Die Wahl der richtigen Praxissoftware ist für Orthopäden eine strategische Entscheidung. Die Software muss medizinische Dokumentation, Abrechnung, Terminplanung und Verwaltung zuverlässig abbilden. Gleichzeitig sollen gesetzliche Vorgaben wie die Telematikinfrastruktur, eAU und eRezept erfüllt werden.
Der Markt bietet spezialisierte Lösungen für orthopädische Praxen – von klassischen Praxisverwaltungssystemen bis zu Cloud-basierten Komplettlösungen. Die Unterschiede liegen in Funktionsumfang, Bedienbarkeit, Integrationsmöglichkeiten und Kostenmodellen.
Patientenverwaltung & Dokumentation
Terminplanung & Praxisorganisation
Abrechnung & Finanzen
Kommunikation & Telematik
Orthopädische Praxen benötigen spezialisierte Dokumentationsmodule für Funktionsdiagnostik, Schmerzskalen und Bewegungsumfänge. Gute Lösungen bieten vorkonfigurierte ICD-10- und OPS-Codes für häufige orthopädische Diagnosen und Eingriffe. Die Software sollte den Neutral-Null-Durchgangsmessmethode unterstützen und Verlaufsdokumentationen übersichtlich darstellen. Allerdings sind hochspezialisierte Module oft nur in Premium-Versionen verfügbar oder erfordern kostenpflichtige Zusatzmodule.
Die nahtlose Einbindung von Röntgenbildern, CT- und MRT-Aufnahmen ist für Orthopäden essentiell. DICOM-Schnittstellen ermöglichen den direkten Import aus Röntgengeräten oder radiologischen Praxen. Moderne Systeme bieten Bildbetrachtung mit Messwerkzeugen direkt in der Patientenakte. Die Performance hängt jedoch stark von der Serverinfrastruktur ab – bei Cloud-Lösungen kann die Bilddarstellung bei schwacher Internetverbindung verzögert sein.
Viele Orthopäden bieten physikalische Therapien an, die spezielle Abrechnungslogiken erfordern. Die Software muss Heilmittelverordnungen erstellen, Therapieserien verwalten und Eigenleistungen korrekt abrechnen können. Integrierte Therapieplanung mit Ressourcenverwaltung erleichtert die Auslastungssteuerung. Kleinere Anbieter haben hier teilweise Schwächen – prüfen Sie die Abbildung Ihrer spezifischen Leistungen vor der Entscheidung.
Die Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) ist gesetzlich vorgeschrieben. Zertifizierte Softwarelösungen bieten Konnektoren-Unterstützung für Kartenterminals und eHealth-Anwendungen. Die Ersteinrichtung erfordert jedoch technisches Know-how und Koordination mit TI-Dienstleistern. Cloudbasierte Systeme haben hier Vorteile durch zentrale Updates, benötigen aber stabile Internetverbindungen für alle TI-Funktionen.
Einzelpraxen mit Schwerpunkt ambulante Versorgung profitieren von intuitiven Komplettsystemen mit starkem Fokus auf Abrechnung und Patientenverwaltung. Cloudbasierte Lösungen bieten hier den Vorteil geringer Anfangsinvestitionen und automatischer Updates. Wichtig sind gute GKV-Schnittstellen und einfache Bedienung, da meist kein dediziertes IT-Personal vorhanden ist.
Orthopädische Gemeinschaftspraxen und MVZ benötigen mehrplatzfähige Systeme mit differenzierten Zugriffsrechten und paralleler Arbeit mehrerer Ärzte. Die Software sollte unterschiedliche Abrechnungsfälle (Angestellte vs. Vertragsärzte) abbilden und konsolidierte Auswertungen ermöglichen. Leistungsstarke Server-Infrastruktur und professioneller Support werden hier zur Grundvoraussetzung.
Praxen mit Schwerpunkt operative Orthopädie sollten auf OP-Planung, erweiterte Bildverwaltung und strukturierte OP-Dokumentation achten. Die Integration mit Krankenhaussystemen über HL7 oder FHIR ist relevant für Belegarzttätigkeit. Spezielle Module für präoperative Planung und postoperative Nachsorge erleichtern den Workflow erheblich.
Niedergelassene Orthopäden mit physikalischer Therapie brauchen integrierte Therapieplanung, Heilmittelverordnungen und Ressourcenverwaltung für Behandlungsräume. Die Software sollte Therapieserien abbilden, Eigenleistungen korrekt abrechnen und Therapeuten-Zugriffe ermöglichen. Schnittstellen zu Rezeptverwaltungssystemen sparen Zeit bei der Verordnungserstellung.
Fachspezifische Funktionen: Prüfen Sie, ob orthopädie-spezifische Dokumentationsvorlagen, ICD-10-M-