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Liferay | Content Management System | Kosten | Erfahrungen | Funktionen | Test | Vergleich | Alternativen

Liferay im Überblick + Entscheidungskriterien

Liferay

  • Umfassende Auswertung
  • Persönliche Videoeinschätzung verfügbar
  • Alle Funktionen - Demos - Beratungen & Vergleiche
Auf Anfrage
Preis ab
4.2
Bewertung
Content Management System
Branche
Tom Schön
Autor, Tester
Handhabung:
Einsteiger
-
Gewohnheitstier
-
Experte
Automatisierungsgrad:
niedrig
-
mittel
-
hoch

Content Management mit Liferay

Liferay ist eine Open-Source-Plattform für digitale Erlebnisse, die weit über klassisches Content Management hinausgeht. Ursprünglich als Portal-Software entwickelt, hat sich Liferay zu einer umfassenden Digital Experience Platform (DXP) entwickelt. Die Software richtet sich primär an mittlere bis große Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, die komplexe digitale Ökosysteme mit Portalen, Websites und Intranets aufbauen möchten.

Die Plattform existiert in zwei Hauptvarianten: als quelloffene Community Edition und als kommerzielle DXP-Version mit erweiterten Funktionen und professionellem Support. Besonders in regulierten Branchen und bei Organisationen mit hohen Anforderungen an Sicherheit, Integration und Mehrsprachigkeit hat sich Liferay etabliert. Die Java-basierte Architektur ermöglicht tiefgreifende Anpassungen, erfordert jedoch entsprechendes technisches Know-how.

🟦 Funktionen – Was kann Liferay?

Content-Erstellung und -Verwaltung

  • Web Content Management: Strukturierte Inhalte mit Templates und Vorlagen erstellen und verwalten
  • WYSIWYG-Editor: Inhalte visuell bearbeiten ohne HTML-Kenntnisse
  • Asset-Management: Zentrale Medienverwaltung mit Verschlagwortung und Kategorisierung
  • Workflow-Engine: Mehrstufige Freigabeprozesse mit individuellen Regeln definieren

Portal- und Site-Funktionen

  • Site-Builder: Websites mit Drag-and-Drop visuell zusammenstellen
  • Fragment-System: Wiederverwendbare Content-Bausteine für konsistente Designs
  • Seitenverwaltung: Hierarchische Seitenstrukturen mit Vererbung und Templates
  • Personalisierung: Inhalte basierend auf Nutzermerkmalen dynamisch anpassen

Zusammenarbeit und Kommunikation

  • Dokumentenbibliotheken: Gemeinsame Dokumentenverwaltung mit Versionierung
  • Blogs und Foren: Integrierte Kommunikationswerkzeuge für Communities
  • Wiki-Funktionen: Kollaborative Wissensdatenbanken aufbauen
  • Benachrichtigungen: Automatische Updates über Änderungen und Aktivitäten

Administration und Sicherheit

  • Rollen- und Rechteverwaltung: Granulare Berechtigungen auf Objekt- und Seitenebene
  • Mehrsprachigkeit: Native Unterstützung für mehrsprachige Inhalte und Oberflächen
  • Analytics-Dashboard: Integrierte Nutzungsstatistiken und Reporting-Funktionen
  • Staging-Umgebungen: Inhalte in separaten Umgebungen entwickeln und publizieren

🟨 Besonderheiten – Was macht Liferay einzigartig?

Portal-DNA als Fundament

Liferay stammt aus der Enterprise-Portal-Welt und zeigt diese Herkunft deutlich. Die Plattform wurde entwickelt, um komplexe, rollenbasierte Portale mit unterschiedlichen Bereichen für verschiedene Nutzergruppen zu erstellen. Diese Portal-Orientierung macht Liferay besonders stark bei Anwendungsfällen wie Kundenportalen, Lieferantenplattformen oder Extranets. Der Nachteil: Für einfache Corporate Websites kann die Architektur überdimensioniert wirken, und der initiale Aufwand ist höher als bei reinen Content-Management-Systemen.

Open Source mit kommerzieller Strategie

Die Verfügbarkeit als Open-Source-Software (Community Edition) ermöglicht kostengünstige Einstiegsprojekte und volle Transparenz des Quellcodes. Die kommerzielle DXP-Version bietet jedoch erhebliche Mehrwerte wie erweiterte Analytics, Suchfunktionen und Optimierungs-Tools. Unternehmen müssen abwägen: Die Community Edition eignet sich für Budgetprojekte mit technischer Expertise, während die DXP-Version für unternehmenskritische Anwendungen mit Support-Bedarf sinnvoll ist. Der Funktionsumfang unterscheidet sich dabei deutlich.

Java-Enterprise-Technologie

Als Java-basierte Plattform integriert sich Liferay nahtlos in bestehende Enterprise-Java-Infrastrukturen. Die Unterstützung von Standards wie OSGi, JSR-286 und REST-APIs ermöglicht professionelle Erweiterungen und Integrationen. Entwickler können Module, Portlets und Hooks in Java erstellen. Die Kehrseite: Der Betrieb erfordert Java-Kenntnisse und entsprechende Server-Infrastruktur (Tomcat, WildFly). Für Organisationen ohne Java-Expertise entsteht eine steilere Lernkurve als bei PHP- oder JavaScript-basierten Systemen.

Headless-Fähigkeiten für moderne Architekturen

Liferay bietet umfangreiche REST-APIs und GraphQL-Unterstützung für headless Content-Delivery. Content lässt sich über APIs an beliebige Frontend-Technologien, mobile Apps oder IoT-Geräte ausliefern. Die Kombination aus traditionellem Portal und Headless-Ansatz ermöglicht hybride Architekturen. Dies macht Liferay zukunftssicher für Organisationen, die schrittweise modernisieren möchten, ohne bestehende Investitionen aufzugeben.

🟩 Empfehlung – Für wen eignet sich Liferay besonders?

Mittlere bis große Unternehmen mit komplexen Portal-Anforderungen profitieren am stärksten von Liferay. Wenn Sie unterschiedliche Nutzergruppen (Kunden, Partner, Mitarbeiter) mit individualisierten Inhalten und Funktionen bedienen müssen, spielt die Plattform ihre Stärken aus. Die umfangreichen Rollen- und Rechtekonzepte sowie die Personalisierungsmöglichkeiten rechtfertigen hier die höhere Komplexität.

Öffentliche Verwaltungen und regulierte Branchen schätzen die Sicherheitsfeatures, Audit-Funktionen und die Möglichkeit zum On-Premises-Betrieb. Behörden nutzen Liferay häufig für Bürgerportale, da die Software hohe Datenschutzstandards erfüllt und barrierefrei konfigurierbar ist. Die langfristige Verfügbarkeit durch die Open-Source-Community reduziert Vendor-Lock-in-Risiken.

Organisationen mit bestehender Java-Infrastruktur können Liferay effizient in ihre Systemlandschaft integrieren. Wenn bereits Java-Entwickler im Team sind und Applikationsserver betrieben werden, senkt dies die Einstiegshürden erheblich. Die Integration mit Java-basierten Backend-Systemen, ESBs und Datenbanken ist besonders elegant lösbar.

Unternehmen mit internationaler Ausrichtung nutzen die native Mehrsprachigkeitsfunktion und die Möglichkeit, unterschiedliche Sites für verschiedene Märkte zu betreiben. Die zentrale Verwaltung von übersetzten Inhalten mit Workflow-Unterstützung und die Lokalisierung von Nutzeroberflächen machen Liferay zur soliden Wahl für globale Organisationen.

Wichtige Auswahlkriterien

Technische Ressourcen: Verfügen Sie über Java-Entwickler oder Partner mit Liferay-Expertise? Die Plattform lässt sich zwar ohne Programm