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hausverwaltungssoftware

ERAS2 | Hausverwaltungssoftware | Kosten | Erfahrungen | Funktionen | Test | Vergleich | Alternativen

ERAS2 im Überblick + Entscheidungskriterien

ERAS2

  • Umfassende Auswertung
  • Persönliche Videoeinschätzung verfügbar
  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
3.8
Bewertung
Hausverwaltungssoftware
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch
Anbieter ist auch auf:

🟦 Funktionen – Was kann die Software?

Stammdaten & Objektverwaltung: Zentrale Verwaltung von Immobilien, Wohneinheiten und Mietverträgen mit automatischer Versionierung bei Änderungen. Vollständige Pflege von Eigentümer- und Mieterdaten mit Zuordnung zu Objekten und Vertragslaufzeiten.

Miet- und Pachtverwaltung: Automatisierte Verwaltung von Mietzahlungen mit Fälligkeitsüberwachung und mehrstufigem Mahnwesen. Regelbasierte Benachrichtigungen bei Zahlungsverzug.

Integrierte Buchhaltung: Mandantenfähige Finanzbuchhaltung nach HGB/IFRS mit direktem DATEV-Export. Bidirektionaler Kontenabgleich für automatische Synchronisation von Buchungen.

Betriebskostenabrechnung: Automatisierte Erstellung von Betriebs- und Heizkostenabrechnungen gemäß HeizKV und BetrKV mit vorkonfigurierten Verteilerschlüsseln. Eigentümerabrechnung mit automatischem PDF-Versand und Sammelrechnungsfunktion.

Technisches Gebäudemanagement: Instandhaltungs-Workflows mit TGA-Modulen für Wartungsplanung und Kostenverfolgung. Störmeldeportal mit automatischer Handwerkerbeauftragung und Dokumentation.

Mobile Anwendungen: App für Vor-Ort-Checks mit Fotodokumentation, Offline-Synchronisation und direkter Aufgabenerfassung.

Self-Service-Portale: Separate Portale für Mieter und Eigentümer mit Funktionen zur Rechnungseinsicht, Schadensmeldung, Dokumenten-Download und Kommunikation.

Dokumentenmanagement: DMS mit Volltextsuche, Fristenmonitor für Verträge und Fristen sowie Anbindungsmöglichkeit für digitale Signaturverfahren.

Workflow-Automatisierung: Regelbasierte Engine für automatische Benachrichtigungen, Eskalationen bei überfälligen Vorgängen und wiederkehrende Aufträge.

Controlling & Reporting: Dashboard mit Liquiditätsvorschau, Budget-Ist-Vergleichen und Soll-Ist-Analysen für einzelne Objekte oder Portfolios. Standardreports zur Objektrentabilität mit KPI-Benchmarking.

Business Intelligence: Anbindung an Power BI oder QlikSense über OData-Schnittstelle für erweiterte Analysen und individuelle Auswertungen.

🟨 Besonderheiten – Was macht ERAS2 einzigartig?

Modulare Lizenzstruktur für bedarfsgerechten Einstieg: Die Software ermöglicht die Lizenzierung einzelner Funktionsbereiche nach tatsächlichem Bedarf. Verwaltungen können mit Basisfunktionen beginnen und das System schrittweise um Module wie technisches Management, erweiterte Abrechnungen oder BI-Anbindungen ergänzen. Dieser Ansatz senkt die Einstiegshürde deutlich und macht die Lösung besonders für wachsende Verwaltungen wirtschaftlich attraktiv, die nicht von Anfang an das Komplettpaket benötigen.

Bidirektionale DATEV-Integration ohne manuelle Nacharbeit: Die Synchronisation mit DATEV geht über einfache Datenexporte hinaus. Buchungen werden in beide Richtungen automatisch abgeglichen, Konten werden kontinuierlich synchronisiert. Dies eliminiert den zeitaufwändigen manuellen Abstimmungsaufwand zwischen Hausverwaltungssoftware und Steuerberatung. Anwender berichten von einer Zeitersparnis von etwa 45% bei Buchungsvorgängen im Vergleich zu manuellen Prozessen mit Export-Import-Verfahren.

ISO 27001-zertifiziertes Hosting in deutschen Rechenzentren: Die Cloud-Variante wird in ISO 27001-zertifizierten Rechenzentren ausschließlich in Deutschland betrieben. Dies kombiniert internationale Sicherheitsstandards mit DSGVO-konformer Datenhaltung und bietet Rechtssicherheit bei sensiblen Miet- und Eigentümerdaten. Für Verwaltungen mit strengen Compliance-Anforderungen oder öffentliche Auftraggeber ist dieser Aspekt oft entscheidungsrelevant.

Offene OData-API für individuelle Systemlandschaften: Die REST-basierte Schnittstelle ermöglicht Echtzeit-Datenabfragen und die Integration externer Systeme ohne proprietäre Middleware. Verwaltungen können Business-Intelligence-Lösungen anbinden, individuelle Reports erstellen oder branchenspezifische Zusatztools integrieren. Dies macht ERAS2 zu einem offenen System, das sich in bestehende IT-Infrastrukturen einfügt, statt als isolierte Insellösung zu fungieren.

Einschränkungen: Die Benutzeroberfläche wird von Anwendern als funktional, aber nicht zeitgemäß beschrieben. Die Einarbeitung erfordert intensive Schulungen und Geduld, besonders bei Nutzern ohne Vorkenntnisse in Hausverwaltungssoftware. Die API-Dokumentation weist bei speziellen Integrationsszenarien Lücken auf, die direkte Abstimmung mit dem technischen Support erfordern. Für sehr kleine Verwaltungen unter 200 Einheiten ist der Funktionsumfang möglicherweise überdimensioniert.

🟩 Empfehlung – Wer sollte ERAS2 wählen?

Mittelständische Wohnungsverwaltungen mit 500-2.000 Einheiten: Verwaltungen dieser Größenordnung profitieren von der Vollständigkeit der Lösung, ohne in kostenintensive Enterprise-Systeme investieren zu müssen. Die Integration von kaufmännischer Verwaltung, technischem Management und Eigentümerkommunikation in einem System eliminiert Schnittstellenprobleme. Die modulare Lizenzierung ermöglicht einen wirtschaftlich vertretbaren Einstieg mit späterer Erweiterung bei wachsenden Anforderungen.

Verwaltungen mit dezentraler Filialstruktur: Die Mandantenfähigkeit des Systems erlaubt die Abbildung verschiedener Verwaltungseinheiten mit eigenen Buchhaltungskreisen in einer Installation. Standorte können eigenständig arbeiten, während zentrale Auswertungen und Controlling über alle Einheiten hinweg möglich bleiben. Dies eignet sich besonders für regional verteilte Organisationen mit lokalen Geschäftsstellen.

Hausverwaltungen mit hohen Compliance-Anforderungen: Wenn rechtssichere Abrechnungen nach aktuellen Verordnungen (HeizKV, BetrKV), GoBD-konforme Buchhaltung und DSGVO-konformes Hosting zu den Hauptprioritäten gehören, deckt ERAS2 die regulatorischen Anforderungen des deutschen Marktes in der Tiefe ab. Die kontinuierliche Anpassung an Gesetzesänderungen ist im Wartungsvertrag enthalten.

Technisch versierte Teams mit Integrationsbedarf: Falls bereits Fachsysteme wie Business-Intelligence-Tools, spezialisierte Finanzsoftware oder branchenspezifische Lösungen im Einsatz sind, ermöglicht die OData-API die Konstruktion individueller Systemlandschaften. Teams mit IT-Affinität können das System flexibel in ihre Prozesse einbinden und automatisierte Workflows aufbauen.

Die Software ist weniger geeignet für Kleinstbetriebe unter 100 Einheiten (zu komplex und kostenintensiv), reine Facility-Manager ohne Schwerpunkt Wohnimmobilien sowie Teams ohne Bereitschaft zu intensiver Einarbeitung und ohne technisches Grundverständnis.

Entscheidende Auswahlkriterien:

  • Modulare Skalierbarkeit: Ist ein stufenweiser Ausbau der Funktionalität bei wachsenden Anforderungen wirtschaftlich wichtig?
  • DATEV-Integration: Wie zentral ist der automatisierte, bidirektionale Datenaustausch mit dem Steuerberater für die tägliche Arbeit?
  • Datensicherheit & Compliance: Werden zertifiziertes deutsches Hosting und tiefe Abbildung deutscher Regularien benötigt?
  • Systemintegration: Sollen BI-Systeme, bestehende Fachsoftware oder individuelle Tools angebunden werden?

Details zur Hausverwaltungssoftware: ERAS2

Vollständige Prozesskette von der Objekterfassung über die Mieterverwaltung bis zur Eigentümerinformation kennzeichnet die Architektur von ERAS2. Die Software deckt den gesamten Verwaltungslebenszyklus ab: Vertragsmanagement, Zahlungsabwicklung mit Mahnwesen, automatisierte Betriebs- und Heizkostenabrechnungen, Eigentümerabrechnung sowie technisches Gebäudemanagement. Besonders ausgeprägt ist die Verzahnung zwischen kaufmännischen und technischen Prozessen durch das integrierte TGA-Modul, das Instandhaltungskosten direkt mit der Buchhaltung verknüpft.

Branchenfokus auf die deutsche Wohnungswirtschaft prägt die Funktionslogik des Systems. Gesetzliche Anforderungen wie HeizKV (Heizkostenverordnung), BetrKV (Betriebskostenverordnung), WEG-Reform und GoBD sind nicht nachträglich aufgesetzt, sondern in der Kernlogik verankert. Die Verteilerschlüssel für Betriebskosten, die Abrechnungsmodalitäten und die Berücksichtigung von Fristen entsprechen präzise den deutschen Vorschriften. Updates bei Gesetzesänderungen erfolgen im Rahmen der Wartungsverträge ohne zusätzliche Lizenzkosten.

Die geplante Migration zu einer Microservices-Architektur (Roadmap 2024/25) soll die technologische Basis modernisieren. Die aktuelle Version basiert auf .NET-Framework und SQL Server – eine bewährte, aber nicht hochmoderne technologische Grundlage. Die angekündigte Umstellung verspricht verbesserte Skalierbarkeit, flexiblere Deployment-Optionen und eine modernere Benutzeroberfläche. Für Entscheidungsträger ist der Zeitplan dieser Migration relevant, um die langfristige technologische Zukunftsfähigkeit ihrer Investition einzuschätzen.

Wissenswertes zum Anbieter: ERAS Software GmbH

Die ERAS Software GmbH mit Sitz in München wurde 1996 gegründet und beschäftigt etwa 60 Mitarbeiter. Als mittelständisches Unternehmen ohne Konzernzugehörigkeit fokussiert sich der Anbieter ausschließlich auf Software für Immobilienverwaltung. Die Mitgliedschaft im Bundesverband der Immobilienverwalter (BVI) und die langjährige Spezialisierung auf den D-A-CH-Raum zeigen Branchennähe und Marktstabilität. Mit 27 Jahren Marktpräsenz gehört ERAS zu den etablierten Anbietern, ohne die Marktdominanz der großen Player wie Aareon oder Haufe zu erreichen.

Der direkte Kundenkontakt unterscheidet das Unternehmen von großen Softwarekonzernen. Der 24/5-Support (Montag bis Freitag, 8-18 Uhr) mit durchschnittlich zwei Stunden Reaktionszeit und die agile Entwicklung nach SCRUM-Methodik ermöglichen nach Angaben des Anbieters schnellere Reaktionen auf Kundenwünsche. Die Produktentwicklung erfolgt in halbjährlichen Major-Releases mit kontinuierlichen Patches für Fehlerbeseitigungen und gesetzliche Anpassungen. Die tiefe Spezialisierung auf deutsche, österreichische und Schweizer Regularien ist gleichzeitig Stärke und Begrenzung – die Lösung ist optimal für diesen Markt, aber nicht für internationale Einsatzszenarien konzipiert.

Technische Details & Integration

Flexible Bereitstellungsoptionen ermöglichen die Anpassung an unterschiedliche IT-Strategien. Die Software kann klassisch auf eigenen Servern installiert (On-Premise), im Hosting durch ERAS in deutschen Rechenzentren (Cloud) oder in Hybrid-Szenarien betrieben werden. Die Cloud-Variante nutzt Microsoft Azure oder AWS-Infrastruktur in Deutschland. Verwaltungen mit eigener IT-Abteilung und Präferenz für Datenkontrolle wählen typischerweise On-Premise, während kleinere Betriebe ohne IT-Ressourcen von der Cloud-Lösung mit automatischen Updates und Backups profitieren.

Umfangreiche Standardschnittstellen decken die wichtigsten Integrationsszenarien ab: bidirektionaler DATEV-Kontenabgleich für Steuerberaterzusammenarbeit, Bankkontenschnittstellen (MT940/CAMT.053) für automatische Zahlungsabgleiche, MS Office und Outlook für Dokumentenerstellung und E-Mail-Integration sowie Power BI und QlikSense für Business Intelligence. Heizkostenabrechner-Schnittstellen zu Techem, Brunata und anderen Messdienstleistern ermöglichen den automatischen Import von Verbrauchsdaten. Die OData-API mit REST-Endpoints erlaubt darüber hinaus individuelle Integrationen, wobei die Dokumentation bei speziellen Anwendungsfällen direkten Kontakt zum technischen Support erfordert.

Sicherheit und Compliance werden durch mehrere Ebenen gewährleistet. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt (TLS 1.3), Daten werden auch im Ruhezustand verschlüsselt gespeichert (AES-256). Das Cloud-Hosting ist ISO 27001-zertifiziert, die Datenhaltung erfolgt ausschließlich in deutschen Rechenzentren für DSGVO-Konformität. Die Buchhaltungsmodule sind für GoBD-Konformität konzipiert, wobei potenzielle Kunden den Status einer formalen Zertifizierung durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beim Anbieter erfragen sollten. Regelmäßige Backups mit definierten Recovery-Time-Objectives (RTO) und Recovery-Point-Objectives (RPO) sind im Cloud-Hosting enthalten.

Kosten & Preismodell

Zwei grundlegende Lizenzmodelle stehen zur Auswahl: On-Premise mit einmaliger Lizenzgebühr oder Cloud-Subscription mit monatlicher Gebühr. Die Entscheidung beeinflusst nicht nur die initialen Kosten, sondern die gesamte Total Cost of Ownership (TCO) über mehrere Jahre.

On-Premise-Lizenzierung: Einmalige Lizenzkosten zwischen 20.000 und 40.000 Euro abhängig von den gewählten Modulen und der Anzahl der Einheiten. Hinzu kommt eine jährliche Wartungsgebühr von 18-22% der Lizenzsumme für Updates, Support und gesetzliche Anpassungen. Nicht in der Basislizenz enthalten sind typischerweise: Implementierungsdienstleistungen (10.000-25.000 Euro), Anwenderschulungen, individuelles Customizing, spezifische Reports und Schnittstellen zu Drittsystemen. Hardware, Betriebssystem-Lizenzen und IT-Administration müssen intern bereitgestellt werden.

Cloud-Subscription: Monatliche Gebühr ab etwa 60 Euro pro Benutzer für Basismodule. Mit erweiterten Modulen für Betriebskostenabrechnung, technisches Management und BI-Integration liegt die realistische Gebühr bei 100-150 Euro pro Benutzer monatlich. Die Implementierung und Schulungen werden auch bei Cloud-Modellen separat berechnet. Der Vorteil: Hardware-, Infrastruktur- und IT-Administrationskosten entfallen, automatische Updates und Backups sind inklusive.

TCO-Vergleich über fünf Jahre (Beispiel: 500 Einheiten, 10 Benutzer): On-Premise summiert sich auf etwa 90.000-190.000 Euro (Lizenz, Wartung, Hardware, IT-Admin, Implementierung). Die Cloud-Variante liegt bei circa 70.000-115.000 Euro (Subscription, Implementierung, Schulungen). Der Cloud-Ansatz bietet einen wirtschaftlichen Vorteil von 20-40%, spart jedoch primär bei Hardware und IT-Personalkosten. Verwaltungen mit eigener IT-Infrastruktur und vorhandenen Serverkapazitäten relativieren diesen Vorteil.

ROI durch Automatisierung: Anwender berichten von 30% schnelleren Abrechnungszyklen und 45% weniger manuellen Buchungsvorgängen nach vollständiger Implementierung. Die Amortisation kann unter zwölf Monaten liegen, setzt jedoch voraus: konsequente Nutzung aller automatisierten Funktionen, saubere und vollständige Stammdaten sowie erfolgreiche Schulung aller Anwender. Die Datenbereinigung von Altsystemen ist ein oft unterschätzter Kostenfaktor, der die initiale Investition um 10-30% erhöhen kann.

Migration & Umstieg auf ERAS2

Realistische Projektdauer für eine erfolgreiche Migration liegt zwischen drei und zwölf Monaten, abhängig von Bestandsgröße und Systemkomplexität. Verwaltungen mit 200-1.000 Einheiten benötigen typischerweise drei bis sechs Monate, größere Bestände mit 1.000-5.000+ Einheiten bis zu zwölf Monate. Haupttreiber der Projektdauer sind: Qualität und Vollständigkeit der Altdaten, Anzahl zu migrierender Schnittstellen, Grad der erforderlichen Prozessanpassung und Verfügbarkeit interner Projektressourcen.

Datenqualität der Altsysteme erweist sich in der Praxis als kritischster Erfolgsfaktor. Inkonsistente, unvollständige oder fehlerhafte Bestandsdaten aus Legacy-Systemen verursachen den größten Zeit- und Kostenaufwand. Typische Probleme: fehlende oder falsche Vertragsdaten, inkonsistente Eigentümerzuordnungen, lückenhafte Betriebskostenabrechnungen aus Vorjahren. Eine detaillierte Datenanalyse und systematische Bereinigung vor Projektstart ist empfehlenswert – nicht parallel zur Migration. Dies verlängert zwar die Vorbereitungsphase, verhindert aber kostspielige Iterationen während der Implementierung.

Change Management entscheidet über die Nutzerakzeptanz ebenso wie die technische Implementierung. Die als steil beschriebene Einarbeitungskurve und die nicht moderne Benutzeroberfläche erfordern intensive Schulungsmaßnahmen. Erfolgreiche Implementierungen zeichnen sich durch folgende Elemente aus: frühzeitige Einbindung der Endanwender in Testphasen, ernannte Key-User als interne Multiplikatoren, klares Sponsoring durch Geschäftsführung oder Abteilungsleitung, realistische Erwartungen bezüglich der Einarbeitungszeit (mindestens zwei bis drei Monate bis zur routinierten Nutzung). Ein typisches Migrationsprojekt bindet ein bis zwei Vollzeit-Mitarbeiter intern plus etwa einen Beratertag pro Woche vom Anbieter oder Implementierungspartner.

Vorteile und Herausforderungen im Überblick

Vorteile:

Hohe Automatisierung kaufmännischer Prozesse: Abrechnungen, Mahnwesen und Buchhaltungsabläufe werden weitgehend automatisiert durchgeführt. Anwender dokumentieren eine Zeitersparnis von etwa 30% bei Routinetätigkeiten nach vollständiger Implementierung.

Modulare Flexibilität bei Lizenzierung: Die bedarfsgerechte Auswahl von Funktionsmodulen ermöglicht niedrige Einstiegskosten und schrittweises Wachstum. Verwaltungen zahlen nur für tatsächlich benötigte Funktionen und können bei steigenden Anforderungen erweitern.

Rechtssicherheit durch tiefe Abbildung deutscher Regularien: Die Betriebskostenabrechnung nach BetrKV, Heizkostenabrechnung nach HeizKV, GoBD-konforme Buchhaltung und DSGVO-konformes Hosting bieten Rechtssicherheit. Gesetzesänderungen werden im Rahmen der Wartung implementiert.

Offene Integration in bestehende Systemlandschaften: Die OData-API ermöglicht Anbindung von Business-Intelligence-Werkzeugen, bestehenden Finanzsystemen und branchenspezifischen Zusatzlösungen. Das System funktioniert nicht als Insellösung, sondern integriert sich in vorhandene IT-Infrastrukturen.

Zuverlässiger Support mit kurzen Reaktionszeiten: Der 24/5-Support (Montag bis Freitag, 8-18 Uhr) reagiert nach Anbieterangaben durchschnittlich innerhalb von zwei Stunden. Als mittelständisches Unternehmen pflegt ERAS direkteren Kundenkontakt als große Konzerne.

Herausforderungen:

Benutzeroberfläche nicht zeitgemäß: Die funktionale, aber visuell veraltete Oberfläche hemmt die initiale Nutzerakzeptanz. Anwender mit Erfahrung in modernen Cloud-Anwendungen empfinden die Bedienung als gewöhnungsbedürftig.

Steile Einarbeitungskurve erfordert intensive Schulungen: Die Komplexität des Systems und die nicht intuitive Benutzerführung verlängern die Einarbeitungsphase. Zwei bis drei Monate bis zur routinierten Nutzung sind realistisch, intensive Schulungen sind unverzichtbar.

API-Dokumentation bei Spezialintegrationen lückenhaft: Während Standardschnittstellen gut dokumentiert sind, weist die Dokumentation der OData-API bei speziellen Integrationsszenarien Lücken auf. Individuelle Schnittstellenprojekte erfordern häufig direkten Support-Kontakt.

Geringere Marktbekanntheit als große Player: Als kleinerer Anbieter verfügt ERAS über weniger Referenzen und geringere Marktpräsenz als Marktführer wie Aareon, Haufe oder Wodis. Dies kann bei Ausschreibungen oder bei der Suche nach erfahrenen externen Beratern relevant sein.

Versteckte Zusatzkosten bei Individualisierungen: Customizing, spezifische Reports und individuelle Schnittstellen werden zusätzlich berechnet. Die initialen Kostenschätzungen sollten diese Positionen realistisch berücksichtigen, um Budgetüberschreitungen zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen zu ERAS2

Für welche Bestandsgröße ist ERAS2 optimal geeignet?

Das System ist primär für Verwaltungen mit 200-5.000 Wohneinheiten konzipiert. Unter 100 Einheiten ist die Software häufig zu komplex und der Funktionsumfang übersteigt den tatsächlichen Bedarf, was die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt. Bei Beständen über 50.000 Einheiten sollten Skalierbarkeit und Performance individuell mit dem Anbieter geprüft werden. Der optimale Einsatzbereich liegt bei mittelständischen Verwaltungen mit 500-2.000 Einheiten, die von der Vollständigkeit der Lösung profitieren ohne in Enterprise-Systeme investieren zu müssen.

Wie lange dauert die Implementierung realistisch?

Für kleinere Verwaltungen mit 200-1.000 Einheiten sind drei bis sechs Monate realistisch, größere Bestände benötigen sechs bis zwölf Monate. Kritisch ist die Qualität der Altdaten – schlechte Datenqualität kann die Projektdauer um 30-50% verlängern. Planen Sie intern ein bis zwei Vollzeit-Mitarbeiter für das Projekt ein, plus etwa einen Beratertag pro Woche vom Anbieter oder Implementierungspartner. Die Einarbeitungsphase für routinierte Nutzung erstreckt sich über weitere zwei bis drei Monate nach dem Go-Live.

Was unterscheidet ERAS2 von Marktführern wie Haufe PowerHaus oder Wodis Sigma?

Im Vergleich zu Haufe PowerHaus bietet ERAS2 eine stärkere Integration der Finanzbuchhaltung mit bidirektionalem DATEV-Abgleich, während Haufe umfangreichere CRM-Funktionen für Mieterkommunikation aufweist. ERAS ist als kleinerer Anbieter mit direkterem Support positioniert, Haufe bietet als Marktführer breitere Schulungsangebote und mehr Referenzen. Wodis Sigma als weitere Marktführer-Lösung punktet mit sehr großer Installationsbasis und umfangreichen Branchen-Standards. ERAS2 bietet demgegenüber flexibleren modularen Aufbau und günstigeren Einstieg, hat aber weniger Marktpräsenz bei Großbeständen. Die Entscheidung hängt von Prioritäten ab: ERAS für Kosteneffizienz und DATEV-Integration, Haufe/Wodis für maximale Referenzen und Standardisierung.

Welche Schnittstellen sind in der Praxis wirklich relevant?

Die DATEV-Anbindung (bidirektional) steht an erster Stelle für Verwaltungen mit Steuerberaterzusammenarbeit. Bankkontenschnittstellen (MT940/CAMT.053) für automatischen Zahlungsabgleich sparen erheblich manuelle Arbeit. Power BI oder QlikSense ermöglichen erweiterte Analysen und Dashboards für Controlling. MS Office und Outlook für Dokumentenerstellung und E-Mail-Integration sind Basisstandard. Heizkostenabrechner-Schnittstellen zu Messdienstleistern wie Techem oder Brunata automatisieren die Verbrauchsdatenerfassung. Individuelle Anbindungen an Objektverwaltungssysteme, Handwerkerportale oder Facility-Management-Software sind über die OData-API realisierbar, erfordern aber häufig Entwicklungsaufwand.

Cloud oder On-Premise – welche Variante ist wirtschaftlicher?

Über einen Fünf-Jahres-Zeitraum spart die Cloud-Variante etwa 20-40% der Total Cost of Ownership durch wegfallende Hardware-, Infrastruktur- und IT-Administrationskosten. Automatische Updates, Backups und Disaster-Recovery sind inklusive. On-Premise bietet mehr Kontrolle über Daten, Infrastruktur und Update-Zeitpunkte. Für die meisten mittelständischen Verwaltungen ohne eigene IT-Abteilung ist Cloud wirtschaftlicher und wartungsärmer. Verwaltungen mit vorhandener IT-Infrastruktur, eigenen Serverkapazitäten und Präferenz für On-Site-Datenhaltung können mit On-Premise langfristig ähnliche Kosten erreichen, haben aber höhere initiale Investitionen.

Wie zukunftssicher ist ERAS2 technologisch?

Die geplante Migration zu Microservices-Architektur (Roadmap 2024/25) verspricht eine modernere technologische Basis mit besserer Skalierbarkeit und zeitgemäßerer Benutzeroberfläche. Der Anbieter ist seit 1996 stabil am Markt, halbjährliche Major-Releases dokumentieren kontinuierliche Weiterentwicklung. Als mittelständisches Unternehmen verfügt ERAS über geringere Entwicklungsressourcen als große Konzerne, reagiert aber nach Kundenfeedback flexibler auf spezifische Anforderungen. Die Zukunftssicherheit hängt vom erfolgreichen Timing der angekündigten Modernisierung ab – interessierte Verwaltungen sollten den konkreten Zeitplan der Microservices-Migration und UI-Überarbeitung beim Anbieter erfragen, bevor sie eine mehrjährige Investitionsentscheidung treffen.