Die Verwaltung von Lagerbeständen gehört zu den komplexesten Aufgaben in der Logistik. Eine leistungsfähige Lagerverwaltungssoftware (Warehouse Management System, WMS) optimiert Prozesse von der Wareneingangserfassung bis zur Kommissionierung. Sie reduziert Fehlerquoten, beschleunigt Durchlaufzeiten und schafft Transparenz über alle Lagerstandorte hinweg.
In diesem Artikel betrachten wir die wesentlichen Funktionen moderner Lagerverwaltungssysteme, deren technische Anforderungen und worauf Entscheider bei der Auswahl achten sollten. Dabei konzentrieren wir uns auf praxisrelevante Aspekte, die den Unterschied zwischen effizienter Lagerverwaltung und operativen Engpässen ausmachen.
Professionelle Lagerverwaltungssoftware deckt den gesamten Workflow von der Warenannahme bis zum Versand ab. Die Funktionstiefe variiert je nach Systemkomplexität erheblich.
Wareneingang und -ausgang
Bestandsverwaltung
Kommissionierung und Picking
Lagertopologie und Platzverwaltung
Reporting und Auswertungen
Moderne Lagerverwaltung findet überwiegend mobil statt. Systeme mit nativer App-Unterstützung bieten deutlich bessere Performance als browserbasierte Oberflächen auf mobilen Geräten. Die Offline-Fähigkeit wird häufig unterschätzt: In Lagerhallen mit Funkschatten oder bei Netzwerkausfällen müssen grundlegende Funktionen wie Scannen und Buchen weiterhin verfügbar bleiben. Nach Wiederherstellung der Verbindung erfolgt die automatische Synchronisation. Allerdings bedeutet echte Offline-Fähigkeit erheblichen Entwicklungsaufwand – viele Anbieter bieten nur eingeschränkte Funktionen im Offline-Modus.
Die Abbildung mehrerer Lagerstandorte in einer gemeinsamen Systeminstanz spart Lizenz- und Wartungskosten. Entscheidend ist, ob Bestände zwischen Standorten verschoben werden können und wie standortübergreifende Auswertungen realisiert sind. Systeme mit echter Mandantenfähigkeit erlauben getrennte Datenhaltung bei gemeinsamer technischer Infrastruktur – wichtig für Logistikdienstleister mit mehreren Kunden. Der Nachteil: Die Komplexität steigt, und individuelle Anpassungen für einzelne Mandanten sind technisch aufwendiger.
Compliance-Anforderungen variieren stark nach Branche. Pharma-Logistik benötigt GDP-konforme Temperaturüberwachung mit lückenloser Dokumentation. Lebensmittel-Lager erfordern FIFO-Zwang und Rückrufmanagement. Chemikalien-Lager müssen Gefahrstoffdaten vorhalten und Zusammenlagerungsverbote automatisch prüfen. Generische WMS-Lösungen können diese Anforderungen meist nur über kostenintensive Customizing-Projekte abbilden. Spezialisierte Systeme bringen Branchenfunktionen mit, sind dafür aber weniger flexibel bei branchenfremden Anforderungen.
Die nahtlose Anbindung an ERP-, Shopsysteme und Carrier entscheidet über den praktischen Nutzen. Standardisierte Schnittstellen (REST-APIs, EDI, IDOC) vereinfachen die Integration erheblich. Kritisch sind Echtzeit-Verfügbarkeitsprüfungen: Wenn Online-Shop-Bestellungen auf veraltete Bestandsdaten zugreifen, entstehen Lieferengpässe. Ebenso wichtig ist die bidirektionale Kommunikation – Statusmeldungen vom WMS müssen zeitnah im ERP ankommen. Bei Cloud-Systemen sollte die API-Nutzung nicht pro Call abgerechnet werden, da sonst bei hohem Auftragsvolumen erhebliche Kosten entstehen.
Kleine bis mittlere Lagerbetreiber mit 1.000-10.000 Lagerplätzen profitieren von schlanken Cloud-Lösungen mit monatlicher Abrechnung. Sie bieten schnelle Implementierung ohne große IT-Infrastruktur und skalieren mit dem Geschäftswachstum. Besonders geeignet für E-Commerce-Fulfillment mit hoher Dynamik und standardisierten Prozessen. Die Integration in gängige Shopsysteme ist meist vorkonfiguriert verfügbar.
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