LiveAgent vereint Ticketing, Chat, Telefonie und Video-Fernwartung in einer einzigen Plattform. Während Wettbewerber wie Zendesk oder Freshdesk separate Add-ons für Remote-Funktionen benötigen, bietet LiveAgent diese Funktionen nativ integriert. Agents arbeiten in einer zentralen Oberfläche – vom ersten Chat-Kontakt über Video-Screensharing bis zur Ticket-Dokumentation. Das spart Agents durchschnittlich 10-15 Minuten pro Arbeitstag durch Wegfall von Tool-Wechseln und Kontextverlust.
Einschränkung: Die breite Funktionspalette kann Einsteiger überfordern. Neue Agents benötigen mindestens 4-8 Stunden strukturierte Schulung, um die Plattform effizient zu nutzen. Die Lernkurve ist steiler als bei spezialisierten Einzellösungen.
Kunden klicken einen Link im Chat und sehen sofort Video plus Bildschirmübertragung – ohne Software-Installation. Diese Browser-basierte WebRTC-Technologie erhöht die Session-Accept-Rate um etwa 25% gegenüber klassischen Lösungen wie TeamViewer, bei denen Kunden erst einen Client herunterladen müssen. Die Technologie funktioniert mit allen modernen Browsern und reduziert technische Hürden auf Kundenseite drastisch.
Einschränkung: Für komplexe IT-Wartungsszenarien mit unbeaufsichtigtem Zugriff oder Geräte-Management reicht WebRTC nicht aus. In solchen Fällen ist die zusätzliche TeamViewer-Integration notwendig, die separate Lizenzkosten verursacht (ca. 500-1.000 € jährlich).
LiveAgent hostet Daten standardmäßig in europäischen Rechenzentren und erfüllt ISO 27001, DSGVO-Anforderungen sowie transparente Data Processing Agreements. Für datenschutzkritische Branchen und öffentliche Auftraggeber entfallen dadurch kostenintensive Compliance-Audits. Die Datensouveränität bleibt in der EU, ohne Umwege über US-Rechenzentren.
Einschränkung: Branchenspezifische Zertifikate wie HIPAA (Gesundheitswesen USA) oder spezielle Finanzmarkt-Zertifizierungen fehlen. Für hochregulierte Branchen wie Banken, Versicherungen oder Gesundheitsdienstleister ist LiveAgent daher nur nach zusätzlichen Compliance-Prüfungen einsetzbar.
Die vollständig dokumentierte REST-API mit interaktiver Swagger-Oberfläche ermöglicht Custom-Integrationen ohne Vendor-Lock-in. Entwickler finden Code-Beispiele in fünf Programmiersprachen. Der Plugin-Marketplace mit über 50 vorgefertigten Integrationen deckt CRM-, ERP-, Zahlungs- und Projektmanagement-Systeme ab. Diese Offenheit sichert langfristige Investitionen und verhindert Abhängigkeiten.
Einschränkung: Die VoIP-Telefonie verursacht zusätzliche Kosten, die nicht im Agent-Preis enthalten sind. Je nach Anrufvolumen müssen 20-50 € monatlich für SIP-Gateway und Minutengebühren (0,03-0,10 € pro Minute) einkalkuliert werden. Diese Kosten sind in der TCO-Rechnung zu berücksichtigen.
KMU-Service-Desks mit 10-200 Agents profitieren am stärksten von LiveAgent. Das All-in-One-Paket ersetzt mehrere Einzellösungen, der Preis pro Agent (ab 29 € monatlich) liegt deutlich unter vergleichbaren Kombinationen. Onboarding und Administration sind für IT-Teams ohne Spezialisierung machbar. Die Konsolidierung verschiedener Support-Kanäle in einer Plattform erhöht die Effizienz messbar – typische Einsparung: 6-10 Minuten pro Ticket.
Managed Service Provider (MSP) finden in LiveAgent eine mandantenfähige Lösung mit separatem Branding und Kundenportalen pro Mandant. Die Architektur ist für Multi-Tenant-Szenarien konzipiert. Support-Teams können mehrere Kunden in einer Instanz verwalten, ohne separate Systeme pflegen zu müssen. Das Hinzufügen neuer Mandanten dauert wenige Minuten und erfordert keine Neuinstallation.
E-Commerce und Kundenservice-Abteilungen nutzen die Omnichannel-Fähigkeiten für Chat, Social Media und Live-Video-Beratung. Die Kombination aus schneller Reaktion und visueller Problemlösung steigert nachweislich die Customer-Satisfaction-Scores. Integration mit Shop-Systemen über API ermöglicht kontextbezogenen Support mit Bestellhistorie direkt im Ticket.
Inhouse-IT mittlerer Unternehmen mit unter 500 Endgeräten können LiveAgent für Remote-Troubleshooting einsetzen, wenn kein umfassendes RMM-System mit Patch-Management erforderlich ist. Die zentrale Ticket-Historie und Video-Dokumentation vereinfachen Wissensweitergabe im Team. Für reine IT-Operations mit Asset-Management und proaktiver Überwachung sind jedoch Einschränkungen zu beachten.
Integrierte Remote-Steuerung plus Ticketing ist das Kernkriterium. Wenn Ihr Support-Team regelmäßig Kundenbildschirme sehen muss und gleichzeitig strukturierte Ticket-Dokumentation braucht, erfüllt LiveAgent beide Anforderungen nativ. Die automatische Verknüpfung von Video-Sessions mit Tickets spart Dokumentationsaufwand und verhindert Informationsverlust.
Multichannel-Anforderungen sprechen für LiveAgent, wenn E-Mail, Chat, Telefon und Social Media in einer Agenten-Oberfläche konsolidiert werden sollen. Die zentrale Warteschlange eliminiert Kontextwechsel zwischen verschiedenen Tools. Teams mit mehr als drei aktiven Kommunikationskanälen amortisieren die Investition typischerweise innerhalb von 6-12 Monaten.
Preis-Leistungs-Verhältnis pro Agent macht LiveAgent besonders für wachsende Teams attraktiv. Mit 29-49 € pro Agent monatlich liegt die Lösung 40-50% unter Enterprise-Alternativen wie Zendesk bei vergleichbarem Funktionsumfang. Die Lizenzierung nach Agents statt Endpunkten ist kalkulierbar und skaliert linear mit dem Team.
DSGVO-Anforderungen und EU-Hosting sind für europäische Unternehmen und öffentliche Auftraggeber oft Pflicht. LiveAgent erfüllt diese Anforderungen standardmäßig mit ISO 27001, Data Processing Agreements und EU-Rechenzentren. Der Compliance-Aufwand reduziert sich erheblich gegenüber US-basierten Alternativen.
Fehlende RMM-Funktionen sind ein Ausschlusskriterium für IT-Abteilungen, die Asset-Management, Patch-Verteilung oder proaktive Systemüberwachung benötigen. LiveAgent bietet diese Funktionen nicht nativ, sondern nur über TeamViewer-Integration. Für klassische IT-Operations-Szenarien sind spezialisierte RMM-Tools wie ConnectWise Control die bessere Wahl.
Hochregulierte Branchen wie Finanzdienstleistungen oder Gesundheitswesen benötigen oft branchenspezifische Zertifikate (HIPAA, BaFin-Anforderungen), die LiveAgent nicht vorweisen kann. In diesen Fällen ist die Lösung nur nach zusätzlichen Compliance-Prüfungen oder mit Einschränkungen einsetzbar.
LiveAgent positioniert sich als Unified Support Hub mit integrierter Fernwartung, nicht als klassisches Remote Monitoring & Management Tool. Der Unterschied ist entscheidend für die Bewertung: Die Software löst Support-Anfragen reaktiv durch direkten Kundenkontakt, nicht proaktiv durch Systemüberwachung.
Der typische Workflow beginnt mit einem eingehenden Chat. Der Agent erkennt, dass textbasierte Hilfe nicht ausreicht, und startet per Klick eine Video-Session. Der Kunde erhält einen Link, klickt darauf und innerhalb von zwei Sekunden sieht der Agent den Kundenbildschirm – ohne dass der Kunde Software installieren muss. WebRTC-Technologie macht dies möglich. Problem identifiziert, gelöst, dokumentiert. Alle Chat-Nachrichten, Video-Aufzeichnungen und Lösungsschritte landen automatisch im gleichen Ticket.
Diese Kontexterhaltung unterscheidet LiveAgent von Systemen, in denen Agents zwischen Chat-Tool, Remote-Software und Ticketing-System wechseln müssen. Ein Helpdesk mit 15 Agents spart durchschnittlich 6-10 Minuten pro Ticket ein, weil keine separate Remote-Software gestartet und kein Kontext verloren geht. Bei 50 Tickets täglich summiert sich das auf 5-8 Stunden eingesparte Teamzeit.
Ein Kunde beginnt per E-Mail, beschreibt sein Problem unvollständig. Der Agent antwortet und bietet einen Chat an. Im Chat stellt sich heraus, dass eine visuelle Darstellung hilft – Wechsel zu Video-Screensharing. Alle drei Kommunikationsformen bleiben im gleichen Ticket verknüpft. Der nächste Agent, der das Ticket übernimmt, sieht die vollständige Historie ohne nachfragen zu müssen.
Diese Nahtlosigkeit reduziert Frustrationen auf Kundenseite und Redundanzen im Team. Kunden müssen ihr Problem nicht wiederholen, Agents müssen nicht in verschiedenen Systemen nach Informationen suchen.
LiveAgent ist kein Werkzeug für IT-Operations-Teams, die Netzwerke proaktiv überwachen und Patches verteilen. Der unbeaufsichtigte Zugriff auf Endgeräte ist nur über die Integration mit TeamViewer oder ISL Online möglich, nicht nativ. Automatische Inventarisierung von Hardware, Software-Versionen oder Schwachstellen-Scans fehlen komplett.
Ein typisches RMM wie ConnectWise Control kostet zwar mehr (80-150 € pro Agent monatlich), bietet aber permanenten Gerätezugriff, Patch-Management und automatische Fehlererkennnung. LiveAgent kostet 29-49 € pro Agent, konzentriert sich jedoch auf dialog-basierten Support. Für Service-Desks, die Endanwender bei Anwendungsproblemen helfen, ist das ausreichend. Für IT-Abteilungen, die 500 Endpoints zentral warten, nicht.
Die Entscheidung hängt vom Szenario ab: Reaktiver Endanwender-Support oder proaktives IT-Management? LiveAgent deckt das erste Szenario exzellent ab, für das zweite sind spezialisierte Tools notwendig.
Quality Unit, das Unternehmen hinter LiveAgent, wurde 2009 in Prag gegründet und beschäftigt heute rund 100 Mitarbeitende. Mit 40.000 Kunden in 179 Ländern ist die Firma etabliert, aber nicht überdimensioniert. Das Geschäftsmodell basiert auf Eigenfinanzierung ohne Venture-Capital-Abhängigkeit. Diese Struktur bedeutet längerfristige Produktstabilität ohne Exit-Druck.
Quality Unit richtet sich bewusst an KMU, MSPs und E-Commerce-Unternehmen, nicht an Enterprise-Großkunden wie Zendesk. Die Produktentwicklung folgt einer API-First-Philosophie mit Microservices-Architektur. Kunden können Features im öffentlichen Portal vorschlagen und darüber abstimmen – ein transparenter Entwicklungsprozess.
Die Bewertungen auf unabhängigen Plattformen wie G2, Capterra und Trustpilot liegen bei 4,5-4,6 von 5 Sternen bei über 200 Rezensionen. Die häufigste Kritik betrifft die Komplexität der Oberfläche, nicht die Produktqualität oder Zuverlässigkeit. Das spricht für eine solide technische Basis mit Optimierungspotenzial bei der Nutzerführung.
Cloud-Kunden erhalten 24/7 Ticket-Support. Enterprise-Pläne beinhalten einen dedizierten Customer Success Manager. Die Reaktionszeit liegt im Enterprise-Plan unter einer Stunde, im Standard-Plan bei etwa sechs Stunden. Telefonischer Support ist nur im Enterprise-Plan verfügbar – für kleinere Teams bedeutet das Ticket-basierte Kommunikation.
Das Onboarding umfasst wöchentliche Live-Webinare, kostenlose Basis-Konfiguration (1-2 Tage Aufwand) und umfangreiche Video-Tutorials. Ein aktives Nutzer-Forum ergänzt den offiziellen Support. Die Dokumentation ist ausführlich, aber manchmal technisch – nicht-technische Anwender benötigen möglicherweise externe Implementierungs-Partner.
Quality Unit pflegt ein Netzwerk zertifizierter Implementierungs-Partner für Onsite-Schulungen und Custom-Integrationen. Der Plugin-Marketplace bietet über 50 vorgefertigte Integrationen mit CRM-, ERP- und Projektmanagement-Systemen. Die Offenheit der Plattform erlaubt Custom-Entwicklungen ohne Vendor-Lock-in.
Setup-Prozesse sind für IT-affine Teams selbst durchführbar. Typische Time-to-Productivity liegt bei unter einer Woche für Standard-Szenarien. Komplexe Integrationen mit Legacy-Systemen können jedoch externen Support erfordern.
LiveAgent basiert auf einer Cloud-SaaS-Architektur mit containerisierten Microservices, orchestriert über Kubernetes. Die Plattform nutzt primär europäische Rechenzentren, was Latenz für europäische Nutzer minimiert und DSGVO-Konformität vereinfacht.
WebRTC-basiertes Screensharing läuft über Content Delivery Networks mit typischen Latenzen unter 200 Millisekunden, auch bei geografisch verteilten Teams. Die Technologie ermöglicht Peer-to-Peer-Verbindungen, wo möglich, und fällt auf Server-Relaying zurück, wenn Firewalls direkte Verbindungen blockieren.
Die Skalierbarkeit ist horizontal unbegrenzt konzipiert. Neue Agents oder Mandanten lassen sich in Minuten hinzufügen ohne Systemneustarts. Das Ticket-Volumen ist theoretisch unbegrenzt, praktisch begrenzt durch gebuchten Speicherplatz. Die Verfügbarkeit liegt bei 99,9% SLA für Enterprise-Pläne, gesichert durch Multi-Datacenter-Setup mit automatischem Failover.
Kundenseitig ist nichts zu installieren. Die Agents arbeiten rein browser-basiert (Chrome, Firefox, Edge, Safari unterstützt). Optional stehen native Mobile Apps für iOS und Android bereit, primär für Chat-Support, weniger für komplexe Fernwartung.
Die REST-API folgt dem OpenAPI 3.0-Standard mit interaktiver Swagger-Dokumentation. Code-Beispiele existieren für JavaScript, Python, PHP, Ruby und Go. Webhooks erlauben Event-basierte Integrationen für Echtzeit-Synchronisation mit externen Systemen.
CRM- und ERP-Anbindungen existieren nativ für Salesforce, Microsoft Dynamics, Zoho, Pipedrive und über API für SAP-Systeme. Kommunikations-Integrationen umfassen Slack, Microsoft Teams, Facebook, Instagram und Telegram. Telefonie erfolgt über SIP-Gateways, unterstützt werden Asterisk, Kamailio und Cloud-Provider wie Twilio.
Payment- und Ticketing-Systeme wie Stripe, Jira, Linear und GitHub sind über REST-API und Webhooks anbindbar. Automation-Plattformen wie Zapier, Make (ehemals Integromat) und n8n erweitern die Möglichkeiten für No-Code-Integrationen.
Single Sign-On funktioniert über SAML 2.0, LDAP und Azure Active Directory. Verzeichnissynchronisation ermöglicht zentrale Benutzerverwaltung.
Tiefe Integrationen sparen langfristig Entwicklungszeit. Typische Projekte benötigen 40-80 Stunden für Standard-Anbindungen, während Custom-Entwicklungen bei geschlossenen Systemen oft 200+ Stunden erfordern. Die API-Dokumentation ist überdurchschnittlich gut, reduziert Trial-and-Error-Phasen.
Für komplexe Legacy-System-Integrationen empfiehlt sich externer Support. Quality Unit vermittelt zertifizierte Partner, typische Kosten liegen bei 3.000-5.000 € für Custom-Middleware-Entwicklung.
LiveAgent nutzt eine transparente Lizenzierung pro Agent mit monatlicher oder jährlicher Abrechnung. Es gibt keine versteckten Setup-Gebühren oder Mindestabnahmen. Die Preisstruktur ist öffentlich einsehbar.
Der Team-Plan kostet 29 € pro Agent monatlich, bei Jahreszahlung 261 € (entspricht 21,75 € monatlich, 25% Rabatt). Enthalten sind Chat, Ticketing, E-Mail-Support und ein Social-Media-Kanal. Der Team-Plan reicht für kleine Support-Teams mit Basis-Anforderungen.
Der Pro-Plan kostet 49 € monatlich oder 441 € jährlich (36,75 € monatlich). Zusätzlich enthalten sind Telefonie-Integration, Mobile Apps, voller API-Zugriff und erweiterte Reporting-Funktionen. Für professionelle Support-Umgebungen ist dieser Plan Standard.
Enterprise-Preise werden individuell kalkuliert und umfassen dedizierte Customer Success Manager, Custom-Funktionen, SLA-Garantien und Priority-Support. Typische Enterprise-Lizenzierung beginnt bei etwa 100 Agents.
Agents können monatlich hinzugefügt oder entfernt werden, Vertragsbedingungen sind zu prüfen. Die Kündigungsfrist beträgt bei Monatsverträgen 30 Tage, bei Jahresverträgen verlängert sich der Vertrag automatisch um ein Jahr.
VoIP-Telefonie verursacht separate Kosten. SIP-Gateway-Gebühren und Minutentarife (0,03-0,10 € pro Minute) fallen zusätzlich an. Bei 200 Anrufen monatlich mit durchschnittlich 5 Minuten Dauer ergeben sich 100-500 € monatlich für Telefonie.
TeamViewer-Lizenzen sind notwendig für unbeaufsichtigten Zugriff und kosten etwa 500-1.000 € jährlich pro Concurrent-Lizenz. Premium-Plugins im Marketplace kosten zwischen 5-50 € monatlich, abhängig von Funktionsumfang und Anbieter.
Implementierungs- und Schulungskosten sind bei DIY-Ansatz minimal (unter 500 €), bei externer Unterstützung 2.000-5.000 € für Standard-Rollouts. Migration historischer Daten verursacht Aufwand, ist aber meist eigenständig durchführbar.
Annahme: 10 Agents, Pro-Plan, 200 Telefonate monatlich, Jahreszahlung, DIY-Implementierung.
Lizenzkosten: 10 Agents × 441 € × 3 Jahre = 13.230 €. Telefonie: 200 Calls × 0,05 € × 12 Monate × 3 Jahre = 3.600 €. Implementierung und Migration: 500 € einmalig. Interne Schulung: 20 Stunden × 75 € = 1.500 €. Gesamt-TCO: 18.830 € über drei Jahre.
Vergleich mit Zendesk Professional (ähnlicher Umfang): Etwa 89 $ pro Agent monatlich, entspricht ca. 85 € bei aktuellem Wechselkurs. 10 Agents × 85 € × 12 Monate × 3 Jahre = 30.600 € nur Lizenzkosten, ohne Telefonie und Implementierung. Einsparung mit LiveAgent: circa 40% über drei Jahre.
Die Amortisation erfolgt typischerweise nach 6-12 Monaten durch Effizienzgewinne bei der Ticket-Bearbeitung und Konsolidierung von Zweit- und Drittsystemen.
Der Wechsel von einem bestehenden Helpdesk-System zu LiveAgent erfordert strukturierte Planung, ist aber technisch unkompliziert. Die meisten Migrationen erfolgen ohne externe Unterstützung.
Die Vorbereitungsphase dauert 1-2 Wochen. Datenexport aus dem Altsystem (meist CSV oder API), Bereinigung historischer Daten (nur relevante Tickets der letzten 1-2 Jahre migrieren) und Erstellung einer Passwort-Reset-Liste für betroffene Nutzer. Zu viele Altdaten verlangsamen den Import und reduzieren die Übersichtlichkeit.
Das Parallel-Setup benötigt etwa eine Woche. Konfiguration aller Kommunikationskanäle (E-Mail-Anbindung, Chat-Widget-Integration, Telefonie-Setup), Benutzer-Import über CSV oder LDAP-Synchronisation sowie Definition von Workflows, SLA-Regeln und Automatisierungen. Diese Phase erfolgt parallel zum laufenden Betrieb im Altsystem.
Die Test-Phase mit 3-5 Tagen umfasst eine kleine Agenten-Gruppe (3-5 Personen), die mit LiveAgent arbeitet und reale Tickets bearbeitet. Feedback wird gesammelt und Konfigurationen optimiert. Diese Pilotphase identifiziert Problemstellen vor dem Go-Live.
Der Go-Live selbst dauert einen Tag. Umstellung aller Agents auf LiveAgent, Altsystem wird auf Read-Only gestellt für Archivzugriff (mindestens 3 Monate parallel halten für Nachschlagezwecke). E-Mail-Weiterleitungen und Chat-Widgets werden umgestellt.
Post-Go-Live-Phase (2 Wochen) mit täglichen Support-Checks, Agenten-Coaching bei auftretenden Fragen und KPI-Monitoring zur Erfolgsmessung. Intensive Betreuung in den ersten Tagen verhindert Frust und Rückfalltendenzen.
CSV-Import funktioniert zuverlässig bis 50.000 Tickets. Die Feldmapping-Funktion ordnet Spalten aus dem Altsystem den LiveAgent-Feldern zu. Historische Anhänge müssen separat hochgeladen werden, was bei großen Dateimengen Zeit kostet.
API-basierte Migration ist für größere Datenmengen oder laufende Synchronisation geeignet. LiveAgent bietet Webhook-Support für Echtzeit-Synchronisation während Übergangsphasen. Externe Integrationstools wie Zapier können den Prozess automatisieren.
Historische Daten kritisch prüfen: Tickets älter als zwei Jahre werden selten referenziert und blähen die Datenbank auf. Abgeschlossene, irrelevante Tickets archivieren statt migrieren.
Agenten akzeptieren neue Oberflächen oft nicht sofort. Die LiveAgent-Oberfläche wird als "vollgeladen" empfunden von Teams, die minimalistischere Tools gewohnt sind. Mitigation: 4-8 Stunden strukturierte Schulung statt "Learning by Doing". Best-Practice-Workflows vorgeben und 2-3 Wochen Übergangsphase mit intensiver Unterstützung einplanen.
Datenqualität aus Altsystemen ist oft problematisch. Unstrukturierte Notizen, fehlende Kategorisierungen und Dubletten erschweren den Import. Lösung: Nur letzte 1-2 Jahre migrieren, Rest archivieren. Datenbereinigungsskript vor Import ausführen (externe Tools wie OpenRefine nutzen).
Integrationskomplexität mit ERP oder CRM kann überraschen. Unterschiedliche API-Standards und fehlende Dokumentation verlängern Projekte. LiveAgent hat gute API-Dokumentation, aber Legacy-Systeme oft nicht. Bei Komplexität externe Integrations-Partner einbinden (3.000-5.000 € Einmalkosten einplanen).
Kundenkommunikation zu neuen Funktionen wird oft vernachlässigt. Support-Agents kennen neue Features nicht und kommunizieren unsicher. Lösung: 1-2 Wochen Early Access für Power-User, Changelog und Feature-Tipps per E-Mail an alle Agents, kurze Auffrischungs-Webinare nach Go-Live.
Ein dedizierter "LiveAgent-Champion" im Team beschleunigt die Adoption erheblich. Diese Person arbeitet sich tiefer ein, besucht Vendor-Trainings und übernimmt kollegiales Coaching. Peer-Learning ist oft effektiver als formale Schulungen.
Eine ausgewogene Bewertung muss praktische Vorteile gegen reale Einschränkungen abwägen. LiveAgent zeigt in bestimmten Szenarien deutliche Stärken, hat aber erkennbare Grenzen.
Die Time-to-Resolution reduziert sich um 25-30% durch integrierte Fernwartung. Tickets, die früher 45 Minuten benötigten, sind in durchschnittlich 32 Minuten gelöst. Der Zeitgewinn entsteht durch Wegfall von Tool-Wechseln und sofortigen visuellen Zugriff auf Kundenprobleme.
WebRTC ohne Client-Installation erhöht die Session-Accept-Rate messbar. Kunden brechen Remote-Sessions seltener ab, wenn keine Software-Downloads erforderlich sind. Die Hemmschwelle sinkt, Probleme werden schneller gelöst statt per E-Mail-Pingpong.
Zentrale Support-Kanäle eliminieren Context-Switching. Agents sparen 10-15 Minuten pro Schicht durch Reduktion genutzter Tools. Eine typische Workstation benötigt nur noch einen Browser-Tab statt fünf verschiedener Anwendungen.
Automatische Dokumentation aller Sessions verhindert Informationsverlust. 100% der Video-Calls, Chat-Verläufe und Lösungsschritte sind protokolliert. Follow-up-Tickets profitieren von vollständiger Historie, Eskalationen werden mit Kontext weitergegeben.
GDPR-Konformität ab Werk spart rechtliche Compliance-Kosten. Datenschutz-Audits entfallen oder reduzieren sich erheblich. DPA (Data Processing Agreement) ist Standard, ISO 27001-Zertifikat liegt vor.
Kosteneinsparung durch Tool-Konsolidierung liegt bei 30-50%. LiveAgent ersetzt typischerweise Zendesk (Ticketing), separate Screensharing-Tools und eigenständige Telefonie-Lösungen. Drei Lizenzkosten werden zu einer.
MSP-Mandantenfähigkeit ermöglicht Skalierung ohne Redeployment. 50 Kunden parallel verwaltbar, jeder mit eigenem Branding und Portal. Neue Mandanten sind in Minuten eingerichtet.
Fehlende IT-Ops-Features sind kritisch für klassische IT-Abteilungen. Kein Asset-Management, kein Patch-Deployment, keine proaktive Systemüberwachung. Teams, die 500+ Endpoints verwalten, benötigen zusätzlich ein RMM-Tool. LiveAgent ist für reaktiven Support konzipiert, nicht für proaktive IT-Operations.
Die Benutzeroberfläche wirkt anfangs überladen auf Support-Mitarbeitende ohne technischen Hintergrund. Viele Funktionen, Menüs und Einstellungen überfordern zunächst. Nach 2-3 Wochen normalisiert sich die Wahrnehmung, aber die Lernkurve ist steiler als bei minimalistischen Alternativen. Strukturierte Schulung ist keine Option, sondern Notwendigkeit.
Zusatzkosten für Telefonie und Integrationen werden unterschätzt. VoIP-Minutenkosten, SIP-Gateway-Gebühren und Premium-Plugins addieren sich. Eine vollständige TCO-Rechnung vor Vertragsabschluss ist essentiell. 20-50 € monatlich Zusatzkosten pro Agent sind realistisch bei intensiver Telefonie-Nutzung.
Reporting-Tiefe für Remote-Sessions ist limitiert. Standard-Reports zeigen Basis-KPIs (Session-Dauer, Anzahl), aber granulare Analysen (z.B. Screen-Sharing-Nutzung pro Ticket-Kategorie) fehlen. Workaround: Webhooks plus eigenes BI-Dashboard für erweiterte Analysen. Technischer Aufwand notwendig.
Keine On-Premise-Option verfügbar. LiveAgent ist ausschließlich Cloud-SaaS. Für Organisationen mit strikten On-Premise-Anforderungen (z.B. Militär, bestimmte Behörden) nicht einsetzbar. EU-Cloud-Hosting erfüllt die meisten europäischen Datenschutz-Anforderungen, aber nicht alle Compliance-Szenarien.
Branchenspezifische Zertifikate fehlen. HIPAA (US-Gesundheitswesen), BaFin-Compliance (deutsche Finanzaufsicht) und ähnliche regulatorische Zertifizierungen sind nicht vorhanden. Hochregulierte Branchen müssen zusätzliche Audits durchführen oder alternative Lösungen wählen.
Ist LiveAgent für unseren KMU-IT-Helpdesk mit 30 Agents geeignet?
Ja, die Konstellation ist ideal. All-in-One-Ticketing, Remote-Video und Chat passen exakt auf diesen Anwendungsfall. 30 Agents im Pro-Plan kosten etwa 1.470 € monatlich inklusive Telefonie, deutlich günstiger als Zendesk oder vergleichbare Enterprise-Lösungen (3.000-4.000 € für ähnlichen Umfang). Die Amortisation erfolgt durch Effizienzgewinne innerhalb eines Jahres. Einschränkung: Wenn Asset-Management, Patch-Deployment oder automatisierte Geräte-Inventarisierung erforderlich sind, muss zusätzlich ein RMM-Tool evaluiert werden. LiveAgent deckt den reaktiven Support ab, nicht proaktive IT-Operations.
Wie sicher ist WebRTC-Screensharing bei sensitiven Kundendaten?
WebRTC nutzt militärstandard-verschlüsselte Verbindungen (TLS 1.2 für Signalisierung, DTLS für Peer-to-Peer-Medienströme). Datenschutzrechtlich ist explizite Kundeneinwilligung vor Bildschirmzugriff erforderlich. LiveAgent bietet dokumentierte Einwilligungs-Checkboxen und kennzeichnet Aufzeichnungen automatisch. Die Sicherheit entspricht TeamViewer oder AnyDesk, mit dem Vorteil, dass kundenseitig keine Software installiert wird (reduziert Angriffsfläche). Für hochregulierte Branchen wie Finanzdienstleistungen zusätzliche interne Security-Reviews durchführen.
Kann unser bestehendes ERP-System in LiveAgent integriert werden?
Bei Standard-ERP-Systemen (SAP, Oracle, Sage, Microsoft Dynamics) ist die Antwort ja. LiveAgent bietet REST-API, Webhooks und teilweise native Integrationen. Zeitaufwand 40-80 Entwicklerstunden für Standard-Anbindungen. Bei Custom- oder Legacy-ERP-Systemen ist Integration über Zapier-Middleware oder eigene Entwicklung notwendig (3.000-5.000 € externe Entwicklungskosten realistisch). Best Practice: Kontakt mit LiveAgent-Dev-Team aufnehmen für Machbarkeitseinschätzung. Das Team hat Erfahrung mit 80+ verschiedenen ERP-Systemen und kann konkrete Implementierungswege aufzeigen.
Was kostet der vollständige Umstieg von unserem aktuellen Helpdesk?
Keine Lizenz-Umstiegsgebühren seitens LiveAgent. Gesamtkosten 2.500-5.000 € für mittlere Implementierungen (10-30 Agents). Datenmigration bei DIY-Ansatz kostenlos, externe Unterstützung etwa 500 €. Konfiguration und Integrations-Setup bei DIY 20 Stunden interner Aufwand, extern circa 2.000 €. Schulung DIY 20 Stunden, extern zusätzlich 1.000 €. Erster Lizenzmonat regulärer Preis ohne Setup-Fee. ROI Break-Even nach 6-12 Monaten durch Effizienzgewinne und Lizenzkonsolidierung realistisch. TCO-Einsparung gegenüber Enterprise-Alternativen 40-50% über drei Jahre.
Gibt es eine On-Premise-Installation von LiveAgent?
Nein. LiveAgent ist ausschließlich Cloud-SaaS mit EU-Rechenzentren. Die Microservices-Architektur ist für Cloud-Betrieb optimiert. On-Premise-Deployment wird nicht angeboten. Für Organisationen mit strikter On-Premise-Anforderung (z.B. bestimmte Behörden, Militär) ist LiveAgent nicht geeignet. Workaround: EU-Datacenter mit ISO 27001, GDPR-DPA und BAA (Business Associate Agreement) erfüllen die meisten europäischen Compliance-Anforderungen. Wenn On-Premise absolut zwingend ist, Open-Source-Alternativen wie Rocket.Chat evaluieren (mit Abstrichen bei Features und Support).
Konsolidiert LiveAgent wirklich alle Support-Kanäle in einer Oberfläche?
Ja, vollständig. Die Omnichannel-Inbox zeigt E-Mails, Chat-Nachrichten, Telefonate, Facebook-Anfragen und Instagram-Direktnachrichten in einer zentralen Warteschlange. Agents arbeiten ohne Tool-Wechsel. Kontextwechsel zwischen Kanälen entfällt, weil alle Kommunikationsformen im gleichen Ticket verknüpft sind. Setup-Aufwand: 1-2 Stunden pro Kanal (E-Mail-Weiterleitung konfigurieren, Facebook-App verbinden, SIP-Telefonie einrichten). Telefonie benötigt etwa 4 Stunden mit VoIP-Provider-Setup. Nach initialem Setup ist die Verwaltung zentral und unkompliziert.
Wie gut ist der Support von LiveAgent selbst bei Problemen?
Bewertungen auf unabhängigen Plattformen zeigen 4,5 von 5 Sternen. Stärken: 24/7 Ticket-Support, unter einer Stunde Reaktionszeit im Enterprise-Plan, ausführliche Video-Tutorials, aktives Community-Forum. Schwächen: Telefonischer Support nur im Enterprise-Plan verfügbar, First-Level-Support primär per Ticket (meist unter 6 Stunden Antwortzeit). Für KMU-Support-Teams mit Pro-Plan ausreichend. Bei größeren Rollouts (50+ Agents) Premium-Support oder dedizierten Customer Success Manager buchen (Enterprise-Plan). Die Dokumentation ist umfassend, manchmal technisch – nicht-technische Teams profitieren von Implementierungs-Partnern.
Wird LiveAgent aktiv weiterentwickelt oder stagniert das Produkt?
Aktive Entwicklung mit monatlichen Release-Zyklen. Öffentliches Changelog zeigt kontinuierliche Updates. Feature-Request-Portal mit Kunden-Voting beeinflusst Roadmap transparent. Fokus 2024-2025 liegt auf KI-Chatbot-Integration, erweiterten Analytics und mobiler Agent-Experience. Das Unternehmen ist profitabel und eigenfinanziert (kein Venture-Capital), was längerfristige Stabilität ohne Exit-Druck bedeutet. Geringeres Risiko verglichen mit VC-finanzierten Konkurrenten, die unter Wachstums- und Exit-Druck stehen. Quality Unit investiert kontinuierlich in Produktentwicklung und Kundensupport.
Wann sollten wir NICHT LiveAgent wählen?
Ehrliche Ausschlusskriterien: Wenn Asset-Management, Patch-Deployment oder proaktive Systemüberwachung erforderlich sind (dann ConnectWise Control oder ähnliche RMM-Tools). Bei hochregulierten Branchen mit HIPAA-, BaFin- oder FIPS-Anforderungen (branchenspezifische Zertifikate fehlen). Für sehr große Organisationen mit über 500 Agents und komplexen Custom-Workflows (Zendesk oder Freshdesk sind besser für Enterprise-Komplexität gerüstet). Wenn On-Premise-Betrieb zwingend erforderlich ist (LiveAgent ist ausschließlich Cloud-SaaS). Bei Bedarf an extrem tiefen Custom-Branching-Workflows mit komplexer Wenn-Dann-Logik (spezialisierte Workflow-Tools bieten mehr Tiefe). Für alle anderen KMU-, MSP- und E-Commerce-Szenarien ist LiveAgent First-Choice-Lösung mit bestem Preis-Leistungs-Verhältnis.
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