Die Digitalisierung von Akten und Dokumenten gehört zu den zentralen Herausforderungen moderner Verwaltungsarbeit. Papierberge werden durch durchsuchbare elektronische Archive ersetzt, Bearbeitungszeiten verkürzen sich, und die Zusammenarbeit im Team funktioniert ortsunabhängig. Eine digitale Akte bildet dabei nicht nur einzelne Dokumente ab, sondern strukturiert alle relevanten Informationen zu einem Vorgang – von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Abschluss.
Moderne Systeme für digitale Aktenführung kombinieren Dokumentenmanagement mit Workflow-Funktionen, Versionierung und Zugriffskontrollen. Sie ermöglichen paralleles Arbeiten mehrerer Personen, protokollieren Änderungen revisionssicher und integrieren sich in bestehende IT-Landschaften. Die Anforderungen unterscheiden sich dabei je nach Branche erheblich: Während Behörden strenge Aufbewahrungsfristen und Datenschutzvorgaben einhalten müssen, stehen bei Unternehmen oft Geschwindigkeit und flexible Anpassbarkeit im Vordergrund.
Bei der Auswahl einer Lösung spielen Faktoren wie Benutzerfreundlichkeit, Integrationsfähigkeit, Skalierbarkeit und Compliance eine zentrale Rolle. Cloudbasierte Systeme bieten Flexibilität und geringe Einstiegshürden, während On-Premise-Lösungen maximale Datenkontrolle garantieren. Die Investition in eine digitale Akte rechnet sich typischerweise durch eingesparte Lagerkosten, beschleunigte Prozesse und verbesserte Nachvollziehbarkeit.
Zentrale Ablage: Alle Dokumente werden strukturiert an einem Ort gespeichert und sind jederzeit auffindbar.
Volltextsuche: Durchsuchen Sie den kompletten Inhalt aller Dokumente in Sekundenschnelle nach Stichworten.
Versionskontrolle: Jede Änderung wird dokumentiert, frühere Versionen bleiben nachvollziehbar und wiederherstellbar.
Automatische Klassifizierung: Dokumente werden beim Import automatisch nach Typ und Inhalt kategorisiert.
Bearbeitungsworkflows: Definieren Sie feste Abläufe für Genehmigungen, Prüfungen und Freigaben mit automatischen Benachrichtigungen.
Parallele Bearbeitung: Mehrere Nutzer können gleichzeitig an verschiedenen Dokumenten derselben Akte arbeiten.
Kommentarfunktion: Notizen und Anmerkungen werden direkt am Dokument hinterlegt und sind für berechtigte Personen sichtbar.
Aufgabenverwaltung: Erstellen Sie To-dos mit Fristen und weisen Sie diese Teammitgliedern zu.
Rollenbasierte Rechte: Legen Sie genau fest, wer welche Akten einsehen, bearbeiten oder löschen darf.
Revisionssichere Archivierung: Alle Änderungen werden protokolliert und erfüllen gesetzliche Anforderungen wie GoBD.
Verschlüsselung: Daten werden sowohl bei der Übertragung als auch bei der Speicherung geschützt.
Aufbewahrungsfristen: Automatische Löschung oder Archivierung nach Ablauf gesetzlicher oder interner Fristen.
E-Mail-Integration: Importieren Sie E-Mails direkt aus Outlook oder anderen Clients in die zugehörige Akte.
Schnittstellen: Anbindung an ERP-, CRM- und Fachsysteme über standardisierte APIs.
Automatischer Dokumentenimport: Scanner oder E-Mail-Server übertragen neue Dokumente automatisch ins System.
Digitale Akten müssen in vielen Branchen gesetzlichen Anforderungen genügen. Die GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form) schreibt vor, dass steuerrelevante Dokumente unveränderbar, vollständig und jederzeit verfügbar archiviert werden. Professionelle Systeme garantieren diese Unveränderbarkeit durch Protokollierung jeder Aktion und technische Maßnahmen gegen nachträgliche Manipulation. Für Behörden gelten zusätzlich oft E-Government-Standards und spezielle Datenschutzverordnungen. Einschränkung: Die technische Compliance allein genügt nicht – auch organisatorische Prozesse müssen dokumentiert sein.
Nicht alle Dokumente liegen sofort digital vor. Moderne Systeme unterstützen daher hybride Akten, in denen digitale und gescannte Papierdokumente parallel verwaltet werden. OCR-Erkennung (Optical Character Recognition) macht gescannte Dokumente durchsuchbar und ermöglicht automatische Datenextraktion. Eingangsstempel auf Papier können digital nachgebildet werden, sodass der Medienbruch minimiert wird. Diese Flexibilität ist besonders in der Übergangsphase wichtig, wenn noch nicht alle Zulieferer und Partner digital arbeiten.
Größere Organisationen oder Dienstleister benötigen mandantenfähige Systeme, die Daten verschiedener Kunden oder Abteilungen strikt trennen. Jeder Mandant erhält eine separate Umgebung mit eigenen Nutzern, Rechten und Workflows. Die Skalierung sollte sowohl für wachsende Dokumentenmengen als auch für steigende Nutzerzahlen gewährleistet sein. Cloud-Lösungen bieten hier oft Vorteile durch flexible Ressourcen. Einschränkung: Bei sehr spezifischen Compliance-Anforderungen stoßen Multi-Tenant-Architekturen manchmal an Grenzen, dann sind dedizierte Instanzen nötig.
Der Zugriff auf Akten unterwegs gehört heute zum Standard. Mobile Apps oder responsive Weboberflächen ermöglichen das Einsehen von Dokumenten auf Smartphone und Tablet. Besonders nützlich sind Funktionen wie das Fotografieren von Dokumenten mit der Handykamera und direktes Hochladen in die richtige Akte. Offline-Modi erlauben das Arbeiten ohne Internetverbindung mit späterer Synchronisierung. Einschränkung: Auf kleinen Bildschirmen ist die Bearbeitung komplexer Dokumente oder umfangreicher Aktenstrukturen oft unpraktisch.
Kleine und mittlere Unternehmen mit wachsendem Dokumentenvolumen profitieren von digitalen Akten besonders stark. Sobald Ordner und Aktenschränke an ihre Grenzen stoßen, sinkt die Übersicht und steigt der Zeitaufwand für die Suche. Cloud-basierte Lösungen ermöglichen den Einstieg ohne hohe Anfangsinvestitionen und wachsen mit dem Unternehmen mit. Die Einrichtung dauert oft nur wenige Tage.
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