssen wir ablehnen" oder "mit Bedauern".
Wenn keine Alternative möglich: "Wir können [X] anbieten, was [Nutzen] erfüllt"
Warum funktioniert das:
- Nummerierte Anforderungen → Struktur für diplomatische Balance
- "nicht defensiv, nicht aggressiv" → Kalibriert Ton präzise
- Negative Constraints → Verhindert typische Schwäche-Signale
- Alternative als Pflicht → Konstruktiver Gegenvorschlag ist eingebaut
Der Nutzen: Sie haben einen ersten Entwurf, der bereits die richtige Balance zwischen Standhaftigkeit und Kooperationsbereitschaft findet, statt stundenlang an Formulierungen zu feilen.
💡 Im Advanced-Kurs: Wir erstellen 8 Varianten dieses Prompts für unterschiedliche Verhandlungssituationen.
Prompt 3: Risikobewertung von Vertragspassagen
Das Problem:
Das schnelle Erkennen potenzieller Risiken in unbekannten Vertragskontexten erfordert tiefes Fachwissen und Konzentration. Was sind die häufigsten Fallstricke, auch branchenübergreifend? Die Angst, ein verstecktes K.-o.-Kriterium zu übersehen, ist immer präsent. Vertrauen Sie nur auf Ihre Erfahrung, übersehen Sie vielleicht neue Gesetzesänderungen oder branchenspezifische Entwicklungen.
Beispiel-Situation: Analyse einer neuen Haftungsklausel in einem Software-Lizenzvertrag eines Startups.
Der Prompt:
Ich bin Vertragsmanager. Bewerte diese Vertragspassage auf Risiken:
[VERTRAGSPASSAGE HIER EINFÜGEN]
Analysiere:
1. Welche rechtlichen Risiken birgt diese Formulierung?
2. Welche typischen Fallstricke könnten übersehen werden?
3. Welche Branchen- oder Gesetzes-Entwicklungen sind relevant?
4. Welche Anpassungen würden Risiken minimieren?
Wichtig: Keine generische Warnung ("könnte problematisch sein").
Nenne konkrete Szenarien: "Wenn [Situation X] eintritt, dann [Konsequenz Y]"
Wenn unsicher über Aktualität: "Stand [Datum] - prüfen Sie aktuelle Rechtslage"
Warum funktioniert das:
- Nummerierte Analyse-Ebenen → Systematische Risiko-Durchleuchtung
- "Konkrete Szenarien" → Verhindert vage Warnungen
- Aktualitäts-Disclaimer → Ehrlichkeit bei KI-Wissensgrenzen
Der Nutzen: Ein strukturierter Risiko-Check, der Ihre Expertise ergänzt und blinde Flecken aufdeckt, ohne dass Sie stundenlang recherchieren müssen.
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Prompt 4: Standardklauseln an spezifische Fälle anpassen
Das Problem:
Standardklauseln bieten eine gute Basis, aber selten passen sie genau. Die Herausforderung besteht darin, die Anpassungen so vorzunehmen, dass sie den spezifischen Einzelfall abdecken, aber dennoch ihre rechtliche Wirksamkeit behalten und nicht mit anderen Klauseln kollidieren. Ändern Sie zu wenig, passt es nicht. Ändern Sie zu viel, schaffen Sie Ungereimtheiten oder Schwachstellen.
Beispiel-Situation: Anpassung der Klausel zur Kündigungsfrist für einen Dienstleister mit variabler monatlicher Leistung.
Der Prompt:
Ich bin Vertragsmanager. Passe diese Standardklausel an:
[STANDARDKLAUSEL HIER EINFÜGEN]
Kontext des spezifischen Falls:
[BESONDERHEITEN DES EINZELFALLS HIER BESCHREIBEN]
Die Anpassung muss:
1. Die spezifischen Anforderungen des Falls abdecken
2. Rechtlich wirksam bleiben (keine neuen Schwachstellen)
3. Mit den übrigen Vertragsbestandteilen harmonieren
4. Klar formuliert sein (keine zweideutigen Auslegungen)
Wichtig: Markiere ALLE Änderungen gegenüber der Standardklausel.
Wenn eine Anpassung neue Risiken schafft: "Achtung: Diese Änderung könnte [Risiko] bedeuten"
Warum funktioniert das:
- Kontext-Eingabe → KI versteht Einzelfall-Anforderungen
- "Markiere ALLE Änderungen" → Nachvollziehbarkeit für Prüfung
- Risiko-Warnung eingebaut → Proaktive Schwachstellen-Erkennung
Der Nutzen: Sie erhalten einen angepassten Entwurf, der bereits die Balance zwischen Standardisierung und Individualisierung findet, statt bei Null anzufangen.
Über Copy-Paste hinaus: KI die automatisch läuft
Alle Prompts oben: Sie geben manuell ein, KI antwortet. Was wenn das automatisch passiert?
Reales Automatisierungs-Beispiel für Vertragsmanagement:
Scenario: Automatisierte Prüfung auf Standardklauseln
Wie es läuft: Neuer Vertragsentwurf kommt per E-Mail oder Upload → n8n/Make liest PDF oder DocX → Claude scannt Vertrag auf Vorhandensein, korrekte Formulierung oder Abweichungen von bekannten Standardklauseln → Ergebnisse landen in einem Prüfbericht oder direkt im Bearbeitungstool.
Was Sie brauchen:
- n8n/Make Account (~15€/Monat)
- Claude API Zugang (~10€/Monat bei 10-30 Verträgen/Woche)
- Setup-Zeit: 2-3 Tage
Wann es sich lohnt: Ab 15 Verträgen pro Woche mit ähnlicher Struktur. Darunter: Manuell ist schneller.
Kosten: Setup + Training: Auf Anfrage (Custom AI Integration) Laufend: ~25€/Monat (Tools) + Ihre Zeit für Freigabe
Das ist keine Zukunftsmusik. Das läuft heute bei drei unserer Kunden.
🔧 Interesse an Automatisierung für Vertragsmanagement? → Automatisierungs-Beratung buchen - Half-day Workshop: Wir analysieren Ihre Workflows und zeigen was sich lohnt (mit realistischen Kosten).
Unsere KI-Services
1. KI-Kurs Beginner (ChatGPT-Grundlagen)
Dauer: 60 Minuten Preis: 0€
Was Sie lernen:
- ChatGPT Account erstellen
- Diese 4 Prompts + 6 weitere
- Wie Sie eigene Prompts schreiben
- Häufige Fehler vermeiden
Für wen: Sie haben noch nie mit KI gearbeitet und wollen testen ob es für Sie passt.
2. KI-Kurs Advanced (Claude für Vertragsmanagement)
Dauer: 90 Minuten Preis: 49€
Was Sie lernen:
- Claude-spezifische Funktionen (besser als ChatGPT für Profis)
- 15+ profession-spezifische Prompts
- Excel/Word-Integration (Daten automatisch übernehmen)
- Eigene Prompt-Bibliothek aufbauen
Für wen: Sie wollen KI täglich nutzen, nicht nur testen. Sie brauchen professionelle Qualität in Ihrer Kommunikation.
Unterschied zu Beginner:
- Mehr Prompts (15+ vs 10)
- Profession-spezifisch (nicht generisch)
- Claude-Features (Excel-Integration, besseres Deutsch)
- Template-Bibliothek zum Mitnehmen
3. Automatisierungs-Beratung
Dauer: Half-day Workshop Preis: Auf Anfrage
Was wir machen:
- Analysieren Ihre Workflows
- Finden Automatisierungs-Potenzial (was lohnt sich, was nicht)
- Erstellen Roadmap mit Aufwand und Nutzen
- Zeigen Beispiele aus Ihrer Branche
Ergebnis: Klarer Plan was automatisierbar ist + Realistische Kosten
4. Custom AI Integration
Aufwand: Projekt-basiert Preis: Auf Anfrage
Was wir bauen:
- KI-Workflows in Ihre Software integriert
- Automatische Abläufe (wie oben beschrieben)
- Anbindung an CLM-Systeme, E-Mail, Excel
Beispiele:
- Automatische Klausel-Prüfung
- E-Mail-Entwürfe für Standard-Kommunikation
- Monatliche Vertrags-Reports aus Datenbanken
Voraussetzung: Automatisierungs-Beratung (damit wir wissen was Sie brauchen)
Noch unsicher?
Kostenfreie 30-Min KI-Analyse buchen
Wir zeigen Ihnen:
- ChatGPT oder Claude - was passt zu Ihrer Arbeitsweise?
- Welcher Kurs macht Sinn (Beginner/Advanced)?
- Welche Ihrer Prozesse lassen sich automatisieren?
- Realistische Kosten + Nutzen
Kosten: 0€ Dauer: 30 Minuten Format: Video-Call
Danach entscheiden Sie ob Beginner-Kurs (0€), Advanced-Kurs (49€), oder nichts.